Wieviele Grundsatzgespräche sind noch ok?

Hallo Ihr Lieben,

Bin jetzt seit nem Jahr mit meinem Freund zusammen. Und nach der anfänglichen rosa Brille brechen immer mehr Unterschiede durch... Unterschiedliche Wertvorstellungen, unterschiedliche Interessen - familiäre Herkunft: Unterschiedlich.

Wir machen uns ne schöne Zeit (wohnen getrennt), unternehmen viel, er ist begeisterungsfähig (bis jetzt..), aber ich merke, dass ich anfange, (über-)kritisch zu werden. Und will das nicht!

Deshalb denke ich, drüber reden hilft. Vielleicht. Aber bereits letzte Woche gabs ein Gespräch, letztlich mehr über Zukunft, und wie er sich das so vorstellt. Oder ob. Er lenkt dann immer ein, hab' manchmal auch das Gefühl, er erzählt mir das, was ich hören will. Kennt hier wer 'how I met your mother'? Er ist sozusagen der Strecker...

Naja - back on topic. Finde reden einfach sehr wichtig, um Lösungen zu finden, Kompromisse, die Bedürfnisse des anderen zu erkennen und zu verstehen. Gerade, weil er mit seinen Bedürfnissen gerne hinterm Berg hält.

Doch: Wie händeln, dass es nicht zuviel wird? Dass es auch ein wenig zur, hm, Gewohnheit wird? Oder geht man dem anderen dann nur noch aufn Keks?

Sollen ja beide zu Wort kommen, als Austausch - ohne Standgericht...

Wie ist da Eure Meinung zu? Wie geht ihr mit schwierigen Themen um?

Bearbeitet von Nappi
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Grundsatzgespräche sind okay, wenn es WIRKLICH um was Grundsätzliches und wirklich Wichtiges geht.
Ich kenne allerdings Frauen, die machen aus jeder Lappalie ein eeendloses Grundsatzgespräch, furchtbar. Bei solchen Menschen schalte ich innerlich ab, bei Männern fand ich das eher weniger.
Kommt echt auf das Thema an. Ich für meinen Teil sag dann schon, ob ich was diskutieren will oder nicht. Wenn nicht, bleibt das auch so.
Ja, man kann mit Endlosdiskussionen einem Partner wirklich gründlich auf den .....Geist gehen.
Mein Mann und ich haben das in 35 Jahren Ehe recht gut hinbekommen.
Bei dem aktuellen Mann in meinem Leben ergab sich in dem Jahr noch keinerlei "Grundsatzdiskussion" - ist schön, bisher passt einfach alles.
LG Moni

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Schwierige Themen sind oft unangenehm, wenn man daran denkt, sie führen zu müssen, aber letztendlich wirken sie meistens befreiend.

Schleppe Deine Gedanken nicht zu lange mit Dir herum, sondern nenne Ross und Reiter. Gib dem anderen aber auch genügend Raum, selbst einmal - ohne vorherige Beeinflussung durch Nennen Deiner Vorstellungen - seine eigenen konkreten Vorstellungen zu benennen, wie er sich was zukünftig wünscht und vorstellt. Mach Dir ne Liste mit den für Dich wichtigsten Punkten und sag sie ihm - er soll jeweils den Anfang machen, wie seine Gedanken jeweils dazu sind. So kommt er nicht in Versuchung, Dir nach dem Mund zu reden. Nur so ne Idee...und dann gleiche das von ihm Gesagte mit Deinen Werten und Vorstellungen/Wünschen ab.

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Wenn mein Partner mir so eine Liste vorhalten würde , müsste ich annehmen er ist verrückt 🤭.
Das wäre der Punkt, an dem für mich die Frage aufkommen würde, ob wir zusammen passen.

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Die Liste soll sie ihm ja nicht vorlegen, sondern verbalisieren. Sie muss die Liste kennen, mit ihm soll sie ja nur die ihr wichtigen Punkte durchsprechen und nichts vergessen. Meine Güte. 🤦‍♂️😅

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Das man etwas kritischer wird wenn die rosarote Brille abschwächt ist jetzt nicht so verkehrt . Unterschiedlich sein muss nichts heißen obwohl man unterschiedlich ist kann man sich auch super ergänzen mein Mann und ich haben auch unterschiedliche Interessen und sind charakterlich sehr verschieden . Wichtig finde ich allerdings das man die gleichen oder zumindest ähnliche Ziele und Lebensvorstellungen hat wenn’s da nicht passt wird es auf Dauer wirklich schwierig . Unterschiedlich familiäre Herkunft und unterschiedliche Wertvorstellungen kann aber muss nicht unbedingt zu Konflikten führen, das muss man sehen wie weit sich das im Alltag auswirkt . Ihr wohnt nicht oder noch nicht zusammen wenn man zusammenwohnt lernt man den anderen noch mal viel besser kennen oft zeigt sich dann noch mal anders ob man zueinander passt oder nicht . Ich weiß nicht wie alt ihr seid Männer sind mit mit Zukunftsplänen oft zurück haltender gleich mit dem kompletten Plan um die Ecke kommen schreckt Männer eher ab deswegen besser Stepp by Stepp . Unterschiedlich sein muss kein K.0. Kriterium sein wenn die gemeinsame Basis ( Ziele ,Lebensvorstellung ) übereinstimmen .

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Du scheinst Probleme zu suchen wo keine sind. Dein Freund scheint der Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Das kann zweieinhalb Gründe haben: entweder er meint die Beziehung nicht ernst, und will keinen unnötigen Stress, oder er vergöttert dich und traut sich nicht zu widersprechen. Der halbe Grund ist sein fehlendes Selbstvertrauen oder Ego.
Durch reden wirst du wahrscheinlich wenig erreichen. Du musst zuhören, Interesse an ihm zeigen. Und wenn reden, dann über ihn.
Wenn du rausfinden willst, wie er tickt und was er will, lass ihn über andere Personen sprechen, aber ohne deine Meinung zu äußern. Es können seine Verwandte oder Freunde sein, aber auch Filmfiguren. Und versuche doch dabei sein Verhalten zu spiegeln: immer einverstanden sein und nicht (unnötig) widersprechen

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Grundsatzgespräche wird es immer geben. Jeder Mensch entwickelt sich weiter - manchmal eben nicht mehr in die gleiche Richtung, wie man selber. Dann redet man, um einen Nenner zu finden oder eben einen anderen Konsenz.

Daher rede mit ihm, wenn dir die Werte, Interessen nicht mehr passend sind und werde dir klar, ob das für dich ein Trennungsgrund ist. Also: was ist das Ziel deines Gespräches. Denn wenn es dir egal wäre, würdest du es ja nicht ansprechen wollen. Daher höre in dich, ob alles Wichtige für dich passt, oder ob dir die Unterschiede zu groß sind und es eben nicht mehr passt.