Koliken / Kann ein Baby im Bauch "verhungern" ?

Hey,
eine wirklich blöde Frage, aber kann ein Baby im Bauch "verhungern" ... ?
Achtung etwas länger!

Meine Situation ist folgende:
Ich bin Ende der 31. Woche mit meinem zweiten Kind schwanger und plage mich seit Wochen mit teilweise massiven Gallenkoliken herum.
War zwischenzeitlich einmal stationär im Krankenhaus und zwei Mal ambulant in der Notaufnahme vorstellig.
Abgeklärt ist alles, die Aussage von verschiedenen Ärzten ist ganz klar: es wird mich schwanger keiner operieren, weder ERCP noch vollständige Gallenblasenentfernung (bitte keine Meinungen dazu, das haben mir mindestens 10 teils Ober- und Chefärzte so gesagt)
Da sind sich mein örtliches Krankenhaus sowie ein großes Münchner Uniklinikum, in dem ich stationär war, einig. Meine Blutwerte, va Entzündungswerte halten sich immer im Rahmen bzw sind im Normbereich und daher besteht akut keine Notwendigkeit. Es sind eben "nur" diese Koliken, die Probleme machen. Natürlich bin ich schwanger auch nicht scharf auf eine Operation, so ist es ja auch nicht...

Jetzt hab ich das Problem, dass ich mich natürlich sehr fettreduziert und gallenschonend ernähre. Aber selbst auf Schonkost und wirklich geeignete Nahrung habe ich am Mittwoch wieder eine massive Kolik entwickelt.
Nach sowas ist mein Vertrauen ins Essen natürlich wieder bei 0, ich halte einen Tag Teepause und steigere wieder mit Zwieback und Knäckebrot, habe massiven Hunger und traue mich dennoch nicht wirklich zu essen 😪

Lästig für mich, aber noch viel mehr habe ich Angst um mein Baby ... sie zerrt ordentlich an meinen (Fett-)reserven, ich nehme kontinuierlich ab, bin schon bei -6 Kilogramm und finde das nicht gerade toll während der Schwangerschaft. Bin zwar mit, für meine Verhältnisse, fünf Extrakilos in die Schwangerschaft gestartet und hatte bis vor drei Wochen 9 Kilo mehr drauf, aber es geht eben täglich nach unten.

So kann sie doch gar nicht richtig versorgt sein, oder?
Es sind noch einige Wochen zu schaffen, so schnell ist ja noch kein Ende der Schwangerschaft in Sicht ... habe solche Angst, dass sie Schaden von meinen unfreiwilligen Fastenzeiten nimmt, aber ich kann aktuell einfach nicht so essen, wie ich es gerne wollen und brauchen würde. Ich kann einfach nur langsam nach jeder Kolik steigern und hoffen, dass nichts kommt. Aber mein Vertrauen in Essen und meine Verdauung ist momentan einfach komplett weg.
Am Montag beim dritten Ultraschall war alles unauffällig, ihr geschätztes Gewicht liegt sogar etwas über der Norm für diese Woche, dennoch frage ich mich ob ihr diese Zeit Schaden zufügen kann.
Sie ist zum Glück super aktiv und meldet sich gefühlt den ganzen Tag mit Tritten und Bewegungen.

Ich freue mich über Erfahrungsberichte, hoffentlich aufbauende Worte oder auch gerne Tipps von Leidensgenossinnen!

Danke fürs Lesen!
Liebe Grüße! ♥️

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Also was mir mein Arzt erklärt hatte, bevor das Baby im Bauch „verhungert“, entzieht es dir jegliche Fettreserven usw, dass heißt bevor dein Baby quasi verhungert, nimmst du weiterhin eben sehr ab, dein Baby sorgt dafür das es genug Nährstoffe bekommt :)
Da ich bis jetzt die gesamte SS über relativ „wenig“ für eine Schwangere esse habe ich das ebenfalls aus Interesse gefragt.

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Ich danke dir für deine Antwort! ❤
Am Montag beim Arzt ging es mir ernährungstechnisch relativ gut, daher habe ich nicht direkt danach gefragt auch wenn wir viel über die Galle gesprochen haben ... wird beim nächsten Termin nachgeholt, aber es ist schonmal gut zu lesen, dass dein Arzt das entspannt sieht!

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Gerne, solche Dinge machen einen einfach unsicher und bereiten Sorgen ❤️
Bei mir hat einfach jeder gesagt ich esse viel zu wenig und da habe ich den Arzt gefragt weil ich mir dann auch irgendwann Gedanken gemacht habe

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Zwar vom Grund her nicht vergleichbar, aber meine Freundin hat fast die ganze Schwangerschaft über erbrochen. Sie hat in der 39. SSW 6 kg weniger gewogen, als vor der Schwangerschaft. Ihre Tochter kam kerngesund mit über 3200 g auf 52 cm zur Welt. Dein Baby holt sich, was es braucht. 🍀

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Danke dir für deine Antwort! ❤
Das tut mir leid für deine Freundin, das muss ja schrecklich sein mit der Brecherei über die gesamte Schwangerschaft ... mir hat die "normale" Anfangsübelkeit schon gereicht.
Aber schön zu hören, dass ihr Baby dennoch gesund zur Welt gekommen ist trotz der Umstände! Das macht Mut!

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Nein, das Kind nicht passieren. Dieser Mythos dass ein Kind nicht ausreichend mit Nährstoffen im Mutterleib versorgt wird hält sich ungefähr so hartnäckig wie dass man für 2 Essen soll.

Ich hatte fürchterliche Hyperemsis Gravidarum, habe 30-40x/Tag erbrochen. Es war unfassbar fürchterlich. Ich bin damals mit 62kg gestartet und mit 56kg in die Geburt gegangen.
Glaubst du das hat irgendwen interessiert? Niemanden, absolut niemanden, weil Schwangerschaft ist keine Krankheit 😀🙂🙃 Und ums Baby hatten sie noch weniger Sorge als um mich, das hat nie ein Arzt angesprochen. Und ich war aufgrund der 9 Monate ohne Essen mehrmals Ohnmächtig etc., und trotzdem waren alle der Meinung, dass sich das Kind holt was es braucht und ich mich nicht so anstellen muss und das Ingwer und Akupunktur ja super helfen soll.
Naja, Baby kam tatsächlich vollkommen gesund mit 3700g zur Welt und ich hatte passend zum Sommer direkt nach der Geburt die perfekte Bikinifigur, aber sowas brauche ich echt nicht nochmal in meinem Leben...naja, wie dem auch sei, mach dir da keine Sorgen, das bekommt die Natur gut hin. Gute Besserung!

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Sorry für die späte Nachricht auf deine ausführliche Antwort! Danke dafür! ❤

Das tut mir leid, dass deine Schwangerschaft so verlaufen ist, dennoch schön zu hören, dass dein Baby mit so einem guten Gewicht geboren wurde!
Sorgen macht man sich einfach trotzdem, wenn tagelang nix, nur Tee oder ein bisschen Zwieback in einen rein geht ... Aber solange man als Mama genug Nährstoffe auf Vorrat zur Verfügung hat scheints den Babies dann wirklich nicht sooo viel auszumachen.