Krebskranke Freundin lehnt mich ab

Hallo zusammen,
ich war lange nicht mehr hier im Forum, aber nun schreibe ich mir einfach mal meine Sorgen vom Leib.
Meine beste Freundin ist vor ca. 4 Jahren an Darmkrebs erkrankt. Wir kennen uns schon von Schulzeiten her und sind dicke Freundinnen seit langen, langen Jahren. Allerdings wohnen wir ca. 500 km voneinander entfernt, so dass wir uns nicht ständig sehen können, dafür telefonieren wir bis zum Abwinken.

Bereits am Beginn ihrer Krankheit kritisierte mich meine Freundin sehr, sie warf mir vor, zu wenig für sie da zu sein und mich zu wenig um sie zu kümmern. Mich traf dies hart, ich weinte viel, versprach ihr aber, alles zu tun, um "eine gute Freundin" zu sein.

Im letzten Jahr verstarb ihr Vater. Mein Mann nahm eine Woche Urlaub, damit ich zu ihr fahren konnte und für sie da sein konnte. Sie wies mich aber (diplomatisch) ab und so saß ich eine Woche im stillen Kämmerlein und wartete vergeblich darauf, dass sie mich brauchte. Im Endeffekt ging ich nur auf die Beerdigung und reiste dann wieder ab.

Vor ca. 6 Monaten erzählte mir meine Freundin am Telefon, dass sie ihre Chemotherapie abbrechen möchte. Ich beging den Fehler und sagte ihr, dass ich das nicht gut fände und dass sie es sich nochmals überlegen sollte. Am darauffolgenden Tag schickte sie mir eine Email, in der stand, dass sie nicht mehr mit mir über ihre Krankheit sprechen möchte, nie wieder. Ich antwortete ihr per Email, dass man über alles reden kann, aber nicht per Email, wir müssten darüber persönlich reden. Konsequenz: Absolute Funkstille. Keine Reaktion mehr.

Über Freunde erfuhr ich nun, dass es ihr sehr schlecht geht. Vor ca. 3 Wochen rief ich sie an und tatsächlich, sie ging ans Telefon. Sie erzählte mir eine halbe Stunde über ihren gesundheitlichen Zustand und was sie so alles plane. Ich wunderte mich über ihre Offenheit, freute mich aber auch. Ich ließ sie wissen, dass ich einen Termin in ihrer Nähe habe und fragte sie, ob wir uns treffen können, was sie auch bejahte.

Als es dann später um den genauen Zeitpunkt des Treffens ging, schickte ich ihr eine kurze Nachricht. Sie antwortete mir per Whatsapp, dass es ihr nicht gut ginge und dass sie sich wieder melden würde. Mein Fehler war, dass ich ignorierte, dass sie sich wieder melden wollte. Stattdessen schickte ich ihr kleine Aufmerksamkeitsnachrichten, wie z.B. dass ich an sie denke, dass ich hoffe, dass es ihr wieder besser ginge, usw. Nun schickte sie mir eine Nachricht, die so böse und agressiv war, dass es sich gewaschen hat.

Ich weiß, dass der Kontakt keinen Sinn mehr macht. Ich lasse meine Freundin nun alleine mit ihrer Krankheit und bin mir bewusst, dass ich wahrscheinlich nur noch von ihr höre, wenn sie gestorben ist. Das ist furchtbar und ich komme nur schlecht damit klar.

Ich würde mich freuen, wenn jemand unter euch ist, dem Ähnliches widerfahren ist. Aber auch so freue ich mich über eure Meinungen.

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Das tut mir sehr sehr leid und ich kann mir vorstellen, wie Du Dich gerade fühlst.
Ich habe bis zum September 2014 meine damals beste Freundin fast 2 Jahre durch eine unsagbar grausame Leukämie-Therapie begleitet - auch zu 95% nur telefonisch und mit unzähligen Briefen, da wir ebenfalls über 500 km entfernt wohnten.
Ich habe sie zweimal besucht in der Klinik - einmal 2013, als sie Hoffnung schöpfte, zu überleben - wir verbrachten zwei sooo lebendige schöne Tage zusammen und sie freute sich maßlos.,....ich stand einfach im Zimmer.
Das andere Mal zum Verabschieden. Ich saß 8 Stunden an ihrem Bett, reden konnten wir nicht mehr viel, ihre Frage "Moni, warum muss ich schon sterben?" wird mich nie loslassen, da es die einzige Frage war, die ich ihr nie beantworten konnte.
Aber wenigstens konnte ich mich verabschieden von ihr - und sie nochmal in den Arm nehmen. Wir waren zu 100% auf einer Wellenlänge - über viele Jahre und ich sagte auch ab und an mal was zu ihrer Therapie, sagte, was ich denke, wollte sie motivieren - aber letztendlich können wir uns nicht im geringsten einfühlen, was so ein Schwerkranker durchmacht - und letztendlich entscheidet.
Wir hatten auch Phasen, in denen es ihr so schlecht ging, dass sie sich nicht meldete - dann schrieb ich ihr halt einen Brief, den ihr die Schwester vorlas.
Allerdings hat sie mich nie abgelehnt, war eben oft nur kraftlos.
Ich weiß nicht, warum Deine Freundin derart aggressiv ist - vielleicht hadert sie im Moment komplett mit der Welt - wäre nachvollziehbar.
Du könntest noch eines versuchen - hast Du Kontakt mit einem Familienmitglied von ihr? Dann könntest Du VORSICHTIG fragen, ob es noch eine Chance gibt, dass ihr euch nochmal seht. Aber bitte nicht per whatsapp oder sonstwas schreiben, sondern ruf an und rede mit den Leuten. Die sogenannte moderne Kommunikation hat in solchen Situationen für mich etwas sehr herz- und emotionsloses.
LG von Moni

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Hallo!

Ich bin vor 12 Jahren aus meiner Heimat 600km weit weg gezogen. "Zuhause", was nicht mehr mein Zuhause ist, habe ich noch viele, die mir am Herzen liegen. Wenn wir uns alle Jubeljahre mal treffen, dann ist es so als hätten wir uns gestern erst getrennt. Trotzdem ist es insgesamt schwer, den Kontakt im Alltag zu halten. Wir sind in Kontakt, aber der wird schwächer und schon gar nicht ist der regelmäßig oder so innig wie damals. Das ist einfach so. Ich bin von der Entwicklung dort und sie sind von meiner abgeschnitten. Ich habe neue Leute kennengelernt, sie da drüben auch.

Deine Freundin ist nun sterbenskrank. Das ist ja nun ein ordentlicher Einschnitt ins Leben, den man selber nur schwer in Worte fassen kann. Das Leben konzentriert sich in solchen Situationen oft nur noch auf das nötige, kleine Umfeld. Es ist im gesunden Zustand schon schwer, Kontakte über diese Entfernung aufrecht zu erhalten, wie schwer mag es im kranken Zustand sein?

Du hast ihr Angebote gemacht, auf die sie nicht eingehen wollte oder konnte. Das brauchst du gar nicht persönlich nehmen. Es ist gut, dass sie weiß, dass sie sich bei dir melden kann, aber wenn sie es nicht tut, hat sie hoffentlich anderen, näheren Beistand. Ich denke, sie hat nicht die Kraft, dir jetzt nur aus Anstand und weil es sich gehört, zu begegnen.

Auch diese Vorwurfshaltung, die sie zwischendurch an den Tag legt, solltest du dir nicht zu Herzen nehmen. Manchmal muss jemand an schlimmen Zuständen Schuld haben, damit man ihn besser aushalten kann. Wahrscheinlich hattest du zwischenzeitlich diese Funktion. Dir muss sie nicht täglich ins Gesicht schauen, dich kann sie anpesten.Hört sich doof an,aber ich glaube, dass eher was mit Vertrauen als mit Ablehnung zu tun. Und ich glaube, das war und ist auch eine Art von Hilfe für sie.

"Vor ca. 6 Monaten erzählte mir meine Freundin am Telefon, dass sie ihre Chemotherapie abbrechen möchte. Ich beging den Fehler und sagte ihr, dass ich das nicht gut fände und dass sie es sich nochmals überlegen sollte. Am darauffolgenden Tag schickte sie mir eine Email, in der stand, dass sie nicht mehr mit mir über ihre Krankheit sprechen möchte, nie wieder."

Die Episode allerdings empfinde ich von deiner Seite als sehr übergriffig. Es ist IHRE Entscheidung, wann sie welche Therapie aushalten möchte, es ist IHRE Entscheidung, wann sie die Therapie beendet. Du kannst auf die Entfernung nicht mitbekommen haben, was sie schon durchgemacht hat. Es steht dir da überhaupt kein Urteil zu. Als Freundin würde ich erwarten, dass du mich in ALLEN meinen Entscheidungen unterstützt und diese dann auch aushältst.

Hast du Kontakt zu ihrer Familie? Kannst du so an Informationen kommen? Dann hättest du wahrscheinlich immer noch keinen persönlichen Kontakt zur Freundin, aber du wüsstest dann, wie der Zustand ist und fällst nicht aus allen Wolken, wenn sie gestorben ist.

Alles Gute!

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Vielen lieben Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, mir so ausführlich zu antworten. Deine Sätze helfen mir sehr weiter, beruhigen mich, machen mich aber natürlich auch nachdenklich.

Dass ich übergriffig geworden bin, damit hast du wohl sehr recht. Ich bin mir des Fehlers voll bewusst. Eine Rechtfertigung hierfür ist doof, trotzdem ist es einfach schwer als sog. "beste" Freundin nur zuzuhören und keine Meinung zu äußern. Aber ich habe gelernt und werde es nicht wiederholen, wobei ich natürlich inständig hoffe, dass ich nicht mehr in eine derartige Situation kommen werde.

Herzliche Grüße

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Du, ich denke, das war ein menschlicher Fehler. Er zeigt ja nur, dass du nicht bereit bist sie gehen zu lassen. Wärt ihr euch geographisch näher, hättest du diesen "Fehler" sicher ausbügeln können.

Nur wird jetzt nicht die Kraft haben, das mit dir auf die Entfernung auszuarbeiten. Trotzdem darfst du dir da selber verzeihen. Sie wird dich schon verstanden haben. Nur wird sie einen langen schweren Prozess hinter sich haben bis sie sich zu dieser Entscheidung durch gerungen hat. Als du dann reagiertest wie du reagiertest, war es das, was sie am allerwenigsten gebrauchen konnte. Dennoch: Schwamm drüber! Jetzt im Moment ist das gar nicht mehr wichtig.

Außerdem finde ich, dass du sonst alles richtig gemacht hast. Du hast Angebote gemacht. Immer wieder. Das tun nicht viele. Du regst dich jetzt hier nicht über ihre "Undankbarkeit" und Unnahbarkeit auf, sondern versuchst sie zu verstehen.

Sehr wahrscheinlich wirst du in diesem Leben noch öfter in solche Situationen kommen und in der nächsten wirst du dann noch besser Bescheid wissen.

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Ich glaube nicht, dass es nur an der Entfernung liegt.

Natürlich kannst Du hier nicht alles schreiben und es kann sein, dass ich mich täusche, aber hast Du Deine Freundin mal gefragt, was sie braucht?

Ich gehe mal davon aus, dass sie noch nicht so alt ist und vielleicht auch Familie hat.

Ich kann mir vorstellen, dass sie die Dinge, die Du als verletzend empfindest, im Prinzip gar nicht so meint.
Wenn ich mir vorstelle. Ich bin 35, habe zwei kleine Kinder einen Mann... Wenn ich jetzt so eine Diagnose bekäme und dann noch über Jahre Chemos über mich ergehen lassen würde. Dann die Entscheidung, dass man nicht mehr kann und man lieber stirbt als es weiter zu versuchen.

Ich kann mir vorstellen, dass sie oft einfach die blanke Wut über die Ungerechtigkeit des Lebens packt. Sie sich einfach fragt, warum sie und warum andere einfach gesund weiterleben dürfen.

Es ist natürlich nicht schön, das an anderen auszuleben, aber im Prinzip sind Freunde doch auch dafür da, das auszuhalten.
Vielleicht ist es auch die Angst, dass jemand sie wirklich sieht und sie Dich damit wegstossen möchte.

Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass sie trotzdem noch Medikamente bekommt, die wahrscheinlich eben auch auf das Verhalten Nebenwirkungen haben.

Es ist Dein gutes Recht, die Freundschaft zu beenden. Ich würde es mir aber noch einmal überlegen.

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Auch dir lieben Dank für deine Antwort. Leider ist es so, dass meine Freundin nur eine Chemotherapie gemacht hat und diese hat sie eben abgebrochen. Leider nimmt sie ausser palliative Medikamente momenten keine anderen. Das ist verflucht schwer als Freundin mit anzusehen....

Ganz wichtig ist mir, dass ich die Freundschaft nicht aktiv beende. Ich glaube aber, dass ich ihr momentan mit meinem "gesunden" und nahezu problemfreien Leben auf den Wecker gehe. Deshalb werde ich es akzeptieren müssen, dass sie keinen Kontakt mehr mit mir will. Die Entfernung ist einfach das Problematische. Dieses Telefonieren und Emailen ist in einer solchen Situation einfach schlecht, weil das Inarmnehmen und Händehalten fehlt.

Ich lerne daraus, dass ich jeden Tag meine Lieben, die ich hier vor Ort habe, in den Arm nehme. Dumm nur, dass immer erst ein Schicksalschlag kommen muss, ehe man zu dieser Einsicht kommt.....

Herzlichst.....

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Hi
Hab nur einen Satz für dich :

WUT schützt vor TRAUER!!!!

Lg faxl

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Nö.

Wut verschiebt sie nur auf später oder sorgt dafür, dass Trauer erst mal verdrängt wird. Früher oder später kommt sie dann doch zutage.Sie ist dann nur unberechenbarer als sie es ohnehin schon ist, wenn man sie einfach zulässt.

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Genau!!! Deine Freundin hat einfach eine sehr schwere zeit und "trauert" bzw. Ist wütend. Ich kann dich verstehen wie weh es dir tut. Ich wünsche euch von ganzem Herzen alles liebe

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Guten Abend

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Schwerkranke Menschen sich zum Teil Menschen die Ihnen sehr wichtig sind suchen um ihre Wut auszulassen. Bei meiner Freundin war es z.B. auch so. Sie hatte eine schwerkranke Grossmutter, welche sehr wütend über ihre Krankheit war. Die Grossmutter war zu vielen Personen in ihrem Umfeld sehr nett und herzlich aber nicht zu meiner Freundin. Ich habe oft mit meiner Freundin darüber gesprochen und sie sieht es heute so, dass es für ihre Grossmutter am einfachsten war die Wut an ihr auszulassen weil sie weit entfernt vom Umfeld war. So hatte die Grossmutter die Möglichkeit ihre Wut loszuwerden, wurde aber von niemandem im Umfeld darauf aufmerksam gemacht wie ungerecht dies eigentlich ist.

Meine Freundin hat zu erst sehr darunter gelitten und war auch traurig die Enkelin zu sein, die so "schlecht" behandelt wird. Mit der Zeit hat sie aber die Wut der Grossmutter erkannt und konnte diese besser einordnen. Die fiesen Äusserungen gegenüber meiner Freundin waren vielmehr an die Krankheit als an meine Freundin gerichtet. Meine Freundin nahm dann bewusst die Position "Wutball" ein und nahm all die Wut entgegen. Durch diesen Perspektivenwechsel fühlte sich meine Freundin viel besser. Sie fühlte sich sogar privilegiert diese wichtige Person für ihre Grossmutter zu sein. Zum Schluss als die Grossmutter ihre Krankheit akzeptieren konnte und auch anfing zu trauern war meine Freundin eine der engsten Vertrauten.

Evtl. ist dies bei dir auch so? Muss natürlich nicht sein, ich wollte dir dies nur als Denkanstoss erzählen.

Übrigens denke ich, dass ihn solchen Situation die meisten Menschen Fehler wie Grenzüberschreitungen begehen. Wichtig ist es, dass du die Fehler erkennt hast und versuchst diese nicht mehr zu begehen.

Liebe Grüsse und alles Gute

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Ihr glaubt gar nicht, wie ihr mir mit euren lieben und ausführlichen Worten weiterhelft. Ich bin euch sehr dankbar dafür und hätte nicht gedacht, dass eine Plattform wie diese Emotionen in eine gute Richtung lenken kann.

Mittlerweile war ich bei dem Termin in der Nähe meiner Freundin, aber sie wollte mich tatsächlich nicht sehen. Ihre Schwester hatte Geburtstag, so dass ich dies zum Anlass nehmen konnte, nicht nur zu gratulieren, sondern zu erwähnen, dass ich vor Ort bin und vorbei kommen könnte, falls meine Freundin dies will. Leider nicht. Ich habe sie nicht getroffen.

Gestern nun bekam ich wieder eine Mail. Darin schrieb sie, dass ich ihr als Freundin nichts mehr wert bin. Dank eurer Nachrichten verkrafte ich das ganz gut. Ich bin nun am überlegen, ob ich antworte und falls ja, wie. Ich tendiere dazu, es gut sein zu lassen und selbst Abstand von dieser Sache zu gewinnen.

#herzlich

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Ich habe Ähnliches erlebt.

Ein guter Freund von mir ist vor ca. 3 Jahren schwer an Krebs erkrankt. Anfangs hatten wir regelmässig telefonischen Kontakt, wir haben oft stundenlang geredet.

Als es ihm dann immer schlechter ging, begann er, sich zurückzuziehen. Er ging oft nicht ans Telefon. Wohl auch, weil er manchmal einfach nicht die Kraft dazu hatte.

Erst habe ich noch um ein Treffen gebeten, aber er lehnte immer ab. Ich habe ab und zu sms geschrieben, um ihm zu zeigen, dass ich an ihn denke. Es kam nie eine Reaktion. Irgendwann hat er mir dann vorgeworfen, ich würde mich nicht mehr bei ihm melden, hätte kein Interesse mehr an ihm.

Das tat zwar weh, aber ich konnte irgendwann auch seine Wut verstehen. Die musste einfach raus und ich war dafür "ideal", weil ich eben nicht so nahe an ihm dran war. (er wohnte auch relativ weit weg von mir)

Ich habe dann begonnen, innerlich Abschied zu nehmen, das Ganze so zu akzeptieren. Im Juli kam dann plötzlich ein Anruf von seinem Sohn. Er würde im Sterben liegen und hätte darum gebeten, mich noch einmal zu sehen.

ich bin sofort ins KH gerast, aber er war schon nicht mehr ansprechbar. Aber ich konnte seine Hand halten, mich von ihm verabschieden.

Mit seiner Bitte hat er mir am Ende noch gezeigt, dass er gar nicht auf mich wütend war, sondern einfach auf sein ungerechtes Schicksal.

Ich habe inzwischen meinen Frieden damit gefunden, denke, ich war so gut ich konnte für ihn da.

Ich denke, Du kannst es gut sein lassen. Evtl. könntest Du ihr aber noch schreiben, dass Du ihre Entscheidung akzeptierst, dass sie sich aber jederzeit wieder bei Dir melden könne, falls sie das möchte. Du musst schauen, was für Dich am besten ist.

Herzlich,

Sinclaer

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Ach mensch, wie traurig.

Ich glaube ich würde ihr eine Email schreiben, das du ihre Entscheidung akzeptierst und sollte sie irgendwann doch das Bedürfnis zu haben dir zu schreiben oder dich zu sehen, du jederzeit für sie da bist!

Da mein Sohn an Leukämie erkrankt war, weiß ich wie sensibel man in solchen Situationen ist, wer weiß, was du vielleicht mal gesagt oder getan hast, ohne es zu merken und sie damit verletzt hast. :)

Viele Grüße
Jessica