Mein Mann und SEIN Haus

Guten Abend, ich versuche es kurz zu halten:
Ich habe meinen Mann vor 12 Jahren kennengelernt und bin vor 10 Jahren mit meinen 2 Jungs in ,, sein,, Haus eingezogen. Zusammen haben wir nochmal 2 weitere Kinder bekommen und sind seit 8 Jahren verheiratet.

Da er seine Exfrau nach der Trennung auszahlen musste wurde das Haus umfinanziert und er alleine ins Grundbuch eingetragen.
Um Kosten zu sparen wurde ich erstmal außen vor gelassen. Sein Anwalt sagte damals, dass man mich zu einem späteren Zeitpunkt eintragen lassen kann und es auch Sinn macht.
Das ist schon einige Jahre her und so manchmal stößt es mir sauer auf. So wie heute besonders- es kam wieder zu dem Thema.
Ich bin nun seit Jahren in Elternzeit und verdiene dementsprechend nichts. Auf mein Konto kommt nur Kindergeld und ein Minibeitrag Unterhalt für meine Jungs.
Und heute sagte mein Mann zu mir : ,,was ich überhaupt wolle, immerhin lebe ich doch mietfrei,, und ,, wenn ich mehr wolle, müsste ich auch die Hälfte zahlen,, .
Von dem kg + Unterhalt zahle ich alle Versicherungen und Gas wie auch strom,sowie alle hobbys der Kinder, Kleidung etc. Für mich bleibt nichts. Mein Mann zahlt natürlich auch viel ( wir bauen grade noch an ) . Aber diese Denkweise ist doch nicht normal oder? Wir sind doch eine Familie, und da von mietfrei zu sprechen ist doch merkwürdig oder?

Zumal wir zusammen über die Dauer der Elternzeit gesprochen haben und es klarwar, dass ich nichts verdiene.

Ich hätte gerne mehr Sicherheit in meinem Leben. Ja,er liebt mich, aber was ist wenn...
Dann habe ich seine Kinder groß gezogen.

Bin Tatsächlich grade sehr traurig, weil dass eine neue Seite aufgezeigt hat, die ich nicht kenne , aber auch nicht mag.

Er redet immer nur davon , wenn ich ihn mal verlassen würde ( was seine ex gemacht hat und viel geld gekostet hat) , aber wenn wir die sache mal umdrehen,wirds für mich eng.

Danke fürs lesen. Manchmal hilft das aufschreiben schon 😔

Liebe Grüße
.

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Naja, ich kann Deinen Mann ehrlich gesagt verstehen!
Ihn hat dieses Haus viel Geld gekostet, Du wohnst ja nun in der Tat "Mietfrei" dort und beteiligst Dich nicht an den Kosten für Raten und Co, zudem finanziert ER gerade noch einen Anbau.

Ja, er liebt Dich, aber die Erfahrung hat ihn nunmal gelehrt sollte die Liebe irgendwann mal vorbei sein wird es teuer.
Warum sollte er Dir quasi ein halbes Haus "schenken"?

"...Bin Tatsächlich grade sehr traurig, weil dass eine neue Seite aufgezeigt hat, die ich nicht kenne , aber auch nicht mag..."

Ich finde da Deine Erwartungshaltung ehrlich gesagt ziemlich... schräg.

"...Dann habe ich seine Kinder groß gezogen..."

Zwei von den 4 Kindern sind eh eure(!), und umgekehrt wird ein Schuh draus - denn ER hat dann nicht nur seine zwei eigenen Kinder (mit) aufgezogen sondern auch noch 2 mitgebrachte.

Ihr lebt zusammen, ihr wirtschaftet zusammen, aber das Haus war einfach vor Dir schon SEIN Eigentum und solange Du nicht 50% davon mit finanzierst (und zwar von der gesamten Summe) hast Du nunmal auch keinen Anspruch darauf.
Ich würde meinem Partner, bei aller Liebe, auch nicht einfach ein halbes Haus schenken.

"...Wir sind doch eine Familie...'

Das ist immer das Totschlagargument für alles!
Und weil ihr eine Familie seid muss(!) er Dich an etwas in Größenordnung mehrerer 100.000 Euro beteiligen?
Ja, ihr seid eine Familie, deshalb lebt ihr dort als Familie und wirtschaftet ansonsten auch als Familie - fertig.

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Hier schließe ich mich komplett an.

Du ziehst ja nicht „seine“ Kinder groß, sondern eure! Und dein Mann finanziert ja scheinbar viel, vielleicht könntet ihr schauen, dass auch noch Geld für dich übrig bleibt, bzw DU Rücklagen bilden kannst (falls dein Mann auch Rücklagen bildet?). Vielleicht wäre das ein Ansatz, mit dem du dich wohler fühlst.

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Genau, vielleicht ist es auch ungünstig ausgedrückt. Es geht mir nicht mal rein ums Haus , sondern um eine Absicherung. Er lässt mich in den Glauben, dass er sich nie trennt . Aber wer weiß es schon.
Privat abgesichert bin ich nicht ausreichend. Ich habe zwar was kleines vor Jahren mal abgeschlossen. Aber das wird bei weiten nicht reichen. Daher stößt mir das so sauer auf.

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Hallo, kann dich gut verstehen, mir würde es schon etwas das Herz brechen. Als Familie gehört uns alles zusammen und da sollten nicht sollte Worte fallen. Weiß er, wie doof gesagt es war ? Manchmal merken es Menschen nicht. Bezüglich dem absichern verstehe ich dich auch, ich schaue immer mich etwas abzusichern. Bei Trennung ist die Liebe auch recht schnell mal weg, da ich ich Freunde erlebt, die haben sich das Leben zur Hölle gemacht. Liebe Grüße

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Danke für deine Worte. Mein Mann sagt schnell mal Sätze, die verletzten, allerdings ohne böse Absicht.

Liebe Grüße

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Hallo,

wenn du die Emotionen weglässt und nur die wirtschaftliche Seite betrachtest:

Er hat mit seiner Ex ein Haus gekauft. Nach der Scheidung musste er die Hälfte an sie ausbezahlen und muss jetzt einen noch größeren Betrag aufbringen, um das Haus halten zu können. Jetzt kommst du ins Spiel. In die Vorgeschichte bist du finanziell nicht eingebunden, erhebst jetzt aber Anspruch auf das Haus. Wenn du im Grundbuch stehen würdest, würde dir die Hälfte gehören. Im Falle eine Trennung müsste er dir auch die Hälfte ausbezahlen müssen, so wie bei der Ex. Und er fängt dann wieder von vorne an, abzubezahlen? Das würde ich an seiner Stelle auch nicht riskieren.

Alles Gute,
ez

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Danke für deine Meinung. Ja stimmt, wenn man es rational betrachtet ist es verständlich.
Wenn man unseren Kampf hier kennt ( wir haben hier zu zweit so viel ins Haus gesteckt und von null angefangen) und man einfach diese ganzen Zusammenhänge kennt , ist es aber nicht mehr so rational zu betrachten.

Ich habe es nun ganz oben nicht geschrieben, aber es ist nicht so, dass ich hier mit meinen Jungs in ein gemachtes Nest gezogen bin. Wir renovieren seit Jahren zusammen und auch ich habe nach meinen Möglichkeiten was dazu beigesteuert. Dann kamen die weiteren Kinder und die lange berufliche Pause.

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"...Wir renovieren seit Jahren zusammen und auch ich habe nach meinen Möglichkeiten was dazu beigesteuert..."

In einer Mietwohnung müsstest Du auch renovieren wenn fällig. Aber in einer Mietwohnung würdest DU auch Miete zahlen.
Also nur weil Du mit renovierst leitet sich daraus immer noch kein Anspruch auf mehrere 100.000 Euro ab.

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Ich bin der Meinung, dass dir von seinem Haus tatsächlich nichts "zusteht".
Er finanziert es und ihm gehört es.
Findest du echt, dass dir die Hälfte davon gehören sollte, nur weil du "seine Kinder großziehst"?

Allerdings bin ich der Meinung, dass er dir entweder eine monatliche Summe x überweisen sollte oder er die Nebenkosten alleine tragen soll, an denen du dich derzeitig beteiligst.

Wie alt sind denn eure Kinder? In welchem Umfang gehst du nach der EZ wieder arbeiten?
Würde es als gerecht empfinden, wenn ihr beide die gleiche Anzahl von Wochenstunden arbeiten würdet und euch gleichermaßen um die Kinderbetreuung und HH kümmern würdet.

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Dabei darf man dann aber nicht vergessen das in diesem Haus ja auch noch 2 Kinder mit wohnen die nicht(!) seine eigenen sind.
Die TE schreibt zwar das sie die Ausgaben der Kinder alleine trägt, aber sie "benutzen" das Haus ja auch, wer übernimmt die Kosten für Lebensmittel und und und.

Ich finde so schlecht kommt die TE dabei garnicht weg.
Sie wohnt in Eigentum (wenn auch nicht ihrem) ohne sich finanziell daran zu beteiligen, ihre Kinder auch, die restlichen Kosten scheinen mir garnicht mal so unfair verteilt und der Partner der TE hat selber finanziell ja nun auch einiges an der Backe von dem die TE trotzdem profitiert.

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Sehe ich auch so.
Eigentlich ein super leben, ist heutzutage schon Luxus wenn man jahrelang in Elternzeit sein kann & nur ein Einkommen ausreicht um alles zu finanzieren.
Und Unterhalt + Kindergeld ist m.m.n auch für die Kinder gedacht und nicht für sich selbst.

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Hallo,
Ich kann sowohl deine Angst vor deiner eventuell drohenden Altersarmut im Falle einer Trennung verstehen als auch die Position deines Mannes. Er ist wegen seiner schmerzhaften Trennung bereits ein "gebranntes Kind" und er hat dir mit seinem Einkommen eine ungewöhnlich lange Eltern- und Familienzeit ermöglicht, d.h. du musstest nicht hinzuverdienen.
Du hast aber auch nicht freiwillig gearbeitet, um dir eigene Rücklagen oder eine eigene Altersversorgung aufzubauen. Dafür bist du auch selbst verantwortlich, diese Verantwortung kannst du nicht einfach ungeteilt deinem Mann zuschieben, obwohl der Ball eigentlich in deinem Spielfeld liegt.

Welche Optionen habt ihr?

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wieder ins Berufsleben einzusteigen? Das wäre m.E. der erste und wichtigste Schritt für dich. Dann könntest du beginnen, dir eine eigene Altersversorgung aufzubauen und dich ein Stück weit unabhängig von deinem Mann zu machen.
Und noch wichtiger, es würde wahrscheinlich Wunder wirken für dein Selbstbewusstsein.

Mir kam noch ein anderer Gedanke. Rede mit deinem Mann über seine Verletzungen, zeige ihm, du kannst seine Wunden Punkte aus seiner Vorgeschichte verstehen. Versuch dich gedanklich von der Immobilie zu lösen, da dein Mann sehr auf das Haus fixiert scheint.
Wie wäre es etwa, wenn dein Mann mehr finanzielle Lasten für euer Familienleben übernimmt und dir in Absprache den Aufbau einer eigenen Altersversorgung, etwa über eine Rürup-Rente oder über einen ETF-Sparplan ermöglicht?
Dein Mann als Realist dürfte wohl erkennen, da tut sich bei dir im Alter eine finanzielle Lücke auf, die auch ihm auf die Füße fallen dürfte.

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" Du hast aber auch nicht freiwillig gearbeitet, um dir eigene Rücklagen oder eine eigene Altersversorgung aufzubauen. Dafür bist du auch selbst verantwortlich"

Korrekt. Du hattest auch vor den Kindern und deinem Mann die Möglichkeit, finanzielle Rücklagen aufzubauen. Dafür sich nun auf der Elternzeit auszuruhen, ist nicht korrekt. Zumal du ja zwei Kinder auch teilweise vor ihm schon aufgezogen hast.

Ein Nebenjob ist sicher bald möglich, die Kinder werden schnell groß.

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Danke für die Meinung.

Nicht jeder hat eine Möglichkeit sich großartig viele Rücklagen anzusparen.

Also nein, ich habe es nicht geschafft mir viel wegzupacken.
Mein Mann verdient sehr gut und ich weiß das natürlich auch zu schätzen.
Ich bin hier keine undankbare Pute, die nur ans Geld will.

Es geht mir um Absicherung. Viele denken hier, ich sei in ein gemachtes Nest gezogen. So ist es aber nicht. Mein Mann hat das Haus ( 50er Jahre) gekauft, kurz darauf ist die Ex ausgezogen. Dann passierte Jahrelang nichts mehr. Keine Renovierung, nichts. Mein Mann hatte weder Kraft noch wille. Dann kam ich mit den Jungs ( ich war noch berufstätig) .Auch ich habe jeden cent mit reingesteckt. Wir haben quasi zusammen bei Null im Haus angefangen. Bei der Umschreibung blieb ich raus. Mit den Worten- machen wir später.

Dann kamen die Kinder und meine berufliche Pause. Und nur weil ich nun nichts mehr leisten kann , habe ich null Anspruch?

Vielleicht bin ich zu romantisch unterwegs. Aber mein Mann sagte mal: Wir haben uns gegenseitig gerettet. Und nun halte ich ihm den Rücken frei und als dank darf ich ,, mietfrei,, leben. Und wie gesagt, ich bin für das hier echt jeden Tag dankbar. Aber diese Sache enttäuscht mich schon.

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Ähnliche Ausgangslage wie bei uns, einfach ohne Ex Frau, nicht verheiratet und keine „fremden“ Kinder…

Der Mann hat schon lange ein Haus, dies konnte er von seiner Verwandtschaft kaufen, „damit es in der Familie“ bleibt…

Noch voll arbeitend zog ich bei ihm ein. Ich bezahlte die Hälfte seiner laufenden Hauskosten (Hypothek, Steuern, Versicherung..)
Dann kamen Kinder, wir haben abgemacht, ich bleibe zu Hause, und er bezahlt alles…
Jetzt gehe ich ca. 45% arbeiten, davon geht etwa 30-40% in die Private Altersvorsorge sowie sparen, etwa 20% geht in die Familienkasse und den Rest verjuble ich…
Ganz bewusst bezahle ich nur einen ganz kleinen Betrag in die Familienkasse, weil ich wegen unserer Entscheidung nicht mehr arbeiten kann (somit nicht mehr für die gesetzliche Altersvorsorge einbezahle)….

Das Haus gehört ganz dem Mann, als ich noch voll gearbeitet habe, haben wir auch schon einiges renoviert und umgebaut, ich habe aber nie einen Betrag dazu gesteuert, denn das Haus gehört dem Mann! Auch wenn ich da wohne, aber ich bezahlte ja Miete und jetzt „bezahle“ ich auch immer noch Miete einfach durch „Sachleistungen“…

Ich versteh dein Mann schon, einfach seine Ausdrucksweise ist eher Mau….

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Ich kann verstehen, dass du Sicherheit möchtest. Aber das gehst du für mich falsch an. Du brauchst Sicherheit und eine Altersvorsorge? Dann arbeitet daran, aber nicht zu lasten des Hauses. Bau dir selber was wir (wirst ja bald wieder arbeiten), in Form von was auch immer. Das kannst nur du wissen wie, denn wie dein finanzieller Background aussieht, weiß ich ja nicht.

Oder hast du viel auf der hohen Kante liegen und könntest ihm die Hälfte zahlen?

Ich verstehe deinen Mann aber deutlich mehr. Er hätte sich anders ausdrücken können, was aber letztlich egal ist. Denn was er meint stimmt.
Wieso sollte er dir die Hälfte eines Hauses schenken? Im Falle einer Scheidung (& er weiß wovon er spricht) steht er doch noch bescheidener da, als nach der letzten Scheidung. Viel verlangt von dir.

Die Elternzeit ist so kurz, fang dann an dir was aufzubauen. Wenn du glaubst du könntest ein Haus mitantragen und hast das Eigenkapital dazu, hast du ja eine Menge Möglichkeiten dich abzusichern.

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Würde mein Mann und ich uns trennen und ich würde das Haus behalten, dann müsste ich Ihn auch ausbezahlen und ich würde nie wieder jemanden ins Grundbuch eintragen lassen. Ich wüsste auch ehrlich gesagt gar nicht, warum ich das tun sollte. Das Argument „wir sind doch eine Familie“ ist für mich persönlich dabei kein passendes.

Das Haus wäre mit und würde mir bleiben. Sollte ein neuer Partner dazu kommen, dann dürfte dieser eine Art Miete bezahlen, damit die Nebenkosten zur Hälfte bezahlt sind und die Rate inkl Reparatur etc würde ich alleine zahlen. Also ein neuer Partner würde bei mir nicht „Mietfrei“ wohnen.

Teilt eure alltäglichen Familienkosten halt entsprechend auf und dann sollte das für alle passen.

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Wie viel Prozent der Immobilie fändest Du denn angemessen dafür, dass Du "seine" Kinder groß ziehst?

Ich gebe Dir Recht, dass Du eine Absicherung/Altersvorsorge haben solltest. Das sollte aber aus meiner Sicht nicht ein Anteil x der Immobilie sein. Denn, was oft vergessen wird: Eigentum verpflichtet. Dir gehört dann ja nicht ein abstrakter Geldbetrag auf der Bank, sondern ganz konkret ein Teil eines Objekts.

Sollte Dein Mann noch frei verfügbares Einkommen haben, sollte er Dir aus meiner Sicht eine Geldanlage ermöglichen. Damit wärst Du im Fall einer Trennung auch viel flexibler.

Sollte es momentan nicht möglich sein, noch zusätzlich Geld für Dich anzulegen, solltest Du auf jeden Fall damit beginnen, wenn Du wieder arbeitest. Vier Kinder plus nennenswerten Vermögensaufbau muss man sich halt auch leisten können.

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Vielen Dank für deine Antwort.

Ja das wird auf jeden Fall in Angriff genommen. Meine Elternzeit endet demnächst und dann werde ich meine vorhandene Absicherung ( die grade zu Mau ist) noch aufstocken.

Liebe Grüße