Unglücklich mit der aktuellen Situation

Hallo,
mein Mann ist nun seit fast 3 Jahren arbeitslos, da er aufgrund schwerer Depressionen seinen alten Job nicht mehr ausüben konnte. Es war eine harte Zeit für uns und trotzdem habe ich ihn unterstützt, wo ich nur konnte. Ich habe mir direkt einen Job gesucht und mittlerweile habe ich meinen Rhytmus bzgl. Haushalt, Kinder und Arbeit gefunden. Meinem Mann geht es gesundheitlich auch schon sehr viel besser und er hofft auf eine Reha (Termin steht noch nicht fest, er ist auf einer Warteliste) und will anschließend eine Umschulung starten, da er seinen vorherigen Beruf nicht mehr ausüben möchte. Jetzt weiß ich nicht, ob ich mich verändert habe oder er, aktuell frustriert mich alles, was er tut oder nicht tut. Zum Beispiel ist er den ganzen Tag zuhause, zockt viel, ab und zu putzt er die Wohnung aber nur bestimmte Bereiche. Kochen, wenn dann einmal die Woche kocht er Nudeln. Von alleine holt er nie die Kinder ab- nur im Notfall, wenn ich im Feierabendverkehr stecke und das mit viel Nörgelei wegen dem Stau usw.
Wenn ich manchmal von zuhause aus arbeite, hockt er auch neben mir obwohl ich ständig sage, dass ich meine Ruhe brauche. Dann ist er aber wieder beleidigt.
Geht selber kaum aus und unternimmt mit uns nur dann etwas, wenn ich was vorschlage aber müssen Ausflüge sein, die auch ihm gefallen und die Orte nicht zu weit entfernt von uns sind. Intellektuelle Konservation gibt es auch kaum noch zwischen uns. Über Xbox redet er gerne. Ich kann nie mit ihm über meine Arbeit reden, da es ihn nicht interessiert. Andere Themen vor allem was die Kinder oder Schule/Kita betrifft interessiert ihn auch nicht und sagt immer zu mir „du machst das schon“. Ich könnte noch viel mehr aufzählen. All das macht mit mir was und ich merke, dass ich manchmal unbewusst auf Abstand gehe und mich noch intensiver mit anderen Dingen oder mit meinen Kindern beschäftige. Ich dachte es ist nur eine Phase aber anscheinend doch nicht. Ich versuche dennoch an die guten Zeiten, die wir mal hatten, zu denken und will ihn wieder mehr lieben und weiterhin unterstützen aber so langsam kotzt mich das alles an. Es sind so kleine Situationen, wo ich platzen könnte wie z.B. ich bringe die Kinder in die Kita/Schule, fahre danach zur Arbeit und komme danach heim aber hole vorher noch die Kinder ab und zuhause angekommen kommt von ihm nur die Frage, was essen wir heute? Ich muss also erst mal was kochen und ihn darf ich bloß nicht fragen, warum er nichts gekocht hat. Dann wird er hysterisch und fragt, ob er wieder Nudeln kochen solle. Was Anderes wäre ja nicht da. Okay, wie wär’s dann mit Einkaufen. Ach ja, das mache auch ich zu 99%. Er holt gelegentlich Getränke. Ich sage ihm auch oft, geh‘ doch mal deine Familie besuchen. Die freuen sich. Darauf hat er auch nie Bock. Ich hätte so gern einen OGS-Platz bekommen aber den bekomme ich nicht, da mein Mann ja nicht arbeitet. Urlaubsplanung ist auch immer schwierig, da er mir sagt, ich solle nächstes Jahr so planen wie ich möchte aber wenn sich bei ihm dann was spontan ergibt, soll ich meinen Urlaub einfach ändern.
Ich weiß nicht mal, was ich mir mit diesem Post erhoffe, aber es tut gut, sich mal hier auskotzen zu können.
Vielen Dank fürs Lesen.

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Hallo,
Ich habe den Eindruck, dein Mann nimmt seine Depression als Vorwand, um sich in Selbstmitleid ertränken zu können. Sein Suhlen in Selbstmitleid, seine Antriebslosigkeit und seine Gleichgültigkeit zerstört eure Beziehung, eure Ehe ist dabei, gegen die Wand zu fahren.

Hinzu kommt noch sein "Zocken" offenbar mit der XBox. Aus medizinischer Sicht dürfte es wahrscheinlich bei einer schweren Depression kaum etwas Schlimmeres geben, als sich in eine Spielsucht hinein zu manövrieren. Das wird seine Probleme bereits schon verschlimmert.

Nach meinem Empfinden hast du eigentlich nur die Option, deinem Mann die Pistole auf die Brust zu setzen. Dein Mann sollte sich schnell aus seinem selbst geschaufelten Grab wieder in das Leben begeben, oder eure Ehe ist zu Ende. Das solltest du ihm schonungslos klar machen. Es mag vielleicht hart klingen, aber ich halte ein entschiedenes "Entweder-Oder" für deine und eure letzte Chance.

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Ich habe ihm schon oft gesagt, dass ich mir vorkomme, als wäre ich seine Mutter statt seine Frau. Er findet, dass ich übertreibe und es gäbe schlimmeres. Er werde schon bald wieder arbeiten und dann wäre ich ihn los. Ich solle zugeben, dass es mich stört, dass r nur zuhause rumhängt. Hab ihm gesagt, was ändert sich denn, wenn ich ja sage. Sagt er, nicht viel aber dann wüsste er Bescheid. Dann hat er kal an seinem Lebenslauf gearbeitet. Das war’s. Hätte nie gedacht, dass eine Krankheit einen Menschen so sehr verändern kann.

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Fast jede schwere Krankheit verändert Menschen, habe ich bei meinem Mann auch erlebt in den 2 Jahren vor seinem Tod. Da wandelte sich das Verhältnis Ehefrau zu Ehemann dann nach und nach zu einer Tochter zu einer Art Vater, er war ja 18 Jahre älter als ich. Die Ärzte sprachen michnoft genug als "Tochter" an. 😎
Aber wir waren da schon 33 Jahre verheiratet, ich habe es, wenn auch oft sehr schweren Herzens, akzeptiert, da ich ja immer wusste, dass das kommen kann.
Du bist wesentlich jünger und wenn so von Deinem Mann garnichts kommt an eigenem Zutun und er nur Youtube-Star werden will, da würde ich wohl streiken. Du hast auch noch Anspruch auf ein eigenes glückliches Leben und musst es nicht komplett für Deinen Mann aufgeben.
Was Deine Schwiegermutter erwartet, ist indiskutabel.
Ich glaube wirklich, an Deiner Stelle würde ich über eine Trennung nachdenken.
LG Moni

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Vergessen zu erwähnen:
Vor Kurzem sagte er auch, er kann wahrscheinlich aufgrund seiner Diagnose nicht mehr arbeiten gehen obwohl er es möchte. Er sagte, dass er vielleicht eine Erwerbminderungsrente bekommen könnte.

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Warum macht er so gut wie nichts Zuhause? Hast du ihn schon mal darauf angesprochen?

Zumindest Kinder bringen und holen und auch einkaufen würde ich ihm komplett aufs Auge drücken.

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Na er rastet dann aus. Wie geschrieben.

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Es geht ihm doch jetzt besser und er will eine Umschulung starten?

Wie will er das machen wenn er noch nicht mal z.b. die Kinder holen kann? Oder einkaufen?

Ich würde zumindest noch mal versuchen die Aufgaben im Haushalt neu zu verteilen.

Wenn das nicht klappt würde ich gehen.

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Das hat sich wahrscheinlich in den letzen Jahren oder schon immer so eingespielt und plötzlich merkst du, dass du dieses weiteres Kind nicht erzogen hast und wunderst dich über den Salat.

Ja es gibt bessere Männer. Wenn dich nur die fehlende Hilfe im Haushalt stört, müsst ihr das klären.
Wenn die liebe weg ist, ist dad was anderes.

Bearbeitet von Leilachuchu
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Ich glaube, dass durch sein verändertes Verhalten diese Liebe langsam weggeht. Wo er noch gearbeitet hatte, war er viel motivierter und produktiver als ich. Hatten mehr unternommen. Er hat in den letzten Jahren immer die Ausrede benutzt, dass er dafür nichts kann. Er sei nun mal depressiv und ich wüsste nicht wie das ist. Okay, aber das ist jetzt ein paar Jahre her und ja ich nehme diese Krankheit sehr ernst aber kaufe ihm diese Ausrede nicht mehr ab, wenn er so gut wie gar nichts mehr macht aber motiviert genug ist sich mit mir über die neuesten Spiele zu unterhalten und wie gerne er auf die gamescom gehen würde aber eben nicht alleine. Ich möchte uns nicht aufgeben aber ich will, dass sich was ändert. So kann es einfach nicht weitergehen. Aber jede Diskussion endet im Streit. Seine Mama sieht das leider auch ziemlich entspannt. Das braucht Zeit sagt sie immer, und ich kann gerne noch mehr arbeiten gehen und sie um Hilfe wegen der Kinderbetreuung bitten. Geht’s noch? Erstens will ich nicht noch mehr arbeiten, da ich auch Zeit mit meinen Kindern verbringen will und eins meiner Kinder auch Therapietermine hat. Sie sind im Verein und es ist alles schön eingespielt.

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Kein Wunder, dass Du unglücklich bist.

Dein Mann ist wegen seiner schweren Depressionen 3 Jahre arbeitslos, war vermutlich erst lange krank geschrieben, nach 78 Tagen läuft das Krankengeld aus und er kam danach ins ALG.

Das reißt schon finanziell sehr rein, bald soll er zur psychosomatischen Reha, bekommt in der Zeit Übergangsgeld, warum erst jetzt?

Wenn er schon mehrere Jahre nicht mehr im bisherigen Beruf arbeiten kann, hätte doch schon längst eine Reha erfolgen können.
Anschließend über die berufliche Reha und einen GdB durch eine Umschulung zurück ins Arbeitsleben, ist in der Regel das Ziel einer Reha.
Reha vor Rente ist der Leitsatz, nur wenn sich durch das Abschlussgutachten der Rehaklinik bis 3 oder weniger Stunden Erwerbsfähigkeit pro Tag bestätigen, könnte er eine Frührente beantragen.
Von einer Teilrente kann keiner leben, parallel kann man noch bis 29h pro Woche arbeiten, bei einer Vollrente bis 520€.

Depressionen sind mit eine der häufigsten Diagnosen für eine Frührente, aber Du schreibst Deinem Mann geht es inzwischen sehr viel besser, dann wäre eher eine Umschulung sinnvoll, nach einer Reha.

Ich kenne mehrere die u.a. wegen Depressionen eine Frührente durch bekamen, neben weiteren orthopädischen Diagnosen, parallel in Teilzeit oder im Minijob weiterhin arbeiten.
Nur eine arbeitet gar nicht mehr, lebte schon vor der Frührente seit Jahren von Hartz 4.

Wenn es Deinem Mann inzwischen viel besser geht, warum bringt er sich nicht regelmäßig mehr ein, im Haushalt, bei der Kinderbetreuung usw.?

Du machst es ihm zu leicht, ernährst die Familie und er entlastet Dich nicht mal.
Er kann doch nicht alles auf Dich abwälzen, muss auch seinen Teil beitragen.

Ich kenne Mütter, die auch wegen Depressionen langfristig krank geschrieben sind, sich inzwischen beim AA melden mussten, bei der Reha waren, weiterhin in Behandlung sind und wieder zurück ins Arbeitsleben wollen, aber nicht mehr in den bisherigen Beruf, der hat sie krank gemacht.

Deinem Mann fehlt offenbar ein Plan oder Ziel, wie es weitergehen könnte, regelmäßige Alltagsverpflichtungen nimmt er kaum wahr.
Ich würde versuchen die Reha zu beschleunigen, mehr Druck machen, vielleicht auch durch die behandelnden Ärzte/Therapeuten.
Dort wird ihm geholfen, er bekommt viele Anwendungen, bekommt Wege aufgezeigt, lernt viel über Selbstfürsorge und kann mit dem sozialen Dienst in der Reha eine berufliche Reha und einen GdB angehen.

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Genau er war für eine sehr lange Zeit krank geschrieben bevor es zu einer Kündigung kam. Ich habe immer wieder gesagt, mach Druck wegen der Reha…schließlich willst du eine Umschulung. Er hat sich jedoch Zeit gelassen. Er müsse erst mal wieder klarkommen und wollte zunächst nicht arbeiten. Er hätte ja noch viel Zeit. Dann ging 1 Jahr um, 2 Jahre um…
Es passierte einfach nichts. Ich gab ihm trotzdem die Zeit, da er mir während meiner 3-Jährigen Elternzeit mit zwei Kindern auch keinen Druck machte mit Arbeiten gehen. Aber während der Elternzeit habe ich mich trotzdem um den Haushalt und Kinder gekümmert. Letzte Woche war es endlich soweit, er hatte einen Termin wegen der bevorstehenden Reha im November. Angeblich ist bei dem Reha-Antrag etwas schief gelaufen und die versuchen jetzt ihn für Dezember 2023 unterzubringen.
Ich habe das dumpfe Gefühl, dass das nichts wird mit der Reha. Aber das Arbeitsamt will auch wissen, was nun mit der Reha ist. Es ist frustrierend. Habe versucht ihm manchmal Jobangebote schmackhaft zu machen, wo ein Quereinstieg möglich war aber das war ihm nicht lohnenswert genug. Ich verstehe auch nicht, wie seine Mutter das so locker und entspannt sehen kann. Selbst meine Familie und seine Verwandtschaft fragen oft nach , wie denn nun die aktuelle Lage bei ihm aussieht und was er beruflich vor hat. Natürlich nerven ihn solche Fragen.

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Du nimmst ihm viel zu viel ab, höre auf für ihn Anträge auszufüllen, für ihn anzurufen und ihn nur zu schonen, ihm gehts deutlich besser, er muss selbst aktiv werden und hat genug Zeit.

Natürlich ist es für ihn unangenehm, von anderen gefragt zu werden wie es bei ihm weitergehen soll.
Aber YouTuber zu werden, oder dass Du noch mehr arbeiten sollst, damit er sich weiterhin nur auf der Diagnose ausruhen kann, sind doch keine Vorschläge die man ernst nehmen kann.

Er ist doch sicher seit Jahren in Therapie, nimmt Antidepressiva, was sagt sein Hausarzt oder Therapeutin dazu, dass er seit 3 Jahren arbeitslos ist und davor schon länger krankgeschrieben war, seit ca. 4-4,5 Jahren zu Hause ist, keine Strukturen mehr hat?

Depessive Mütter kümmern sich auch um ihre Kinder, den Haushalt und Alltagsverpflichtungen, zumindest die, die ich bei einer Reha kennenlernte.
Alles gebildete Frauen, Akademikerinnen, Burnout kann jeden erwischen.

Wichtig ist da wieder rauskommen zu wollen, nach einer Reha und einer langen Krankheitsphase, folgt oft ein beruflicher Neuanfang, oder erstmal eine Umschulung.

Dein Mann hat sich in seiner Erkrankung eingerichtet, nimmt es als Vorwand, aber Ihr habt kleinere Kinder, so gehts nicht, lange genug musstest Du nur zurück stecken.

Wenn er viel zockt, an Technik interessiert ist, kann er als Fachinformatiker umschulen, käme durch eine Umschulung vom täglichen zocken weg und hätte weiterhin mit Technik zu tun.

Ist die Reha ambulant oder stationär geplant?
Ein Ortswechsel ist immer gut, bringt Abstand und neue Perspektiven.

Wenn es mit der Reha nicht bald klappt und er nichts ändern will, überlege ob Du das noch jahrelang mittragen willst.

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Hast Du schon mal daran gedacht, dass Dein Mann spielsüchtig sein könnte? Er zockt den ganzen Tag, will nur noch über Spiele reden, hat keine anderen Interessen mehr. Na, klingelt es?
Diese Spielewelt ist verlockend und gefährlich. Mein Ex-Mann sagt immer (und er ist ganz klar seit Jahrzehnten süchtig), diese Welt sei viel spannender als die Realität. Warum einen Waldspaziergang machen, wo keine Drachen zu bekämpfen sind?
Ein Gespräch darüber wird nichts bringen, er hat ja keinen Leidensdruck.
Was gibt Dir Dein Mann noch außer Stress und Ärger? Ist er noch für die Kinder da?
Es kann doch nicht sein, dass Du neben Deiner Arbeit komplett alleine für alles zuständig bist und der werte Herr macht es sich mit seiner XBox gemütlich.
Depressionen hin oder her. Er ist sicher medikamentös eingestellt, es geht ihm besser. Vielleicht ist er nicht mehr erwerbsfähig, aber Einkäufe erledigen, kochen, Wäsche machen und Kinder abholen kann er ganz sicher.

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Das habe ich auch gedacht aber nein, er spielt so viel, weil er selber sonst nicht weiß, was er machen soll. Regt sich dann auch noch auf, wenn er einmal staubsaugt und wenn wir alle nach Hause kommen alles wieder verwüsten. Das ist doch normal. Gerade mit kleinen kidnern macht man mehrmals am Tag sauber. Ich habe das Gefühl, mein Mann hat sich in ein Kind verwandelt und ich bin seine Mutter. Und wundert sich dann, wenn ich null Bock auf Romanze mit ihm ab.
Ich habe nur noch die Hoffnung, dass sich durch die Reha vielleicht was ändert. Aber die muss erst mal starten.

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Verschließt Du da nicht ein bisschen die Augen? Er möchte youtuber mit seinem Gaming werden, will nur noch über Spiele reden. Das ist mehr als nur Langeweilevertreib.

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Ich kann verstehen das man eine Beziehung nicht aufgeben möchte die einmal schön war.. aber es kann nicht sein das du ALLES euer gemeinsames Leben organisierst als wäre er ein weiteres Kind.
Ich persönlich würde es sehr abturnend finden wenn mein Mann sich so verhalten würde über Jahre. Du funktionierst doch nur noch .. oder? 😕
Ich kann auch verstehen das du ihn nicht in Stich lassen möchtest ( obwohl er das die ganze Zeit tut ) aber als aller erstes solltest du gucken das du wieder glücklich bist.
Du hast lange genug zurück gesteckt

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Das stimmt. Mittlerweile scheine ich nur noch zu funktionieren. Es interessiert mich immer weniger, was er zu sagen hat. Das schockiert mich auch. Aber ich kann mich mit ihm nicht mehr so wie früher austauschen. Über die Arbeit rede ich nie mit ihm, weil es ihn einfach nicht interessiert. Bevor ich an eine Trennung denke, will ich erstmal alles versuchen die Ehe zu retten. Später kann ich dann sagen, ich habe es versucht. Auch habe ich ein bisschen Hoffnung, dass er doch noch die Kurve kriegt und es dann so wie früher wird

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Hallo.
Ich hab absolut garkein Tipp für dich.
Möchte dir nur sagen fühl dich gedrückt.... Du bist nicht alleine.. Der Text könnte so auch von mir kommen. Nur das meiner nicht zockt sondern einfach 20 Stunden schläft.
Das ist das teuflische an den Depressionen.... Leider.
Ich hoffe ihr findet einen Weg. Und zur Genesung.
Alles Gute

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Danke dir. Das tut mir leid. Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld. Ich hoffe immer noch sehr auf eine Veränderung.
Fühl dich auch gedrückt:)

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Hallo,

na, das ist ja gründlich schief gelaufen... nicht nur für dich, auch für ihn. Er hat es sich in der Welt der Kranken gemütlich gemacht und kommt nicht mehr raus. Du hast ihn unterstützt und bist mit in den Teufelskreis geraten. Gerade bei Depressionen ist eine Tagesstruktur und Aufgaben sehr wichtig. Aufgaben machen uns zu Menschen, die gebraucht werden. Nicht zuletzt werden Mütter depressiv, wenn die Kinder weg sind und sie Hausfrau waren oder Rentner, wenn die Arbeit wegbricht, über welche sie sich identifiziert haben.
Der Therapeut, bei dem er ist, sollte da eigentlich ein Auge drauf haben. Auch ich sehe deinen Mann als spielsüchtig und das ist ein beschissener Ausgangspunkt für dich und ihn. Ist er noch in Therapie, dann gibt es vielleicht die Möglichkeit einen Termin zum Besprechen für euch beide zu machen. Für mich persönlich wären die Forderungen (ja Forderungen, er ist nicht behindert und selbst behinderte bringen sich ein. Er ist depressiv?! - das bedeutet aber nicht, dass er nicht lebensfähig ist. Es gibt zuhauf depressive, die ihren Alltag gestalten (müssen). Er muss das nicht, da du das machst. Meine Forderung (und die hätte ich bereits schon nach der akuten Phase durchgezogen) er kümmert sich um den Haushalt (da könnt ihr einen Plan aufstellen) und das Einkaufen (da wirst du ihm eine Liste schreiben müssen) die Kinder abholen/bringen. Er braucht dringend Struktur. Es muss ihm keinen Spaß machen (tut dir deine Arbeit sicher auch nicht immer) aber er muss es machen. Wenn er selber sagt, er ist nicht spielsüchtig, kann man das Ding ja auch mal für die Anfangszeit wegpacken. Genug Dinge im Haushalt wird er zutun haben. Dann ist es für depressive auch wichtig, Sport zu machen oder wenigstens täglich spazieren zu gehen. Raus zu kommen. Ich versteh gar nicht, warum das in der langen Therapie kein Thema war bisher....

Viel Glück - ich würde es definitiv nicht weiter so laufen lassen. Das ist auch nicht gut für ihn!

Lg

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Ich schliesse mich an, er braucht Aufgaben und eine Tagesstruktur. Ich würde ihm eine Minimum To-do Liste geben, die er jeden Tag im Haushalt übernehmen muss. Es kann nicht sein, dass du jahrelang alles alleine machen musst. In akuten Phasen ist es klar, dass man den Partner unterstützt, aber nicht für "immer".

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Ich war wohl naiv und dachte mir, das ist nur eine Phase, die ist bald vorbei. Ich habe manchmal tatsächlich das Gefühl, dass er vielleicht gar nicht mehr arbeiten gehen möchte. Dann spreche ich das laut aus und von ihm kommt nur: Mach dir keine Sorgen, ich werde schon wieder arbeiten gehen. Teilerwerbsminderungsrente findet er auch sehr interessant. Auch da hab ich ihm gesagt, dass ich davon nichts halte, da er meiner Meinung nach arbeiten gehen kann.

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