Unbegründete Angst vom Partner verlassen zu werden und Thema Freundeskreis

Ich schreibe mal anonym. Kennt das jemand von euch, dass man häufig und grundlos Angst hat, der Partner verlässt einen oder die Beziehung geht aus anderen Gründen kaputt?

In unserem Fall gibt es wirklich keinen Anlass der mich so denken lässt. Es läuft super und wollen nächstes Jahr heiraten. Aber, wahrscheinlich auch bedingt durch das Forum hier, habe ich immer wieder Angst dass dies passiert. Man liest ständig „keine Beziehung hält für immer“ etc.

Ich frage mich was ich dann machen soll. Es wäre so eine große Umstellung, niemanden mehr zum reden Abends, um Unternehmungen zu machen etc. Um in den Urlaub zu fahren, ja alleine schon die Wochenenden wären schlimm. Kinder sind keine vorhanden.

Da komme ich dann schon zum Thema Freunde. Ich war vor meinem Partner in einer toxischen Beziehung, 3 Jahre. In dieser Zeit habe ich kaum Kontakt mehr zu meinen Freunden gehabt, außer zu meiner besten Freundin, die mich nie hängen gelassen hat und die ich bis heute noch habe.

Als ich mich dann endlich trennen konnte und mit meinem neuen Partner zusammen gekommen bin, habe ich bewusst einige Kontakte wieder aufleben lassen und wusste, dass ich mich nie wieder so stark isolieren sollte, dass jeder Mensch Freunde im Leben braucht.

Das ist mittlerweile 4,5 Jahre her und es läuft „ganz okay“… könnte meines Empfindens nach aber besser sein, denn der Kontakt geht meistens von mir aus. Ich muss mich meistens zuerst melden und treffen organisieren. Es ist dann auch alles immer ganz schön und meine Freundinnen sagen selbst das sollten wir öfters machen. Häufig verläuft sich das aber wieder und beim nächsten mal muss wieder ich die Initiative ergreifen (außer bei meiner besten Freundin, da kommt wirklich von beiden Seiten was. Aber sie hat nunmal auch ihr eigenes Leben mit Partner etc, daher will ich mich nicht immer nur auf sie fixieren, wenn ihr versteht was ich meine). Die anderen Freundinnen ignorieren mich nicht oder so, sie kommentieren meine Posts oder reagieren auf meinen Status etc („du hübsche ❤️“), sie stehen also schon in Kontakt mit mir, aber es wird halt nicht nach Unternehmungen gefragt.

Ich merke auch selber, dass mir häufig mein Partner einfach reicht als sozialer Kontakt. Würde das aber nie zugeben und da ich weiß dass sowas nicht gut ist, versuche ich eben „krampfhaft“ mich doch regelmäßig mit Freunden zu treffen und mir sozusagen ein eigenes Leben aufzubauen, für den Fall dass die Beziehung in die Brüche geht.

Das wiederum stresst mich aber. Ich überlege mir oft bewusst, wann ich wem wieder schreiben sollte, um sich mal wieder zu treffen. Bin ich ein Psycho oder kennt jemand dieses Gefühl? Hat jemand Ähnliches erleben? Mir würde es einfach gut tun eure Erfahrung diesbezüglich zu lesen. Danke.

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Zitat: "Bin ich ein Psycho" Ich hätte so gerne mit ja geantwortet #rofl.
Nein, bist du natürlich nicht. Aber vielleicht solltest du n bisschen weniger in den Beziehungsforen lesen wenn dich das so sehr belastet. Hier gibt es natürlicherweise immer ganz schön viel negatives zu lesen, da die Leute eben über ihre Sorgen schreiben. Manchmal ließt man ja auch echt krasse Dinge. Aber das heiß ja nicht, dass dir das auch passiert. Eine toxische Beziehung hast du ja schon hinter dir. Bestimmt ist dein jetziger Verlobter ganz anders. Klar gehen viele Beziehungen zu Bruch, aber das muss ja bei dir nicht so sein. Versuch einfach n bisschen optimistischer zu sein und lese weniger in Foren.
Es gibt auch viele Beziehungen die halten ein Leben lang.

Wenn aber die negativen Gefühle zu schlimm sind musst du dir vielleicht Hilfe von außen holen. Aber das kann ich nicht beurteilen.

Und, dass du dich aktiv bei deinen Freunden meldest finde ich auch gut. Ich kenne das von mir, manchmal ist man halt n bisschen träge und vergisst was mit Freunden auszumachen. Ich freue mich immer wenn sich Freunde melden. Asche über mein Haupt, dass ich Freunde wie dich manchmal vernachlässige. Ich meine es nicht böse und deine Freunde bestimmt auch nicht.

Alles Gute für dich und deinen Verlobten

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Danke für die lieben Worte :)

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Hallo,

wenn du öfters Zeit mit deinem Freund verbringen willst oder sogar am liebsten nur mit ihm, sagt dir eigentlich nur, dass es wirklich super mit euch läuft. Dass ihr die gegenseitige Gesellschaft genießt und alles passt. So ist es bei meinem Mann und mir auch, wir verbringen die Zeit am liebsten zu zweit.

Aber ich habe eine ein paar Freundinnen, mit denen ich mich auch sehr gern treffe. So 3-4 Mal im Monat.
Dabei geht die Initiative von beiden Seiten aus. Bei den Kontakten, bei denen ich merke, es bin nur ich, die sich meldet, schränke ich den Kontakt ein. Ich muss niemandem "hinterher laufen".

1 x Mal im Jahr (so ähnlich wie bei meiner Garderobe, das klingt nicht nett, ich weiß) gehe ich durch mein Adressbuch und lösche überflüssige, eingeschlafene oder negative Kontakte. Somit habe ich nur Kontakt zu den Menschen, die meine Gesellschaft schätzen und gegenseitiges Interesse besteht.

Schönen Tag dir.

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3-4 mal im Monat? Das ist schon häufig.

Das wäre ja quasi einmal in der Woche. Undenkbar bei mir, da die alle garnicht so viel Zeit haben und auch nicht so spontan sind. Treffen müssen auch immer Tage oder Wochen vorher geplant werden.

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Das stimmt, ich gehe viel aus. Viele Termine sind Monate im Voraus geplant.
D. h. wenn ich mich mit einer Freundin treffe, machen wir gleich einen fixen Termin für das nächste Treffen aus und eine von uns reserviert den Tisch, falls nötig.

Mit einer Gruppe von Freundinnen sind wir auch spontan, keine großartige Planung.
Wie gestern, eine hat in die Gruppe gefragt, dann haben wir uns auf den Termin geeinigt, dann habe ich gleich den Tisch reserviert, das Treffen ist nächste Woche.

Und das sind nur die Treffen von mir. Ich gehe auch viel mit meinem Mann aus und mit gemeinsamen Freunden.

Nur eine Freundin hat Kinder, alle anderen und ich haben keine. Das macht es vielleicht einfacher.

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Ich muss zugeben Treffen gehen meist auch von mir aus. Ich denke es hat sich einfach so eingeschlichen. Ich organisiere aber auch gern.
Offenbar sind alle zufrieden und ich kann hin wo ich hin will😁Von dem her stört es mich nicht. Aber auch mein Mann bringt sich in die Urlaubsplanung nicht ein und lässt mich machen. Ihm ist es wurscht. Er trägt die Koffer😂 Keine Sorge er hat schon Spaß im Urlaub oder auf Ausflügen.

Übers verlassen werden mache ich mir keine Gedanken. Das kann ich dann, wenn es soweit ist. Vorher sehe ich keinen Sinn darin sich über ungelegte Eier Gedanken zu machen. Man muss schon genießen was man hat.
Wir haben schon immer einen getrennten Freundeskreis. Von dem her würde sich nichts ändern.

Ansonsten nehme ich das Leben wie es ist und versuche das Beste daraus zu machen.

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Ich bin HSP und auch am liebsten mit meinem Partner zusammen, wir teilen die gleichen Interessen und verstehen uns (von mir aus gesehen) super. Ich brauche niemand anderes. Ich bin sogar eher so dass mich Freunde stressen. Ich bin mir auch selbst genug, meine engere Familie reicht mir (zur Zeit zumindest) vollkommen. Müsste ich noch Zeit für Freunde haben ich wüsste garnicht wann 😵‍💫 Arbeit, Haushalt, Erledigungen, auch für meinen nicht mehr fitten Vater, und seine Familie natürlich auch, puh ne ich bin froh wenn ich dann mal alleine Zeit hab.
Sogar Fortbildungen mache ich lieber online, damit mich die Menschen nicht überfordern.
Und ich lasse mir auch nicht einreden dass ich a-sozial bin ( obwohl das natürlich schon etwas stimmt)
Was fremdgehen und so angehen mache ich mir tatsächlich auch mehr Gedanken seit ich bei Urbia mit lese, aber im Grunde weiß ich, für mich ändert sich nichts, außer dass ich mal wieder einen Menschen dem ich vertraut habe verliere … und dagegen kann Ich ja eh nix tun. Andererseits hat er genau die gleichen Ängste

Bearbeitet von Hsp
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Vielleicht beruhigt dich auch die Vorstellung ein bisschen, dass man auch ohne Partner vollkommen glücklich und zufrieden agieren kann. So spricht nichts dagegen, einen Städte-Trip alleine zu machen oder sich bei Fernreisen einer Gruppe anzuschließen. Auch gibt es Gruppen (meist in Städten), die Neuankömmlingen ihre Stadt zeigen, was unternehmen usw. Wenn du daher mal ohne Partner sein solltest, geht die Welt nicht unter. Man organisiert sich anders und macht nur noch das, worauf man Lust hat. Probiert auch mal was Neues aus. Daher sollte dir eine Trennung keine Angst bereiten.

Ansonsten immer bewusst machen, wen man Tolles an der Seite hat und das nicht als selbstverständlich hinnehmen. Mal was nettes für den anderen planen usw. ;-)

Bearbeitet von Diddl97
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Die eigene Verlustangst anschauen und tatsächlich auch angehen.
By the way: wie kann man anonym Posten?

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In dem du deinen Namen bei der Antwort überschreibst ;-)

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Danke dir. Und wenn ich selber einen Post eröffnen möchte ?

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Ich habe hier auch noch nie gelesen: "Bisher habe ich nur still mitgelesen, aber jetzt muss ich euch mal schreiben, wie wundervoll meine Beziehung läuft!"
Die meisten melden sich an, weil etwas schief läuft, daher lege das bitte nicht auf die Goldwaage ☺️
Niemand braucht eine objektive Meinung, wenn alles perfekt ist.

Ich war auch Mal in einer toxischen Beziehung. Während dieser Zeit hatte ich, so wie du, nur noch eine Freundin.
Als ich mich nach sieben Jahren trennte, dauerte es zwar einige Zeit, aber ich konnte einige "alte" Freundschaften wieder aufleben lassen, aber auch neue Verbindungen knüpfen.
Ich bin übrigens eher so der introvertierte Typ.
Es ist also möglich ☺️

Aber ich würde mir an deiner Stelle keinen Kopf um ungelegte Eier machen.

Genieße doch einfach deine Partnerschaft, mit der du zufrieden bist und freue dich auf die bevorstehende Hochzeit! Ich wünsche euch alles Gute 🍀

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Mir geht es ganz genauso wie dir! Mir reicht mein Partner auch vollkommen. Umgekehrt ist das leider nicht der Fall, er liebt andere Kontakte. 🙈

Meine Lösung wäre einfach einen neuen Partner suchen…

Empfindet dein Partner genauso wie du oder trifft er sich gerne mit anderen?

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Nein mein Partner an sich hat mit dem was ich empfinde garnichts zu tun. Er trifft sich auch nicht oft mit anderen, von der Häufigkeit her ist es ähnlich wie bei mir. Aber seine Kumpels kennt er schon seit der Kindheit und bei Männern ist das irgendwie anders. Die hören teilweise wochenlang nichts von einander, manchmal sogar Monate. Aber wenn sie sich dann mal wieder verabreden, ist alles wie immer und keiner ist böse weil sich der andere so lange nicht gemeldet hat etc… bei uns frauen ist das irgendwie anders, da wird regelmäßiger Kontakt erwartet, sonst schläft die Freundschaft irgendwann ein. Den Männern scheint sowas egal zu sein, so kommt’s mir vor.

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Meine Lebensweisheit in Bezug auf Verlassensängste beziehe ich u.a. aus „Kevin - Allein zuhause“. Der erzählt doch als Metapher der Taubenfrau die Geschichte von den wunderschönen Rollschuhen, mit denen er nicht fahren wollte, um sie nicht kaputt zu machen. Und irgendwann waren sie dann zu klein und standen neu im Schrank. Das hat der kleine Kevin dann auf das Herz eines Menschen übertragen.
Mein Herz ist zum Verschenken da… und ich mach mir keine Gedanken, ob der andere es ewig haben möchte, denn: das kann ich kaum beeinflussen und die Alternative wäre ein ungenutztes Herz. Find ich viel furchtbarer…

Ein eigenes Leben zu haben in einer Beziehung bedeutet für mich nicht unbedingt, ganz viele Freunde zu haben und die ständig zu treffen. Dazu fehlt mir im Alltag oft auch die Kraft. Noch dringender als Zeit mit anderen Menschen brauche ich me-time. Aber die ist erfüllt: ich lese, sportel, saug mich mit Input voll (Zeitungen, TV etc.) und hab definitiv eigene Interessen und Ziele, die mich als Individuum in der Beziehung ausmachen und die mich tragen würden, wenn die Beziehung zerbricht.

Ich habe etliche „Bekannte“, Menschen, die ich mag und mit denen mal spontan auf einen Kaffee gehen oder plaudern kann, und 3 Freundinnen, die ich ewig kenne, die ich aber wirklich selten sehe, weil wir nicht in einer Stadt wohnen und alle in der Rushhour unseres Lebens sind (Kinder, Beruf…). Aber ich weiß: auf die wäre im Falle eines Falles immer Verlass.

Wenn ich aber im Alltag einen Moment ohne Kind und Partner erwische, leg ich mich aufs Sofa und lese… ich finde das total okay so.

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Tolle Metapher, kannte ich noch gar nicht, da ich den Film nie gesehen habe...
Danke dafür - wird in die Liste meine Lebensweisheiten aufgenommen!#liebdrueck

Ja, versuchen im Moment des Lebens zu bleiben und immer mehr Kontrolle abzugeben....
Mir fällt dazu ein - "I sit and talk to God, and he just laughs at my plans.“ (Robbie Williams)
Solange sich alles gut anfühlt mit dem Partner, entspannen und das Leben genießen, Stress rausnehmen...
(Und an den Verstand gerichtet, der nie Ruhe gibt - wenn alle Stricke reißen, wird es in jedem Lebensalter möglich sein, neue soziale Kontakte zu knüpfen...

Richtig tollen Tag Euch allen!