Anschluss finden

Wir sind vor ca. 2 Jahren von der Stadt in eine ländliche Gegend gezogen. Wir sind beide nicht von hier. Unser Sohn war 2 Jahre als wir hierher gezogen sind. Direkt mit dem Einzug startete auch die Eingewöhnung in die Kinderkrippe. Wir leben in einem Neubaugebiet mit insgesamt 12 neuen Häusern. Die meisten sind mit 2-3 Monaten Versatz zur gleichen Zeit eingezogen, so auch wir.
Wir haben noch Freundschaften aus unserem vorherigem Wohnort, aber um sich mal für ein Stündchen auf einen Kaffee bzw. Spielplatz zu treffen, ist die Fahrt einfach zu weit.
Wir haben zum Geburtstag von unserem Sohn im Sommer dann direkt die halbe Gruppe aus der Krippe inkl. Mütter bzw. Väter eingeladen und alle haben sich gefreut. Eine Mutter meinte, sie wären auch vor 2 Jahren hergezogen aber haben noch keinen Anschluss. Und sie fand es schade, hier noch niemanden zu kennen und hat sich gefreut, dass wir sie eingeladen haben. Diese eine Mutter habe ich im kommenden Jahr ab und zu mal angeschrieben ob wir was unternehmen (Spielplatz o.ä.) und sie auch mal zum grillen eingeladen. Es hat immer ewig gedauert bis ich eine Antwort bekommen habe. Natürlich hat es nie geklappt. Die Einladung zum grillen war kurz vorm Urlaub und sie schrieb mir, sie würde sich melden wenn sie zurück kommen. Sie hat sich nicht gemeldet. Habe sie abgehakt.

Im Kindergarten dann hat unser Sohn schnell Freunde gefunden und ich habe mit einer Mutter nach Corona auch regelmäßig Spieldates ausgemacht. Uns hat es gefallen, den Kids hat es gefallen. Diese Mutter ist gebürtig von hier und lebt im Nachbarort. Leider ist es hier so, dass immer ich das nächste Treffen anfrage oder Veranstaltungen wie Faschingsfeiern etc. weiterleite. Sie freut sich zwar immer und sagt meistens auch zu. Aber wenn ich mich nicht melde, passiert da nichts. Ich würde auch mal gerne gefragt werden ob wir irgendwo mit hin kommen wollen. Da es einer der besten Freunde meines Sohnes ist, melde ich mich trotzdem weiterhin bei ihr.

Mit den anderen Familien, mit denen wir uns gut verstehen, ist es ähnlich. Sie haben ab und zu mal Zeit aber immer müssen wir die Initiative ergreifen und was vorschlagen oder nachfragen. Nach einem längerem Zeitraum, kann sich doch auch mal der andere melden oder was vorschlagen, oder nicht?

Wir laden zu Halloween ein. Die Leute kommen zwar und freuen sich, dass wir was machen und einladen. Aber es kommt nichts zurück.

Mit einer Familie ist das Verhältnis von sich gegenseitig melden ausgeglichen. Aber die haben natürlich auch nicht immer Zeit.

Die direkte Nachbarschaft ist katastrophal. Wir werden total ausgeschlossen und ich habe zwei, drei Sachen mitbekommen, die über uns bzw. mich gelästert wird. Völlig an den Haaren herbeigezogener Unsinn. Der von so frustrierten klatschtanten verbreitet wird. Ich würde angeblich unfreundlich schauen:-D oder grimmig gucken. Mich hat das schon verletzt. Hier gibt es 4 Familien die sich wohl ab und zu treffen und auch mal zusammen feiern. Wir waren immer zu allen freundlich. Es gab auch schon eine Art „juhu wir wohnen jetzt alle seit so und so vielen Jahren hier - Feier“ die komplette Nachbarschaft war eingeladen nur wir nicht. Dann nochmal ein Anstoßen 🥂 auf irgendwas, ich stand bei der Einladung direkt daneben, wir wurden nicht eingeladen. Obwohl ich mit der Person schon Kontakt hatte und wir auch schon miteinander was unternommen hatten. Ich war in dem Moment einfach so perplex und wusste gar nicht was ich sagen soll. Bin dann einfach weitergegangen.
Ist es ratsam das einfach mal anzusprechen oder es auf sich beruhen zu lassen und die Personen zu meiden?
Ich war noch nie in so einer Situation.

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In ländlichen Gegenden und Dörfern ist es tatsächlich nicht unbedingt leicht Anschluss zu finden viele sind dort aufgewachsen und kennen sich von klein auf teilweise über 2 oder 3 Generationen . Aber auch unter den zugezogenen ist das manchmal nicht so einfach die meisten jungen Familien sind damit beschäftigt ihrs alles unter den Hut zu bekommen . Haushalt / Haus , Kinder , Arbeit , bestehende (langjährige) Freundschaften zu pflegen , weitere Familie Omas ,Opas , Geschwister .... Da fehlt manchmal einfach der Elan + zeitlich muss es dann auch noch zusammen passen heißt das muss dann meistens alles im Vor raus geplant werden . Mit Kindern planen vor allem wenn man mehrere hat ist auch immer so eine Sache irgendwas ist immer oder kommt dazwischen man will ja auch nicht dauernd absagen . Es meint keine böse wenn er sich nicht von sich aus meldet ich kenne das selbst man nimmt es sich vor aber kommt dann doch wieder drüber weg weil viel beschäftigt , irgendwas kommt dazwischen .
In ländlichen Gegenden hat auch fast jeder einen Garten die Notwendigkeit nach der Arbeit wenn man das Kind aus der Kita geholt hat auf den Spielplatz zu gehen ist also weniger gegeben . Mit der direkten Nachbarschaft kann man Glück oder Pech haben Nachbarn kann man sich nicht aussuchen . Neubaugebiet kann super sein wenn es mit den Nachbarn toll passt und sie ähnlich eingestellt sind aber es kann auch richtig schwierig sein wenn es nicht passt grade wenn da viele mit Kindern aufeinander hocken gibt es auch da immer mal Berührungspunkte . Neid gibt es in Neubaugebieten sicherlich auch genug die meisten dort sind eben in einem ähnlichen Alter und einer ähnlichen Lebenssituation der direkte Vergleich ist also mehr gegeben .
Versuch weiter dran zu bleiben die Kontakte fürs Kind ergeben sich von alleine wenn dein Kind in der Schule ist fängt es an das sich die Kinder selber verabreden da wird es immer unwichtiger ob man sich als Eltern auch gut versteht . Was deine Kontakte angeht versuche es über Vereine , Sport ,deine Interessen .
Ach und die frustrierten Klatschtanten aus der direkten Nachbarschaft würde ich nicht drauf ansprechen damit gibst du denen nur noch zusätzlich Feuer + ich glaube nicht das das etwas bringt . Lass sie links liegen und ignoriere sie glaub mir das kratzt die viel mehr.

Bearbeitet von forentante
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Danke Dir.
Wir sind beide in Vereine eingetreten und man Mann sogar als Trainer. Wir sind schon bemüht, würde ich sagen. Ich verstehe ja auch, dass die Familien, die hier ihre ganze Familie, sprich Oma, Opa, Geschwister usw. haben, vielleicht schon mehr ausgelastet sind. Aber wenn man nicht weit entfernt wohnt und eh spazieren geht, dann kann man doch einfach mal vorbeischauen. Mache ich bei einer Familie auch, die 2 Straßen weiter wohnt. Ich habe sie auch schon gefragt, ob ich mich aufdränge und sie soll es bitte sagen, sie meinte, sie empfindet es überhaupt nicht als aufdrängen, wenn es gerade nicht passt würde sie es schon sagen. Die Kinder spielen gerne zusammen. Ich verstehe aber nicht, warum sie sich dann nicht einfach mal von sich aus meldet. Mir ist hier auch schon aufgefallen, das ist jetzt überhaupt nicht böse gemacht, dass die Leute immer so reden als wären sie 24/7 voll beschäftigt und am totalen Limit. Ich habe immer gedacht, omg-was müssen die alles machen, als ich dann aber mal bisschen hinter die Kulissen geguckt habe, ist mir aufgefallen, dass es keinesfalls sooooo viel ist. Es wird immer nur so geredet, „Stresd hier, Stress da“. Mir kommt es manchmal vor als wollten sie sich übertrumpfen, wer am meisten Stress hat. Ich und mein Mann haben uns nur gedacht, das ist halt das normale Leben und trotzdem gibt es ja noch genug Freiräume.
Mich macht es einfach traurig. Wir als Kinder haben den ganzen Tag draußen gespielt und sind nur zum Essen rein.
Wir haben auch einen Garten mit Spielgeräten und Sandkasten, ich gehe aber trotzdem gerne auf Spielplätze.