Nach Babjahr Ehe vor dem Aus

Ich brauche mal den Blick von außen. Vielleicht hat jemand Tipps, wie es weiter gehen könnte.
Achtung sehr lang 🙈

Kurz die Eckdaten: 5 Jahre Beziehung, 3 Jahre verheiratet, Kind ein Jahr alt.

Seit der Geburt ist unsere Beziehung auf Talfahrt. Schwangerschaft und Geburt waren für mich sehr traumatisch. Die ersten Wochen war ich innerlich total leer. Nach der Monaten habe ich mich irgendwie aufgerafft und wieder funktioniert. Leider blieb es beim funktionieren. Gut ging es mir seitdem nie. Mittlerweile weiß ich, dass es eine Postpartale Depression ist. Ich habe kürzlich eine Therapie begonnen, aber da ich das Thema erst jetzt (ein Jahr nach der Geburt) angehe, wird die Aufarbeitung vermutlich länger dauern.
Wir haben vor Ort keinerlei familiäre Unterstützung und mein Mann ist vier Wochen nach Geburt wieder Vollzeit arbeiten gegangen. Er war idR von 6-19 Uhr außer Haus. Zudem 1-2 Abende in der Woche mit seinem Hobby beschäftigt und ab und zu am Wochenende einen halben bis ganzen Tag unterwegs. Ich habe immer wieder darum gebeten, dass er weniger Überstunden macht um früher Zuhause zu sein, da ich einfach vollkommen überfordert mit meinem psychischen Zustand, dem extremen Schlafmangel und der Einsamkeit war. Meine Bitte wurden leider immer wieder ignoriert und beiseite geschoben, da er Angst hatte, dass es seine Karriere bremsen könnte.
Nach 11 Monaten Elternzeit bin ich selbst wieder arbeiten gegangen (75%). Ich trage in meinem Job sehr viel Verantwortung und habe meistens Termindruck. Seitdem geht es mir noch schlechter. Ich habe extreme Schlafstörungen entwickelt, habe Panikattacke, Konzentrationsprobleme und bin insgesamt null belastbar. Das war der Punkt, an dem ich mir professionelle Hilfe gesucht habe.
Mein Partner war die ersten paar Tage zwar verständnisvoll, danach sollte es aber bitte weitergehen wie immer. Wir geraten immer häufiger in Streit. Meistens geht es darum, wer wieviel zu leisten hat und wer sich wieviel einschränken muss. Er wirft mir ständig vor, dass ich ihn zuhause einsperren würde, wenn ich zB sage, dass ich es nicht optimal finde, wenn er das halbe Wochenende außer Haus ist oder nicht schon für die nächsten 6 Wochenenden Pläne machen möchte, da ich einfach nicht absehen kann, wie ich das vom Energielevel her schaffe. Es kommt immer wieder der Vorwurf, dass ich mich zusammenreißen solle, da ich nicht mal richtig arbeiten (Er wollte ursprünglich, dass ich nach der Elternzeit mit 100% zurück komme) und er mir schließlich ständig das Kind abnehmen würde. Es stimmt, einen fixen Abend die Woche bringt er Mini immer ins Bett und ab und zu geht er am Wochenende mit Mini für 1-2 Stunden spazieren/auf den Spielplatz. In den letzten Wochen gezwungenermaßen ein häufiger, da ich einfach nicht mehr konnte. Realistisch betrachtet sind wir aber immer noch sehr im Ungleichgewicht, was die Betreuung angeht. Zusätzlich bleibt an mir ein großer Teil des Haushalts hängen, da ich ja „nur“ 75% arbeite.

Wir können mittlerweile kaum noch normal miteinander reden. Immer wieder hängen wir uns an den selben Punkten auf. Er rastet immer stärker aus. Wird laut, schlägt mit der Faust auf den Tisch oder sich selbst gegen den Kopf. Mir macht das Angst, was ich ihm immer und immer wieder sage. Ich verlasse dann meistens den Raum was ihn noch wütender macht. Wenn er sich beruhigt hat, tut er so als sei nichts gewesen und wirft mir vor, dass ich nachtragend bin und die Stimmung verderbe, weil ich mittlerweile nicht mehr einfach so tun kann, als ob der letzte Ausfall nicht stattgefunden hätte.

Wir stecken in einer Sackgasse. Lohnt es sich zu kämpfen und daran zuarbeiten. Auch mit Blick auf meine Postpartale Depression. Vielleicht ändert sich unser Familienleben, wenn ich das besser im Griff habe. Oder ist unsere Ehe am Ende?

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Man kann an einer Ehe arbeiten, wenn äußere Umstände zur Zerrüttung geführt haben und/oder die Grundeinstellung beider Partner in die selbst Richtung geht.

Das ist bei euch nicht der Fall. Dein Mann ist ein reiner Egoist. Aber nicht die gesunde Art, die jeder haben sollte. Sondern definitiv zu viel.
Er denkt nur an seine Karriere, an seinen Luxus (wenn er will das du wieder voll arbeitest und mehr Geld bringst) und an seine Hobbys und Freizeit.
An dich denkt er nicht ein kleines bisschen.
Und nein du musst auch nicht funktionieren. Dass es soweit gekommen ist, und es dir so schlecht geht liegt doch auch daran, dass er als Partner und zweites Elternteil hier einfach versagt hat. Er hätte dich stützen müssen als du aufgrund von Schwangerschaft und Geburt EURES Kindes psychisch so am Boden warst.

Er möchte seine Karriere verfolgen, nachhause kommen und hast nach deinem Vollzeitzjob bereits gekocht, geputzt und spielst gerade schön mit eurem Kind, damit er den Abend für sich hat. Nach seinem anstrengenden Vollzeitzjob.
Merkst du den Fehler? Du als Mensch mit Bedürfnissen bist dort komplett ausradiert. Du hast zu funktionieren.

Sag mal ganz ehrlich: Wie war es vor dem Baby? Wer hat da den Haushalt geschmissen? War hat sich da gekümmert? Hat er sich da dafür interessiert wenn es dir nicht gut ging?
Würde mich sehr wundern, wenn er sich plötzlich so geändert hätte.

Diese Ehe wirst du nur retten können, wenn er dich sieht. Und ich glaube das steht nicht auf seiner Agenda. Also würde ich an deiner Stelle diese Baustelle abbrechen und mich um die Baustellen kümmern, die dich voranbringen. Um deine Psychische Gesundheit.

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Dass er sie sie so oft für seine Freizeitaktivitäten alleine lässt ist scheiße. Dem stimme ich zu.
Und dass der so cholerisch reagiert und er ihre Probleme klein redet ist ebenfalls total bescheuert.

Zur sogenannte "Karriere" möchte ich aber noch was sagen:

Sehr oft ist man gezwungen sich in den Job reinzuhängen und Überstunden zu machen. Da geht es dann gar nicht mehr um die sogenannte Karriere, sondern viel mehr darum ob man seinen Job behält oder nicht. Der Druck ist Teilweise sehr enorm. Ich habe schon so einige Kündigungswellen in meinem ehemaligen Unternehmen überstanden.
Ich bin Ingenieur. Diesen Druck, die Angst um den Job, das ist wirklich schlimm. Schließlich hängt die Familie davon ab. Wie gesagt, es ging nicht um die Karriere, sondern darum den Job zu behalten, um die Existenz. So einfach ist das heut zu tage in der Arbeitswelt alles nicht mehr. Auch nicht als Akademiker.
Meine Lösung damals war: Ich habe einen anderen Job in nem anderen Bundesland angetreten. Besser bezahlt, weniger Druck. Ist aber nicht für Jeden möglich.

Also: Wenn dem Partner(ob wännlich oder weiblich) die "Karriere" so wichtig ist, dann sollte man mal Fragen warum ihm denn das so wichtig ist. Es könnte auch Existenzangst sein.

Bearbeitet von HerrToto
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Mein Mann hat tatsächlich große Angst davor, dass wir finanziell irgendwann nicht mehr mithalten können bzw unserem Kind nichts bieten und nichts hinterlassen können.
Die Angst sitzt sehr tief und ich weiß auch woher sie kommt. Sie ist objektiv betrachtet aber vollkommen unbegründet, was das Thema für mich noch unbegreiflicher macht.
Wir sind beide verbeamtet. Jobverlust ist folglich kein Thema über das wir uns Gedanken machen müssen. Als Akademiker haben wir zudem ein deutlich überdurchschnittliches Haushaltseinkommen (und das obwohl ich nur 75% arbeite). Ja, wir sind keine Millionäre und werden es wohl auch nie werden und wahrscheinlich werden die ein oder anderen Wünsche (Immobilien etc) nicht so zu verwirklichen sein wie erhofft. Aber wir müssen uns im Alltag um Geld keine Sorgen machen. Trotzdem hat er panische Angst davor, dass seine Karriere ins Stocken geraten und er den nächsten Karriereschritt evtl. erst später als geplant erreichen könnte.
Alleine die Andeutung, ob er evtl etwas reduzieren könnte, damit wir beide mehr Freiraum haben und mehr Zeit für die Familie bleibt hat am Wochenende wieder zu einer völligen Eskalation geführt.
Es tut sehr weh immer wieder vor Augen geführt zu bekommen, dass es ihm offensichtlich wichtiger ist unserem Kind ein gutes Erbe zu hinterlassen als im hier und jetzt für die Familie da zu sein.

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Guten morgen,
Ob es sich zu kämpfen lohnt, könnt nur ihr beiden klären.

In einer Partnerschaft in der einer 13 Stunden pro Tag arbeitet und auch ansonsten sein Leben lebt wie vor dem Kind und der andere auch fast Vollzeit und den Rest alleine zu Hause mit Kind ist, frage ich mich allerdings, was ist daran eine Partnerschaft und was ist wirklich Familie.

An der Stelle mit dem ausrasten, hört es allerdings bei mir auf.
Ich bin mit einem Vater aufgewachsen, der auch regelmäßig ausgerastet ist wenn wir Kinder oder meine Mutter nicht funktioniert haben.
Ein absolut schädliches Verhalten .
Die Verantwortung für dieses Verhalten liegt bei deinem Mann, aber du darfst Konsequenzen ziehen.

Aus jedem deiner Sätze spricht Trauer und Überforderung.
Das erste Jahr mit Kind ist nicht einfach, aber so zu leben ist auch keine Lösung.

Vielleicht findest du in deiner Nähe eine Beratungsstelle, bei uns gibt es in vielen Stadtteilen "Elternschulen" mit Gesprächs und Beratungsangeboten rund um alles was mit Partnerschaft und Familie zu tun hat.

Es kann nur besser werden 👍

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Danke für den Tipp mit der Elternschule. Ich werde mich umhören, ob es hier ein Angebot gibt das passt.

Ich glaube mein Partner und ich haben sehr unterschiedliche Vorstellungen davon wie Familienleben aussieht. Das war vorher leider nicht klar, auch wenn wir im Vorfeld viel darüber gesprochen haben. Der Realitätsschock war für ihn glaube ich größer als für mich und er weigert sich standhaft von seiner Idealvorstellung abzuweichen und mit dem Istzustand klar zu kommen.

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„Es stimmt, einen fixen Abend die Woche bringt er Mini immer ins Bett und ab und zu geht er am Wochenende mit Mini für 1-2 Stunden spazieren/auf den Spielplatz.“
-Verlangt er für seinen „aufopferungsvollen“ Einsatz einen Orden? Er glaubt wirklich, dass es mit 1x in Bett bringen und 1-2h Spielplatz getan ist?
Manchmal frage ich mich wirklich wo Frauen so Weltfremde Männer finden.

Ich würde meinem Mann einen husten, wenn er jeden Tag von 6-19 Uhr außer Haus ist und meint, wenn er weniger arbeitet würde es seine Karriere zerstören.

Das Kind ist nicht nur von dir, sondern es gehört auch zu 50% zu Ihm und dann soll er auch endlich aufwachen und seinen Teil der Erziehung und Hausarbeit übernehmen!

„Lohnt es sich zu kämpfen und daran zuarbeiten.“
Es lohnt sich nur, wenn Ihr beide daran arbeiten wollt. Wenn es nur einer will, dann ist es verschwendete Lebenszeit.

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Du wirst es nicht hören wollen : Aber manchmal wundere ich mich schon, wieso Leute wie ihr Kinder bekommen.
Das Kind passt doch in euer Leben überhaupt nicht hinein. Es ist kein nettes Accessoire, das man halt haben muss und das nett in der Gegend rum steht.

Sicher, die Depression hast du nicht gewollt und nicht geplant. Sie wirft dich aus der Bahn.
Aber ihr dachtet, dass ihr mit Kind einfach euer Leben so weiterleben könnt, ohne Einschränkungen. Und das ist einfach nicht so.
Wie dein Mann zu dir steht, das weißt du jetzt ja. Das gemeinsame Leben mit dir ist für ihn schön, wenn du problemlos funktionierst.
Ob es sich lohnt, zu kämpfen ?
Ja, wenn du garantieren kannst, zu 100 % einsatzfähig zu sein.
Denn etwas anderes wird dein Mann nicht tolerieren und er wird dich nicht unterstützen. Dein Mann ist nur ein guter Ehemann für leichte Zeiten.

Wichtig wäre jetzt für dich, dass du dich um dich selber kümmern kannst, im Job zurück fährst, Dinge tun kannst, die dir gut tun und dich gut um dein Kind sorgst. Ich glaube aber nicht, dass dies gemeinsam mit deinem Mann möglich sein wird.

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Immer wieder sehr unschön wie hier mit den Emotionen von anderen Menschen umgegangen wird.
"Wieso bekommen Leute wie ihr Kinder?"
Woher willst du wissen wie es vor der Geburt des Kindes war? Man hört sehr oft, dass es mit Zuwachs in der Familie schwieriger wird eine Partnerschaft zu führen.
Du kannst natürlich nicht sehen was solche Aussagen mit dem Menschen hinter dem Bildschirm machen, denn so unsensibel wie hier miteinander kommuniziert wird, würden die wenigsten mit einem psychisch angeschlagegenen Menschen reden.

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Danke skullanddagger. Die Aussage hat mich tatsächlich sehr getroffen.
Es ist in der Tat so, dass sich mein Mann seit der Geburt sehr verändert hat. Wir sind beide nicht davon ausgegangen, dass wir unser Leben einfach so weiter führen wie bisher und das Kind ist natürlich nicht bloß ein hübsches Accessoire, das man bei der passenden Gelegenheit vorzeigt und ansonsten irgendwo abstellt.
Aber der Realitätschock ist extrem groß gewesen. Es ist unser erstes Kind und wir konnten uns nicht vorstellen, wie krass die Veränderung sein wird. Wie viel Energie es bedarf und insbesondere wie sehr es uns an unsere Grenzen bringt und darüber hinaus.

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Das hört sich nicht gut an. Das Verhalten von deinem Mann ist nicht in Ordnung. Warum gehst du schon wieder 75 % arbeiten? Du musst doch erstmal deine Depressionen in den Griff bekommen. Dein Mann müsste dich auch mehr unterstützen. Ihr seid doch jetzt eine Familie. WIe war das denn vor der Schwangerschaft? Es hört sich für mich leider auch so an, als ob er mit dem Baby überfodert ist. Normalerweise wollen doch auch die Väter gerne freiwillig viel Zeit mit dem Nachwuchs verbringen. Wenn er sein Verhalten nicht grundlegend ändert, sehe ich leider keine glückliche Zukunft für euch drei.

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Zu eurer Beziehung möchte ich keinen Rat geben, allerdings würde ich mal hinterfragen, wer das Kind in die Kita bringt und abholt, wenn du 100% arbeiten gehst? Er kann doch nur so arbeiten gehen, weil du vermutlich das Kind bringst und holst ? Wie stellt er sich das mit 100% vor ?

Und bitte bitte lasse dich krank schreiben bekommen deine Depression in den Griff es ist vllt jetzt hart vormuliert, aber sollte es zu einer Trennung kommen sei wieder fit. Nicht das dein Mann nachher noch auf die Idee kommt dich beim jungendamt zu melden und du das Kind verlierst.

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Sein Plan sah vor, dass ich ab 6 Uhr anfange zu arbeiten, er das Kind um 7 Uhr in die Betreuung bringt, ich um 16 Uhr abhole und er irgendwann gegen 20/21 Uhr nach Hause kommt. Letztlich ist es zum Glück schon daran gescheitert, dass wir nicht so weitreichende Betreuungszeiten bekommen haben. Bis das klar war gab es aber endlose Diskussionen und Streit, da er nicht verstanden hat, warum ich seinen Plan ablehne.

Der Gedanke, dass ich im Falle einer Scheidung „fit“ sein muss wegen des Sorgerechts kam mir leider auch schon und macht die Situation nicht unbedingt besser 😔

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"Er rastet immer stärker aus. Wird laut, schlägt mit der Faust auf den Tisch oder sich selbst gegen den Kopf."

Er hat offensichtlich ein Problem.

Meine Frau arbeitet "nur" dreißig Stunden, trotzdem weiß ich, dass sie wahnsinnig viel leistet und dass ich genau so für die Kinder verantwortlich bin. Heute ist der Kleine krank und ich bin mit ihm zuhause geblieben. Denn solche Sachen teilt man auf, auch wenn einer zehn Stunden mehr in der Woche erwerbstätig ist. Wir machen es von unseren Arbeitszeiten abhängig, wer wann die Kinder zur Kita bringt und abholt. Es ist einfach unfair, wenn das an einem Elternteil hängen bleibt.

Also lass dir deine Leistung bitte nicht kleinreden. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was eine Depression für eine zusätzliche Belastung sein muss. Da ist es selbstverständlich als liebender Partner, dass die Familie Priorität hat - und nicht Hobby und Karriere.

Dass du es nicht mal ansprechen kannst, ohne dass er laut wird, geht nicht. Um eure Beziehung zu retten, wäre eine angemessene Kommunikation die Basis. Vielleicht auch mit Hilfe von außen. Macht er dicht, sehe ich leider keine Lösung für euch.

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"Er rastet immer stärker aus. Wird laut, schlägt mit der Faust auf den Tisch oder sich selbst gegen den Kopf."
Diese Passage finde ich auch extrem bedenklich. Aus dem Text der TE entnehme ich, dass sie ihre Depressionen als großes (größtes) Problem sieht. Aber sie ist in Behandlung- ihr Mann hat noch nichtmal eine Diagnose.

Irgendwas stimmt mit ihm nicht.

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Ob du dich trennen solltest oder nicht, kannst letztendlich nur du selbst entscheiden.
Fühl dich erstmal gedrückt, unsere Männer sind von der Arbeitszeit in einer ähnlichen Liga. Mein Mann ist selbstständig und ist an guten Tagen von 14 bis halb 2 nachts arbeiten, an schlechten Tagen von 12:30 bis halb 2, 6 Tage in der Woche. Zusätzlich geht er an zwei vormittagen zum Sport. Unser Mini ist erst 3 Monate alt, also bis es leichter wird dauert es auch noch.
ABER mein Mann hat von Anfang an mit unserem Baby auf dem Sofa geschlafen, damit ich gut schlafen kann und auch jetzt nimmt er ihn jeden Morgen, wenn er ganz früh quengelt und zieht mit ihm aufs Sofa um. Genauso ist er bei allen Terminen dabei, übernimmt das einkaufen, etc. Ab dieser Woche fange ich wieder mit Yoga an und er wird mini betreuen, ohne meckern und klagen - im Gegenteil er freut sich, dass ich wieder etwas für mich mache. Und wenn die nacht ganz schlimm war, geht er später los und nimmt das berufliche Chaos in Kauf.
Würde er mir Vorwürfe machen und "ausrasten" das ich zu funktionieren habe - ich wäre ehrlich gesagt weg, sowas braucht man nicht.es ist anstrengend genug so lange allein ein Baby zu betreuen und das sollte deinem Mann bewusst sein und dich unterstützen so gut wie es in dem zeitlichen Rahmen geht. (Wobei ich es schlimm finde, dass er seinen Ehrgeiz nicht zumindest im ersten babyjahr senken kann, wenn es die Möglichkeit gibt!!). Vielleicht solltest du darüber nachdenken doch noch eine Arbeitspause einzulegen, um dich erstmal um dich und deine Gesundheit zu kümmern.

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Es ist natürlich toll, dass dein Mann Mann sich so viel kümmert aber wann schläft er denn??

Du bist in Elternzeit ???

Dein Mann geht fast täglich 12 std arbeiten und schläft dann mit dem Baby auf der Couch damit du gut schlafen kannst?


Wie schafft er es bei allem Terminen dabei zu sein und das einkaufen zu übernehmen. Ich denke dein Beispiel ist ein sehr unrealistisches Beispiel. Ich meine von für dich aber das ein Mann der so viel Arbeitet dich so viel unterstütz ist glaube ich echt eine Ausnahme. Also ich frage mich echt wann schläft dein Mann 🙈

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Ich kann mir nicht helfen, dein Zext klingt etwas anklagend?! Aber ich erkläre natürlich gerne, da du so nett gefragt hast :)

Am Anfang in den ersten 4-6 Wochen hat mein Mann noch nicht so viel gearbeitet. Und in der Tat konnte er einfach Tiefenentspannt neben dem Baby schlafen, wohingegen ich zu dem Zeitpunkt noch bei jedem mucks hochgeschreckt bin und somit überhaupt nicht in den Tiefschlaf gefunden hatte.

Dann hat sich der Mini Mi dem Beistellbett angefreundet (zum glück) und ich bin auch entspannter geworden (nochmal zum glück). Mein armer Mann schläft von halb 2 bis 7-8 Uhr durch. Das ist etwa der Zeitpunkt an dem Mini unruhig wird und bei mir nicht mehr einschläft
Bei meinem Mann schläft er tatsächlich meistens innerhalb von 19 Minuten ein und die beiden legen sich nochmal auf das Sofa für 2-3 Std. Ohne diese 2-3 Std würde ich nur auf ca. 2-3 Std Schlaf jede Nacht kommen, was mich physisch und psychisch fertig machen würde. Mini muss eine orthese tragen, daher fällt im Liegen stillen und weiterschlafen bei uns raus und im Sitzen kann ich nicht schlafen.

Ich hoffe ich konnte deine Ängste um meinen Mann lindern und du verstehst ein bißchen besser wieso wir so ein Modell haben.
Ich wollte auch nicht sagen, dass alle Männer das machen müssen. Vielmehr wollte ich zum Ausdruck bringen, dass die Einstellung des Mannes viel wichtiger ist als die Arbeitszeit.

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Ihr braucht auf jeden Fall Hilfe von außen. Er hätte mal einfach Elternzeit auch übernehmen sollen, damit er weiß, was es heißt nur für das Kind da zu sein.
Karriere mit Baby darf nie das wichtigste sein. Du hast deinen Jobs ich ruhen lassen, aber bei ihm ging es so weiter wie bisher. Das ist glaube ich immer noch ein problem, was viele Männer nicht sehen und was aber die Frauen sehr belastet. Ich bin der Meinung, dass vorallem Beamtet er die Möglichkeiten hätte da für eine gewisse Zeit kürzer zu treten. Das sollte im öffentlichen Dienst locker möglich sein. Die Zeit mit einem Kind kommt nie wieder, die ist dann einfach weg. Die ersten Jahre entwickelt sich ein Kind so viel, die Karriere kann man auch danach noch verfolgen, die Jahre mit Kind kommen nie wieder. Das würde ich mal deinem Mann sagen. Ein Kind brauch kein Geld, sondern Eltern die es lieben und nicht nur als Belastung ansehen. Das ist was Kinder benötigen und auch fordern.
Zu den Aggressionen, ich glaube das zeigt seine Überforderung, weil er seinen Job und die Familie vielleicht nicht so unter einem Hut bekommt, wie er sich vorgestellt hat. Aber anstatt die reißleine zu ziehen und ihr beide schaut wie ihr da wieder raus kommt.

Und jetzt mal was ganz gemeines für deinen mann. Er will dem Kind was bieten? Wie wäre es mit einer intakten Familie. Die geht nämlich gerade so kaputt. Ich denke, dass ihr beide vom ersten Babyjahr so kaputt seid und beide eine Pause benötigen würdet.
Nimm du sie dir wenigstens, um wieder aus den Depressionen heraus zu kommen.

Am Ende wird die Zeit entscheiden, ob das was wird oder nicht, aber ohne Veränderungen läuft diese Ehe gegen die Wand. Und leider bekommt das auch euer Kind mit, auch wenn ihr es nicht glaubt.