Verlustangst - Fernbeziehung

Guten Abend,

ich bin auf der Suche nach Rat. Ich habe seit 1 Jahr einen wirklich tollen Partner, der auch meine Kinder liebt als wären es seine eigenen.
Aktuell leben wir noch in einer Fernbeziehung (250 km). Das erste Mal für mich. Er war 5 Jahre Single und hat nichts anbrennen lassen. Und genau da ist mein Problem. Es kam schon öfter vor, dass sich irgendein ONS oder eine Verflossene meldet. Für mich fühlt sich das so dumm an. Ständig habe ich Angst dass er sein Singleleben vermissen könnte. Ich bin wegen der Kinder nicht so flexibel und wir sehen uns max 2 Tage pro Woche. Er hat mir versichert dass er seit wir uns kennen zu keiner mehr Kontakt hat.

Vielleicht kennt jemand diese Gefühle. Ist das normal bei einer Fernbeziehung? Diese Verlustangst treibt mich noch in den Wahnsinn 🥺🥺

1

Solange du mit diesem Mann mit seiner von dir geschilderten bunten Beziehungsvorgeschichte eine Fernbeziehung führst, wirst du mit deiner Verlustangst leben müssen. Diese Angst könnte meines Erachtens auch durchaus berechtigt sein.

Da gibt es nur zwei Optionen:

Option 1 weiter Fernbeziehung wie bisher und wechselnde Verlustängste.

Option 2 Fernbeziehung beenden, aufs Ganze gehen. Ein Restrisiko bleibt immer.

Eine Fernbeziehung mit einem erfahrenen, autonomen Partner geht nach meiner Meinung immer mit einem erhöhten Risiko des Scheiterns einher, vor allem wenn keine gemeinsamen Kinder vorhanden sind und wenn die Partner vor Beginn dieser Fernbeziehung nicht bereits längere Zeit zusammen gelebt haben.

2

Hallo :)
Sieh es so, er war lang Singel, hat sich ausgelebt und sich dann in dich verliebt und für eine Beziehung entschieden. Ich kann nur von mir selbst reden. Vor meinem Partner, nach der Scheidung hab ich auch erstmal gelebt. Viel Zeit mit meinen Kindern verbracht aber auch das Singelleben genossen und ich hatte auch einige ONS. Ich war zufrieden mit mir, mit meinem Leben, hab nicht aktiv nach einer Beziehung "gesucht". Dachte immer ich bin nicht so der Beziehungsstyp. Irgendwann lernte ich meinen Partner kennen. Daraus entwickelten sich dann Gefühle. Wir sind 12 Jahre zusammen, mittlerweile mit gemeinsamen Kind. Ich hab noch nie in der ganzen Zeit mein Singleleben vermisst. Klar haben sich am Anfang immer mal wieder welche gemeldet. Ich hab dann immer gleich gesagt, das ich vergeben bin und kein Interesse mehr habe. Um nichts in der Welt würde ich meine Partnerschaft aufgeben wollen. Das war ein Kapitel meines Lebens, das durchaus seinen Reiz hatte, das ich nicht bereue und ich hatte wirklich eine gute Zeit die ich nicht missen wollen würde. Aber verliebt zu sein, diese Umwandlung von verliebt zu Liebe, die Vertrautheit einer Partnerschaft.... keine Ahnung wie ich das beschreiben soll, ist einfach schön. Also nur weil dein Partner ne Zeitlang sein Singleleben ausgekostet hat, heißt das noch lange nicht das er es so vermisst und dafür seine Beziehung gefährdet.
Klar ist eine Fernbeziehung nicht leicht und man hat wahrscheinlich gewisse Ängste. Andererseits du kannst niemanden in den Kopf gucken. Wer sagt dir das ein Partner der sexuell nicht aktiv war im Singleleben, plötzlich irgendwann das Gefühl hat etwas verpasst zu haben? Das kann genauso gut sein. Es gibt überall Arschlöcher (tschuldigung) die es mit der Treue nicht ernst nehmen. Unabhängig vom Vorleben. Manchmal passieren Dinge. Damit solltest du dich aber nicht beschäftigen. Er ist mit dir zusammen, ihr habt euch für eine Beziehung entschieden und dazu gehört dann auch Vertrauen. Am besten ist es wenn du an deinen Verlustängsten arbeitest um nicht erst in diese Spirale aus Misstrauen und negativen Gedanken zu kommen.

3

DANKE deine Worte und deine Erfahrung tut gut zu hören!! Er sagt auch immer er hat sich für mich, eine Beziehung und meine Familie entschieden. Manchmal kann ich das Kopfkino leider nicht ausschalten was mir echt leid tut.

6

Für mich hört es sich eher so an, als hätte dein Problem nichts mit der Fernbeziehung zu tun.

Denn du hast ein Problem mit seiner Vergangenheit und Vertrauen allgemein. Das würde sich auch nicht ändern, wenn ihr zusammen wohnt.

Aber es ist leider dein Problem und das musst du unabhängig von Partnerschaften bearbeiten.

weiteren Kommentar laden
4

Wie kann ein Mensch, der deine Kinder seit einem Jahr höchstens zweimal in der Woche sieht, diese "lieben, wie seine eigenen"? Damit fängt es doch an, denn die Aussage finde ich irgendwie echt gruselig.

Grundsätzlich ist eine Fernbeziehung nicht jedermanns Sache, aber wenn dir nicht mal seine Vergangenheit egal sein kann (die geht dich ja eigentlich auch gar nix an), dann gehörst du definitiv nicht zu den Menschen, die das packen könnten. Und nein, ein Zusammenzug wird an deinem Grundproblem überhaupt nichts ändern.

BTW...er hat sein "Singleleben" auch weiterhin bis auf zwei Tage in der Woche.....was er damit machen könnte, das steht auf einem ganz anderen Blatt.

Du kommst mit seiner Vergangenheit nicht klar, das hat überhaupt nichts mit einer Fernbeziehung zu tun.....selbst wenn ihr aus demselben Ort kommen würdet, hättest du das Probelm. Mach dir nichts vor.

Nein, ich kenne das Problem nicht, ich bin einfach zu alt, um mir über die Vergangenheit meines Partners den Kopf zu zerbrechen. Als Teenie, klar...aber jetzt? Nee, dafür ist mir mein Leben echt zu schade. Garantien gibt es nie....entweder man kann eine Geschichte genießen oder nicht. Kann man es nicht, dann darf man jederzeit aussteigen.

5

Bei uns bin ich die, die ne wilde Zeit hinter sich hat, und bei der sich diverse Exen noch ab und an melden. Einige von denen mag ich auch echt gerne, tatsächlich platonisch.
Mein Partner und ich führen auch eine Fernbeziehung und anfangs war das schräg für ihn, wenn ein Ex sich meldete… was ich ihm bieten kann: absolute Transparenz, ich erzähle alles und er kann auch gern mein Handy checken, und ich verspreche Treue und meine das sehr Ernst.
Ich treffe auch niemanden der Exen, wir halten uns nur manchmal lose auf dem Laufenden, schwer zu erklären… ich hatte immer nur Affären mit Menschen, mit denen ich mich gut austauschen konnte und die mir irgendwie nahe standen. Das total zu cutten, erscheint mir unsinnig und unnötig. Es mäandert sich eh aus nach nunmehr 3 Jahren fester Beziehung.

Was ich nicht tue: radikal Kontakt abbrechen zu Menschen, die mir wichtig sind, nur weil der Partner eifersüchtig ist.

Da erwarte ich, dass der andere eben akzeptiert, dass ich ne Frau mit Vergangenheit bin.

Vielleicht ist das für auch ein Weg?