Wie reagiert ihr auf Ghettosprache bei euren Kindern?

Ich war letztens geschockt, als mein Sohn seinen Bruder „kleiner Cabron“ nannte. Es stellte sich heraus, dass er keine Ahnung hatte, was das bedeutet. Er glaubte, es wäre ein anderes Wort für Bruder.

Das habe ich mit ihm besprochen und er benutzt das Wort jetzt nicht mehr.

Es gibt aber auch Worte, die sich sich nicht so leicht ausreden lassen, die aber jeden Lehrer schocken oder aber die einfach auf uns Erwachsene dümmlich wirken.

„Frieden, Diggie“ als Begrüßung ist ja nicht unhöflich, aber ich möchte dann doch lieber, dass sie „Guten Tag“ sagen.

Wo zieht ihr die Grenze? Ich möchte ihnen nicht die Möglichkeit nehmen, sich auszudrücken, aber sie sollen sich auch bewusst sein, dass Worte ein Bild der Person entstehen lassen.

Bearbeitet von BlueberryY
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Ich habe meine Kind (9) schlicht mitgeteilt, dass er hier zu Hause nicht auf dem Schulhof ist und er sich hier anderes auszudrücken hat.

Wenn er seine Freunde mit Digga ansprechen will, ist das sein Ding, ich werde nicht so betitelt.

Alles andere kann ich kaum beeinflussen. Ich selbst achte schon noch auf die Wahl der Youtubevorbilder, aber über Freunde kommt eh so einiges an.

Wenn mir aber ein Wort auffällt, besprechen wir es. Ich habe ihn schon oft gebeten ERST nach der Bedeutung zu fragen und es dann ggf. zu nutzen, aber das verhallt bisher.

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„Cabron“ ist hier populär. Ich denke es kommt durch YouTube und durch das gleichnamige Lied von Veysel, das den Refrain hat:

„Hör mir zu, hör mir zu, kleiner Cabron,
Keine Stories, keine Sorrys, keine Pardons,
Veysel Abi, will Masserati, call me Patron,
Große Fami, nenn mich Gari, kleiner Cabron“ und das ist zwar schon fünf Jahre alt, aber der Titelsong von einer Gefängnisserie, die unter Kids beliebt ist.

Das denke ich, weil ich es nur im Zusammenhang mit „kleiner Cabron“ kenne und weil ich schon Kids sagen hören hab „keine Stories, keine Sorrys“ und ganz sicher ist ihnen der Reim nicht selbst eingefallen.

[***vom URBIA-Team entfernt***]

Bearbeitet von urbia-Team
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Ich habe gar keinen Sohn. Jugendliche, die hier im Ort halt ab und zu rumhängen, tun das teilweise unter sich. Ich nehme an, dass sie das aus Rapvideos haben.

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Hallo,

wir haben 3 Schulkinder (nunja, der Große ist 19 und jetzt fertig). Die beiden Großen (19 und 14) haben vor mir und zuhause noch nie so etwas gesprochen. Das habe ich im Ansatz unterbunden und gesagt, dass sie so gerne mit den Freunden reden können, wenn das sein muss, aber zuhause nicht. Hat problemlos funktioniert.

Unsere 9jährige muss zur Zeit desöfteren darauf hingewiesen werden, dass hier keine "Alde oder Alder" wohnen. Ansonsten kam da bis jetzt aber auch noch nichts.

Natürlich fällt auch mal ein Schei.... (rutscht mir auch mal raus), aber dann wird sich entschuldigt. In der Klasse meines Großen wurde wohl schon in dem Jargon geredet, er ließ sich aber noch nie von etwas beeindrucken und bringt es nicht mit nach Hause.

Unsere Kinder haben viele Möglichkeiten, sich auszudrücken. Verbal oder nonverbal. Gossensprache möchte ich hier zuhause nicht hören. Das weiß auch schon die Kleine, dass es "Klowörter" gibt. Die darf sie dort gerne sagen, ich möchte sie aber nicht hören.

Liebe Grüße
Delenn

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Zuhause müssen meine Kinder vernünftig reden , ebenso wenn wir dabei sind.
Alles andere kann ich nicht kontrollieren.


Ich finde es furchtbar wie sich einige Kinder ausdrücken.

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Ich reagiere nicht auf Ghettosprache— hier zu Hause und wenn wir in der Öffentlichkeit unterwegs sind.

Was die Kids in der Schule / Freizeit mit Freunden reden kann ich nicht beeinflussen.

Fluchen ist hier erlaubt— solange keine Grenzen überschritten werden.

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Ghettosprache? Ist 'Digga' nicht einfach Bestandteil der Jugendsprache? Und eine spezielle Jugendsprache hat doch jede Generation. Genauso wie Erwachsene, die sie schrecklich finden. Und trotzdem schleichen sich bestimmte Begriffe dann doch in den allgemeinen Sprachgebrauch (ist Dir mal aufgefallen, wie oft im Partnerschaftsforum neuerdings von 'Red Flags' die Rede ist?). Und wenn Teile der Jugendsprache erstmal adaptiert sind, braucht es halt neue Begriffe um sich abzugrenzen.

Ich finde das total normal und denke, es ist sinnvoll da die gleichen Regeln anzuwenden, die auch für gepflegtes Hochdeutsch gelten: Keine Beleidigungen, keine verbalen Verletzungen. Und wenn man nicht weiss, was ein Begriff bedeutet, kann man ja fragen.

Grüsse
BiDi

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Naja ob "red flag" jetzt wirklich Jugendsprache ist mag ich bezweifeln.


Und irgendwie ist es schon ein Unterschied ob es einfach nur um Begriffe geht, die im Zweifelsfall alle über 25 nicht verstehen (sus, slay und co) oder ob es eine Art zu reden ist, bei der man sich fragt ob man grade beleidigt wurde.
Wie Jugendliche untereinander reden kann man wohl kaum steuern, aber ich würde mich meinem Kind oder meinem Azubi sicher nicht mit "Digga" anderen lassen.

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Meine Zwillinge sind jetzt fast 14 und im Gegensatz zum Großen, der solche Anwandlungen nie hatte, kommen hier auch teilweise Begriffe auf den Tisch, die ich nicht so dolle finde.

Töchterchen hat sich auf "Digga" eingeschossen und ihr Bruder "What The Fuck". Also das aber richtig überhand nahm, haben wir dann auch mal interveniert, unter Protest der Kinder. Das sei doch normale Jugendsprache.

Momentan hält es sich zum Glück wieder in Grenzen nachdem WTF fast in jedem 3 Satz Verwendung fand.

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Würde ich konsequent verbieten. Mag sein, dass andere so reden, aber wir tun es nicht.

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Solange es im Rahmen bleibt und keinen beleidigt (z.B.Ey, Bro, Tumma Handy) würde ich es ignorieren. Bei Beleidigungen oder jemands Mutter ins Spiel bringen, ihr wisst schon, würde ich schon was sagen. Oder wenn ein Spruch schlicht Blödsinn ist.

So sagte vor Jahren, als "ich schwöre" als cool galt, mal jemand zu mir: "ich schwöre, der kommt wahrscheinlich wieder erst gegen neun." Das braucht man ja nicht zu schwören, da man durch das Wort "wahrscheinlich" sowieso Recht behält, egal ob "der" jetzt pünktlich ist oder erst nachts um drei vorbei kommt.