Trauzeugin heiratete ohne mich

Hallo liebe Mitglieder,

ich bin neu hier im Forum weil ich meine Geschichte mit euch teilen möchte um vielleicht auf Gleichgesinnte zu treffen oder auch jemanden der Ähnliches erlebt hat.

Zu meiner Geschichte (Achtung lang):
Es geht um meine ehemalige beste Freundin zu der ich seit 1 Jahr keinen Kontakt mehr habe und sehr unter dem Kontaktabbruch leide. Ich möchte zum folgenden Text schon mal einwerfen, dass ich mich von Schuld nicht freispreche. Auch ich habe natürlich meine Fehler gemacht.

Ich beginne mit der Charakterbeschreibung meiner Freundin (wichtig zum verstehen der Geschichte):

Meine frühere beste Freundin ist vom Typ her jemand der sehr intelligent ist, erfolgreich im Beruf (Pilotin), wohlhabende Eltern, gutaussehend, eher eine Einzelgängerin die ehrgeizig ist und strikt ihr Ding macht und weiß was sie will, etwas verschlossen und arrogante Tendenzen hat und sehr empfindlich. Wir waren 10 Jahre befreundet und konnten über vieles was in unserem Leben passierte reden, was wir mit anderen nicht besprochen hätten. Die ersten Monate unserer Freundschaft wohnten wir nah beieinander. Nach ca. einem Jahr zog sie aufgrund ihres Jobs (Pilotin) und Wechsel zu einer anderen Fluggesellschaft weg. Zwischen uns lag dann eine Entfernung von 300 km (ich hatte auch erst später den Führerschein und mich auch nicht getraut mit dem Auto weite Strecken zu fahren.) Ich fuhr dann für mehrere Tage immer mit dem Zug zu ihr und sie meldete sich spontan bei mir wenn sie ihre Eltern zu Hause besuchte. Ich lies dann immer alles stehen und liegen um mich mit ihr zu treffen.

Ich habe sie wirklich als Freundin wahnsinnig geliebt und vergöttert (platonisch): Ich habe versucht ihr die beste Freundin zu sein, sie in schwierigen Lebenskrisen unterstützt und ihre Hand gehalten, immer versucht sie zu verstehen, habe sie nie kritisiert und bewundert, war Tag und Nacht für sie erreichbar und bin sofort zu ihr gefahren als es ihr schlecht ging. Ich habe immer versucht alles für sie zu geben um ihre enge Freundin zu sein. Das war ich dann die meisten Jahre auch. Wir erzählten uns Dinge die wir sonst niemandem erzählten und hatten viele tiefgründige Gespräche.

Unser Kontakt war nie täglich sondern auch mal mehrere Wochen oder einen Monat nicht vorhanden seit ihrem Umzug. Sie hatte oft Nachtflüge und hatte keine Zeit sich zu melden und einen komplett anderen Schlaf und Wach-Rythmus. Ebenfalls war sie oft wochenlang in der Lernphase, Lizenzen auffrischen etc. Sie war mir dankbar wenn ich sie dann in Ruhe lies und sie meldete sich wieder bei mir sobald sie Luft hatte und dann telefonierten wir Stunden lang. So hat es Jahre lang gut funktioniert.

Dann lernte ich meinen Mann kennen mit dem ich nach 8 Monaten zusammenzog. Sie war währenddessen schon lange in einer unglücklichen Beziehung mit einem "Narzisten" wie sie sagte. Ich lernte ihn auch kennen und war kein großer Fan von ihm. Bei ihren Geburtstagsfeiern war er immer zu spät oder ging lieber eine Runde joggen oder beantwortete Mails, statt ihr zu helfen das Zelt und den Garten für die Gäste aufzubauen, was dann immer mein Part war.

Mein jetziger Mann machte mir nach 5 Jahren Beziehung an unserem Jahrestag Ende 2019 einen Heiratsantrag, den ich annahm. Mit der Planung wollten wir uns aber erst überwiegend im nächsten Jahr beschäftigen. 2020 folgte dann Corona und mir ging es psychisch nicht besonders gut, was ich meiner Freundin in unseren Telefonaten auch sagte. Es war aber noch nicht akut und unser Verhältnis war bis dahin auch normal in meinen Augen.

Dann zog sie sich etwas mehr zurück da es in ihrer Beziehung schlecht lief und sie sich beruflich deshalb sehr einspannte (nahm einen zusätzlichen Bürojob an). Wir hörten weniger voneinander, sie baute eine Mauer um sich und knallte sich mit Arbeit voll. Nachdem ich irgendwann mehrere Wochen nichts gehört hatte, schrieb ich ihr ob alles ok sei und wie es ihr gehen würde. (Ich rief sie nie direkt an, da ich nicht wusste ob sie am Fliegen war oder vielleicht wieder Nachtdienst hatte und ich sie wecken würde.) Ich schrieb dann immer erst mal.

Sie antwortete mir jedenfalls kurz, dass sie sich von ihrem Freund getrennt habe, bei einer Freundin untergekommen sei uns erstmal ihre Ruhe brauche weil sie so fertig sei. Ich habe sie dann gebeten sich bei mir zu melden wenn sie reden wolle und Unterstützung brauche und ich sie dann erst mal in Ruhe lasse. Ich habe mir viele Sorgen gemacht und ihr immer wieder liebe Nachrichten geschickt, dass ich an sie denke und sie fest drücke etc.. Sie meldete sich aber kaum zurück. Ich wollte ihr nicht auf den Wecker gehen und lies sie erst mal wieder in Ruhe. Gleichzeitig war ich sehr traurig das sie mich nicht als Ansprechpartnerin gewählt hatte und stattdessen direkt ihre andere Freundin anrief. Das habe ich ihr nie gesagt, da diese Eifersucht ja mein eigenes Problem war und ich versuchte froh darüber zu sein, dass jemand auch wenn ich es nicht war, sich darum kümmerte das es ihr besser ging, das war schließlich das einzig wichtige. Trotzdem war ich ziemlich zerissen. Sie zog dann auch endgültig aus der Wohnung von ihrem Ex aus, wovon ich erst erfuhr als ihr Umzug schon vorbei war, bei dem ihre Freundin geholfen hatte. Ich hätte sie gerne zusätzlich unterstützt wenn ich davon gewusst hätte.

Sie bezog mich nicht mehr richtig in ihr Leben ein, was ihr selbst gar nicht bewusst war weil es ihr so schlecht ging (was sie mir in einem Brief schilderte zum Ende unserer Freundschaft).
Ein paar Monate später erzählte sie mir, es entwickele sich etwas mit einem Freund den sie schon länger kenne. Ich fragte sie behutsam näher dazu und sagte ihr sie solle es locker angehen lassen und sich keinen Stress machen. Ihre Trennung war noch frisch und ich wollte sie nicht überfallen mit zu vielen Fragen zum neuen potentiellen Partner.

Der Kontakt war weiterhin weniger alle paar Wochen. Ihre neue Beziehung wurde enger aber sie erzählte mir nicht viel. Dann rief sie mich ein paar Monate später verheult an. Ihr neuer Freund (der sich wie sie von einer 7 jährigen Beziehung getrennt hatte vor ein paar Monaten ) hatte ihr nicht gesagt, dass er bei seiner Exfreundin noch Sachen abhole und sie habe Angst das er mit ihr wieder zusammen käme. Sie wolle direkt alles hinschmeißen und er hätte schon öfter angerufen aber sie wolle nicht mehr mit ihm reden und keinen Kontakt.

Ich versuchte sie zu beruhigen und das sie mit ihm sprechen solle dann würde sich vielleicht alles klären. Ich wusste das dieser Vorschlag für sie schwierig war.
(Sie hat seit Kindheit gelernt sich mit niemandem zu streiten und keine Probleme anzusprechen. Sie frisst alles immer in sich hinein und sitzt Unzufriedenheit aus bis sie explodiert oder bricht den Kontakt zu Menschen ab ohne Klärung. Auch bei Kleinigkeiten und langer Freundschaft weil sie dann keine Lust mehr habe. Das erzählte sie mir mal ausführlich. Ich dachte natürlich ich sei die große Ausnahme da sie mir vertraue :-(

Unsere Streits waren bisher immer komisch. Sie meldete sich manchmal sehr lange nicht oder nur ganz abgehackt. Einmal war sie sauer weil sie gesundheitlich Schmerzen in der Hüfte hatte und sich Sorgen machte vor den weiteren Auswirkungen. Sie hatte mir mal von Schmerzen erzählt nach ihrem Skiurlaub, allerdings nicht, dass diese immer noch da waren Monate später. Sie war in der Zeit 2 Monate immer wieder bei den Eltern (die 5 Minuten von mir entfernt wohnen mit dem Auto) und ich dachte, sie ist mit ihrem Job als Pilotin und immer wieder anstrengenden Tests und Lizenzen beschäftigt und meldet sich deshalb nicht und hat auch keine Zeit für ein Treffen. Erst beim nächsten Treffen zwischen uns erzählte sie mir dann, das sie so sauer auf mich gewesen sei. Als ich ihr sagte, dass ich von ihren dauerhaften Schmerzen nicht Bescheid wüsste, überlegte sie und gab mir recht, das sie es vergessen habe zu kommunizieren.

Genauso hatte ich ihr mal geschrieben wie sie mein neues Tattoo fände. Ich bekam keine Antwort und schrieb ihr nach 2 Tagen, dass ich es schade finden würde gar nichts zu hören.
Da schrieb sie mir eine bitterböse Nachricht, auf die ich ganz geschockt war, da ich es nicht böse gemeint hatte. Sie redete dann einen Monat wieder nicht mit mir. Erst als ich deshalb am Telefon weinte weil mir ihre Abwesenheit weh tat, begriff sie, dass sie wohl etwas überregagiert habe.

Sie wertete diese beiden Situationen als unsere großen Streits aus - was mich immer noch verwirrt, da ich es nicht so empfunden und auch nicht richtig nachvollziehen konnte.

Der Streit mit ihrem neuen Freund klärte sich wieder, wovon sie mich aber nur auf Nachfrage informierte.

Ich und mein Partner luden sie und ihren neuen Freund zu Silvester ein. Hier fragte ich sie auch ob sie meine Trauzeugin sein wolle, worüber sie sich sehr freute.

Dann begann das Jahr 2021 in dem es mir sehr sehr schlecht ging. Ich habe chronische generalisierte Angststörungen und war zu dem Zeitpunkt auch noch in Therapie (bis vor 1 Monat 3 Jahre lang.)
Die Veränderungen durch Corona, Einschränkungen und Ungewissheit ob ich meinen Job im Reisebüro behalten und die Hochzeit finanzieren kann, war sehr stark. Zusätzlicher Stress ob unsere Hochzeit statt finden kann, pleite unserer Location, Suche einer neuen Location und finanzielle Ängste waren sehr ausgeprägt und zusätzlich hatte ich starke Heiratsängste (mein Mann ist nicht der Grund, sondern Kindheit, Beziehung der Eltern). Trotzdem wollte ich ihn nach 5 Jahren Beziehung heiraten, trotz meiner allgemeinen Ängste bezüglich "verheiratet sein."

Meine psychische Verfassung wurde immer schlechter. Ich konnte nicht mehr die Freundin für sie sein die immer da war und alles tat. Ich zog mich sehr zurück, da ich mich für meine Angststörung und Depressionen schämte. Ich hatte Angst das sie mir meinen Rückzug übel nahm und das ich mich nicht mehr mit ihr um ihre Probleme kümmern konnte. Ich schrieb ihr das auch, dass mein weniges melden nichts mit ihr zu tun habe und es mir so schlecht ginge.

Ihr Freund machte ihr dann auch einen Antrag und sie kauften zwei Monate später noch vor der Hochzeit ein Haus. Zu diesem Zeitpunkt war die Anzahl der Leute die sich treffen durften im öffentlichen Raum beschränkt. Daher hat mein Mann ihnen nicht beim Umzug helfen können. Ich fragte sie ob ich ihr vor dem Umzug, wenn wir nur zu weit seien mit packen etc. helfen könne weil ich nicht schwer heben kann. Sei nicht nötig. Mein Mann entschuldigte sich mehrmals bei ihr, das er zum Zeitpunkt nicht helfen würde. Sie sagte es sei nicht schlimm aber laut ihren späteren Briefen war es das wohl doch.

Es gab immer wieder auf und abs bei mir psychisch. Wir telefonierten weiterhin, wenn auch nicht so oft und ich versuchte sie nicht nur mit meinen Problemen vollzuheulen sondern auch nachzuhören wie es ihr geht und was sie beschäftigt. Ich glaube ich habe mit ihr nur 2 mal ehrlich gesprochen wie es mir wirklich geht weil ich keine Last sein wollte und sie nicht meine Therapeutin, zu der ich auch wöchentlich ging und viel an mir arbeitete.

In Bezug auf meine Hochzeit kam leider nicht viel Engagement. Sie konnte mir erst recht spät sagen ob sie an meiner Hochzeit auch vom Job her frei kriegen kann. Wir waren dann zusammen mit meiner Cousine (ich hatte 2 Trauzeuginnen) das Kleid aussuchen. Einen Junggesellinenabschied organisierte sie mit meiner Cousine noch (Sushi Essen bei sich zu Hause mit Film gucken und Kerzen selbst machen, da wegen Corona alles geschlossen war.) Danach äußerte sie sich nicht mehr zu unserer Hochzeit und war nur noch genervt wenn wir Corona Updates gaben (Regelungen).Ich hatte immer das Gefühl sie zu belästigen wenn es um die Hochzeit ging. Ich habe in meinen Augen nie große Ansprüche gehabt. (Junggesellenabschied, Kleidanprobe und den Tag selbst teilen war völlig ausreichend. Ich hätte mir aber mental etwas mehr unterstützung gewünscht.)

Der große Krach begann dann folgendermaßen:
Ich hatte an diesem Tag einen sehr schlechten Tag mit Panikattacken etc. Sie meine Cousine und ich machten ein Zoomgespräch wegen meiner Hochzeit. Ich teilte ihnen dann mit, dass wir einen Ersatztermin für die Hochzeit suchen müssen weil es sein kann das die Hochzeit nicht stattfinden darf zum geplanten Zeitpunkt wegen Corona und wir das Anfang September machen wollten, da der Eigentümer der Location schon sagte, dass er ansonsten nur noch Termine im Winter habe, nichts im Juli oder August frei sei.

Da platzte meine beste Freundin raus, dass sie im September ihren Freund heirate. Ich war völlig perplex, da ich mit der Geschwindigkeit ihrer Beziehung nicht gerechnet hatte. Wir gratulierten ihr und legten dann auf. Ich verlor daraufhin völlig die Nerven weil ich so gestresst war wegen allem und jetzt auch noch tierische Angst hatte das sich unsere Hochzeitstermine überschneiden. Ich wusste aber auch, dass ich ihr zu liebe meine Hochzeit nicht noch um ein Jahr verschieben konnte weil ich das psychisch nicht ausgehalten hätte.

Wir redeten dann mit dem Betreiber unserer Location und er hatte tatsächlich nur noch in dem Monat einen Termin in dem sie heiraten wollte, im Septenber. Ich versuchte sie direkt anzurufen, da sie nur sagte sie "haben vor im September zu heiraten. Sie hätten aber noch keine Location, wüssten noch nicht wie sie es machen würden und hatten auch noch keinen festen Termin, sie planen spontan." Sie ging leider nicht ans Telefon. Ich schrieb ihr dann das Datum und das der Betreiber ansonsten nur im Winter und nächsten Jahr einen Termin freihätte und ob das in Ordnung sei.

Sie schickte mir später eine schnippige Nachricht, dass Sie wenn sich das überschneiden würde natürlich nicht auf zwei Hochzeiten tanzen würde, da wäre ihr ihre eigene Hochzeit letztendlich wichtiger und lachte kurz auf.

Ich war total geschockt und hatte einen Nervenzusammenbruch. Ich formulierte dann einen Text schriftlich den ich ihr mündlich wiedergeben wollte. Da sie immer so schnell angegriffen und beleidigt war wollte ich hier keinen Fehler machen und sie auf keinen Fall verletzten. Da sie telefonisch nicht erreichbar war schickte ich ihr dann eine Sprachnachricht. Das ich mich für sie freue, dass sie auch heiratet und das ich total überrascht gewesen sei. Das mich ihre Aussage aber sehr gekränkt habe da mir so wichtig sei, dass ich sie an meiner Hochzeit an meiner Seite habe und ich am Boden zerstört sei, wenn sie nicht kommen könnte da sie mir so wichtig sei und das nicht ganz so locker sehen würde. Das wir die Hochzeit schon seit 2020 planen und das nicht im Winter machen wollen und ich das psychisch auch nicht packe wenn es sich so lange hinzieht.

Sie schrieb mir daraufhin eine gepfefferte Nachricht, dass sie sich manipuliert fühle, wie eine Schachfigur in meiner Hochzeit, es gehe immer nur um mich, nicht um sie und sie würde ganz sicher nicht ihre Hochzeit wegen mir absagen oder hinten anstellen. (Sie hatten aber noch gar kein Datum festgelegt und auch keine Woche/Wochenende). Die Reaktion war für mich schwer zu begreifen da sie kein Datum im September festgelegt hatte, zumal ich ja liebend gerne einen ganz anderen Monat gewählt hätte.

Das ganze blieb dann so stehen, da sie mir schrieb das sie da nicht weiter drüber reden wolle. Über Sprachnachrichten (was ich sehr albern fand, statt zu telefonieren) haben wir es mehr oder weniger geklärt. Ich habe mich entschuldigt, dass es nicht meine Absicht sei, dass sie ihre Hochzeit direkt absagt aber doch auch noch kein Datum feststehe wenn ich es richtig verstanden habe und ihr einfach nur sagen wollte das ich sehr traurig wäre sie nicht am Tag an meiner Seite zu haben. Sie sei neben meinem Freund der wichtigste Mensch für mich.

Fazit des Gespräch war das wir abwarten.

Unser erster Hochzeitstermin konnte dann tatsächlich nicht stattfinden und bei der Location sagte ein Paar im Juli ab, sodass ich richtig erleichtert war mir mit meiner Freundin nicht in die Quere zu kommen. Plötzlich stellte sich dann heraus, das meine Freundin doch nicht im September sondern August heiraten würde. Hätte sich plötzlich so ergeben. Sie würden aber nur mit Familie feiern wollen. Datum unbekannt. Planung spontan.
Ich war etwas traurig darüber, aber sie sollte sich ja wohl fühlen an ihrem Tag und wenn es nur im kleinsten Kreis mit den Familienangehörigen sein sollte, dann hatte ich das zu respektieren und akzeptieren. Ich fragte sie ob sie auch bei ihrer Hochzeit Unterstützung braucht ob ich für sie etwas tun kann, auch wenn es mir nicht so gut geht.

Sie verneinte. Das Ende vom Lied war, dass wir uns vor meiner Hochzeit einmal gesehen haben, wo sie mir mein Standesamtkleid noch kürzte. Bei dem Treffen war sie sehr kühl. Ich fragte sie vermehrt nach ihrer Hochzeit und Vorbereitungen. Sie teilte mir dann mit, dass ihre Trauzeugin (die Freundin zu der sie nach ihrer Trennung ging) die Fotos bei ihrer Hochzeit mache und sonst nur Familie komme.

Ich war baff. Diese Information stürzte mich in wochenlange Tränenausbrüche. Vor ihr lies ich mir nichts anmerken.

Ich war wahnsinnig gekränkt. Ich konnte verstehen dass sie nur mit der Familie heiraten wollte, da wäre ich auch traurig gewesen aber ich hätte es runtergeschluckt und mich für sie gefreut.

Für mich war es aber gefühlsmäßig ein großer Unterschied, dass sie einen Monat vor ihrer Hochzeit mich am Tag meiner Hochzeit als Trauzeugin begleiten würde, ich an ihrer Hochzeit einen Monat später aber weder ihre Trauzeugin sein würde, noch eingeladen war und stattdessen eine Freundin (die kein Familienmitglied ist) daran teilnehmen könne sowie ein Freund ihres zukünfitgen Mannes. Ich wusste bis dato auch nicht das es überhaupt Trauzeugen bei ihnen geben würde.

Eine Woche vor meiner Hochzeit hörte ich gar nichts mehr von ihr obwohl ich sehr nervös war und von ihre ein bisschen Beistand gebraucht hätte. Am Tag selbst fuhr meine Cousine mit mir zum Friseur, meine Freundin wollte nicht, da sie nicht so früh aufstehen wolle. Wir würden ja sowieso so viel verlangen von den Trauzeugen, was sie schon sehr heftig fände. ( Ich fand das Erscheinen am Hochzeitstag, Anprobe des Kleides und einen Junggesellinenabschied jetzt nicht unverschämt, aber ihre Wahrnehmung war da anders. Wir hatten auch gefragt ob die Trauzeugen sich vielleicht Spiele überlegen möchten, wenn nicht wäre das auch ok dann würden wir das selbst machen.) Dies hatte sie direkt angenommen.

Sie hat sich dann auch noch mit den anderen Trauzeugen angelegt weil mein Mann etwas enttäuscht war, das bei seinem Junggesellenabschied wenig Aufwand betrieben wurde und dieser bei uns zu Hause stattfand und ich um nicht dran teilzunehmen den Abend in unserem Büro verbracht habe. Sie hatte verstanden das sie damit auch gemeint sei, dabei Bezug sich die Äußerung von meinem Mann nur auf seine Trauzeugen.

Sie wollte dann deswegen mit mir auch telefonieren udn es klären, damit sie am Hochzeitstag keinen Streit mit den anderen Trauzeugen anfangen würde, was ich damals auch richtig gut fand, das sie mit mir das Gespräch gesucht hat. Zu Hause stellte ich dann fest, dass sie erst meinen Mann angerufen hatte und ihm um die Ohren geworfen hätte was an mir alles verkehrt und unverschämt sei und es nie um sie ginge.. Ich fühlte mich ziemlich veräppelt, da sie mich danach angerufen hatte und mit mir ganz normal geredet hatte ohne zu sagen was sie an mir stört. Ich fragte mich warum sie Probleme zwischen uns beiden mit meinem zukünftigen Mann bespricht anstatt mit mir.

Vor dem Brautladen am Hochzeitstag legte sie sich dann nicht mit den Trauzeugen aber mit meinem Schwiegervater an, was ich vor Aufregung gar nicht bemerkte.

Sie war ansonsten sehr umsichtig an meiner Hochzeit und hat mich toll durch den Tag begleitet. Sie hatte starke Schmerzen, da sie an Endometriose leidet und warf viele Schmerztabletten ein. Ich war ihr so dankbar und sagte ihr das auch ständig, auch im Nachhinein.


Dann kam ihr Hochzeitstag. Wir gratulierten und ich freute mich, dass ihre Sprachnachrichten so fröhlich waren und ihr Tag nach ihren Vorstellungen lief und wir auch ein Glückwunschvideo das ihre Trauzeugin zusammen geschnitten hatte beitragen konnten.

Dann war sie in den Flitterwochen. Ich bat um Fotos und fragte wo sie seien, bekam aber nur kurze Rückmeldungen.

Wir hörten die nächsten 2 Monate kaum etwas voneinander. Sie antwortete mir erst nach Tagen und nur ganz kurz. Ende des Jahres trafen wir uns. Es war eigentlich ein entspanntes Treffen mit Gesprächen aber als sie mir dann ein Fotoalbum ihrer Hochzeit zeigen wollte, als Beispiel für ein Fotoalbum für mich und meinen Mann, riss die Wunde wieder sehr stark auf. Ich lobte die Fotos und das Album und das es schön wäre zu viert nochmal auf sie anzustoßen, bis mir aber gleichzeitig auf die Lippen um nicht zu weinen.

Nach diesem Treffen war mir klar, das ich mich nicht weiter verstecken konnte. Sie rief mich einmal an aber ich ging nicht ran. Ich konnte nicht, hatte das Gefühl ich müsste direkt weinen.
Ich setzte mich am selben Tag hin und begann ihr einen langen Brief zu schreiben. Über meine Gefühle, meine Wahrnehmung des Verlaufs unserer Freundschaft und dass ich hoffen würde das sie nicht böse sei wegen meines Briefes.

In ihrem ersten Anwortbrief teilte sie mir noch mit dass sie nicht böse sei und erklärte ihre Sicht der Dinge. Unser Kontakt war erst mal weiter schriftlich, das fand sie auch gut, wie sie schrieb. Das sie sich nicht getraut hätte mich richtig teilhaben zu lassen an ihrem Leben, da es mir so schlecht ging und sie ihre Angelegenheiten mit sich ausmachen wollte, dann aber irgendwann explodiert ist aus Frust. Das war sicher nicht einfach für sie und kann ich verstehen. Sie war überfordert und wusste nicht wie sie mit mir umgehen soll und ja auch nicht mein Therapeut.

Ich hatte Angst sie zu konfrontieren mit Situationen die ich nicht schön fand und sie ebenfalls. Unsere beiderseitige Kommunikation war schlecht und hat dazu beigetragen. Ich sagte ihr auch, dass wir beide Fehler gemacht haben, nicht miteinander geredet haben, viele Missverständnisse und Interpretationen entstanden sind beiderseitig, die vielleicht gar nicht so waren und ich mir wünschen würde, falls sie das auch möchte, dass wir von vorne anfangen über alles richtig reden und zukünftig versuchen direkt zu sagen wenn uns etwas stört und auch ertragen wenn wir nicht einer Meinung sind und das gar nicht schlimm sein muss.

Dann kam ihr letzter Brief einen Monat später. Sie war sehr wütend darüber, dass ich ihr geschildert hatte, dass ich damals traurig war ihr bei ihrer Trennung nicht helfen zu können weil sie mich nicht an sich heran gelassen hat. Und das ich sehr traurig war nicht eingeladen gewesen zu sein auf ihrer Hochzeit.

Ihre Begründung war das es mir nicht gut gegangen wäre und ich ihr keine Unterstützung als Trauzeugin hätte leisten können, was sie mir nicht übel nehme. Sie hätte aber eine Trauzeugin gebraucht die viele Aufgaben übernähme und spontan mitziehe (was ihren Äußerungen bezüglich meiner Hochzeit und das wir so viel verlangt hätten sehr wiedersprach.)

Das Gespräch über mich mit meinem Mann hätte ihr damals gut getan, da sie ihren Frust bei jemandem hätte rauslassen müssen " der nicht gleich zerfällt" (weil ich zu der Zeit ein psychischen Wrack war.)


Ebenfalls hätte ich mich aber auch nicht über ihre neue Partnerschaft gefreut und das hätte sie an ihrer Hochzeit nicht gebrauchen können. (Ich hatte ihr sehr ausführlich im ersten Brief geschrieben, dass das so gewirkt haben muss weil ich einfach nicht Bescheid wusste über den Verlauf ihrer neuen Beziehung. Ich erfuhr im Brief ebenfalls, das er sie in der Trennungsphase von ihrem Ex aufgerichtet hätte und sie ohne ihn und ihre Freundin nicht weitergewusst hätte - was sich sicher hart anhören würde, aber eigentlich nicht schlimm sei, da sie in ihrer Trauerblase niemand anderen wahrnehmen konnte.)

Sie schrieb was ich für eine Freundin sei, dass ich ihr vorwerfe sie hätte sich bei mir nicht gemeldet in der Trennungsphase.

Sie wüsste nicht wie sich der Konflikt lösen lasse. Sie wüsse nur das wir sehr lange gute Freunde waren und sie sich daran gerne erinnere.

Zuerst wollte sie diesen Brief so abschicken, entschied sich aber ihn dann doch noch weiterzuführen.

Das das ja sehr ehrenwert klingen würde was ich schreiben würde, das man über alles reden solle aber sie glaube eher ich bräuchte mal ein Feedback wie ich ankomme.
Sie zählte punkteweie auf was sie alles für mich getan habe und ich das nicht wertschätzen würde. Sie würde das Ganze nicht weiter an sich herankommen lassen und dafür sorgen dass ich ihr nicht weiter weh tun würde.

Ich solle selbst mal überlegen was sie für mich getan habe und daran würde ich ja sehen das ich ihr wichtig war. Ich hätte nicht das Recht Freundschaftsbeweise von ihr einzufordern, ich sei ja nicht ihr Partner.

Entweder würden wir uns in Ruhe lassen oder mit unseren Männern zusammen drüber reden oder halt nicht. (Was ich nicht verstanden habe, was haben die damit zu tun)? Aber dann erst nächsten Monat sie müsse diesen Monat auf ihre Gesundheit aufpassen.

Ihre Sätze waren für mich sehr heftig zu lesen. Ich antwortete darauf kurz, dass ich sie nie verärgern wollte und ihr dankbar bin für alles was sie getan hat und ich sie den Monat in Ruhe lasse und eine gute Besserung wünsche.

Danach kam nichts mehr. Ich habe ihr vor ihrem Geburtstag eine Kiste geschickt mit Sachen die sie mir mal ausgeliehen hatte, da ich dachte das sie daran hängt und zurück möchte.

Dann war weiter Funkstille, gratuliert habe ich ihr dann nicht mehr zum Geburtstag. Ein paar Wochen danach hat sie meine Nummer blockiert und die meines Mannes. Im August diesen Jahres habe ich ihr einen Abschiedsbrief geschickt und dass ich es sehr schade finde mit einer Blockierung sich gegen eine Aussprache zu entscheiden (die wahrscheinlich nie ernst gemeint war) und eine Freundschaft so zu beenden.
Ich habe ihr alles Gute gewünscht für sie und ihren Mann. Darauf kam keine Rückmeldung.

Nun ist schon ein ganzes Jahr vergangen und ich bin weiterhin sehr sehr traurig, dass wir uns persönlich nie ausgesprochen haben. Ich dachte wenn ein bisschen Gras drüber wächst, könne man das vielleicht versuchen, stattdessen kam dann die Blockierung überall.

Habt ihr so etwas auch schon erlebt? Wie seid ihr damit umgegangen? Was hat euch geholfen?

Liebe Grüße an Alle








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Hey

Vielleicht hat es dir gut getan, einmal alles ausführlich aufzuschreiben - ich hoffe es. Leider habe ich die Stelle nicht gefunden, wo sie ohne dich geheiratet haben soll, ist aber ein Detail in dem jahrelangen Drama.

Ich habe so etwas erlebt, ja - wohl eher aus Sicht deiner Freundin. Das heisst, auch ich habe mich schon aus Freundschaften zurückgezogen. Gründe waren: Es wurde zu viel Präsenz und Aufmerksamkeit von mir verlangt, wo ich dachte, die andere Person juckt es nicht einmal, wie es mir geht. Ich sehe mich nicht als Freundin von emotional needy Personen. Natürlich ist man eine Freundin, aber wenn ich merke, die andere „benötigt“ mich allzu sehr, schrecke ich zurück. Das ist die einfache Ausführung, da noch einige psychologische Dinge mehr ablaufen (aus der Kindheit usw).

Kurz: Weihnachten/Neujahr ist nun mal so eine Zeit, in der man Dinge Revue passieren lässt, und da kann es sein, dass du gerade emotional wirst. Gefühlt alles kommt hoch. Du solltest allerdings dankbar sein, dass nun seit einem Jahr quasi Ruhe ist. Die vielen Ups & Downs - im Ernst, das ist alleine beim Lesen schwer zu ertragen. Du hast emotional einiges durch! Weshalb möchtest du das „zurück“? Es wird nie wieder so wie „früher“ (wann immer das war - vielleicht war alles ein Trugschluss).

Richte deinen Fokus auf das Jetzt und schliesse Frieden mit der Vergangenheit. Geniesse die Adventszeit und denke mit positiven Gefühlen an die schönen Erinnerungen 🥂

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Hi,

du stellst da eine sehr gute Frage, warum ich das zurück möchte. Ich glaube ich habe Angst keine Freundin mehr zu finden, die mir so viel bedeutet wie sie und ich hänge den schönen Zeiten ziemlich hinterher. Das könnte sein, dass es gerade besonders mit der Weihnachtszeit jetzt zusammenhängt.

Vielleicht war es in meiner Beschreibung nicht nachvollziehbar:
Es war quasi so, dass sie einen Monat nach meiner Hochzeit selbst heiratete ohne mich, mir beim letzten Treffen vor meiner Hochzeit sagte, dass eine Freundin ihre Trauzeugin sei und sonst nur Familie komme, ich quasi nicht eingeladen sei. Ich wusste bis dato gar nicht das sie überhaupt Trauzeugen haben. Habe ich auch verstanden, dass sie jemand Belastbaren als Unterstützung brauchte, ich habe nicht geäußert das ich verletzt war. Mein Problem war, dass sie mich nicht mal zu ihrer Hochzeit eingeladen hatte und mich viele aus meiner Familie ansprachen, dass sie das komisch fänden und ich mich richitig geschämt habe. Ich denke mir halt, wenn ich sage ich möchte nur im Beisein meiner Familie heiraten, dann habe ich gar keine Freundin auf der Hochzeit, damit alle gleich gestellt sind, was ihr ja wichtig war. Ich denke wenn sie ein Jahr später geheiratet hätte, hätte sich das vielleicht auch anders angefühlt nicht dabei zu sein. Das Gefühl war aber komisch bei meiner Hochzeit von ihr begleitet zu werden und einen Monat später bei ihrer Hochzeit obwohl man sich immer gegenseitig als beste Freundin bezeichnet hatte, nicht dabei sein zu dürfen.

Wahrscheinlich sollte ich froh sein, dass das emotionale Drama zu Ende ist.

"Ich sehe mich nicht als Freundin von emotional needy Personen" schreibst du. Ich glaube hier trifft bei mir der Nagel auf den Kopf, wenn ich drüber nachdenke. Meine Mutter ist als ich ein Teenie war, innerhalb von 3 Monaten nach Diagnose an Krebs verstorben und mein Vater war überfordert und hat mich emotional sehr alleine gelassen. Ich glaube, dass ich diesen Schmerz von Einsamkeit in meinen Freundschaften kompensiere - sprich wenn ich das Gefühl habe, eine Freundin fühlt sich so wie ich damals, dann tue ich alles um ihr zu helfen, ihr Zuneigung zu schenken, in einem sehr großen Ausmaß wie es eine Mutter vielleicht tun würde. Das ist mir gerade bewusst geworden. Mein Helfersyndrom ist viel zu viel und sorgt glaube ich dafür, dass ich in so ein Drama geraten bin weil das immer selbstverständlich war. Als ich selbst Hilfe oder Verständnis brauchte und nicht mehr die Alte war, veränderte sich dann alles stark. Meine ehemalige Freundin kannte mich jahrelang nur als umsorgende Freundin und als es psychisch bei mir sehr sehr schlecht wurde für eine längere Zeit, konnte ich das nicht mehr leisten und wäre da sehr auf ihr Entgegenkommen angewiesen gewesen.

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Sei gedrückt 🤗.

Es kann sein, dass du wegen deiner Vergangenheit etwas kompensieren willst, und andere wiederum wollen all die „Empathie“ gar nicht. Aber so sind wir Menschen und lernen stets dazu! Du kannst dich gut reflektieren, was ein wichtiger Schritt ist, um langfristig deinen Frieden zu finden.

Alles Liebe.

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Ich habe jetzt alles gelesen, und verzeih mir,aber Alter Falter, seid ihr beide ANSTRENGEND.

Nachdem, was dein Text hergibt,hat deine Freundin leicht narzisstische Züge, du hingegen klammerst aufgrund deiner Unsicherheiten und machst häufig aus einer Mücke einen Elefanten. Ihr braucht im Grunde beide Freundinnen die sehr tolerant und resilient sind, um eure Mätzchen/Spleens/Eigenarten auszuhalten. Zueinander passt ihr aber nicht. Deine Freundin hat das begriffen, vermutlich nachdem du ihr die Sachen geschickt hattest, und für sich entschieden eine Freundschaft, die ihr nicht guttut, zu beenden. Ich glaube nicht, dass eine Aussprache euch weiter gebracht hätte. Sie hat das wahrscheinlich auch so gesehen und deswegen einen einfachen Ausweg gewählt, das passt zu der charakterlichen Beschreibung von ihr, die du gegeben hast.
Ich verstehe, dass du damit haderst, aber halte dir vor Augen, dass sie die Freundschaft gar nicht aufrecht erhalten wollte.
Ich glaube, am besten fährst du damit, wenn du akzeptierst, dass uns manche Menschen eben nur eine zeitlang im Leben begleiten. Es ist in Ordnung, um das Ende einer Freundschaft zu trauern. Aber dann sollte man nach vorne blicken und schauen, ob es im Umfeld nicht Menschen gibt, die besser zu einem passen.

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Hallo,

ich bin hochsensibel - möglich das andere die vielleicht nicht so sensibel sind meine Gefühle anstrengend finden können.
Ich würde mich aber allgemein nicht als anstrengenden Menschen im
Umgang sehen und auch nicht das ich besonders tolerante Freundinnen brauche - das Drama was ich hier hatte hatte ich zum Glück in keiner anderen Freundschaft.

Mit der Unsicherheit wirst du recht haben - ich bin unsicher und ziemlich introvertiert und tu mich schwer damit auf neue Menschen zu zu gehen und habe oft Angst nicht gut genug zu sein.

Wahrscheinlich sollte man sich im Vorhinein gut anschauen wie die Menschen ticken und ob es passt, du hast wahrscheinlich recht das wir nicht mehr zusammengepasst haben.

Das ganze hat so lange funktioniert da ich nie Kritik geäußert und immer die verständnisvolle helfende Hand war. Nicht alle Menschen vertragen Kritik.
Mit anderen Freundinnen/Bekannten bin ich tatsächlich mehr ich selber und spreche alles an und kann mit der anderen Person in Konflikten ne gute Lösung finden. Wahrscheinlich passen zwei Personen wie ich und meine frühere Freundin tatsächlich nicht zusammen da konfliktscheue und Unsicherheit und Klammern kein gutes Gemisch ergeben.
Beim lesen meines eigenen Textes fällt mir jetzt auch auf das ich wahrscheinlich eine rosa Brille anhatte und so gerne ihre beste Freundin sein wollte das ich nicht gemerkt habe das wir gar nicht so harmonisch miteinander waren und wir schon vorher Probleme in der Kommunikation hatten und ich mich komplett verbogen und meine Bedürfnisse hinten angestellt habe.
Heute bin ich zum Glück selbstbewusster, das ist das gute an der Geschichte und mir geht es auch wieder gut soweit.

Manche Menschen begleiten einen wohl wirklich nur eine gewisse Zeit lang.

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Hallo kleinekatze,

du hast dir sehr viel Mühe mit der ausführlichen Darstellung gegeben, weshalb ich dir auch meine erste Intension mitteilen möchte:

Ich kann deine frühere Freundin verstehen. Genauso wie ich auch deine Traurigkeit verstehen kann.

Auf mich wirkt es wie ein klassisches Entwickeln in verschiedene Richtungen. Zwar nicht in dieser Intensitität wie du es erlebt hast, aber im Grunde schon so, dass eine solche Veränderung der Freundschaft auch eine gewisse Trauerphase beinhalten kann.

Was mir immer wieder aufgefallen ist:
Ihr habt beide nicht über eure Bedürfnisse und Erwartungen gesprochen. Über lange Zeit eurer gemeinsamen Freundschaft hinweg.

Sie könnte wahrscheinlich einen sehr ähnlichen Bericht verfassen, weil sie sich ebenso verlassen und ungesehen gefühlt hat.

Hier nur zwei Beispiele:
Du schickst ihr ausgeliehene Sachen zurück
--> wäre ich die Freundin würde ich das als Afront auffassen

Du gratulierst ihr nicht zum Geburtstag
--> wäre ich die Freundin würde ich danach und bei der (komplizierten) Vorgeschichte unendlich verletzt sein. Eine Blockierung kann auch zur Heilung beitragen, vor allem wenn alles gesagt ist.

Der Part mit Hochzeit-Wann-Wo-Wer hat mich ein bisschen an Bride Wars erinnert, wobei allerdings deutlich ist, dass das ganze keine Komödie für dich ist.
Ich hätte genauso wie die Freundin reagiert.

Welche Reaktion hättest du dir denn gewünscht?

Es braucht deine Zeit, diese Erfahrungen zu verarbeiten. Es ist ein schmerzhafter Prozess, aber vielleicht auch ein erkenntnisreicher. Einer, der in Zukunft dazu beitragen kann, sich nicht auf "unausgesprochene Wünsche" zu fixieren und so für eine gewisse Balance in Freundschaften sorgt.

Ich finde es sehr schön, dass deine ehemalige Freundin sich die Zeit genommen hat und auf verschiedenen Wegen mit dir zusammen versucht hat, die Konflikte aufzuarbeiten. Am Ende hat es leider nicht gereicht, aber immerhin weißt du das.
"Ghosten" finde ich in solchen Konstellationen (eigentlich in nahezu allen, es gibt wenige Ausnahmen) absolut furchtbar. Ich kann mir so einige Menschen vorstellen, die einfach weg gewesen wären. Da sehe ich durchaus, dass du ihr wichtig warst. Generell, dass ihr versucht habt, euch zu respektieren.
Gerade, wenn man aus was für Gründen auch immer nicht ehrlich miteinander spricht, ist das schon eine Besonderheit.

Unterschwellig lese ich schon diverse Schuldzuweisungen heraus. Und zwar an Stellen, die ich gar nicht nachvollziehen kann. Und so subtil, dass diese dir gar nicht bewusst sein müssen. Das soll also kein Angriff sein. Wir Menschen sind manchmal so, dass wir manchmal etwas übertragen, etwas anders sehen, anders wahrnehmen, insbesondere dann, wenn wir verletzt sind.

Gestehst du das deiner ehemaligen Freundin auch zu?
Sie hat ja auch heftige Krisen durchlaufen.

Ich wünsche dir, dass es gelingt, diese Beziehung gesund abzuschließen. Hast du noch andere Freundinnen bzw. bist du sozial gut eingebunden?
Vielleicht können dir andere Userinnen noch mehr zu deinen konkreten Fragen antworten.

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Danke für deine ausführliche Antwort:)

Wie ich im Text geschrieben habe hat jeder von uns so seine Fehler gemacht, sprich nicht miteinander gesprochen, in seine Richtung interpretiert.

Ich ziehe aus der Sache ein ziemlich bitteres Fazit, da es schön gewesen wäre wenn sie sich auch Fehler zugestanden hätte in ihren Briefen an mich, da ich mich auch entschuldigt habe für Dinge die sie verletzt haben. Ich find es auch traurig das es bei so vielen Jahren Freundschaft kein Augengespräch mehr gab nachdem ich ihr bei WhatsApp nochmal geschrieben hatte.

Für mich ist einfach schwer das sie mich geghostet hat, mit dem nicht mehr zurück melden und meine und die Nummer meines Mannes blockiert hat.
Mich einfach weggeschmissen hat.

Hm also ich habe das positiv gemeint ihr die Sachen zurück zu schicken weil ich dachte sie hängt daran. Ich wäre eher dankbar gewesen das wieder zu bekommen da ich verliehene Sachen oft nie wieder gesehen habe die ich Leuten mal verliehen hatte. Ich hatte auch noch meinen Mann gefragt wie er das aufnehmen würde das Päckchen zu erhalten und er sah das auch ganz normal.

Da seit Monaten kein Kontakt mehr und Reaktion kam auf meine letzte WhatsApp Nachricht dachte ich auch sie legt keinen Wert darauf das ich ihr zum Geburtstag gratuliere.

Ich glaube ehrlich gesagt das ich da anders bin was den hochzeitstermin anging: ich hätte an ihrer Stelle in ihrer Situation den Hochzeitstermin mit meinem Partner festgelegt und zwar auf ein anderes Datum als unseren ersatztermin wenn ich gewusst hätte wie viel Stress sie hat, das sie es seit 2 Jahren plant. Oder ich hätte alternativ mir nen anderen Monat gesucht zum heiraten und sie beruhigt das wir das schon hin kriegen und nicht gesagt „im Ernstfall ist mir meine Hochzeit wichtiger etc.“ Gerade wenn ich ziemlich wohlhabend bin und viele hochzeitsnmöglichkeiten habe. Aber ich bin da halt echt anders gestrickt und hätte ihr den Vortritt gegeben, gerade wenn ich noch nichts konkret geplant habe.

Ich wollte ihr auch nicht sagen das sie den Termin anders setzen soll, das war nicht mein Recht. Aber die unsensible Aussage war schon heftig und das sie mich dann gar nicht eingeladen hat.

Ja ich habe noch eine andere Kindheitsfreundin die weit weg wohnt und einen Schulfreund. Die schätze ich auch sehr aber mit ihr war das halt anders.

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In erster Linie geht es mir auch nicht um eine Bewertung der Situation, den das Ganze ist gegessen wir werden nie wieder Kontakt haben.

Mich würde halt wirklich interessieren ob es hier Leute mit ähnlichen Erfahrungen gibt und was ihnen geholfen hat ?