Ich bereue es ihn geheiratet zu haben

Ich bereue es meinen Mann geheiratet zu haben.

Das Einzig tolle daran ist unser Baby, das daraus entstanden ist. Es ist jetzt 6 Monate alt.

Wir sind beide 30 und seit 7 Jahren ein paar, vor 3 heirateten wir. Das kind war ein Wunschkind. Ich habe immer versucht an der Ehe fest zu halten aber er hat es einfach kaputt gemacht.

Ich habe ihn damals sehr geliebt, ich habe ihm mehrmalige Untreue verziehen, ständiges Lügnen. Das hat er dann geändert, aber irgendwie war es für mich da schon zu spät. Ich hatte mich emotional schon so extrem von ihm distanziert. Und wirklich verziehen habe ich es ihm nie.

Dann war wieder eine gute Phase und ich wurde schwanger, er war toll in der Ss aber seitdem das Baby da ist, ist er schrecklich und ich fühle nichts mehr für ihn, außer Verachtung.

Er kümmert sich um nichts. Absolut nichts. Nicht mal ein Glas räumt er weg, geschweige denn die Socken in die Wäsche, die landen auf dem Boden.

Er kümmert sich nicht um unser Baby. Er geht nur arbeiten und das war’s.

Und wenn ich mit ihm sprechen will wird er aggressiv, respektlos, man kann nicht mit ihm sprechen. Für ihn ist alles ein Angriff und irgendwie interessiert es ihn scheinbar auch nicht, was ich da zu sagen habe. Umso mehr fruchtlose Gespräche vergehen, umso distanzierter werde ich.

Ich bereue es diesen Mann geheiratet zu haben. Er hat mir bereits so viel schlechtes getan, meine Psyche so zerstört, sodass ich einfach nun so denke.

Wieso ich mich nicht trenne? Weil ich Angst hab die „versagerin“ zu sein, deren Ehe so schnell gescheitert ist (in meinem Umfeld ist sowas nicht „normal“).

Weil ich keine finanziellen Mittel habe (mein Arbeitsvertrag läuft in der EZ aus, mir steht noch die Abschluss Prüfung des Studiums bevor) und mein Baby nicht aufgrund einer Trennung mit 1 in die Vollzeit Betreuung schicken will.

Weil ich mir denke harre lieber aus, bleib einfach in der Ehe und vielleicht kommen die Gefühle wieder. Vielleicht finden wir zueinander. Ich versuche immer und immer wieder Gespräche aber er rastet jedes Mal nur aus. Und das zeigt mir eigentlich, dass ich einfach gehen sollte. Obwohl ich es immer und immer wieder versuche weil ich mir wünschen würde es klappt wieder, aber mit ihm kann man nicht sprechen.

Ich opfere mich jeden Tag für den Schein einer Familie undEhe aber bin einfach so unglücklich und kann es nicht fassen, wie es gekommen ist..

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Ich weiß gar nicht so richtig, was ich antworten soll.

Das es Blödsinn ist an der Ehe festzuhalten, ist dir bestimmt selber klar. Und das heutzutage viele Beziehungen auseinander gehen trotz Kindern, ist dir denke ich auch bewusst. Da ist nichts peinliches dran.
Und wegen der Finanzen...in Deutschland muss keiner hungern oder Angst haben. Es gibt mehr als genug soziale Leistungen. Und Wohnung kann dein Mann sich dann einfach suchen.
Und du beantragst je nach Einkommen Bürgergeld oder Kinderzuschlag + Wohngeld.

Und zu deinem Mann...wenn er dir nicht hilft, dann würde ich für ihn gar nichts mehr machen. Weder kochen, noch waschen, noch sonst was. Würde ich ihm auch knallhart klar machen dass du nicht sein Haushaltssklave und Babysitter bist. Wäre er Single müsste er auch alles allein machen.

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Dann würde er bei Mama wohnen und sie würde alles machen.

Ich hätte mir nie gedacht das ich so ein Leben führe. Es macht mich verdammt traurig. Ich wollte es versuchen immer und immer wieder aber es fruchtet nicht, am Ende des Tages bin ich die böse, die nur meckert (obwohl ich ein normales ruhiges Gespräch suche). Und er gehe doch arbeiten was ich überhaupt will. Er mache doch alles. Aber er macht nichts. es gibt nicht eine Sache, die ich aufzählen kann, die er macht.

Ich koche und decke den Tisch, wasche ab, kaufe ein. Kümmere mich um die Küche

Ich putze generell alleine

Ich hole die Getränke aus dem Keller hoch

Ich mach die Wäsche alleine

Ich schaffe Ordnung

Ich kaufe alles ein was benötigt wird

Ich kümmere mich um Rechnungen, Briefe etc.

Er weiß nicht mal wo welche Dinge sind in unserer Wohnung.

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Ja und? Dann ist die Mutter selber Schuld. Warum interessiert es dich? Denk dir lieber Hauptsache er ist weg.

Aber wieso machst du für ihn noch alles, wenn er so undankbar ist? Hast du Angst er schlägt dich oder wieso lässt du das mit dir machen? Ich würde meinem Mann was Husten, wenn er mich so behandeln würde. Da wäre ich schon 3x weg.

Sorry für den Ton aber der regt mich schon selber auf dein Mann😅

Bearbeitet von Rosa1986
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Liebe TE,
so wie du schreibst
1) Hast du keine Gefühle mehr für ihn als Verachtung
2) Bist du ihm komplett gleichgültig
3) Ist das Baby ihm komplett gleichgültig

Verschwende dein Leben nicht mit diesem Mann. Du und dein Baby verdient etwas besseres.

Ich habe 9 Jahre meines Lebens damit verbracht zu denken es wird besser, das Verhalten meines damaligen Mannes scheint mit dem von deinem Mann sehr vergleichbar zu sein.

Ich war noch in der Elternzeit mit unserem 2. Kind, kein Job, Haus und Schulden und im Freundes- und Bekanntenkreis die erste die sich getrennt hat.

Es hat sich alles gefunden. Ich bin froh das gemacht zu haben und hätte es noch eher machen sollen.

Es gibt Leute die dir helfen. Melde dich beim Jugendamt da bekommst du Unterstützung und gute Adressen.

Du bist nicht alleine und du hast nur dieses eine Leben, verschwende es nicht.

Alles Liebe!

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Wenn du so komplett abgeschlossen hast, dass eine Paartherapie etc. eh keine Option ist, dann trenn dich und lass dich scheiden. Das ist doch nun wirklich keine Schande.

Ich bin auch geschieden, ich war sogar noch kürzer verheiratet. Na und? Nur deswegen zusammen bleiben? Ich habe mit meinem neuen Partner, den ich erst deutlich nach der Trennung kennengelernt habe, ein Baby bekommen, bevor ich rechtskräftig geschieden war. "Die Leute" sagen nichts. Und mein Kind geht mit etwas über einem Jahr ab dem nächsten Kitajahr Vollzeit zur Tagesmutter und wird gerade von der Oma betreut, obwohl es in einer glücklichen Beziehung aufwächst. Für die ersten 3 Jahre steht dir von deinem Mann auch Unterhalt für dich zu. Also nun wirklich kein Argument unglücklich zu bleiben.

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Wieso solltest du bleiben und dich von ihm niedermachen lassen?
Nur, weil du finanziell von ihm abhängig bist? Echt? Ist es dir das tatsächlicht wert?

Kannst du irgendwo vorläufig unterkommen bis du eine eigene kleine Wohnung gefunden hast?
Du studierst und wirst sicher bald dein eigenes gutes Geld verdienen.
Verplempere deine besten Jahre doch nicht mit diesem Vollpfosten!

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Das ist es mir eigentlich nicht wert, weil ich so selbständig bin und ihn an sich gar nicht brauche. Ich mache ja sowieso alles alleine und habe die doppelte Arbeit durch ihn! Wegen ihm muss mehr gekocht werden, er produziert viel Wäsche, die Socken bleiben überall liegen und wenn ich versuche mit ihm zu sprechen dann rastet er aus, beleidigt mich, stempelt mich als Zicke ab, hört mir gar nicht zu, verlässt den Raum und macht dann Schuldumkehr.

Dabei wollte ich wirklich das es funktioniert aber ich kann einfach nicht mehr. Ich kann nicht alleine um etwas kämpfen und so möchte ich nicht leben. So ein Leben wünsche ich mir weder für mein Kind noch für mich.

Niemals hätte ich gedacht, dass ich mal so ein leben führen werde.

Ja ich könnte bei meiner Familie unter kommen und das sogar für einen längeren Zeitraum bzw. so lange wie ich möchte.

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Dann mach es auch, niemand muss so etwas aushalten.
Dein Mann ist bestimmt auch nicht glücklich.
Warum haltet ihr dann beide daran fest?!
Mach es für dich und dein Baby.

Alles Liebe

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Mach deine Abschlussprüfung und zwar so schnell wie möglich und dann mache dich finanziell unabhängig.

Was ist so schlimm daran, dass Kind in Betreuung zu geben?

Aber gut wenn das Priorität hat vor deiner Unabhängigkeit scheint es daheim nicht so zu sein, dass du ganz dringend ausziehen musst.

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Hallo . Ich drücke dich erstmal.
Ich möchte dir keinen Rat geben, denn das steht mir nicht zu. Ich kann dir nur sagen, dass es auch ohne Mann funktioniert.
Ich selbst war vor 13 Jahren in so einer Zwickmühle und habe mich getrennt.
Ich war damals mitten im Studium , als ich meine Tochter bekommen habe. Finanziell natürlich nicht gut aufgestellt, aber dennoch ohne ihn besser dran.
Was ich dir auf jeden Fall ans Herz legen möchte ist, dass so eine Scheinwelt, die du deinem.kind präsentiert, nicht gut ist, denn euer Kind wird da spüren und es kann spätere Folgen mit sich ziehen. Denn eins weiß ich , ein Kind braucht eine glückliche Mutter. Ich möchte dir nicht zu nahe treten , ich hoffe das habe ich nicht
Ich weiß, wie schwer das alles ist . Aber das haben schon andere geschafft, also warum nicht auch du😊
Klar ,ist es am Anfang schwierig, aber es wird sich lohnen. Ganz sicher.
Ich habe meine Tochter mit 2 Jahren in eine Minikita gegeben . Sie fand das super, weil sie dort Kontakte zu Gleichaltrigen hatte. Ich konnte dann weiter studieren.
Ich wurde dabei von meienr Mutter unterstützt , in dem sie mir Rückhalt mit der Abnahme des Kindes gab, wenn ich mal lernen musste.
Hast du ein gutes Netzwerk ? Kann dir jemand Unterstützung bieten?
Das wäre aich jeden Fall gut, denn natürlich ist dieser Weg kein leichter.
Aber....
Wenn du es hinter dir hast, kann ich dir sagen, bekommst du Flügel 😊
Es ist ein unglaublich befreiendes Gefühl sich von einer Beziehung zu lösen, die einen unglücklich macht.
Ganz liebe Grüße und alles alles Gute 🌸

Bearbeitet von KE..
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Du bereust und verzweifelst daran, deinen Mann geheiratet zu haben, weil er dich mit seiner Verweigerung, Verantwortung in euerer Ehe zu übernehmen - etwa im Haushalt - völlig enttäuscht hat. Außerdem ist er dir untreu geworden und hat dich belogen, was ihr nie aufgearbeitet habt. Du machst ihn verantwortlich dafür, deine Psyche zerstört zu haben.
Deine Versagensängste hindern dich aber daran, einen Schlussstrich zu ziehen und ihn zu verlassen.

Mir fällt da der Titel eines alten Films ein: "Angst essen Seele auf", ich glaub der war von Faßbender.
Deine Angst und existentielle Unsicherheit als Folge eurer gestörten Ehe scheinen sich mit einem Gefühl von Ohnmacht und persönlicher Wertlosigkeit zu verbinden ("in meinem Umfeld ist sowas nicht normal" Bei Anderen klappt es doch auch). Du versuchst dich zu opfern und einen Rest von Hoffnung zu erhalten, fühlst dich aber dabei zutiefst unglücklich.

Ein erster Schritt um vom Problem hin zu einem Lösungsweg zu kommen könnte sein, dass du dir deinen eigenen Selbstwert bewusst machst, um nicht in dem Teufelskreislauf von Angst, Selbsthass und Selbstmitleid gefangen zu bleiben.

Mir hat es in einer Krise geholfen mich selbst akzeptieren zu lernen und endlich sagen zu können "ich bin gut so wie ich bin" Meine Selbstannahme, ich könnte auch Selbstliebe sagen, hat mich stärker gemacht und mir die Kraft gegeben, viele Dinge in meinem Leben zu verändern.
Allerdings musste ich mir auch eingestehen, dass ich nur mich selbst verändern kann, aber dass ich andere Menschen nicht verändern kann. Ich kann nur persönliche Konsequenzen aus dem Verhalten anderer Menschen ziehen..

Ich finde es schon einmal gut, dass du den ersten Schritt gegangen bist, deine Probleme mit anderen Menschen zu teilen und sei es nur in diesem Forum.
Letztlich musst du zwar allein mit deiner Situation klarkommen und die Konsequenzen deines Handelns oder Nicht-Handelns tragen, aber du kannst dir Hilfe holen. Ich würde an deiner Stelle mich von den einschlägigen Hilfsorganisationen beraten und begleiten lassen. Wenn du in dieser Hinsicht keine Kontaktscheu hast, kann auch eine Aussprache mit einem Seelsorger viel bringen (die reden auch mit konfessionslosen), denn da geht es nicht nur um das Offensichtliche sondern primär um dein Inneres oder ganz altmodisch um deine Seele.

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"Weil ich Angst hab die „versagerin“ zu sein, deren Ehe so schnell gescheitert ist (in meinem Umfeld ist sowas nicht „normal“)."

Du solltest aufhören, dein Leben nach anderen zu richten. Wenn du ehrlich zu dir bist, habt ihr nur geheiratet, weil es alle erwartet haben, oder? Diese Ehe mit einem notorischen Fremdgänger und Lügner war nämlich von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Das Leben ist zu kurz, um es im Käfig zu verbringen. Du hast du dieses eine, vergiss das nicht.

Trenne dich von diesem A*. Für alles andere wird sich eine Lösung finden. Kurzzeitige Arbeitslosigkeit ist kein Stigma, sondern passiert sehr vielen im Leben mindestens einmal. Dafür würde ich nicht mein Leben opfern, nur um den Schein zu wahren. Je unglücklicher du wirst und je mehr der Alltagstrott in eure Ehe einkehren wird, umso häufiger wird dieser Kerl dir fremdgehen. Was bleibt dir dann noch von dem trostlosen Leben? Die Schmach, regelmäßig betrogen zu werden, vielleicht sogar die Dreistigkeit, die Geliebte vorgestellt zu bekommen (denn du trennst dich ja eh nicht)?
Das sind doch keine Aussichten, denen du die nächsten 40-50 Jahre deines Lebens entgegen blicken willst? Wie gesagt, du hast nur dieses eine.
Trenne dich und lerne, dass du glücklich sein darfst. Nur das ist relevant und nicht, was die anderen von dir denken.

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Eigentlich ist es ganz einfach: Ist dir wichtiger, dass unbeteiligte mit deinem Leben zufrieden sind oder du selbst?