Jetzt schon Gedanken an Geburt

Hallo zusammen,

Ich hab auch schon im Forum Geburt darüber geschrieben.

Wir planen derzeit das 3. Kind.

Das 1. Kind kam im Krankenhaus zur Welt und endete katastrophal aber trotz Katastrophe glimpflich. Mein Sohn hat trotzdem Schlaganfall unter der Geburt, kaum Einschränkungen was einem Wunder gleicht und Ärzte so noch nie gesehen haben. Ich bin sehr sicher das die PDA kombiniert mit benötigter Rückenlage und künstliches Fruchtblase öffnet, die Ursache all dem ist. Ebenfalls prägend. Das, weil die Hebamme zwei Geburten allein managen musste, die Versorgung von mit untern Tisch fiel, einfach weil ich eher ne ruhige Gebärende war. Dadurch sah ich sie gefühlt 5 Minuten pro Stunde beiläufig zur Kontrolle. Dadurch fiel die Notlage zu spät auf und der Notkaiserschnitt der nötig gewesen wäre, war unmöglich.

Somit bin ich bei Kind 2 ins Geburtshaus. Es war ein Träumchen, kaum Schmerzen und keine Verletzungen.

Irgendwie bring ich Geburtsorten Unglück, weil sowohl die Klinik meines ersten Kindes als auch das GH meines 2. Kindes sind mittlerweile geschlossen und weg vom Markt.

Die Hebamme gibt es zum Glück noch, die macht aber offenbar nur noch Hausgeburten. Damit hadert mein Mann etwas, hat er aber schon beim GH und war danach total euphorisch dazu.

Das einzige andere GH nimmt erst ab Wochen 8 auf und Garantien gibt es keine ein Platz zu ergattern. Mit 8+... brauch ich aber keine HG anmelden, wenn ich kein Platz im GH bekomme.

Ich weiß völlig bescheuert, ich bin nicht mal schwanger sondern gerade mitten in meiner Periode. Wir beginnen aber im Januar und die ersten beiden kamen im ÜZ4 bzw 1, also geh ich mal von aus schnell schwanger zu werden.

Ich will auf keinen Fall ins KH. Ich glaub ich muss mein Mann schnell von ner HG überzeugen. GH is mir im Aufnahmeprozesere zu unsicher und irgendwie echt zu spät. Mit Woche 8+... bin ich ja schon für den 3. Orden spät dran (das renomierteste Klinikum für Geburten in ganz München).

Irgendwie pervers mich schon mit Geburt beschäftigen zu müssen, ehe überhaupt eine Befruchtung bestätigt ist.

Ich hab einfach Angst vor den desaströsen Zuständen von Personalmangel im Krankenhaus. Ich will zwar meine Geburt selbst bestimmen aber eine Hebamme non stopp ideal still als Begleiter haben die regelmäßig die vitalwerte vom Kind prüft und mich nicht im Stich lässt und es dann für ein KS zu spät wäre, wie damals. Unter gar keinen Umständen will ich erneut mit ner Saugglocke gefoltert werden, Die hat mich damals körperlich wie psychisch als Krüppel hinterlassen.

Sorry für die Wortwahl aber die Saugglocke wäre ein inakzeptabler Endgegner. Wenn ich kein Platz auserklinisch bekomm, gäb es nur ein KS und ich würde schon gern natürlich gebären, das ist für mich aufgrund der Zustände im KH aber keine Option!

Was würdet ihr machen?!

LG Küken

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Hallo!

Ich glaube ich würde versuchen die erste Geburt, und wie es zu all dem kam, medizinisch und psychologisch aufzuarbeiten.
Du hast offenbar sehr schlechte Erfahrungen gemacht bei deiner ersten Geburt. Das tut mir sehr leid für dich. Das ist aber nicht die Normalität. Im Normalfall sind die Gebärenden
Gut betreut und alles geht gut.

Ich würde mir psychologische Hilfe suchen.

Zum anderen Thema mit der Hausgeburt.
Finde da müssen beide Partner von überzeugt sein. Jemanden überreden ist glaube ich eher schwer. Da muss man schon dahinter stehen und alle Verantwortung und Konsequenzen gemeinsam tragen.

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Das hab ich damals aufgearbeitet mit Psychiaterin und Hebamme und meine letzte Geburt hat mich geheilt.

Ich weiß aber das eine gute Begleitung unter der Geburt mit einer wildfremden Hebamme schlicht Glück ist und keine Selbstverständlichkeit. Wenn man nicht das Problem hat, von einer Hebamme die sich fünfteilen muss, dann hat man ggf eine unsensible und übergriffige und was macht man, wenn man Pech hat.

Mir gibt es Kontrolle und damit Sicherheit die Hebamme die die Geburt leitet vorab zu kennen und zu wissen, dass sie in dem eigenen Interesse arbeitet und nicht gegen einen. Natürlich ist das im Krankenhaus KEIN Standard eine Hexe zu erwischen, aber wenn man sich die zahlen der Frauen anschaut die unter der Geburt Gewalt erleben und Übergriffe erleben, die weder medizinisch Not tun noch sonstiges, dann will ich diese Form der Kontrolle behalten. Ich will auch kein Schichtwechsel unbestimmter Art und Weise. Weil wenn du unter der Geburt bist, kommst aus der Situation nicht heraus und wehren kann man sich nicht mehr.

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Hallo, gibt es nicht die Möglichkeit, deine vertraute Hebamme mit in den Kreißsaal im KH zu nehmen als Beleghebamme?
So kenne ich es jedenfalls aus Berlin?
Wenn das ginge, wäre es vielleicht der passende Kompromiss. Die Infrastruktur des KH verbunden mit der 1:1 - Betreuung durch deine Hebamme?

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Die betreffende Hebamme macht keine Begleitung im Krankenhaus. Weil sie aufgrund der dortigen Hierarchie nix zu melden hätte und am Ende alle dortigen Richtlinien inkl Interventionen an "ihren Schwangeren" erdulden muss. Im Krankenhaus ist das Paradoxon, dass zwar keine Geburt ohne Hebamme erlaubt ist, aber spätestens zur Übergangsphase der Arzt dazu kommen muss und am Ende stehen dessen Instruktionen über denen der Hebamme.

Beleghebamme sind fast noch seltener wie jene für Hausgeburten. Weil ne Hebamme entweder im Sinne der Schulmedizin arbeitet oder im Sinne der Hebammenwissenschaften... das beißt sich zwar nicht gänzlich, aber meine Erfahrung ist, dass ne freie Hebamme nicht grundlos frei arbeitet obwohl sie so wirtschaftlich aber auch von der Arbeitsbelastung deutlich schlechter gestellt ist. Meine Hebamme jedenfalls kann im Krankenhaus nicht mit voller Überzeugung arbeiten. Da viele Schemata dort etabliert sind, die sie in ihrer verpflichtenden Zeit in der Ausbildung im Krankenhaus schlicht erst überzeugt haben, nicht regulär in diesem Setting zu arbeiten. Wenn sie ins Krankenhaus abgibt, weil die Richtlinien aber auch die Situation eine Verlegung erfordern, gibt sie das komplett ab.

Ich selbst wüsste bei ner Beleghebamme die ich mir neu suchen müsste, nicht ob ich mit ihr gut klar komme. Wenn das zwischenmenschlich nicht flippt, hab ich nur eine Chance,ggf zwei, aber nicht mehr. Bei der Hebamme vom 2. Kind, weiß ich was ich bekomm und wir sind voll auf einer Wellenlänge.

Ich würde ehrlich gesagt auch gar nicht ins KH wollen. Krankenhaus ist für mich ein Ort zum operieren und für Notfälle. Ich würde mich dort nicht sicher fühlen, sondern eher (blöder Vergleich) wie ein Schwein im Schlachthöf. Meine größte und einzige Angst ist kein KS sondern eine Saugglocke. Im Geburtshaus oder bei der Hausgeburt kann man aber darauf nicht zurückgreifen. Deswegen hatte ich überhaupt den Mut es erneut natürlich zu wagen. Mein erster Gedanke bei meinem 2. Kind war sofort ein WKS. Natürliche Geburt im KH ist von so vielen Ängsten überschattet, das allein aufgrund dessen keine komplikationslose Geburt zu erwarten ist.

Mein Mann will nur für etwaige Notfälle ein Klinikum in der Nähe haben. Aber wir wohnen in München, max 10 Minuten von Großhadern entfernt. Im Krankenhaus ist man oft so lang unbegleitet, da landet man im Ernstfall auch nicht zwingend schneller im op. Und die Wahrscheinlichkeiten bei der dritten natürlichen Geburt plötzlich ein KS zu brauchen... wo jede Sekunde zählt, ist unwahrscheinlicher als im Lotto zu gewinnen. Nur unter 1% sind echte NKS, die meisten,da drängt nicht die Zeit. Und nur bei 1 zu 1 Betreuung fallen Komplikationen auf, noch ehe sie kritisch werden. Beim ersten war ich schon etwas länger im kritischen Zustand und das war ein zufallsfund. Daher vertrau ich nur einer 1 zu 1 Betreuung.