Schrödingers Baby

Hallo ihr lieben!

Heute in zwei Wochen habe ich meinen ersten Frauenarzttermin bei ca. 7+1. Dieses Mal wollte ich warten bis man sicher sagen kann, ob es was wird oder nicht.

Aber ich bin soooo neugierig und wuschig! 😅 Ich kann es kaum abwarten. Symptome habe ich nur wenige demnach fühle ich mich als wäre ich schwanger und gleichzeitig nicht schwanger. Quasi nach Schrödinger, weiß ich nicht ob das Baby lebt oder nicht, so lange ich nicht reinschaue 🫣

Wie haltet ihr das lange Warten aus?

Liebe Grüße
I3luemchen ⭐️⭐️👧⭐️ und 5+1

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Guten Morgen!

Um euch zu trösten: Es geht irgendwie, selbst wenn man zwischendurch mal stark verunsichert ist. Ich bin nach Schweden ausgewandert, und hier ist die Schwangerschaftsvorsorge in erster Linie Hebammensache. Zudem gibt es nur zwei US-Untersuchungen, und das auch erst seit Januar dieses Jahres (!), sonst hätte ich auf meinen ersten US bis zur 19. SSW warten dürfen. So hatte ich den ersten US "schon" am Montag bei 12+5 (wurde dann auf 13+0 vordatiert) und wurde direkt mit einem perfekten kleinen Baby belohnt, wo schon alles dran war - Beine mit Füßen, Arme mit Händen, zwei Gehirnhälften, ein Herz, ein Magen, eine Harnblase, zwei Augenhöhlen, Nase, Kinn, Wirbelsäule ... Es war wunderschön, und klar, eine enorme Erleichterung!

Um das Ganze ins Verhältnis zu setzen: Ich war Ende 2022 schwanger und habe in der 10. SSW Blutungen bekommen, da war es dann schon wieder vorbei (Entwicklungsstand war Anfang 7. SSW, da ist demnach also irgendwas schief gelaufen, vermutlich, weil ich zu Beginn der Schwangerschaft eine COVID19-Infektion hatte). Auch davor hatte ich bereits zwei frühe Abgänge. Aber es ist tatsächlich so: Man kann so früh nicht wirklich was machen (sofern keine bekannte Prädisposition für habituelle Aborte, Progesteronmangel, ELSS oder ähnliches vorliegt, da ist natürlich eine engmaschige Überwachung mitunter sinnvoll).

Mir hat es sehr geholfen, in meinen Körper zu vertrauen. Rückblickend habe ich verstanden, daß er einfach alles richtig gemacht hat: Er hat alles dafür getan, die Schwangerschaften aufrecht zu erhalten, aber als er verstanden hat, es hat einfach keinen Sinn, hat er es von allein beendet - das ist sehr vernünftig und gesund, und ich bin total stolz, daß mein Körper das allein geregelt bekommen hat. Letztendlich bin ich auch dankbar, daß die Schweden in der Hinsicht so entspannt sind, denn hier hat niemand mit einer Ausschabung gedroht und gedrängt, es wäre an der Zeit; sie hatten einfach Vertrauen darin, daß der weibliche Körper das normalerweise allein schafft.

Wie ich die ersten Wochen überstanden habe? Mit einer gesunden Portion Optimismus und, wie gesagt, Vertrauen in meinen Körper. Ich bin mittlerweile schon 43, habe aber auch schon drei Kinder, daher hab ich mir einfach gesagt, mein Körper wird wissen, was er schafft, und wenn alles in Ordnung ist, dann wird es auch gut gehen. Klar gab es Tage, wo ich gezweifelt habe, und bei jeder Symptomänderung ist leise die Panik hochgekrochen, aber mithilfe von lieben, unterstützenden Worten Anderer, die mich in solchen Momenten aufgebaut haben, habe ich sie ganz schnell beiseite geschoben und bin wieder zum Optimismus übergegangen. Ich habe einfach versucht, jeden ereignislosen Tag zu feiern - wer braucht schon täglich positive Tests, wenn doch das Ausbleiben von Blutungen das allerbeste Zeichen ist?

Lange Rede, kurzer Sinn: Übt euch in Geduld, in Optimismus, sucht euch Menschen, die euch in Momenten der Verzweiflung wieder aufbauen können (klar ist es okay, zwischendurch mal unsicher, ängstlich oder besorgt zu sein, aber es sollte eben nicht überhand nehmen, sondern nur eine Momentaufnahme bleiben), vertraut eurem Körper und feiert jeden ereignislosen Tag, der euch einen Schritt näher an den lang ersehnten US bringt! Es hilft einfach nix, sich ständig zu sorgen und Panik zu schieben; wenn etwas passiert, ist die Trauer und Verzweiflung nicht geringer, nur weil man ständig damit gerechnet hat - sie ist genauso stark, und womöglich macht man sich dann noch Vorwürfe, daß man es mit der eigenen Einstellung herbeigeschworen hat (was natürlich Quatsch ist, aber seit wann sind Emotionen rational?).

Alles Liebe, ihr schafft das!!! #klee

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Das hast du sehr sehr schön geschrieben ❤️

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Danke für deine lieben Worte! 🤗

Ich freue mich einfach wahnsinnig über die positiven Tests! Da wir für das erste Kind schon jahrelang gebraucht haben, bin ich um so glücklicher, dass es jetzt scheinbar schnell klappen könnte. Aber ich habe Angst vor der nächsten Enttäuschung. Dass es wieder nichts wird.

Das Problem ist, dass ich niemanden habe, mit dem ich mich austauschen kann. Mein Mann sieht das eher so wie du. Aber es tangiert ihn ja auch erst wirklich, wenn das Baby dann da ist. Und allen anderen möchte ich es so früh nicht erzählen. Insbesondere, weil ich schon einen Hang zu Fehlgeburten habe.

Aber ja, ich hangel mich jetzt einfach von Tag zu Tag. Wie du gesagt hast, jeder Tag an dem nichts passiert, ist ein guter Tag. 😊

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Hey,

wir sind tatsächlich gleich weit, ich bin bei 5+2 und habe meinen ersten Frauenarzt Termin erst am 04.04 heißt bei 8+2 bekommen.
Das ich solange warten muss finde ich zum einen echt frech und für mich persönlich grausam.
Da ich im vergangen Jahr bei 6+2 einen Frühabort hatte und ich jetzt super unsicher bin und Angst habe, dass das wieder passiert.
Ich habe meine Bedenken beim Frauenarzt am Telefon geäußert, allerdings wurde nur gesagt, da können wir nichts machen, jetzt heißt es warten.
Ich fühle mich damit echt alleine gelassen. Ich habe das bedürfniss jeden Tag einen Test zu machen um zugucken, dass dieser noch positiv anzeigt. Aber bei den Tests wird die Bestätigunglinine auch nicht deutlicher, sie ist immer nur schwach zu sehen. Der Clearblue Digital zeigt 1-2 Woche an...
DU hast es so schön gesagt es macht einen zeimlich wuschig..

Wie siehts bei dir aus???

Liebe Grüße und dickes Daumen Drücken
Jessie

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Oje, ja 8+2 ist ganz schön spät. Vorallem mit so einem Background. Mein tiefstes Mitgefühl dazu.

Ich hatte auch schon zwei bioch. Schwangerschaften, die in der 6. bzw 7. SSW abgegangen sind. Damals sind die Test leider schon gar nicht dunkler geworden und die Bluttests hatten es dann bestätigt. Allerdings war ich da in der Kinderwunschklinik und die hatten von Anfang an engmaschig kontrolliert.
Dann hatte ich meine Tochter bekommen und zuletzt noch ein Windei.

Es hatte mich immer ganz verrückt gemacht, dieses "oh, das sieht aber nicht so gut aus" und dann wieder bis zum nächsten Termin warten und hoffen, dass es doch noch gut wird. Deswegen wollte ich dieses Mal erst später zum Arzt. Aber jetzt weiß ich halt gar nichts. 🙃
Ok, immerhin sind die Tests dieses Mal schön dunkel geworden. 👍

Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut geht! 😊

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Musst ja quasi abwarten … wäre ja vorher eh nicht feststellbar 😄

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😆 Das sagt sich so einfach. Bei mir klappt das "einfach abwarten" nicht.

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Kommst ja nicht drumrum

Wenn mans mit Stress füllt ist das nicht förderlich. Cortisol wird aus selben Baustein gemacht wie Progesteron. Kannst dir ja denken wo der Körper was hin abzieht. Stressmanagement geht vor SS.

Bearbeitet von Liz8407
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Hatte früher meinen ersten Termin. Aber das hat halt auch nur kurz beruhigt, weil man dann sowieso wieder bis zum nächsten warten kann. Es ist halt eine Momentaufnahme und alles bis zur 12 beruhigte mich immer nur kurz. Erst aber der 12. Woche und regelmäßigen Wachstum habe ich geglaubt, dass das wirklich was wird

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Ja, das stimmt. In meiner ersten intakten Schwangerschaft hatte ich deutlich früher und öfter Kontrollen. Aber eine gewisse Sicherheit, dass es jetzt tatsächlich klappt, hatte ich erst in der 24. Woche. Meine Schwester hatte ein paar Monate zuvor in der 18. SSW eine Fehlgeburt. Das verunsichert doch arg.

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Ja wir mussten lange auf unser Kind warten und ich musste früh wegen Arbeit klären, ob ich nun schwanger bin oder nicht. Ich glaube, ich hätte gerne mehr Ruhe da gehabt und später hin gekonnt. Waren dadurch am
Anfang einfach mehr Termine, die ich auch noch mit der Arbeit vereinbaren musste 🙈
Aber ich finde diese Unsicherheit einfach vollkommen normal. Man freut sich und will einfach wissen, dass alles in Ordnung ist. Es ist auch ok nervös zu sein bei jedem Mal. Ich muss sagen, dass aber auch immer neue Sorgen auftauchen und ich mich so langsam dran gewöhne. Es wird wohl einfach mit Kind nie wieder wie davor und das schon ab dem ersten Moment, weil man sich schon als Mutter fühlt und dieses kleine Wesen behalten möchte.