Patenonkel macht uns viel zu große Geschenke

Hey ihr Lieben, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen...

es geht um den Paten unserer Tochter ( 3 Jahre alt), bzw. die sehr großen, für unsere Verhältnisse viel zu kostspieligen
Geschenke die er macht.

Er ist kein Verwandter von mir oder meinem Mann, ehrlich gesagt habe ich ihn seit unserer Hochzeit höchstens 15 Mal persönlich gesehen. Als mein Mann (bevor wir uns kennen lernten) in Frankfurt studierte, war er sein bester Freund, Studienkollege und Mitbewohner.

Er ist super lieb und gibt sich viel Mühe mit unserer Kleinen, er meldet sich oft, kann uns aber leider nur 2-3 Mal im Jahr besuchen, da er 4 Stunden entfernt von uns lebt. Er ist immer für uns da wenn wir ihn brauchen, hat immer ein offenes Ohr für uns, wir sind froh, ihn als Paten zu haben.#herzlich

Doch... Onkel M. kommt aus einer völlig anderen "sozialen" Schicht als wir, er ist hat mittlerweile promoviert und stammt auch noch aus einer Adelsfamilie, wir sind mehr "gutbürgerlich";-)

Wenn er uns zum Geburtstag und zu Weihnachten besucht haben wir im vorhinein immer Bauchschmerzen, mit welchen
übermäßig teurem Geschenk wird er wohl wieder in der Tür stehen ?

Ich weiß, das klingt wie ein Luxusproblem, aber meinen Mann und mich belasten diese Großen Geschenke sehr.
Wir können nicht mit dem Finger darauf zeigen, was uns direkt daran stört, hat er ein schlechtes Gewissen da er die kleine nicht oft sieht, will er sich unsere Zuneigung/ die meiner Tochter erkaufen, glaubt er wir könnten unserer Tochter nichts "angemessenes bieten ?...

Er mein es bestimmt nicht böse, doch in den letzten 3 Jahren ist bereits eine fünfstellige Summe auf das Sparbuch unserer Tochter geflossen, von den enormen Geschenken (wie Steiff Studio Tiere) zusätzlich gar nicht zu reden.

Wir haben ihm schon oft gesagt, das es zu viel ist, dass wir uns nicht wohl dabei fühlen quasi überhäuft zu werden.
Er winkt dann immer mit den Worten ab: "das passt schon", oder "mich hat ja schließlich keiner gezwungen" und
dann wird das Thema gewechselt.

Mein Mann hat obendrein noch Angst ihn zu verärgern oder die Freundschaft zu trüben, will ich mit ihm über das
Thema reden sagt er immer nur: " Das ist halt die Oberschicht"#klatsch



Habt Ihr eine Idee wie wir auf die Situation reagieren sollen? wir möchten auch nicht das unsere Tochter Ihn
nur als Wünscheonkel in Herz schließt.

Vielen lieben Dank im Voraus

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Hi,
ihr habt es jetzt 3 Jahre angesprochen.............der Mann ist Erwachsen und weiß offensichtlich was er tut.

Bedankt Euch, laßt ihn, per Whats App oder wie auch immer, an eurem und an dem Leben seines Patenkinds teilnehmen und seit froh und glücklich, daß der Rest so gut passt.

Wir haben 2x so richtig daneben gegriffen, mit unseren nicht verwandten Paten, obwohl mein Mann mit ihm aufgewachsen war, ich kannte sie "nur seit 1999", wurde 2010 dann zur Patentante ernannt.

Macht auch mal Urlaub, in seinem Wohnort, so daß man sich evtl. noch 1x mehr im Jahr sieht, und ansonsten, ordentlich die Freundschaft pflegen und alles ist gut.

Alles Gute

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Ich verstehe euer Problem schon. Allerdings fände ich es noch befremdlicher, wenn er sich gar nicht melden würde und da Geld und die Geschenke dann als „Ausgleich“ kommen würden. Aber das ist ja nicht so. Er ist ein feiner Kerl, er ist euch wichtig und ihr ihm scheinbar auch.

Hat er selbst noch keine Kinder oder Familie? Hat er weitere Paten oder Nichten/Neffen? Dann ist das jetzt vielleicht auch nur eine Momentaufnahme und bleibt kein Dauerzustand.

Wenn ihr es angesprochen habt und es trotzdem so weiter läuft würde ich es vermutlich belassen.

Das einzige was ihr noch machen könnt ist nicht bloß wenn das Geschenk/Geld schon überreicht wurde zu sagen „Oh nein, das ist zu viel. Das wäre doch nicht nötig gewesen!“ sondern es schon vorher anzusprechen. Denn in der Situation sagt man dann natürlich nicht „Achso, na dann nehme ich die Hälfte wieder mit.“ Ihr könntet also vorher schon einen Wunsch in angemessenem Budget mitteilen und dann dazu sagen „Das ist vom Wert her auch angemessen. Wir möchten nicht, dass du dann noch was drauf legst. Wirklich. Wir wissen das ist immer lieb gemeint aber uns ist das unangenehm.“

3

Ich tippe darauf, dass er noch keine Kinder hat. Dann lasst ihm doch die Freude und lasst ihn im Gegenzug an eurem Leben teilhaben. Später nimmt er eure Tochter vielleicht mal auf teure Reisen mit. Vielleicht egalisiert sich alles auch wenn er eigene Kinder hat. Nehmt das Geld für den Führerschein, schenkt ihm Fotos der Kleinen, rahmt selbstgemalte Bilder etc. . So ein Patenonkel ist doch super. Er schenkt gerne, also lass ihn.

Bearbeitet von Rubanke
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Hi AnniMaus!

ich kann gut verstehen, dass euch das schon manchmal unangenehm sein kann. Generell glaube ich fühlen wir uns oft nicht wohl, wenn wir das Gefühl haben mehr zu bekommen, als wir verdienen. Aber ich finde die anderen haben da auch Recht damit, dass er ein erwachsener Mann ist. Und falls er wirklich selbst keine kleinen Kinder in der Familie hat sieht er das vielleicht auch als Chance, sich beim Aufwachsen der Kleinen zu beteiligen. Ich finde es ist eine schöne Idee, dass auch ihr ihn mal öfter besuchen fährt.

Wenn ihr euch wirklich super unwohl fühlt, würde ich es auch im Vorhinein thematisieren. Vielleicht einfach darüber sprechen und sich schon im Vorfeld ausmachen, was zu Weihnachten geschenkt wird. Dann gibts auch keine unangenehmen Überraschungen. Ich finde als Erwachsene Menschen kann man das schon machen- vor allem da ja scheinbar alle Seiten versuchen die Beziehungen untereinander gut zu pflegen.

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Du schreibst, dass sonst alles schick ist und er abwinkt, wenn ihr ihn darauf ansprecht. Ich würde mich für mein Kind freuen und das nicht zu sehr zerdenken. Er kann und möchte es sich leisten, warum sollte er beim Kaufen schlecht über euch denken? Vielleicht freut er sich einfach, der Kleinen eine Freude machen zu können... Wenn Geld keine große Rolle spielt, schenkt er, ohne auf das Preisschild zu schauen und gut!
Ich finde es ehrlich gesagt von euch nicht nett, dass ihr aus seinen Geschenken schließt, dass er annehmen könnte, ihr könntet euch so etwas nicht leisten oder eure Tochter käme bei euch zu kurz! Das finde ich ziemlich undankbar und unnötig, zumal er ja scheinbar nichts in diese Richtung geäußert hat.
Alles Gute!

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Ich kenne das aber von mir selbst. Uns geht es echt gut, aber in unserer Familie (oder Teilen davon) sind die meisten trotzdem noch deutlich wohlhabender. Wenn die dann alle wussten, der Kleiderschrank des Kindes ist voll und zwar mit guten Sachen und dann kam da trotzdem noch mehr, dann hat mich das immer total gewurmt. Nach dem Motto „Sehen die nicht, dass sie schon alles hat und zwar qualitätvolle Sachen? Wollen die uns irgendwas unter die Nase reiben? Warum wollen die ständig zahlen, warum das Ferienhaus bezahlen nur weil sie 2 Nächte dazu kommen? Denke die wir können uns das nicht leisten?!“

Es hat echt lange gedauert (und mein Mann hat mir die Augen geöffnet) das einfach als ganz harmlose Freude an Schenken und Geben zu bewerten, nicht als unterschwelligen Angriff. Und jetzt akzeptiere ich es einfach und genieße es auch manchmal.