Schwierige Kommunikation Partner - Unterstützung Schwangerschaft mit Komplikationen

Hallo zusammen,

meine zweite Schwangerschaft läuft leider nicht ganz so entspannt wie die erste - letzte Woche hatte ich starke Blutungen und soll mich daher nun auch möglichst schonen. Die Ursache ist zum Glück nicht bedrohlich, aber laut FA ist trotzdem absolute Zurückhaltung angesagt.

Das wirft nun leider aktuell Probleme im Zusammenleben mit meinem Freund auf. Wir haben ein Kind von 2 Jahren und natürlich einen Haushalt der geführt werden möchte. Mein Grad der angeordneten Schonung ist zum Glück keine Bettruhe, aber ich soll mich möglichst nur zu Hause bewegen, maximal 5 Minuten zum Einkaufsladen wären OK, ansonsten natürlich wenig Anstrengung und den Haushalt möglichst abgeben.

Klar, dass ich nun sehr auf die Unterstützung von meinem Freund angewiesen bin. Gestaltet sich aber leider eher schwierig. Direkt an den ersten beiden Tagen nach der Blutung ist er tagsüber längere Zeit unterwegs gewesen (einen Tag 3-4 Stunden, den anderen 8 Stunden), um seinem Vater zu helfen. In der Zeit war ich dann größtenteils alleine mit unserem Kind zu Hause.

Mir fällt es wirklich schwer, den Haushalt liegen zu lassen, weil ich mich auch nicht wohl fühlen kann, wenn das Chaos und der Dreck heranwachsen. Ich bin üblicherweise immer ziemlich produktiv und leide schon fast darunter, nichts mehr machen zu können. Teilweise mache ich auch doch Sachen und muss mir dann (natürlich berechtigt) sagen lassen, ich wäre selber Schuld, wenn ich keine Schonung bekomme, denn ich würde ja zu viel machen.
Es ist aber auch ein permanenter Kampf, die Unterstützung von meinem Freund einzufordern. Wenn ich ihm sage: Du, ich brauche echt deine Hilfe, du musst bitte was im Haushalt machen. Z.B. wäre x, y und z zu tun (ich weiß schon, dass ich immer konkrete Dinge nennen muss, er kommt sonst nicht alleine drauf), dann reicht das nicht aus. Er braucht es scheinbar im Befehlston: Du machst JETZT/HEUTE etwas und zwar: x, y und z! Sonst kommt bei ihm irgendwie immer an, es wäre optional oder er könnte sich noch eine Weile (Tage) überlegen, wann er es denn macht. Und bis dahin bin ich natürlich schon lange los und habe mindestens 2 Dinge davon erledigt. Letztes Wochenende haben wir uns zu diesem Thema so richtig in die Haare bekommen. Da dachte ich mir dann echt, mich belastet der Stress um diesen Haushaltskampf schon gefühlt mehr als wenn ich es jetzt einfach selber mache. Aber das soll ich ja nicht.

Heute lief es auch nicht besser. Meine Mutter hat geheiratet und ich war natürlich mit Freund und Kind dabei. War mit der Frauenärztin abgesprochen, ich darf, wenn ich hauptsächlich sitze und mich nicht anstrenge. Trotzdem war der Tag doch sehr anstrengend für mich und ich war viel auf Unterstützung angewiesen. Ab dem Nachmittag hatte ich ziemlich Kreislaufprobleme, sobald ich stehen musste. Und natürlich gab es auch wieder Diskussionen mit meinem Freund. Super unangenehm, zum Teil auch direkt vor den anderen. Am Ende saßen wir mit unserem Kind in der Spielecke und haben wieder mal ewig über eigentlich sinnlose Situationen diskutiert (wer geht wann warum mit unserem Kind aufs Klo, wie anstrengend ist das, wie wurde kommuniziert, wie kam was an, was waren die Erwartungshaltungen). Ergebnis des Ganzen ist: Er kann mit meinen "Bitten" nichts anfangen und versteht daraus immer, dass er nein sagen kann (was er auch oft tut). Es wäre notwendig, dass ich ihm klare Anweisungen gebe. Es ist aber einfach nicht meine Art, Menschen Befehle zu erteilen, das finde ich respektlos und möchte auch nicht, dass man das mit mir macht. Und irgendwie finde ich es auch selbstverständlich, dass er erkennt, dass ich ihn nicht aus Spaß bitte. Sondern, weil ich einfach körperlich viel weniger belastbar bin. Ist es irgendwie zu viel verlangt, dass mein Partner das versteht, und mich auch selbstständig unterstützt? Laut ihm ja, denn ich wüsste ja, dass er so ist und wie er kommuniziert. Ich kann nun also anfangen, mir den gewünschten Befehlston beizubringen, um unser Kind nicht in Gefahr zu bringen. Bis dahin bin ich eben Schuld, weil ich entweder zu optional kommnuniziere oder selber zu viel mache.

Es nervt mich gerade einfach nur... Ich konnte von seiner Art, die er dank seiner familiären Herkunft einfach mitbringt, immer irgendwie umgehen, indem ich mich durch anstrengende Diskussionen mit ihm gewurschtelt habe (wenn er sie nicht von sich irgendwann abgebrochen hat) oder eben Dinge selber gemacht habe. Das geht nun aber nicht mehr, ich habe keine Reserven, mental wie körperlich, mehr. Mich hat diese Sache auch echt ziemlich mitgenommen. Ich wünsche mir einen Partner, der mir dabei beisteht und mit dem ich nicht andauernde Kämpfe um den Alltag führen muss.

Ganz nebenbei, weil der Vorschlag sicher kommen wird - um eine Haushaltshilfe möchte ich mich demnächst kümmern, könnte die Situation sicher entlasten. Ändert aber nichts an unserem Kommunikationsproblem.

Bis hierhin danke ich für's Lesen. Wollte das mal kurz rausschreiben und teilen und natürlich auch nach Meinungen/Ideen zur Verbesserung fragen.
Mir ist klar, dass ich mir einen schwierigen Partner für die Familiengründung gesucht habe. Ich bin aber mit dem, was wir haben, ansonsten sehr glücklich. Ich möchte gerne etwas tun, um unsere Situation zu verbessern.

Vielen Dank euch

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Tut mir leid dir das zu sagen aber er wird sich da wirklich nicht ändern, es gibt nun mal Menschen die die Arbeit sehen und denen muss man da auch nicht ständig hinterher springen, und Menschen die die Arbeit nicht sehen ( wollen) und sich " drücken". Er braucht Befehle etc. Ist doch Käse, der hat nur kein Bock

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"der hat nur keinen Bock" - jap, so ist es leider oftmals.
Es hat sich aber auch schon viel getan. Seine Vaterrolle hat ihn auf jeden Fall verantwortungsvoller werden lassen. Ich möchte ihn nicht ändern, ich möchte mich auch nicht grundlegend ändern. Es ist für mich aber auch keine Option zu sagen "Passt nicht mit uns, sollten wir lassen". Wir haben eine Familie und diese ist großartig und wertvoll und ich bin bereit, viel dafür zu tun. Ich weiß, dass er das auch ist. Er hängt aber in seinen eigenen Verhaltensweisen auch sehr fest. Argumentiert oft damit "ich bin eben so". Wenn ich dann sage "ich bin aber eben so", merkt er hin und wieder auch, dass man so eben nicht weiter kommt. Wir müssen einen gemeinsamen Weg finden.

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Du schreibst
Wir haben eine Familie und diese ist großartig und wertvoll und ich bin bereit, viel dafür zu tun.

Plus drei extra Herzen!!!
Bleib dabei. Ihr wachst beide an den Herausforderungen.

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Es entspricht dir nicht Befehle zu geben. Er braucht das aber und kommuniziert es auch so.
Mach ihm eine Liste mit den Dingen die erledigt werden müssen.
"Heute vormittag zu erledigen:
- Müll wegbringen
- Staubsaugen
-..."

Du gibst den Befehl indirekt und er hat seinem Befehl. Win-win.

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Ja, das ist wahrscheinlich ein Teil des Weges, was die generell anfallenden Aufgaben angeht. Danke, das werde ich probieren.

Es gibt aber auch die Situationen im Alltag, in denen ich ad hoc Unterstützung brauche. Beispiel: Unser Kind muss aufs Klo gebracht werden, ich habe aber Kreislaufprobleme. Er möchte aber zufällig gerade schon lange eine rauchen. Also denkt er, es wäre OK, abzulehnen. Weil ich nicht gesagt habe "Geh jetzt mit dem Kind", sondern es als Bitte formuliert habe. Dann haben wir auf einmal eine Diskussion über unsere Ausdrucksweise/Erwartungshaltungen, statt über den Klogang.

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Das heißt, wenn du sagst "bitte bring das Kind auf die Toilette, ich schaff das gerade nicht." Dann lehnt er das ab, weil er rauchen möchte??

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Ich bin aber mit dem, was wir haben, ansonsten sehr glücklich. Ich möchte gerne etwas tun, um unsere Situation zu verbessern.


Liebe TE.

Gutes Ziel! Viel Kraft euch!

Sag mal, was hilft er da seinem Vater? Renovieren die Opas Partykeller oaer bauen die euer künftiges Haus und Nest für euch als Familie? Da sähe ich einen Unterschied.

Ansonsten: klärt gemeinsam eindeutig, wozu du Hilfe brauchst (schwere Einkäufe etc), was du noch kannst, was anderweitig gelöst wird (gebrauchter Saugroboter von Ebay? So ein selbst versiegelnder Windeleimer fürs grosse Kind, wenn es wege zur Mülltonne spart?) und was halt in der Schwangeschaft liegen bleibt (Fenster putzen). Der letze Punkt ist ganz wichtig für alle, die sich ihren Stress selbst machen.

Und unbedingt das Gespräch mit Papier oder whiteboard führen, das hilft dem männlichen Hirn beim Verstehen und Sortieren. Lass ihn die Techniklösungen vorschlagen. Sei du entskannt bei den Ausführungszeiten. Es reicht für das Meiste, wenn er sich am WE einen Haushalts-Tag nimmt, und zum Wochenenkauf geht es via Spielplatz zusammen mit der Großen.


Edit: TE Befehle gehen langfrzstig nach hinten los. Listen sind sinnvoll. Wenn es keinen zeitlichen Zwang gibt, ist es deine Aufgabe, die Dinge laufen zu lassen, bis er dazu kommt.

Bearbeitet von Yggd
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Vielen Dank dir! Für deine Antwort und die Wünsche :-)

Sein Vater ist gesundheitlich ein wenig eingeschränkt, lebt alleine und bekommt seinen Haushalt auch nicht wirklich alleine gebacken. Daher fährt mein Freund jeden Samstag hin und hilft ihm etwas. Seit einer Weile arbeiten sie daran, seine Terrasse schön zu machen, fahren zusammen in den Baumarkt etc. Und es wird meist auch noch gemeinsam das Auto gewaschen. Das macht er einerseits, weil er denkt, dass er sonst sehr alleine ist und das braucht, andererseits haben die beiden auch eine Vereinbarung, dass er etwas Geld dafür bekommt. Davon bezahlt mein Freund aktuell sein Bafög ab. Letzte Woche war er zwei Tage am Stück bei ihm, weil er die Woche davor krank war und der Einsatz ausgefallen ist.
Also meiner Ansicht nach hätten die Arbeiten bei seinem Vater für dieses Wochenende durchaus pausieren können. Es ist nicht so, dass sein Haushalt in der Zeit total verkommen ist, denn es kommt auch wöchentlich eine Reinigungskraft.

Deine Vorschläge finde ich gut! Pragmatisch auf jeden Fall. So sind Männer nunmal oftmals und ich weiß, ich sehe es evtl. auch zu emotional. Ich werde wirklich mal eine Auflistung mit ihm machen, was bei uns so regelmäßig anfällt. Wenn ich so drüber nachdenke, wir hatten auch mal testweise einen Putzplan, den ich gemacht habe. Er fand den auch gut sagte er, aber er hat einfach zu wenig von den Aufgaben tatsächlich erledigt. Generell hat er weniger Ordnungssinn/-bedürfnis. Ich bin auch kein super reinlicher Mensch, um Gottes Willen! Hier bleibt wirklich viel liegen, weil es eben muss. Aber es gibt eben auch Grenzen. Ich möchte ja noch Menschen zu uns einladen können und brauche zumindest ein gewisses Maß, um mich selber wohl zu fühlen. Und da sollten zumindest Küche, Bad und Wohnzimmer irgendwie einen akzeptablen Zustand haben. Und mit Kleinkind sieht es da schnell wieder wild aus, selbst wenn am WE-Putztag alles schick war.
Mein Freund ist tatsächlich eher der Typ für einen großen Arbeitseinsatz am Stück. Es nervt ihn sehr, kleine Aufgaben täglich zu erledigen. Ist aber im Alltag einfach notwendig. Ganz viel ist wirklich, die 8346 kleinen Dinge, die das Kind in allen Zimmern verteilt, wieder an Ort und Stelle zu bringen. Sonst kann der Saugroboter nämlich auch nicht viel tun (haben wir immerhin schon).
Fenster putzen bleibt übrigens liegen, sowie natürlich viele Schönheitsarbeiten, Staubwischen muss ja wirklich nicht sein. Mir geht es wirklich um das immer wieder entstehende Alltagschaos.

Bearbeitet von MamaImHaushaltskampf
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Ganz viel ist wirklich, die 8346 kleinen Dinge, ...

Wäschewannen! Man kan nie genug farbige gut stapelbare Wäschewannen haben. Später einfach den Kids ins zimmer stellen erst mit Spielzeug aus dem Wozi später sauberer Wäsche zum Einsortieren.
Und jetzt schon eine wanne pro Ziel-Zimmer oder ziel-Stockwerk. Hilft ungemein um die Wohnung fit für den Saug-Robi zu machen.


Ist dein schwiegervater mögliche Ansprechperson für Dich? Ich würde (glaube ich) meinen Sohn auf den Pott setzen, wenn meine schwiegertochter mit MEINEM Enkelkind nr 2 komplikationen in der schwangerschaft hätte und er sich die WE bei mir rumtriebe. Wobei ich mich dennoch über Besuch und gemeinsamen Grosseinkauf alle 14 tage freuen würde.
Du sollst deinen mann nicht tunneln nur sagen, dass es dir im moment schlechter geht undhu auch der doc meint, du sollest kürzer treten.

Bei der Terrasse: ist zur zeit ja stark wetterabhängig, vielleicht musste die jetzt gemacht werden.

Danke für Deine Rückmeldung. Gestalte das Gespräch sachlich strukturiert. Das hilft uns. Und gib deinem Mann Probleme zu lösen, Dinge zu gestalten (so männlich!) und dann auch mal loben wenn es umgesetzt wird (denn da sind wir doch im Herzen Jungs mit fertigem Lego-Modell).

Alles Gute
:)

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Oft ist es so, dass einer die Führung übernehmen muss, weil er die Situation besser kennt.

Das ist in dem Fall du. Du hast mit der FA geredet. Du weißt, was du darfst und was nicht und letztendlich auch, was du von deinem Partner brauchst.

Jetzt braucht es eine klare Kommunikation. Es gibt nicht um Befehlston, sondern nur Klarheit:

„Karlheinz, ich darf nicht mehr stehen und heben. Ich brauche, dass du dann und dann das und das tust.“

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Ja, in gewisser Form lässt die Situation eben auch Spielräume. Ich wurde ja nicht ins Bett verdammt, sondern soll mich allgemein schonen, ergo wenig Anstrengung und körperliche Belastung. Dabei kann ich ja trotzdem mal Wäsche aufhängen oder den Geschirrspüler einräumen etc.. Wenn ich aber diese kleinen Aufgaben dauernd alleine übernehme, ist es in Summe einfach zu viel, ich bin dauernd auf den Beinen und ruhe mich gar nicht mehr aus.

Aber ich habe schon verstanden, dass ich nicht erwarten kann, dass er diese nun aus der Situation heraus von sich aus übernimmt, wenn es vorher nicht so war.
Irgendwie muss ich etwas Konkretes mit ihm ausarbeiten, eine Art Wochenplan. Damit die Aufgaben einfach besser verteilt sind.

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Wir hatten letztes Jahr eine ähnliche Situation mit dem Unterschied, dass mein Mann sich große Mühe gegeben hat. Sehr schade, dass dein Freund nicht versteht, dass es um das Leben eures Kindes hier geht. Kannst du das für ihn nochmal so drastisch formulieren?
Mir hat geholfen mir klar zu machen, dass ich wirklich nichts tun darf. Ich bin es mir und unserem Kind schuldig auf der (faulen) Haut zu liegen, wie verordnet (und ehrlich, das ist irgendwann nur noch ätzend).
Mach deinem Mann Listen was er täglich morgens und abends zu tun hat und das muss er übernehmen, fertig. Putzen kann dann eine Haushaltshilfe machen. Wenn einkaufen und kochen ihn überfordern, Kochboxen sind nicht billig aber "idiotensicher".
Am Wochenende kannst du Sätze so formulieren: "Unser Kind muss ins Bad. Ich darf nicht aufstehen, bitte mach du das jetzt." Ist kein Befehl, aber vielleicht etwas deutlicher?
Wir haben festgestellt: Ich bitte um Dinge, wenn ich körperlich/geistig am Ende bin und wirklich Unterstützung benötige. Mein Mann bittet schon um Dinge, wenn er keine Lust zu was hat (ich liebe ihn, aber find das eine bodenlose Frechheit). Er projiziert seine Situation auf mich und denkt daher, man könne ja auch ablehnen. Das führt dazu, dass ich ihm kaum eine "Faulheitsbitte" abgeschlagen hab, oft aber blöd da saß, wenn ich um etwas gebeten habe und er einfach nein gesagt hat. Daher formuliere ich jetzt oft direkter "ich brauche jetzt deine Unterstützung. Kannst du bitte xy machen?" Befehle finde ich auch doof.

Bearbeitet von Inaktiv
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Was du beschrieben hast, die "Faulheitsbitten" deines Mannes und deine "Ich bin am Ende"-Bitten - ich glaube das trifft es auch bei uns genau. Dass er denkt, er könnte ja immer ablehnen/verhandeln.

Ich glaube auch, mein Freund hat es noch nicht ganz begriffen, worum es bei der Schonung eigentlich geht. Er hat mich auch direkt am nächsten Morgen nach der Blutung gefragt, wie es mir geht und dazu aber gleich gesagt, dass ich ja eigentlich keine Beschwerden hab und es ja nicht so schlimm ist. Manchmal glaube ich, er ist auch etwas neidisch. Ich kann jetzt ein bisschen die Beine hoch legen, sonst ist ja nichts. Dabei hat mich das ganze auch emotional echt mitgenommen und ich habe ganz und gar nicht das Gefühl, mich gerade entspannen zu können.

Bearbeitet von MamaImHaushaltskampf
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Du wirst ihn jetzt, körperlich „angeschlagen“, nicht umerziehen können. Also würde ich Aufgaben schon so formulieren: „wasch jetzt die Wäsche.“ „Saug jetzt die Wohnung“. Usw.

Aber da sieht man mal wieder, wie das Patriarchat voll zu geschlagen hat. Denn der arme Mann „sieht“ die Arbeit natürlich nicht, woher soll er auch wissen, dass man mit einem 2 jährigen Kind aufs Klo muss, wenn es muss oder dass ein dreckiger Boden gesäubert werden muss und dass all das nicht optionale Dinge sind? Und kein Freizeitprogramm, dass du ihm anbietest? Der arme Mann!

Ernstgemeinte Frage: was macht er denn, wenn du mal nicht da bist? Z.B. ins KH musst wegen den Blutungen? Ist er alleine lebensfähig? Das würde ich ihn mal fragen.

Ich kann echt nicht verstehen, wie man in einer solchen Partnerschaft leben kann 😅 das klingt sehr gemein, aber ganz ehrlich: ich weiß, dass mein Partner hier alles absolut im Griff hätte, wäre er alleine (weil ich im KH oder schlimmeres bin). Andernfalls hätte ich keine ruhige Minute, grade wegen den Kindern! Nie im Leben hätte ich dann noch ein 2. mit ihm bekommen, wenn ich mich sorgen müsste, dass er es nicht hinbekommt!

Klar haben auch wir mal unterschiedliche Auffassungen (er saugt den Boden, wenn er daheim ist, gefühlt 5 mal, nämlich sobald das ein Krümel ist und ich „sammle“, einfach weil die Kinder ständig dreck machen gefühlt und saug so „nur“ 2 mal am Tag 😂). Aber das eben auf einer Basis, mit der man leben kann!

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Was er macht, wenn ich nicht da bin - das funktioniert dann tatsächlich. Also vom Haushalt will ich da nicht reden, aber er bekommt den Alltag auch alleine mit unserem Kind hin. Ich war vor ein paar Monaten mal 5 Nächte weg und das haben die zwei hinbekommen. Wie die Wohnung da aussah - was soll's, ist dann seine Sache. Solange es dem Kind gut geht. Also er kann tatsächlich alles machen. In die Kita bringen, Anziehen, Freizeit gestalten, Essen machen, ins Bett bringen, Pflege etc. und er tut es tatsächlich auch.

Unser Kampf handelt immer wieder von den allgemein anfallenden Aufgaben, die aber in seinen Augen nicht alle sofort notwendig/überlebenswichtig sind. Er würde nicht jeden Tag die Küche (zumindest grob) sauber machen. Bei ihm stapelt sich eben mal irgendwas in irgendeiner Ecke. Keine Ahnung, wann er jemals das Bad putzen würde. Ob er wenigstens einmal die Woche in den Räumen saugen würde? Seine Ansprüche sind viel geringer als meine. Obwohl ich immer wieder feststelle, dass er sich auch wieder wohler fühlt, wenn es ordentlich ist. Aber sein Bedürfnis nach Entspannung/Freizeit ist einfach viel größer und entsprechend die Gegenwehr, etwas im Haushalt zu tun.

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Schreibe ihm doch eine Liste der Dinge die regelmäßig gemacht werden müssen z.B. staubsaugen, abstauben, Wäsche waschen, Blumen gießen, .... und schreib dazu was wie oft erledigt werden muss, dann kann er sich anschauen was anfällt und es sich selbst einteilen. Vielleicht hilft das? Dann kann er abhaken was erledigt ist.

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Habe festgestellt, dass es gar nicht funktioniert, wenn er sich etwas selber einteilen soll. Da besteht ja immer die Option, es ganz nach hinten zu schieben und dann hat er leider doch nicht alles geschafft, weil eben am letzten Tag dann was dringendes anderes dazwischen kam oder es ihm nicht gut ging.
Also ich schätze, ich muss ihm ein paar Arbeitspakete schnüren, vielleicht so um die 3, die er dann an bestimmten Tagen macht mit einem Tag Ruhepause. Ganz ehrlich, ich fühle mich manchmal wie eine Projektleiterin daheim 😅

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Ich würde klare Aufgabenverteilung raten.

DU packst die Wäsche in die Maschine - ER hängt sie später auf.
DU aktivierst die Spülmaschine und räumst sie irgendwann später (sofern dein Kreislauf ok ist) aus.
ER saugt jeden Tag einmal alles durch.

Bad putzt der, der gerade Zeit hat bzw. der, dem es grade soweit gut genug geht.

Gekocht wird je nachdem. Geht es dir gut, dann kochst du was Schnelles. Geht es dir nicht so gut, dann kann ER den Kochlöffel schwingen oder ne Pizza organisieren.

Um die Kinderbetreuung wirst du wahrscheinlich nicht rum kommen, wenn er tagsüber arbeiten geht, oder?
Aber wenn er heimkommt, dann kannst du von ihm erwarten, dass er es mit in seine Aufgaben mit einbindet (z.B. kochen) oder mal ne Stunde mit ihm auf den Spielplatz geht.

Wie viele Wochen hast du denn noch bis zum ET?

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Hallo, ich bin aktuell in der 19. Woche schwanger. Hoffentlich zieht sich diese Schonungsphase nicht mehr lang. Ich bin für diese Woche noch krank geschrieben und zu Hause. Wenn alles ruhig ist, kann ich dann wieder arbeiten und normal agieren. Werde aber dann schauen, dass ich hauptsächlich im Home Office bin. Sobald nämlich noch eine Blutung eintritt (oder andere Komplikationen) wird mich meine Frauenärztin ins Beschäftigungsverbot schicken. Das möchte ich sehr gerne vermeiden.

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"Ich kann nun also anfangen, mir den gewünschten Befehlston beizubringen, um unser Kind nicht in Gefahr zu bringen."

Ganz pragmatisch: Ja. Für die nächsten Monate mach das. Das muss ja nicht deine neue Kommunikationsweise für immer und allen gegenüber sein. Aber dein Freund ist offenbar nicht in der Lage, deine Situation zu kapieren (ist er immer so empathielos?) also musst du in den sauren Apfel beißen und machen, was bei ihm funktioniert.

Grndsatzdiskussionen dann, wenn du wieder fit bist.

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Hoffentlich zieht sich diese Situation nicht Monate 😆 Wir haben hier ja vorerst nur ein paar Wochen so zu verbringen. Aber wenn ich mich nicht ausreichend schone, dann wird es bestimmt so werden.

"ist er immer so empathielos?" - Er ist da nicht ganz einfach. Seine eigenen Bedürfnisse sind schon oft ganz oben auf der Liste. Das ist familiär bedingt 😞 Tatsächlich hat er es schwer, die (schwierigen) Emotionen von sich und anderen zu sehen oder anzunehmen.