Hochschwanger und Partner, der Kind und Familie sehr bereut. Was tun?

Hallo zusammen

Ich bin sehr verzweifelt. In 2 Wochen erwarte ich mein Kind. Mit meinem Partner, der Vater des Kindes, habe ich leider viele Probleme. Obwohl es für uns beide ein Wunschkind war, ist die Beziehung seit fest steht, dass ich schwanger bin, öfters sehr schlecht. Jede Woche findet mein Partner etwas, um aus einer Fliege einen Elefanten zu machen. Er ist jähzornig und impulsiv und rastet komplett aus. Er schreit mich jeweils an, beleidigt mich (sowohl mit Worten als auch mit persönlichen Angriffen).
In letzter Zeit kam es auch immer mehr vor, dass er sein Leben mit dieser neuen Verantwortung (Kind, Familie) bereut usw.
Wahrscheinlich fragt ihr euch jetzt, warum ich mich nicht schon lange von ihm getrennt habe. Das wollte ich vor einigen Monaten machen, doch dann versprach er mir sich zu bessern. Er hat sich dann auch wirklich gebessert. Nur ist es seit einigen Wochen wieder komplett schlimm geworden.
Eigentlich will ich für unser Kind und auch für mich nicht so leben. Ich will, dass es in Frieden aufwachsen kann. Ich habe aber ein grosses Problem….Ich müsste 100% arbeiten gehen, dass ich mein Kind und mich irgendwie über Wasser halten könnte (trotz dem Geld von ihm). Ich habe auch niemanden (wie Eltern oder so), die in dieser Zeit auf das Kind aufpassen würden. Die Kitas in der Schweiz sind auch sehr teuer. Da es finanziell kaum möglich ist oder halt nur mit einem sehr schlechten Lebensstandard (sehr kleine Wohnung, jeden Euro 5mal umdrehen usw.), weiss ich nicht, was ich machen soll. Es wäre auch sehr sehr stressig, da ich so viel arbeiten müsste und komplett ohne Unterstützung mein Kind grossziehen müsste. Ich bin extra für diesen Mann in die Schweiz gezogen. Hier habe ich eigentlich niemanden. Ich gab meine Arbeit auf, meine Eltern sind nicht hier (würden mich sowieso nicht unterstützen) und Freunde, die mich so unterstützen würden, habe ich auch nicht. (Ich bin in einer Sekte aufgewachsen. Meine Eltern sind dort immer noch dabei und meine ehemaligen „Freunde“ auch. Seit ich ausgetreten bin, weil in der Sekte vieles passiert, was ich nicht mit mir vereinbaren kann, wurde der Kontakt von ihnen zu mir abgebrochen.)

Ich weiss nicht, was ich machen soll. Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

Bearbeitet von Dreamabout
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Du konntest doch schon mal alles hinter dir lassen und neu starten. Jetzt trägst du zusätzlich für ein Kind die Verantwortung....ganz ehrlich...lieber lebe ich mit meinem Kind beengt und muß jeden Cent umdrehen, als mich anschreien und erniedrigen zu lassen.
Keine Frau und kein Kind sollte Gewalt im Leben erfahren....ein Kind kann sich nicht mal dagegen wehren....du schon.

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Wie sieht es aus mit einer Paartherapie?
Kirchliche Träger sind günstig und teils kostenlos. Falls du dich wegen deiner Sekten Vergangenheit unwohl damit fühlst gibt es noch die Caritas. Zumindest fällt mir das für den deutschen Raum ein.
Wäre sinnvoll um gemeinsam mit deinem Partner als Familie zusammen zu finden und sich mit seinen (aber auch deinen) Ängsten auseinander zu setzen. Hier könntet ihr beide lernen euch gegenseitig emotional abzuholen und eine Stütze zu sein.

Falls hier die Bereitschaft von seiner Seite aus fehlt und auch weiterhin keine Verbesserung in Aussicht steht, sondern er stattdessen bei seinem ambivalenten Verhalten bleibt, rate ich dir eine Frauen Beratungsstelle aufzusuchen. Vlt. Ist eine betreute Mutter-Kind Einrichtung für die erste Zeit eine Option.

Wünsche dir alles Gute und viel Kraft!

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Ein Partner, der mich beleidigt und körperlich angeht, würde ich auch nach einer Beratung bei der Caritas nicht haben wollen...

Der echte Streß kommt doch erst, wenn das Baby da ist. Und dann so einen jähzornigen, zur Gewalt neigenden Mann daheim? Nie im Leben.

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Du schreibst nicht wie lange du schon in der Schweiz lebst, wo und was du arbeitest. Je nachdem könnte es wirklich sehr schwierig sein in der Schweiz zu bleiben und Alleinerziehend zu sein.
Seid ihr verheiratet? Lass dich schnellstmöglich beraten. Idealerweise von jemanden der sich mit dem Recht beider Länder auskennt.

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Auch in der Schweiz gibt es sicher Beratungsstellen? Hier sind ja ein paar Schweizer:innen, ich hoffe, die können dir da gute Anlaufstellen nennen.

Ansonsten: ich würde lieber jeden Euro 5 mal umdrehen, als in dieser Beziehung zu bleiben, wo ich nicht gewollt bin! Und das Kind auch nicht. Von ihm ist es offensichtlich kein Wunschkind. Er behandelt dich schlecht (Zweifel hat sicher jeder mal, grade bei großen Veränderungen. Das legitimiert trotzdem kein jähzorniges Verhalten).

Du bist nun hochschwanger und hast wenig Zeit. Kümmere dich daher schnell. Am besten heute! Beratungsstelle, ggf Anwalt, eventuell kannst du in eine Mutter-Kind-Einrichtung (falls es sowas gibt).

Übernimm die Verantwortung für dich und dein Kind und löse dich von der Wunschvorstellung, dass ihr eine glückliche Familie werdet. Das wird nicht passieren.

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Jemand, der jähzornig ist, ändert sich nicht einfach so. Veränderungen müssen von der Person selbst gewollt sein und brauchen ggf. Therapie zur Unterstützung.

Ich würde mich am besten noch vor der Geburt trennen. Mit Kind ist es schwieriger umzuziehen ohne Einverständnis des Vaters.

Deshalb lieber jetzt, gerade wenn er beleidigt und übergriffig wird.

Du kannst Dir Unterstützung suchen z.B. im Frauenhaus.

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Liebe Dreamabout,
deine Situation ist gerade sehr schwer und du weißt garnicht was du machen sollst.
So sollte es wirklich nicht sein und es tut mir im Herzen leid, dass es für dich beziehungsmäßig so schlimm geworden ist und du auch familiär keine Stütze und Hilfe hast.

Bald wird dein Baby geboren und du möchtest natürlich, dass es in Ruhe und Frieden ins Leben kommen und aufwachsen kann.
Um die Situation zum Guten zu verändern, darfst du dir Hilfe nehmen!
Hast du denn schonmal nach Unterstützungsorganisationen geschaut? Eine sorgsame Beratung, wo du dein Herz ausschütten kannst, über alles, was dich in Not bringt und enttäuscht hat, wird dich entlasten. Und dann kannst du auch mit der Beraterin schauen, was dir finanziell mit deinem Baby zusteht.

In der Schweiz gibt es einige Stellen, die viel Gutes anbieten. Ich kann dir gerne verschiedene Links schicken, schau mal in dein Postfach.

Wie es mit dem Mann weitergeht, das wirst du dir sicher sorgsam überlegen, eine Paartherapie wäre natürlich eine Möglichkeit, doch vielleicht hättest du mit deinem Kind zusammen mehr Frieden, wenn du dir deinen eigenen Weg suchst?
In Deutschland gibt es auch viel Unterstützung. Du hättest auch da gute Möglichkeiten.
Liebe Dreamabout, lass dir helfen, noch ist ein bisschen Zeit um wichtige Dinge zu regeln.
Viel Kraft und neuen Mut für dich, 💕
Marie

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Das Finanzielle darf nicht der einzige Grund sei, warum Du bei so einem Partner bleibst. Du gehst emotional zugrunde und Dein Kind auch. Wenn er sich nicht ändert, dann geh. Im Zweifel zurück nach Deutschland, falls da der Sozialstaat besser ist als in der Schweiz (was ich nicht weiß). Aber in Deutschland bekommst wenigstens eine Wohnung vom Staat und Bürgergeld + Kindergeld. Verhungern wirst Du nicht, auch wenn es nicht üppig ist.

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Der Sozialstaat ist in Deutschland definitiv familienfreundlicher. In der Schweiz endet der Mutterschutz 14 Wochen nach der Geburt, es sei denn der Arbeitgeber gewährt freiwillig längere Fristen. Kinderkrippen nehmen deshalb Babies ab 3 Monaten, Betreuungsplätze sind aber teuer. Länger zuhause bleiben kann eigentlich nur wer es sich leisten kann....

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Ich halte es für ein Gerücht, dass der Sozialstaat in Deutschland familienfreundlicher sei. Das Risiko, als alleinerziehende Mutter dauerhaft in Armut zu landen, ist in Deutschland erheblich höher. Ich würde mir auf jeden Fall das ganze erst mal in einer Beratungsstelle durchrechnen lassen.

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Wo wohnst du in der Schweiz? Je nach Kanton gibt es grosszügige Unterstützung bei den Kitabeitragen. Wenn du wenig verdienst, musst du auch sehr wenig zahlen. Informiere dich da mal.

Trenne dich, dein Kind sollte das nicht miterleben.

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In akuten Fällen gibt es auch Frauenhäuser und für das finanzielle das Sozialamt an deinem Wohnort. Es wird nicht erwartet, dass du mit Baby 100% arbeitest. Bis Kindergartenalter (4/5 Jahre) ist glaube ich 50% zumutbar. Falls die Alimente und dein Verdienst nicht ausreicht, kannst du Sozialhilfe beantragen. Google mal SKOS, da sind die Sätze aufgeführt.

Du kannst mir auch eine PN schreiben.

Bearbeitet von Rabat
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Das Problem könnte ihr Aufenthaltsstatus sein, dazu schreibt sie leider nichts. Als Ausländer, womöglich ohne Arbeitgeber usw kann der Zugang zu vielen Unterstützungsangeboten erschwert oder gar nicht erst gegeben sein.

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Hallo,

ich würde nach D oder AU ziehen, wenn du vorher dort gelebt hast. Hier bekommst du als alleinerziehende Mutter finanzielle Unterstützung vom Staat, bis dein Kind in die Kita kann.

So lange das Kind noch nicht da ist, kannst du auch noch gehen, wohin du willst. Wenn es erst einmal da ist, kann dir der Kindsvater Schwierigkeiten machen, es ist ja auch sein Kind.

Normalerweise wird nichts besser, wenn das Kind erst da ist. Langjährige gute Beziehungen scheitern an Kindern.

Jähzornige Ausrasten können bei Kindern Traumata auslösen und für dich ist es auch nicht gesund, merkst du ja. Es gibt viele Männer, die bessere Väter für dein Kind sein können, da findest du auch noch den richtigen, wenn du möchtest.

Alles Gute!