Hallo zusammen
Ich habe ein Problem: Ich bin kinderlos glücklich und eine gute Freundin von mir hat einen kleinen Sohn. Wir sehen uns nicht häufig, aber wenn, dann bringt sie ihren Kleinen häufig mit zu den Treffen. Allerdings fühl ich mich überhaupt nicht wohl, wenn das Kind mit von der Partie ist. Klar, einerseits sind keine normalen Gespräche möglich, aber mich belastet auch noch Folgendes: In der Öffentlichkeit hab ich mich schon öfters fremdgeschämt, weil meine Freundin dem Kind wirklich sehr viel "Freiraum" zugesteht. Er kann zum Beispiel im Schwimmbad einfach auf die Tücher von fremden Leuten liegen, ihre Sachen nehmen, etc. Auch putzt sie ihm nie das Gesicht, wenn er es sich beim Essen verschmiert. Er läuft dann einfach mit einem komplett schmutzigen Gesicht herum, was ich eklig finde. Bei mir Zuhause möchte ich das Kind auch nicht haben. Mich stresst es einfach, dass er dann vielleicht unsere Sachen kaputt macht oder ableckt oder was Kinder halt so machen...
Es tut mir furchtbar leid, wenn ich euch Eltern vielleicht vor den Kopf stosse, wenn ich sowas sage. Ich weiss, es ist vermutlich schwer nachzuvollziehen für viele, wie man ein Kind so nüchtern betrachten kann. Mir geht einfach das Niedliche an Kindern komplett ab. Ich finde sie nicht süss. Ich selber liebe Tiere über alles und wahrscheinlich finden es andere Menschen auch eklig, wenn zum Beispiel mein Kater in unserem Bett schläft oder mein Pferd beim Fressen den Boden mit Müsli besprenkelt, worüber ich herzlich lachen kann. Also mir ist klar, dass andere Menschen wohl ähnliche positive Gefühle für Kinder empfinden. Da bei mir dieser Bonus aber leider fehlt, frag ich mich, muss ich mich der Gegenwart von Kleinkindern aussetzen oder darf ich sagen, dass ich das nicht möchte? Ich weiss, es ist für Eltern natürlich auch ein logistisches Problem mit den Kindern. Andererseits sind die Treffen mit Kind auch abgesehen von meinen oben beschriebenen Problemen nicht sonderlich ergiebig. Eigentlich für beide Seiten nicht. Man kann ja gar nicht reden. Dann kann man es eigentlich doch gleich sein lassen.
Ich empfinde es generell als übergriffig, wenn Erwachsene entscheiden, dass ich mich jetzt mit ihren Kindern abgeben muss. Zum Beispiel auch, wenn Verwandte mir ihre Babys in den Arm legen und sie dann Fotos davon knipsen. Ich möchte das einfach nicht. Kann ich hier Grenzen setzen?
Möchte meine Freundin nur noch ohne Kind treffen
Natürlich kannst du Grenzen setzen, wenn du Kinder von anderen nicht halten möchtest. Das kannst du frei für dich entscheiden.
Eine Freundin ist gerade Mama geworden und hat gesagt, dass ich es halten soll fürs Foto und ich hab einfach freundlich abgelehnt. Da war auch keiner böse.
Ich verstehe auch dein Problem mit dem Kind deiner Freundin. Ich bin aktuell schwanger, hatte aber lange immer unangenehme Gefühle bei Kindern von anderen, aus den gleichen Gründen wie du. Nur das ich den Situationen aus dem Weg gehen konnte und darunter niemand gelitten hat.
Mittlerweile hat sich das aber komplett gelegt.
Vielleicht solltest du sie einfach mal fragen, ob ihr mal einen „Mädelsabend“ machen könnt ohne Kind. Und eventuell kannst du ihr versuchen deine Seite zu erläutern. Dass dir das schwer fällt und du nicht weißt wie du mit der Situation umgehen sollst. Aber du kennst deine Freundin besser und kannst vielleicht abschätzen wie die reagiert und wie du das verpacken musst, dass sie sich nicht vor den Kopf gestoßen fühlt. Schweigen macht halt keinen Sinn, weil das eure Freundschaft ja nur belasten würde.
Hallo!
Du, ich bin Mutter und kann dich trotzdem verstehen. Meine Freundin hat beispielsweise 2 Kinder. Der Große ist im Alter meiner Tochter und dann gibt es noch den kleinen Bruder. Ein ganz süßer Fratz ist das, leider habe ich ihn bisher noch so gut wie nie ohne Schnupfennase gesehen. Und dann reibt er sich natürlich mit den Fingern den Schnodder weg und fasst nachher in die Keksschale usw. Ich gebe zu, dass ich das wirklich eklig finde, ABER: So ist das nun mal bei Kleinkindern. Und wenn man selbst mal ein Kleinkind hatte, kann man da wahrscheinlich etwas besser drüberstehen und weiß auch besser um die begrenzten Möglichkeiten als Elternteil. In dem konkreten Fall sind die Eltern zwar durchaus mit dem Taschentuch hinterher, aber der Schnodder kommt nunmal permanent wieder.
Ich würde es, glaube ich, nicht direkt ansprechen, denn ja, ich gebe es zu, ich würde Kritik am eigenen Kind wahrscheinlich auch persönlich nehmen. Versuch doch vielleicht eher, Treffen demnächst so einzufädeln, dass das Kind sicher zuhause bleibt, z.B. abends in einer Kneipe verabreden.
Liebe Grüße!
Ich sehe das mit gemischten Gefühlen und kann beides verstehen.
Ein Treffen mit Kind ist nie zu vergleichen mit einem Treffen nur mit Erwachsenen. Das habe ich auch so empfunden, als ich kinderlos war und meine Freundin zwei Jungs bekommen hat.
Allerdings war für mich selbstverständlich, dass in dieser Phase ihres Lebens die (noch sehr jungen) Kinder im
Vordergrund stehen und einfach zu ihr gehören. Natürlich ging es eine ganze Weile bei den Treffen und Gesprächen viel um die Kinder. Bei meiner kinderlosen Freundin ist auf der Arbeit oft die Hölle los und da werde ich auch nicht müde zuzuhören und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Aber wir haben schon bald, als eine Betreuungsmöglichkeit für die Kinder gegeben war, auch mal ein Treffen nur unter uns gemacht. Sogar einen Kurzurlaub ohne Kids haben wir gemacht.
Wir mussten das nie thematisieren. Kinder dürfen immer mitkommen, aber wenn es anders geht, lässt meine Freundin sie inzwischen lieber bei Oma (der Papa kommt nämlich selbst oft mit, da er auch zum Freundeskreis gehört).
Man kann aber auch mit Kindern einen schönen Tag haben. Wir haben uns oft am späten Nachmittag zuhause getroffen und etwas Zeit mit den Kindern verbracht, gemeinsam zu Abend gegessen und am frühen Abend gingen die Kids dann ins Bett und wir Erwachsenen haben oft noch bis tief in die Nacht gequatsch und gelacht und einen schönen Abend gehabt.
Kinderlose Treffen sind nicht zu viel verlangt und sollten auf jeden Fall drin sein - finde ich sogar als Mutter wichtig! Das darfst du auch gerne ansprechen. Vielleicht planst du einen schönen Mädelsabend nur für euch zwei und schlägst ihr das vor?
Wenn dir diese Freundin aber wichtig ist, solltest du dich mit dem Gedanken anfreunden, dass sie nun ein Kind hat, das ein elementarer Teil von ihr ist und immer bleiben wird. Selbst wenn das Kind nicht bei einem Treffen dabei ist, ist es vielleicht immer mal wieder Gesprächsthema, weil es zum Leben deiner Freundin dazugehört und sie beschäftigt. Oder Treffen müssen kurzfristig umgeplant oder abgesagt werden, weil das Kind krank ist. Solche und ähnliche Dinge werden vorkommen, du kannst das Kind nicht gänzlich ausklammern und so tun, als wäre deine Freundin kinderlos.
Wie bei den meisten Dingen im Leben geht es ohne Kompromisse nicht. Eine Freundschaft ist ein Geben und Nehmen. Du musst genauso auf sie und ihre veränderte Lebenssituation eingehen wie sie auf dich und deine Bedürfnisse.
Hallo Mosac,
ich bin Mutter eines Sohnes und kann dich trotzdem so gut verstehen. Ich vermute, dass ich bin einigen für meine Meinung böse Kommentare bekommen werde, dennoch:
Ich habe auch Freundinnen, die ich lieber ohne Kinder treffen würde. Das sind dann aber wie bei deiner Freundin auch Kinder, die einfach kaum gewohnt sind, ohne ständige Aufmerksamkeit und den rundum-Service ihrer Eltern klar zu kommen und sich einfach nicht benehmen können.
Ich finde von Kindern ab einen gewissen Alter kann man durchaus erwarten, dass die ein gewisses Benehmen an den Tag legen und bis dahin müssen die Eltern dafür sorge tragen, dass sich das Kind nicht an Dingen vergreift, die ihm nicht gehören oder zustehen. Gleiches gibt für die persönliche Hygiene (Gesicht abwischen, im Haus kein Essen außer am Tisch...).
Dann gibt es auch viele Situationen, wo ich mich ärgere, dass sich Kinder so überhaupt nicht selbst beschäftigen können und dauerhaft bespaßt werden müssen. Da funktioniert dann auch kein Gespräch unter Erwachsenen mehr. Das sind in meinem Umfeld die Kinder, die -wenn Mama Mal kochen möchte- vorm TV platziert werden müssen oder bei denen die Eltern nur duschen können wenn beide Erwachsenen im Haus sind. GRAUENVOLL! Ich denke man kann - nein Man sollte unbedingt- Kindern zutrauen und ihnen auch Berührungen l beibringen, sich zu beschäftigen und sie in einer sicheren Umgebung daran gewöhnen, auch Langeweile auszuhalten und daraus Kreativität und damit Spielideen zu schöpfen.
Ich kann mich auch in Anwesenheit meines Kindes mit Freundinnen unterhalten. Bringe dann ggf etwas zum Spielen mit, was das Kind lange beschäftigt (aktuell Lego). Mein Kind weiß, dass es Mal warten muss, isst nicht ständig und reißt in der Regel auch nicht die komplette Aufmerksamkeit an sich. Es darf aber auch Zuhause nur wenig Fernsehen (ca 3x10 Minuten pro Woche) und hat Zeiten, in denen ich nur ansprechbar bin aber nicht mitspielen möchte. Für mich toll, denn mittlerweile bin ich mit Nummer zwei schwanger und kann mich auch Mal ne Stunde hinlegen ohne große Störungen.
Einem tipp bezüglich deiner Freundin kann ich dir leider nicht geben, aber so Mal eine Meinung aus Sicht einer Mutter.
PS. Ich habe eine Freundin die will trotzdem nur Verabredungen ohne Kind, ist für mich völlig in Ordnung, dann bin ich nur zeitlich etwas eingeschränkter!
Dieses dauerhafte bespaßen ist wirklich schlimm, viele Eltern verwechseln das mit Liebe dabei tun sie ihren Kindern damit überhaupt nichts Gutes. Ich hab das Gefühl, dass das schon extrem anders ist als in meiner Kindheit, ich hab kaum Erinnerung daran, dass wir von Erwachsenen großartig bespaßt worden sind.
Ich bin selber Mutter u kann aber total gut verstehen, warum du unter solchen Umständen keine lust hast deine Freundin zu treffen. Klar kann man sein Kind nicht wegzaubern, aber wenn die Freundin keine alleinerzieherin ist sollte es doch möglich sein, dass ihr mal abends alleine was trinken geht um in Ruhe zu quatschen. Ich bin bei meiner tochter sehr penibel, dass sie nicht andere Menschen "stört" (wobei ich finde Kinderlärm u kindertoben muss eine gesellschaft aushalten können, ausser natürlich an Orten wie sehr teure Restaurants aber da wird sie auch bei den Großeltern gelassen), das nennt man halt "Erziehung" u "rücksichtnahme". Wenn ihr Kind mutwillig herumwütet u deine Freundin das nur stillschweigend hinnimmt würde ich so ein Kind auch nicht zu uns nachhause einladen aber dann fängt es ja schon bei der Freundin an, dann dürfte die ja auch eher einen Charakter haben mit dem ich nix anfangen könnte, kinder sind immer der Spiegel der eltern.
Wir haben auch eine befreundete Familie die ihr Kleinkind immer u überall nackt herumlaufen ließen, mal abgesehen davon dass ich sowas in der heutigen Zeit schwierig finde u es genug gestörte gibt die heimlich v nackten babys etc Fotos machen, hat das dazu geführt, dass dieses Kind echt überall es "laufen" u "fallen" gelassen hat. Die Eltern haben es war weggeräumt aber haben ihr Kind hat trotzdem ständig auf die rutsche/Schaukel usw seine exkremente verteilt. Ich fand das so ekelhaft und egoistisch u wollte mich dann auch nicht mehr mit denen treffen.
Puh, das ist ja total eklig!
Ich weiß noch, als die Kinder meiner Schwägerin klein waren, hat die mittlere noch sehr lange in die Hose gemacht (mindestens bis 4 oder 5, aus Trotz und Aufmerksamkeit sogar noch länger). Immer auf den Teppich oder das Sofa. Ich fand es total eklig, mich da irgendwo hinzusetzen.
Wir haben mal zu Besuch, als die Kleine noch ein Baby war. Da lagen 18 (!) gebrauchte Windeln im Wohnzimmer rum. Gewickelt und beiseite geworfen. Bei uns bleibt auch mal eine liegen, die wir dann erst später sehen und wegräumen, grad wenn es früh hektisch zugeht. Aber zwischen 2 und 18 Windeln liegen ungefähr 2 ganze Tage. Es war unglaublich unangenehm.
Irgendwann, als unser Baby dann da war und ins Krabbelalter kam, sagte mein Mann mal "Zu meiner Schwester können wir nicht fahren, ich weiß ja gar nicht wohin wir unseren Sohn dort setzen können. Auf DEN Fußboden leg ich ihn nicht."
Ich bin schwanger und bisher habe ich noch keine Kinder, die Kinder meiner Freundinnen waren nie ein Problem für Mich. die Kinder gehören eben zu ihnen und daher ist das für mich selbstverständlich, ich muss ja nichts mit den Kindern zu tun haben nur weil sie dabei sind.
Natürlich kannst du trotzdem Grenzen setzen und das eben so kommunizieren, einfach deiner Freundin sagen, dass du sie gerne auch mal ohne Kind treffen möchtest.
Ich kann dich da total verstehen, obwohl ich Mutter bin.
Fremden Kindern konnte und kann ich auch nie was abgewinnen und ich selbst treffe mich auch lieber und ausschließlich ohne Kind mit Freunden. Außer man ist eben speziell zum Spielen verabredet. Ansonsten passt eben mein Mann auf.
Ich würde es der Freundin einfach sagen.
Mein Problem an deinem Beitrag ist das "nur noch". Hättest Du "auch mal" geschrieben, fände ich es total verständlich. Wie Du richtig schreibst, gibt es diverse Menschen (mich eingeschlossen), die z. B. Tiere im Bett eklig finden, ein Kleinkind mit verschmierten Gesicht allerdings nicht. Vielleicht müsstest Du da auch ein bisschen an dir arbeiten und wenigstens darüber hinwegsehen. Ich denke nicht, dass deine Freundin das Thema Kind, selbst wenn ihr euch nur noch ohne trefft, ausklammern kann.
Okay. Vielen Dank euch allen für eure Meinungen und Ratschläge. Richtig toll, wie viele sich ausführlich zu Wort gemeldet haben. Ich bin auch froh, dass es sogar Mamis gibt, die meine Gefühle ein wenig nachvollziehen können.
Ich hab für mich nun folgendes beschlossen: Bei meiner Freundin Zuhause stresst mich das anwesende Kind natürlich nicht. Sich also in ihren vier Wänden zu treffen und vielleicht sogar noch den Abend zu zweit zu geniessen, wenn der Kleine dann im Bett ist, ist eine super Idee von euch und macht für mich wirklich einen Unterschied zu anderen Verabredungen. Für ein Treffen sonstwo ziehe ich künftig schärfere Grenzen und verzichte dann lieber auf Kinderprogramme. Es ist wichtig für mich, weil ich sonst nicht mich selber sein kann. Ich persönlich erwarte auch von keinem Freund, dass er etwas für mich tut, was ihm unangenehm ist. Notfälle ausgeschlossen.
Und um das noch klarzustellen, weil es ein paar Mal angenommen wurde: Dass das Kind ein wichtiges Gesprächsthema für meine Freundin ist, hat mich noch nie gestört. Ich will es überhaupt nicht ausklammern oder nicht wahrhaben, dass meine Freundin jetzt Mama ist. Ich mag ihr das Kind von Herzen gönnen und finde es toll, dass es sie so glücklich macht.