Soll ich die Arbeit als Jugendleiter beenden?

Ich bin ende 20, männlich und arbeite sein mehreren Jahren schon ehrenamtlich in unserer Gemeinde und bin dort für die Jugendarbeit und für das örtliche Jugendzentrum zuständig. Habe schon mehrfach überlegt diese Ehrenamt aufzugeben.

Damals vor mehreren Jahren wurde der Gemeinderat neu gewählt und ich habe auf Wunsch vieler Personen kandidiert und bin auch gewählt worden. Da ich der jüngste im Rat bin wurde ich für die Jugendarbeit beauftragt und ich musste das Jugendzentrum leiten, welches sich auch im Gemeindehaus befindet.
Dieses Jugendzentrum wird von Leuten zwischen 14 und 18 Jahren genutzt und wir haben dort Darts, Billardtisch, Brettspiele usw. Auch Leute die bereits volljährig sind kommen dort regelmäßig und manchmal wird auch unter den großen ein bisschen gefeiert.

Die Jugendlichen dort sind zwischen 14 und 18 Jahre alt die sich schon untereinander gut kannten und kommen regelmäßig unter der Woche abends oder am Wochenende.

Das eigentliche Problem ist folgendes:
Im Gemeinderat gibt es 2 Personen die mir immer wieder Druck machen ich solle mit den Jugendlichen dort etwas organisieren, weil wir in den letzten Monaten eben nur mehr uns im Jugendzentrum getroffen haben ohne Aktivitäten außerhalb.
Jedenfalls wollen diese 2 Personen das die Jugend im Ort wieder etwas aktiv wird und wollen immer wieder diverse Veranstaltungen organisieren, sie es Gesprächsrunden, gemeinsames Kochen usw.
In letzter Zeit wollten sie einen Kochkurs mit anschließendem Abendessen organisieren. Sie sagten ich solle die Leute vom Jugendzentrum einladen und auch selbst EInladungen an Freunde verteilen.
Ich habe es den Leuten vom Jugendzentrum gesagt das eben dieser Kochkurs stattfindet und wer bock hat ist eingeladen, doch die Leute dort schauten mich nur blöde an und es wurde nur gesagt das sie auf so etwas keinen Bock hätten.
Die beiden Leute vom Gemeinderat machen mir immer wieder Druck warum niemand zusagt, weil sie schon 2x das Event absagen mussten (beim 2. mal war ein Gesprächskreis geplant), weil keiner gekommen ist.
Ehrlich gesagt habe ich auch keinen Bock mehr nachzufragen da bei mir die Leute eh nur absagen und Freunde habe ich persönlich auch nur 1 der aber im Studium nicht vor Ort ist.

Wir haben auch eine Whatsappgruppe die mittlerweile inaktiv ist. Wenn ich etwas reinschreibe das wir vom gemeinderat etwas für die jugend organisieren, dann bekommen wir keine antworten. wenn ich die leute persönlich anspreche bekomme ich nur so komische antworten wie: weiß nicht, oder mal schauen usw. also keine richtigen zu oder absagen.
diese aktivitäten sind eigentlich interessant was der gemeinderat noch plant, wie z.b. eine städtefahrt oder ein skiwochenende jetzt im winter oder besuch in einem paintball usw. also alles dinge für junge leute. jedoch meldet sich niemand und wenn man die leute direkt fragt was sie möchten dann kommt keine ahnung.


Ich sitze irgendwie zwsichen 2 Stühlen, da ich die Leute vom Gemeinderat verstehen kann welche sich die Zeit nehmen in ihrer Freizeit so etwas organisieren zu wollen, und ich verstehe die Leute vom Jugendzentrum wenn sie keinen Bock haben.
Bei der letzten Sitzung gab es wieder dieses Thema und da sagte einer der beiden das er für den frühjahr eine wanderung mit grillen geplant hat und das unbedingt gemacht werden muss?
wenn ich die leute dann frage in der gruppe kommt wieder keine antwort.

Mittlerweile ist mir das ganze echt zu blöd weil alles einseitig läuft. Das komische ist nur das einige diese jugendlichen einige dieser aktivitäten alleine machen ohne uns. ich weiss nicht was ich falsch mache ich lasse ihnen den freiraum im zentrum und sie können dort kommen und gehen wann und wie lange sie wollen.

Am liebsten würde ich die Arbeit im Jugendzentrum aufgeben. Der Gemeinderat erwartet eben das die Jugend aktiv ist, aber diese Leute die eben das Jugendzentrum nutzen wollen sich dort nur treffen und halt zusammen Spaß haben beim plaudern usw. ohne irgendwelche aktivitäten die jemand von außen aufzwingt.

ich weiß nicht was ich machen soll. ich komme an den leuten überhaupt nicht mehr ran da sie sich von mir nichts mehr sagen lassen.
was soll ich jetzt tun?

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https://www.urbia.de/forum/28-finanzen-beruf/5675381-ehrenamtliche-taetigkeit-bloede-situation-und-weiss-nicht-mehr-wie-ich-weitermachen-soll

Du hast diesen Text doch schon mal Wort für Wort exakt so gepostet und Antworten erhalten...

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Guten Tag, ja die Situation hat sich auch etwas geändert. Ich weiß allerdings nicht mehr wie ich den alten Thread wieder aktuell halten soll.
Liebe Grüße und ein gutes Neues Jahr.

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Ich hatte den anderen Thread gerade gelesen.

Wie alt sind die anderen Gemeindemitglieder, die da fordern? Welche Erfahrung haben sie in der Arbeit mit Jugendlichen?

Ich denke, das sich die Interessen generell gravierend geändert haben und solche Einrichtungen, je nachdem wo sich die Gemeinde befindet, Stadt/Land, und wie viele Mitglieder sie erreicht, sich eigendlich überholt haben.

In ein Ehrenamt investiert man die private Zeit, die man hat. Meine Tochter macht das auch, aber man sollte sich nicht ausbeuten lassen. Ich würde eine Aussprache mit dem Pfarrer suchen und ihm meine Sichtweise darlegen.

Vielleicht kann man ja jemanden, der Sozialpädagogik/soziale Arbeit studiert, aus dem Kirchenkreis mit ins Boot holen. Vielleicht hat der ja andere Ideen?

Hier gibt es immer Freizeiten, aber ab einem Alter von geschätzt 16/17 erreicht man bis auf wenige keine Jungendlichen mehr.

Allen einen guten Rutsch und Frohes Neues.

Bearbeitet von Schnittchenfrau
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Ich glaube, dass dieses Programm (Kochkurs + Wanderung mit grillen) für die Zielgruppe völlig uninteressant ist. An deiner Stelle würde ich mich vermutlich aus dem Ehrenamt verabschieden. Nicht, weil du ungeeignet bist, sondern weil die Vorstellungen, die dir diese Menschen aufdrücken, für Jugendliche völlig unpassend sind.

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Verfahrene Situation.

Das beste Jugendzentrum nützt nix, wenn dort niemand arbeitet, der was von der Sache versteht.

Nun hat sich dort ein Club gefunden, der das Haus gerne als Treffpunkt nutzt, aber mit der Gemeinde nix am Hut hat.
Die Gemeinde wiederum möchte, das dort was passiert. (Warum eigentlich? Weil sie sehen wollen, was mit ihrem Geld passiert? Um vor der Nachbargemeinde anzugeben? Um Fördermittel zu bekommen? Oder wie?)

Ich spinne Mal:
Hättet ihr eine angestellte Diakonin oder Jugendreferentin, dann würde die regelmäßig dem Gemeindevorstand berichten. Sie würde von Treffen im Jugendheim erzählen, von Billard-Abenden und Partys. Sie würde darauf hinweisen, dass es viele gute Gespräche gab und wie wichtig es ist, dass die jungen Menschen einen verlässlichen Anlaufpunkt haben.
Also wäre eigentlich nix anders, außer, dass jemand der Gemeinde gut verkauft, was da passiert... ;-)

Du hängst da aber zwischen allen Stühlen. Du bist kein Seelsorger, dir schüttet auch niemand sein Herz aus (warum auch), die Gemeinde erwartet aber unklare Dinge von dir, die so nicht funktionieren.

Was kannst du tun?

Meiner Meinung nach ist es ein Fehler, dieses Haus jungen Erwachsenen einfach kostenlos und auch quasi unbeaufsichtigt zur Verfügung zu stellen.
Gemeinsam abhängen können die an jeder Ecke. Eine Dartscheibe kann man sich in den Keller hängen.

Wenn die Leute dort alle volljährig sind, würde ich keine Ausflüge anbieten, das ist doch albern. Die kommen selbst überall hin, wo sie hinwollen.
Ich würde die in die Pflicht nehmen: wenn sie diese Räumlichkeiten weiter nutzen wollen, dann... ...sollten sie etwas dafür tun.
Sie könnten z.b. mal ein paar der Räume streichen. Vor Weihnachten beim Tannenbaum aufstellen helfen. Während des Ostergottesdienstes draußen Ostereier verstecken, die die Dorfkinder dann suchen dürfen. Stühle schleppen für ein Konzert. Waffelstand betreuen beim Gemeindefest. Und und und...

Leider bist du - als ehemaliger Jugendlicher und fast-Freund - in einer ganz schlechten Ausgangsposition, um dort Forderungen zu stellen.
Wenn ihr was ändern wollt, dann überlegt gut: was?
Was wollt ihr von den Leuten?
Stichwort Gemeindeanbindung.
Stichwort Zusammenarbeit.
Und dann greif dir zwei vernünftige, noch deutlich ältere (aber nicht allzu konservative) Mitglieder aus dem Gemeinderat, setzt euch mit den Jugendheim-Nutzern zusammen und
handelt die zukünftigen Bedingungen aus.

Verstehe ich richtig, dass es um eine Kirchengemeinde geht? Dann wäre es evtl gut, den Pfarrer ab und zu mitzunehmen, wenn der nicht der totale Jugendschreck ist.

Aber behandelt die volljährigen Nutzer dieses Hauses nicht wie Jugendliche, denen man die Möglichkeit gibt, mal einen Ausflug in die Großstadt zu machen oder wie Senioren, denen man etwas Abwechslung in ihren tristen Alltag bringen möchte ;-) Das geht schief.

LG