Wie macht ihr das mit Todesfällen?

Ich wollte mal fragen wie ihr mit Todesfällen in der Familie umgeht, geht ihr dann weiter arbeiten oder lasst ihr euch krank schreiben?

1

Hey!

Kommt darauf an, wer. Jetzt aktuell ist eine Verwandte nach langem Leid gestorben und ein ehemaliger Schüler sehr tragisch. Da bin ich weiter arbeiten gegangen.
Wäre es aber nun einer meiner Geschwister, Kinder, mein Mann oder die Eltern, dann müsste ich es mir überlegen.

Liebe Grüße
Schoko

13

Du müsstest dir bei deinen eigenen Kindern überlegen, ob du dich krankschreiben lässt oder einfach weiter zur Arbeit gehst, wenn sie jetzt sterben würden? 😳

14

Ich glaube, ich habe damals den dazu geschrieben und dann im Schreibprozess noch ergänzt.

2

Schwierig pauschal zu beantworten.

Ich würde es nicht vom Verwandtschaftsgrad abhängig machen, sprich Bruder/ja, Onkel/nein, sondern davon ob mir die Person nahe stand oder nicht. Nimmt es mich emotional so mit, dass ich nicht in der Verfassung bin zu arbeiten oder berührt es mich, aber ich komme damit klar.

3

Weder noch, dafür habe ich letztes Jahr Urlaub und Überstunden benutzt.
Ich bin schließlich nicht arbeitsunfähig (es sei denn man ist psychisch der Art belastet, dass wirklich nix mehr geht), sondern habe quasi „keine Zeit“ für die Arbeit wegen Orga usw.
Man kann sich im Zweifel auch freistellen lassen oder sonst was.

Dieses Krank schreiben lassen, ohne krank zu sein, würde ich nicht unterstützen
(außer der geschilderte Fall: Man ist wirklich richtig psychisch krank und nicht nur ein wenig gestresst)

8

Meine Mutter ist in der ersten osterferienwoche verstorben.
Da hatte ich Urlaub. Aber danach war ich 1 1/2 Wochen krank. An Arbeit war, neben den organisatorischen Sachen überhaupt nicht zu denken.
Und ehrlich, ich bin sonst nie krank!!!

Morgen geh ich jetzt wieder arbeiten nachdem mein Sonderurlaub auch rum ist.

4

Ich hatte (bis auf meine Schwiegermutter und als sie nach langer Krankheit starb, war ich selbst in einer Klinik) bisher "nur" Todefälle im Freundekreis, die aber auch sehr schmerzhaft waren.
Da ich zum Grübeln und Ins-Elend-Abtauchen neige, bin ich immer arbeiten gegangen, um mich abzulenken. Ich denke es kommt darauf an, was man gerade braucht. Mit einem Kollegen, der völlig neben sich steht ist auf der Arbeit ja auch keinem geholfen.

5

hallo ,
mein Mann ( 50 ) starb an einem Samstag am Sekundentod.
ich bin am Montag wieder arbeiten gegangen , da ich allein daheim völlig durchgedreht wäre.
aber das muss jeder für sich entscheiden , ob er Ruhe zum Trauern will oder Ablenkung.

6

Hallo,
als mein Partner letztes Jahr nach kurzer schwerer Krankheit plötzlich verstorben ist , war ich 4 Wochen krank geschrieben. Ich habe diese Zeit gebraucht, auch um für unseren 5 jährigen Sohn da zu sein und die benötigte Kraft zu haben.
ich habe dann wieder langsam angefangen mit arbeiten gehen...immerhin mussten wir bzw müssen wir auch noch heute unseren Alltag neu sortieren und lernen. Plötzlich bin ich alleinerziehend und steh mit Haus und Hof alleine da...

7

Im November starb mein kleiner Bruder nach 10 Jahre langer Krankheit, Ich musste erst am Dienstag wieder Arbeiten und bin dann auch gegangen, die Ablenkung war ganz gut.

Bei meinem Mann oder den Kindern würde ich vermutlich nicht so schnell wieder in den Altag finden.
Bei meinem Bruder ging es auch nur weil er wirklich kein Lebenswertes Leben mehr führen konnte und sich öfter den Tod vorher gewünscht hatte und ich darauf vorbereitet war.

9

Hallo,
als meine Schwiegereltern gestorben sind, sind wir alle (Kinder und Schwiegerkinder), bis auf den Tag, an dem alles organisiert werden musste und den Beerdigungstag regulär arbeiten gegangen. Für diese beiden Tag hatten die Kinder mindestens einen Tag Sonderurlaub, alles andere ging vom normalen Urlaub ab. Ich hatte "Glück", dass der Beerdigungstag meines Schwiegervaters auf meinen sowieso freien Tag fiel.
Krank schreiben, wenn man nicht krank ist? Hm....das macht doch kein Arzt. Es sei dann, man macht ihm glaubhaft klar, dass man psychisch wegen des Todesfalls total neben sich steht.
Wenn man aber nur die Zeit zum organisieren benötigt, muss man sich halt anderweitig frei nehmen (Urlaub, unbezahlten Urlaub, Überstunden "abfeiern" oder ins Minus gehen...).
LG
Elsa01

10

Hallo,

Bisher habe ich immer weitergearbeitet, auch aus Pflichtgefühl. Im Nachhinein hätte ich hier und da aber gut auch mal einen Tag gebraucht, um mich zu verkriechen.

Krank sein heißt für mich, dass ich ein Unwohlsein empfinde. Das kann körperlich und auch seelisch sein. Und auch seelisches Unwohlsein kann zu körperlichen Reaktionen führen. Deshalb kann ich absolut nachvollziehen, dass man sich in so einem Fall auch mal krankschreiben lässt.

Viele Grüße
lilavogel