Was denken manipulative Partner?

Oft wird im Forum immer gesagt, der Partner tut dir nicht gut, er manipuliert dich wo es nur geht usw.

Aber was denken diese Partner? Meint ihr die machen es größtenteils unbewusst und verstehen garnicht was sie machen? Oder auch absichtlich? Wahrscheinlich alles gemischt oder?

Ich kann es mir immer nicht vorstellen, weil ich vom Wesen her total anders bin...Ich würde mir in einer Partnerschaft nie nur die Rosinen rauspicken oder alles so drehen, oder mich dumm stellen, damit ungeliebte Aufgaben nicht an mir hängen bleiben, oder dem anderen irgendeinen Quatsch so lange einreden, bis er es selbst glaubt.

Also was denkt ihr, passiert das ehr unbewusst oder ist da auch oft schon Berechnung hinter? Ich meine ich kann es mir irgendwie nicht vorstellen. Man denkt sich doch nicht, z.B. die Partnerin klein halten, ":So, das ist ein nettes Mädel, ihr Selbstbewußtsein breche ich so, dass sie mir absolut hörig ist." Wisst ihr was ich meine.

Mich interessieren eure Gedanken dazu :)

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Ich glaub diese Menschen sind selbst psychisch so kaputt, dass sie sowas bewusst aber auch unbewusst machen um das eigene, kaum vorhande Selbstbewusstsein zu stärken, die Fassade zu erhalten und um sich selbst bestätigen zu können, dass sie keine armen Würste sind.

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Hallo!
Mir wurde in der Vergangenheit schon nachgesagt, so eine Person zu sein. Da bin ich erstmal aus allen Wolken gefallen. Danach habe ich darauf geachtet und muss gestehen, dass es schon gewissermaßen hinkommt. Wenn beispielsweise danach gefragt wird, was wie wann gemacht werden soll, bringe ich einen Vorschlag gerne so überzeugend an (und ich meine es wirklich nur als Vorschlag), dass niemand mehr Widerworte gibt und es dann auch so gemacht wird. Mittlerweile bemühe ich mich darum, aktiv gegenzusteuern. Jedenfalls sind mir schon zwei frühere Beziehungen u.a. deshalb kaputtgegangen. Mein jetziger, langjähriger Ehemann hat damit kein Problem, da er sich nicht die Wurst vom Brot nehmen lässt.

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Hört sich für mich hier nach einem Beispiel an wo das Wort toxisch übertrieben ist.
Wie im unteren Beispiel angesprochen.
Klingt für mich nach einer guten Überzeugungskraft und großen Selbstbewusstsein. (Was halt auch manchmal anderen zuviel sein kann, wenn sie selbst nicht sogut darin veranlagt sind)

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Es ist wirklich ein Phänomen dass sofort jemand als manipulativ, toxisch oder narzisstisch bezeichnet wird sobald es Probleme gibt. Es wird immer ein Partner als böse dargestellt. Der Mensch braucht es in gut und böse zu sortieren. Und natürlich bekommen die Fragesteller hier im Forum auch immer Recht wenn sie vom bösen Partner schreiben. Denn wenn man ihnen nicht Recht gibt oder die Sache aus einer anderen Perspektive sieht oder gar kritisch antwortet, antwortet man nicht wohlgesonnen und wird ermahnt und der Beitrag gelöscht.

Ich sehe es aber tatsächlich völlig anders. Ich glaube nicht daran, dass diese Menschen bewusst schlecht sind und absichtlich manipulieren und ihrem Partner schaden. Der toxisch narzisstisch manipulierende ex kann der tollste und liebevollste Partner in seiner nächsten Beziehung werden. Man hat einfach nicht zusammen gepasst oder sich anders entwickelt. Oder man hat an etwas festgehalten was nie existiert hat. Und anstatt sich selbst und seine eigene Rolle in der Beziehung zu reflektieren ist es einfacher den schwarzen Peter dem bösen Partner in die Schuhe zu schieben.

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Oh das sehe ich anders. Ich denke schon, dass es das was du beschreibst auch gibt. Das war zum Beispiel in meiner Ehe so. Mein Exmann hat öfter gestichelt und blöde Bemerkungen gemacht, auch treffen verheimlicht. Ich war nie ein eifersüchtiger Mensch und bin es jetzt auch nicht. Nur in der Ehe war es so. Allerdings hat sich mein Bauchgefühl und meine Eifersucht nachher auch bestätigt.

Bei meinem aktuellen ex mit dem ich 10 Jahre zusammen war, kommt es auf jeden Fall hin, dass er nicht nur in einer Beziehung (nämlich unserer), sondern in nahezu all seinen Beziehungen manipuliert, toxisch ist und eben sein narzisstisches Wesen auslebt. (Fast seine gesamte Familie hat sich von ihm abgewendet, um sich selbst zu schützen. Bei Freunden das gleiche.) Er hat eine völlig verschobene Wahrnehmung, von daher würde ich sagen, manche Dinge macht er nicht m Absicht. Da er glaubt, er sei im Recht und alle andere böse. Andere Sachen macht er ganz bewusst (z.b. emotionale Erpressung in Form von nicht mehr miteinander reden, das ging mal 1 Woche so wegen einer Lapalie).

Und es hat tatsächlich 8 Jahre gedauert bis ich das alles verstanden und bewusst wahrgenommen habe und nochmal 2 bis ich gehen konnte.

Bearbeitet von nadberlin
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>Ich kann es mir immer nicht vorstellen, weil ich vom Wesen her total anders bin...Ich würde mir in einer Partnerschaft nie nur die Rosinen rauspicken

Sicher? Die Frage ist doch, wo fängt Manipulation an und bis wohin reicht sie? Manipulation beginnt ja nicht erst bei psychischem Terror auf höchster Ebene (d.h. massive Drohungen, Einschüchterungen, etc.)

Wenn jemand einen Wunsch äußert, dieses oder jenes gern zu mögen oder nicht zu mögen, manipuliert er schließlich auch bereits die ursprünglich unbeeinflusste Entscheidung seines Gegenübers.

Die Grenzen sind da sicher fließend. Jeder manipuliert am Ende seine Umgebung auf die eine oder andere Weise.

Wenn jemanden ein schlechtes Gewissen eingeredet wird, Verhaltensweisen unterdrückt werden sollen, ist auch das Manipulation. Meist mit zwei unterschiedlichen Standpunkten zur Sache eben.

Ob das gut oder schlecht, richtig oder falsch ist, muss jeder selbst für sich entscheiden.

Ein sehr einfaches Beispiel aus meiner Vergangenheit:

Ich fand es problematisch, dass ein Partner in meiner Gegenwart seinen abgehenden Winden stets überall freies Geleit schenkte, wann immer es wehen wollte. Ich habe es mir verbeten und mich durchgesetzt. Ja, ich habe manipuliert. Nein, habe kein schlechtes Gewissen dabei.

Was habe ich mir gedacht?
Na dass ich das nicht erleben möchte.
Nicht akustisch, nicht den Geruch.
Ausnahme nur der dafür im Haus vorgesehene Bereich oder wenn ich nicht zugegen bin.

Die Meinung Dritter? Da darf jeder gerne seine eigene Meinung zu haben - mich beeinflusst das nicht.
Ich musste im Zusammenleben schließlich damit klarkommen und konnte das nicht hinnehmen.

Habe ich damit jemanden 'klein' gemacht? War mir darum jemand 'hörig'?
In dem Punkt wohl schon.

Stört es mich?
Nee.