Ich bin ehrlich, ich weiß nicht mehr weiter

Ich bin schwanger mit dem 2. Kind. Und ich denke mein Ehemann und ich sind gerade in einer schweren Zeit. Ich bin aktuell sehr nachdenklich und bekomme viele Gedanken nicht los. Die Beziehung läuft meines Erachtens alles andere als gut. Es gibt insofern keine richtige Bezeichnung seit 6-7 Monate. Wir sind eigentlich wie Freunde. Er schläft bei unserem 1. Kind im Zimmer ich alleine, aber das auch nur, weil sonst das 1. Kind unruhig ist. (5j).
Wir schlafen nicht mehr miteinander unternehmen nix mehr und mein Mann will auch nichts unternehmen und sagt ich nörgel wegen jedem Mist. Er ist so eingestellt, dass er einfach still alles hinnimmt sodass kein Ärger entsteht.

Ich bin keine Furie. Ich bin natürlich in unserer Bezeichnung kein Engel. Aber ich habe viel für UNS getan. Ich habe paarzeit eingefordert. Habe Gespräche gesucht. Habe mit überlegt wie wir zusammen als Paar wiederfinden. Aber bin nun zum Entschluss gekommen, dass eine einseitige Ehe nicht klappt.
Er weiß über meine Gedanken. Ich bin ein offener Mensch ich rede mit ihm.
Ich habe ihm gesagt, dass ich so unglücklich bin und diese Ehe nicht gut finde. Ich mir wünsche, dass wir daran arbeiten. .. das einzige was er sagt, er ist einfach nur still lebt sein Leben. Macht seine to dos und sagt nix um kein Stress zu haben. Und der einzige Punkt den er sagt, er will seine Familie zb sehen. Diese lebt einige km entfernt. Wir sind eine türkische Familie. Ich eher sehr eingedeutscht, studiert. Und sehe die deutsche Sprache etc als meine Muttersprache, wie das türkische. Ich identifiziere mich mittlerweile nicht mehr so mit seiner Familie. Diese ist eben typisch türkisch. Meine Schwiegermutter eine sehr alte 70 jährige Frau. Verschleiert und eine Dorf Frau. Ich verstehe nicht mal ihr Türkisch. Meiner Meinung nach irgendwie etwas senil. Schwierig zu beschreiben. Aber ich versuche es kurz zu machen. Sie tut einfach manchmal Sachen, die sich nicht gehören. Sie hat halt absolut ein Dorf Kopf und weiß nicht was sich gehört und was nicht.

Mein Mann will auch dass sie bei uns lebt. Einige Monate am liebsten. Für mich absolut nicht ok. Ich fühle mich sehr sehr unwohl damit. Habe keine Probleme wenn man sich besucht aber das gemeinsame Leben geht nicht mit ihr. Wir sind keine Ebene.
Ich weiß dass ich mit meinem Text hier unruhe stifte und viele mich sicherlich als Böse Ehefrau und Schwiegertochter sehen, oder? Vielleicht bin ich es auch! Ich hab keine Ahnung. Eigentlich bin ich eine sehr liebevolle lustige Frau. Ich will nur eine harmonische Ehe führen. Aber komme einfach nicht klar mit der Familie meines Mannes und der Denkweisen.
Und vor allem, dass mein Mann in seiner Familie sein Glück siehg. Ich sehe es ihm an. Er strahlt, wenn es um die geht.
Es ist auch okay. Nur müssen wir hier einen Mittelweg finden.

Wie mache ich ihm das klar?
Mache ich ihn nicht mehr glücklich?
Sollte ich getrennte Wege gehen, dass er glücklich wird?
Wir erwarten das zweite Kind? Bin ich im Hormon Chaos?
Ich bin so traurig!

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Guten Morgen ,es bringt nichts wenn nur einer etwas ändern möchte ,kenne solche Männer die nichts sagen nur damit es keinen Stress gibt ,furchtbar

Und ganz ehrlich, nur die wenigsten möchten mit ihrer Schwiegermutter zusammenwohnen.
Du musst für dich entscheiden ob du so den Rest deines Lebens verbringen möchtest. Für mich wäre das kein ertragbarer Zustand

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Ich verstehe nicht warum die Verschleierung und das "Dorfmensch" Dasein deiner Schwiegermutter hier explizit erwähnt werden muss und das mit abwertenden Begriffen.Leben und Leben lassen.

Ich halte nichts davon, andere Menschen mit anderen Kulturen und Lebensarten kleinlich zu reden.

Es gibt's wunderbare Dorfmenschen mit dem ich tiefgründige Gespräche hatte, weil sie anders das Leben leben
mussten.


Ich wünsche dir alles Gute für deine Ehe und hoffe das ihr zueinander findet.

LG

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Versteht mich alle nicht falsch es ist nicht böse gemeint. Ich weiß nicht wie ich sie beschreiben soll. Meine Oma ist auch ein dorfmensch ist aber ganz anders. Mit ihr kann man richtige Gespräche führen. Meine schwiegermama tickt irgendwie anders. Beispielsweise: muss nicht jeder verstehen, für mich aber ein absolutes no go. Bevor man schläft, zieht man sich zu Bett Pyjama an. Sie läuft die ganze Zeit mit den Klamotten rum und geht sogar damit schlafen. Ich bin sehr pingelig und achte stark auf Hygiene etc. Sowas geht bei mir absolut nicht. Ich find das ekelhaft. Vor allem wenn man wochenlang das so macht. Kenne das wirklich von niemanden.

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Seine Mutter ist 70!! Jahre alt!! Sie ist eine Türkin durch und durch und die jenigen, die aus Dörfern stammen, die haben einfach eine etwas andere Art und Mentalität. Das ist ja hier in Deutschland auch nicht anders.
Du kannst da ruhig etwas mehr Toleranz zeigen.

Was eure Ehe ansich betrifft, hörst du dich wahrlich nicht glücklich an. Es gibt allerdings in Ehen/Beziehungen Tiefs, die durchaus auch wieder zu kitten sind und bessere Zeiten kommen. Ich denke Kommunikation ist sehr wichtig und wenn deinem Mann auch etwas daran liegt, das es wieder besser werden soll, wird er etwas dafür tun. Das muss er nunmal. Einseitig geht das nicht.


Und ja, du bist schwanger. Da sieht man vieles sowieso nochmal aus einer etwas emotionaleren Perspektive.

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>>die jenigen, die aus Dörfern stammen, die haben einfach eine etwas andere Art und Mentalität. Das ist ja hier in Deutschland auch nicht anders.<<

Da hast du jetzt aber selbst die Vorteilsschublade weit aufgezogen und einfach mal pauschalisiert.

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Ich wollte mit DORFMENSCH nichts und niemanden beleidigen. Ich finde im Dorf leben super!!! Wir gehen gelegentlich mit Kind auch auf Bauernhof etc.

Es ist etwas anders, ihre Art und Weise (oben kurzes Beispiels) ich möchte sie nicht böse reden. Aber sie selbst hat hier nicht mal einen eigenen Wohnraum. Lebt von da nach da. Es ist für mich nicht einfach. Ich möchte auch nicht das die Schwiegermutter monatelang bei uns lebt. Sein Wunsch wäre das. Ich würde Gefühlsmäßig extrem traurig werden und mich unwohl fühlen. Er weiß das. Aber er will das trotzdem.

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Ein guter Rat von mir, pass mit den Gedanken die du hast gut auf. Deine Vorstellung einer Ehe ist nachvollziehbar. Du willst deinen Mann am liebsten pausenlos glücklich neben dir haben, die perfekte Familie aber Männer denken und handeln unterschiedlich von Frauen. Wir sind sehr empfindsam, wollen mit Reden alles klären und denken immer ans Wohl der Familie. Männer hingegen haben ihre Werte anders erlernt, sind schweigsam und nehmen viel auf. Stress nach außen zeigen sie nicht mal, auch wenn es innerlich darunter und drüber gehen kann. Das er sich zurück nimmt um keinen Stress zu beschwören zeugt von Rücksicht. Das er seine Familie als „Glück“ ansieht ist absolut normal. Ich sehe meine als meinen Halt&Glück an. Immerhin habe ich die ersten Dekaden bei ihnen verbracht. Ich versuche dich nicht zurecht zu stutzen, du hast deine Erwartungen und deine Vorstellungen. Aber Versuch nachzuvollziehen wieso er sich so verhält. Denk bitte daran das er es nicht kommuniziert weil er seine Gründe hat. Wie gesagt Männer gehen anders mit Stress um. Mein Ehemann schweigt auch, wenn es ihm sehr schlecht auf der Arbeit geht oder zuhause bei uns was ist. Ich habe immer versucht mir ihm zu reden bis ich gemerkt habe dass das nicht der Weg ist. Er weis das man mit mir reden muss um Gefühle zu klären und ich weis mittlerweile das Gesten bei ihm eher ankommen als Stundenlang seine Gefühle zu besprechen. Deine Schwiegermama, ist sie wirklich so anstrengend? Ich erwischte mich dabei wie ich manchmal plötzlich meine eigene nicht leiden konnte aber bei genauer Überlegung, hat sie mir nichts getan und es immer nur „gut gemeint“. Egal was es ist, ich glaube die Intention dahinter ist immer gut. Ihr seid eine Familie mit Opa und Oma und allem drum und dran. Lehn seine Familie bitte nicht aus einer Gefühlsregung ab. Solange sie mit dir gut umgehen, akzeptiere sie und such lieber den Kontakt (wirklich gut gemeinter Rat). Das wirkt sich auch positiv auf eure Beziehung, glaub mir. Sag bitte niemals etwas über seine Familie, wenn Frauen nachtragend sind, dann hast du keinen nachtragenden Mann erlebt. Schür dir selbst keine Probleme auf. Und was deine Identität angeht, das ist dir überlassen. Wenn du dich eher deutsch fühlst, dann ist es so. Es ist aber nicht besser oder schlechter als sich Türkisch zu fühlen, das am Rande (aber das wolltest du wahrscheinlich nicht sagen) (bitte neig von Bezeichnung wie Dorffrau ab, auch wenn du es nicht bös meinst, so hört es sich an als sei Jemand vom Dorf weniger Wert als ein studiertes Stadtkind).

Fühle dich herzlich gedrückt und geliebt! Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und hoffentlich kommt bald ein gesundes Baby.

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Danke, du hast einen sehr tollen Text geschrieben. Denn ich 2 mal bisher lesen musste. Da er mich zum nachdenken bringt. Nicht vorwurfsvoll mit meiner Ansicht, jedoch ratgebend.

Ich möchte hier nochmal betonen. Ich habe nichts gegen seine Familie. Aber es strengt mich dermaßen an. Ich sage ihm nichts, bin auch immer bereit hinzufahren. Nehme das aufmich. Wir übernachten da selten, er will das zwar, aber wir haben da ein Kompromiss öfter hinzufahren aber nicht zu übernachten. Morgens bis abends. Ist anstrengend aber geht voll klar. Aber er ist immer noch nicht so glücklich mit allem. Verstehe nicht, was er will. Manchmal möchte ich ihn fragen, ob er wieder zurück will und da leben will? Also gemeinsam mit uns? Ich glaube das würde ihn sicherlich glücklich machen. Mich wieder aber nicht.

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Zu deiner Frage, ich glaube er will beides. Mehr Zeit mit seiner Familie und dass du gut mit ihnen auskommst. Das sehe ich so, weil ich das Problem umgekehrt habe. Er will nicht zu meiner Familie so gerne und wenn dann nur ohne Übernachten. Der Kompromiss ist wir fahren hin und am gleichen Tag zurück. Oder wir besprechen ob wir übernachten aber wann wir Heim fahren. Ähnlich auch wenn ich seine Familie besuche. Wir bleiben fair was das angeht.

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Wenn er damit Recht hat, dass du sowieso nur meckerst, dann kann ich den Mann schon verstehen. Da hat kein Partner Lust drauf, weil das fürchterlich anstrengend ist und dann will man auch keine weitere Zeit investieren.
So wie sich das anhört ist dein Mann nur noch wegen den Kindern da und nicht mehr wegen dir.

Was an einem „Dorfmensch“ mit „Dorfkopf“ jetzt allerdings schlimm ist, verstehe ich nicht. Nur, weil man vom Dorf kommt ist man kein Höhlenmensch und nur, weil man woanders herkommt ist man nichts besseres.

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Ich mecker nicht permanent. Ich sage ihm nur zig mal, wenn er seine Tasse nicht wegräumt, dass er das tun soll 😄 aber das sind doch typische Männer Sachen und ich nehme das auch oft mit Humor.

Es geht um die Tatsache, dass er null Initiative zeigt mit Ausflügen, paarzeiten. Was bitte soll ich hier meckern. Man kann immer und das kann jeder von uns, Ideen einbringen. Dem einen gefällt es dem anderen nicht. Skifahren bspw. Ist nicht so meins, vielleicht aber seins, dann darf er das doch gern tun. Aber gemeinsam können wir vielleicht Schlitten fahren oder so 😅 Kompromiss gefunden wenn man mal was gemeinsam machen will. Ich hab eher den Eindruck mit seiner Aussage, will er entweder seine Familie besuchen (ist für mich aber nicht immer ein Ausflug mit Kind/kindern) oder er will alleine was machen. Wenn’s heißt paarzeit, juckt es ihn nicht. Und er schläft lieber um 20 Uhr. Was soll ich da großartig machen?

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Hm es scheint als ob du velernt hast dankbarkeit tolenranz und emphatie gegenüber deinem Mann zu zeigen bzw auch seine Familie..gerade ein Mann liebt seine Frau noch mehr wenn sie seine Familie gut behandelt.
Ich meine dumagst es doch auch wenn dein Mann deine Familiegut behandeln tut.
Es hört sich an als seist du eifersüchtig wenn er aufblühen tut wenn er an seine familie denkt. Ist es aber nicht gerade schön? Zeugt das nicgt was für ein toller famikienmensch er ist und das er trez ist? Er tut doch sonst nichts negatives wie flirten fremendgehen usw. An eure Herausforderungen könnt ihr arbeiten.
Mach es ihm klarer.
Er sagte ja sekbsf das du viel nörgelst stimmt es?
Ich glaubr du musst uerst an dir als. Mensch atbeiten lernen dankbster zu sein mehr eifülungsvermoegen wieder zeigen

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Ich bin immer bereit an mir zu arbeiten. Ich habe auch viel für uns getan. Ich sehe nur in all den Jahren nicht mehr ein, dass er nicht auch mal was für uns tut. Es ist genau wie er sagt, er hat einfach kein Bock. Macht nix sitzt rum gähnt hängt am Handy … ich mittlerweile natürlich energielos und denk mir. Na super, toller Mann. Den Glanz verliert er.

Ja, wenn es das ist, dass ihn glücklich macht. Dann zeige ich ihm eben auch noch das ich viel kontakt seiner Familie wünsche

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Ein Mann wünscht sich natürlich immer den Respekt bei einer Frau seiner Ehefrau.
Sowiendu dir das andere reden, gemeinsamkeit wünscht kegt er mehr Wert darauf.
Dieser ist wahrscheinlich bei euch untergegangen.
Versuch ihn repektvoller zu behandekn und ihn zu verstehe.
Ist er denn scjon lange von seiner Familke getrennt?
Schau mal wie ihr du eure Kinder erzieht würdest du dir nivht wuenschen das dein Kind dich später auch so gut behandelt?
Bzgl Handy die würde ivh fuer paar Stunden knallhart am Tag wegsperren du glaubst gar nicht was das fuer wunder bewirkt.

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Hallo Verzweifelt,

mir scheint, du siehst derzeit fast nur das, was du nicht hast und nicht das Wertvolle, was dir mit deiner Familie und deinem Leben geschenkt wurde.

Ich höre im Grunde genommen erst mal viel Lebenswertes heraus, die in meinen Augen durchaus bewältigenden Minuspunkte vermiesen dir jedoch den Blick auf das Ganze:

-Du hast einen toleranten Mann, der dich liebt und offenbar auch Opfer für dich und eure Kinder bringt
-Einen Mann, der bereit zu Kompromissen ist, die ihn nicht überfordern
-Einen Mann, der eher ruhig und still ist und sich wahrscheinlich etwas durch dich (hoher Gesprächsbedarf?) unter Druck gesetzt fühlt. Also ein recht typischer, verträglicher Mann
-Deine Schwiegereltern scheinen nicht manipulativ oder gar bösartig zu sein. Sie haben nur eine andere, aus ihrer Herkunft und dem Alter bedingte Mentalität
-Du bist beruflich wohl qualifiziert "studiert" und eine selbstbewusste Frau, die auch auf eigenen Füssen stehen kann
- und so weiter....

Vielleicht würde es dir helfen, kleine Schritte zu unternehmen, aber immer mit dem Grundsatz, deinen Mann und seine Verwandtschaft zu respektieren und auch die Bedürfnisse deines Mannes zu sehen.

Könnte es sein, du lehnst deine Schwiegermutter auch aus einem innerlich verborgenen Grund heraus ab, weil du fürchtest, ihr in gewisser Weise doch noch irgendwie ähnlich zu sein? Das ist mental einfacher, als diese Eigenschaften in sich selbst zu erkennen und damit umzugehen.

Natürlich hast du das Recht, eine für dich erträgliche "Obergrenze" für das Zusammenleben mit deiner Schwiegermutter einzufordern, aber ich würde das im Rahmen einer Art Gesamtkonstellation sehen.
Wäre denn deine Schwiegermutter bereit, dich bei der Kinderversorgung zu unterstützen? Das wird doch ein großes Thema werden, wenn dein zweites Kind zur Welt kommt.
Auch wenn ihr beide wahrscheinlich verschiedene Ansichten zur Kindererziehung habt, könntet ihr euch nicht über die Kinder etwas annähern, wenn du bereit wärst, mal ein Auge zuzudrücken?

Insgesamt überwiegen für mich gefühlsmäßig bei deiner Schilderung die positiven Aspekte in deiner familiären Konstellation. Ich glaube, ein Mittelweg dürfte sich finden lassen, wenn alle Familienmitglieder sich etwas aufeinander zubewegen.
Aber du wirst deinen Mann in seinen typischen Männereigenschaften nicht umerziehen können, auch deine Schwiegermutter wirst du nicht zu einer deutschen "Alt-68er-Schwiegermutter" umprogrammieren können.

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Wenn ich dich richtig verstanden habe, lebt ihr als Eltern-WG. Damit möchtest du dich nicht abfinden, für deinen Mann ist das so OK, zu seinem Glück fehlt nur, dass dir die Schwiegermutter, mit der du dich nicht mal richtig verständigen kannst, auf Monate hinaus bei euch willkommen heißt.

Da wundert mich schon, dass du hier so viel Kritik einstecken musst. Selbst wenn sie die Schwiegermutter herzlich willkommen wäre - Aus Freunden wird daraus auch kein Paar.

Wären hier wirklich alle erfreut über einen monatelangen Familienbesuch? Ich jedenfalls nicht. Dass du sie als "Dorfmensch" bezeichnet hast, finde ich auch wenig gelungen, dafür hast du schon jede Menge Gegenwind bekommen. Ich meine, dass du damit aussagen wolltest, dass euch nichts verbindet, ihr könnt ja nicht mal miteinander reden, weil du ihre Sprache nicht verstehst.

Wenn sonst alles in Ordnung wäre, würde sich da sicher ein Kompromiss finden, der für mich dann allerdings voraussetzt, dass es nicht du bist, die sich dann alleine um seine Mutter zu kümmern hat, sondern er und der Besuch dann beim ersten Mal nicht gleich Monate dauert.

Es ist aber nicht alles in Ordnung, sondern die Beziehung ist in einer Schieflage, der du dich stellen möchtest, er nicht. Er will nichts mit dir unternehmen, Paarzeit ist eingestellt, will halt seine Ruhe. Das wird so nicht funktionieren, sonst bleibst du auf der Strecke. Es gibt viele Menschen, die mit einer Eltern-WG zufrieden sind und meinen, dass das halt so ist, wenn man ein paar Jahre zusammen ist. Du gehörst nicht dazu und ich meine, dass du dir deine Traurigkeit nicht absprechen lassen musst, weil du - wie es hier zu lesen war - dankbar für was auch immer sein sollst. Ich glaube auch nicht - ebenfalls hier zu lesen - dass ihr als Paar besser zueinander findet, wenn die Schwiegermutter bei euch über einen so langen Zeitraum wohnt.

Es ist am Ende deine Entscheidung: Du bist künftig auch still, bist dankbar und lebst so weiter und verdrängst deine Traurigkeit. Oder du bleibst auf deinem Weg, was voraussetzt, dass du überhaupt an deinen Partner noch herankommst. Bleibt er dabei, dass er Ruhe und Friden + Mutter bei sich haben möchte, wird es schwierig, da würde ich mich dann aber auch fragen, wo du als Partnerin stehst und deutlich machen, dass das für dich keine Beziehung ist. Nicht vorwürflich, sondern um gemeinsam zu sehen, ob ihr euch wirklich voneinander in der kurzen Zeit so weit entfernt habt oder ihr vielleicht nur ein Kommunikationsproblem habt, das sich verhärtet hat.

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Ihr solltet reden. Ihr lebt ja, wie du schon sagst, nur noch als Freunde und nicht mehr miteinander. Das ist vielleicht bequem, aber das ist nur das, was dein Mann will und du willst es nicht.
Packt mal alle eure Themen, Sorgen und Wünsche auf den Tisch. Verabredet euch dazu, dann kann sich jeder vorbereiten.
Es geht darum, wie ihr euch eure Nächte vorstellt -> was braucht das Kind, um alleine schlafen zu können. Ist ja nicht gesund, wenn da jemand auf dem Boden liegen muss.
Es geht auch darum, wie ihr euch euer Zusammenleben vorstellt -> wer wohnt bzw wohnt nicht bei euch (SchwieMu). Wie stellt ihr euch die Aufgabenteilung vor, wenn Kind 2 auf der Welt ist. Wer leistet was.
Es geht auch darum, wie ihr als Paar wieder funktionieren könntet - wenn das beide wollen. MeTime, Paar-Zeit, Familienzeit - das alles auf den Tisch bringen und klären.

Wenn ihr das nicht alleine hinbekommt, weil Fronten verhärtet sind, dann gönnt euch externe Unterstützung durch eine Paartherapie.