Habe jetzt schon 4 Menschen in den Tod begleitet . Aber der letzte Tod meiner Base verkrafte ich fast nicht. Obwohl ich mit ihr gesprochen habe das sie alle unsere Lieben wieder sieht . Sie durfte mit vielen Medikamenten entschlafen und ich durfte ihre schöne Hand streicheln und da ist es aus warum ??????
Warum bin ich bei diesem Tod dabeigewesen ?
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Hallo Renate,
es tut mir leid, dass du deine Cousine gehen lassen musstest. Mein herzliches Beileid zu deinem Verlust.
Du fragst, warum...tja, das ist so eine dieser Fragen, auf die man wohl nie eine Antwort bekommt. Ja, der Verstand weiß sicher meistens, warum jemand sterben musste. Sei es nun eine Krankheit, die zum Tod führte, ein Unfall, was auch immer. Was dem Ganzen meistens nicht so ganz hinterherkommt, ist die Seele. Die braucht mehr Zeit, um diese ganzen Gefühle zu verarbeiten. Darum: gib dir Zeit, zu trauern. Lass alle Gefühle einfach zu, die da kommen und gehen, das ist normal. Fragen nach dem "Warum" sind legitim, auch ist es legitim, wütend zu sein, weil es darauf eben doch keine zufriedenstellende Antwort gibt. Und schlussendlich kommt man an einen Punkt, den man wohl am besten mit "Akzeptanz" beschreiben kann. Wer weiß - vielleicht ist es auch ganz gut so, wenn uns Menschen nicht alle Geheimnisse des Lebens und des Sterbens bekannt sind.
Ich finde es, und das muss ich dir noch dalassen, ganz stark von dir, dass du diese Menschen in ihren letzten Stunden nicht alleine gelassen hast. Du warst da, hast mit ihnen gesprochen, hast deren Hände gehalten - und hast damit einen großen, wichtigen letzten Dienst im Leben dieser Menschen geleistet, ein großes Zeichen der Liebe und der Menschlichkeit gesetzt. Sie sind dir alle, wo immer sie auch jetzt sein mögen, unendlich dankbar dafür, da bin ich mir ganz sicher.
Von Herzen alles Gute!
DieKati
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Hallo Renate,
erstmal viel Kraft für die kommende Zeit.
Ich bin Palliativ Krankenschwester, arbeite also ausschließlich mit sterbenden Menschen, hab schon unzählige Menschen in den Tod begleitet. Meine Oma und meinen Schwiegervater, den noch jungen Cousin meines Mannes habe ich ebenso begleitet.
Ist deine Cousine unerwartet und jung verstorben?
Hattet ihr ein enges Verhältnis? Was ist bei deiner Cousine,dass du diesen Tod schwerer verkraften kannst als die anderen Menschen die du begleitet hast? Wie lange ist das her?
Ich habe gelernt den Tod als Teil des Lebens zu sehen. Nichts ist so sicher im Leben wie der Tod.
Der Tod kann unbarmherzig sein, zu früh kommen und oft unfair sein. Aber das ist etwas was wir nicht beeinflussen können. Es bleibt uns nur zu versuchen den Tod zu akzeptieren. Dass dies nicht leicht ist weiß ich.
Merkst du, du schaffst das nicht zu verarbeiten, würde ich raten ein paar Sitzungen bei einem Psychologen zu machen. Auch Hospiz Dienste haben ( umsonst und unkompliziert) oft ein offenes Ohr für dich und helfen beim verarbeiten. Ebenso gibt es in vielen Orten Trauer Cafés, dort triffst du Gleichgesinnte und bekommst ebenfalls Hilfe.
Ich wünsche dir alles gute!