Angst vor unerfülltem Kinderwunsch?

Hallo,

die letzte Zeit war nicht einfach für mich. Ich bin mittlerweile 27 und mit jedem Jahr, das vergeht habe ich immer mehr Angst vor der Zukunft.

Ende des letzten Jahres wurde ich arbeitslos und nun hab ich nach 3 Monaten Arbeitslosigkeit endlich einen Job gefunden, der meinen Anforderungen entspricht. Im April fange ich an dort zu arbeiten. Ich muss sagen, ich steckte die letzte Zeit in einem tiefen Loch und konnte keinen positiven Gedanken fassen, weil ich das Gefühl hatte, ich soll scheinbar nicht glücklich werden. Nun mit den Job hat es sich gedreht und ich kann endlich wieder aufatmen und mich auf die Zukunft freuen.

Allerdings habe ich auch sehr starke Sorgen und Angst davor, was die nächsten Jahre bringen.
Ich wünsche mir schon sehr lange ein Kind. Verstärkt seit 4-5 Jahren, aber dann steckte ich in der Ausbildung, war im Berufsleben nicht gefestigt usw. Nun fange ich den Job an und kann hoffentlich in den nächsten 1 1/2 -2 Jahren mit der Familienplanung anfangen..

Meine Ängste beziehen sich darauf, dass es ja nicht selbstverständlich ist, schwanger zu werden und ein Kind zu bekommen. Und ich hab unendliche Angst davor, dass es mich treffen könnte und ich gar keine Kinder kriegen werde. Ich liebe Kinder. Wenn wir irgendwo hinfahren und die Leute haben Kinder, ich bin immer liebendgerne, die jenige die auf die Kinder aufpasst und mit ihnen spielt.
Mir kommt dann häufiger der Gedanke, was wenn ich niemals selber Mama sein werde?

Ich weiß es ist total unnötig sich darüber Gedanken zu machen, solange man es noch nicht probiert hat. Aber ich hab eine Vorgeschichte, die diese Ängste ausgelöst hat. Zu Beginn der Beziehung mit meinem jetzigen Freund habe ich mich mit Chlamydien bei ihm angesteckt. Dies blieb fast ein Jahr unbemerkt, bis das zufällig bei der Vorsorgeuntersuchung rauskam. Danach war ich psychisch total am Ende. Es war ein ewiges hin und her. Bis meine Tests negativ waren, vergingen noch 4-5 Monate. Chlamydien können ja im schlimmsten Fall unfruchtbar machen. Ich hatte lange Zeit danach Probleme mit dem scheidenmillieu und auch noch schmerzen im Unterleib. Auch heute manchmal noch ein stechen links oder rechts, meine Ärztin machte Ultraschall, aber konnte so nichts feststellen.
Dies war der Auslöser für die ganzen Ängste, die mich bis heute, 5 Jahre später immernoch plagen.

Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich meine es plagt mich seit Jahren und je älter ich werde, umso schlimmer wird’s weil ja die biologische Uhr auch irgendwann „tickt“.

Zu meinen Lebensvorstellungen gehört es auf jeden Fall dazu; eine Familie zu gründen. Klar, es gibt Möglichkeiten und im schlimmsten Fall kann man adoptieren aber ich möchte unbedingt diese Schwangerschaft selber erleben. Zusehen wie mein Kind in meinem Bauch wächst und dann später die ersten Wörter sagt oder die ersten Schritte macht.


Das ist jetzt so ein langer Text geworden, das war garnicht geplant. Dennoch bedanke ich mich bei den Leuten, die sich die Zeit nehmen und ihn durchlesen.
Vielleicht finden sich Gleichgesinnte.
Ich freue mich auf jeden Fall über eure Rückmeldungen.

1

Ich möchte dir einmal meine Geschichte erzählen, einfach um dir Mut zu machen.

Ich wollte immer früh Mutter werden und hatte genau wie du einen großen Kinderwunsch. Mit 16 kam ich mit meinem ersten Freund zusammen und mit 21 redeten wir über Hochzeit und Kinder nach dem Studium. Mit 22 kam die sehr schlimme Trennung und ich hab 3 Jahre gebraucht darüber hinweg zu kommen. Weitere 3 Jahr vergingen. Nach 6 Jahren Single traffic ich meinen 2. Freund. Es war eine schöne Beziehung aber eine i d er ich mich extrem aufgegeben habe. Trennung mit Anfang 30 nach zwei Jahren. Ich hab meinen Kinderwunsch dahin schwinde sehen. Immerhin war ich davor 6 Jahre Single und man bekommt ja auch nicht im ersten Jahr der Beziehung Kinder. Ich hab mich innerlich damit abgefunden keine Kinder zu bekommen. 7 Monate nach der Trennung hab ich meinen jetzigen Freund kennnengelernt. Und es war ziemlich schnell klar: Der isses fürs Leben. Drei Dates und wir waren zusammen. Er meinte am Anfang er wolle keine Kinder. Für mich okay, da ich ja mit dem KIWU abgeschlossen hatte. Nach 2 Jahren zusammengezogen, nach 3,5 Jahren meinte er, er kann sich Kinder mit mir vorstellen, nach 4 Jahren haben wir angefangen zu üben und naja: Ein Schuß ein Treffer. Wir waren beide 34. Alles verlief Komplikationslos und der Kleine ist 1,5 Jahre mittlerweile. Es steht sogar ein zweites Kind im Raum, was ich definitiv abgeschrieben hatte weil ich dachte mit 34 + die KiWu Zeit wird es definitiv nur eins.

Mit 25 hätte ich im Leben nicht erwartet wie glücklich ich jetzt bin. Ich hoffe die Geschichte macht dir Mut.

2

Das freut mich unglaublich für dich. Und dass es auch auf Anhieb geklappt hat❤️ das Leben ist leider nicht planbar.. Ich habe nur schreckliche Angst davor in ein paar Jahren dazustehen und die Diagnose zu bekommen, ich könne keine Kinder bekommen.. man weiß es ja nicht, vielleicht mache ich mich auch einfach nur verrückt und es wird sofort klappen. Wie gesagt; man weiß das alles leider nicht..

25

Hab mir deine anderen Antworten mal angeschaut. Vielleicht hilft es dir auch wenn du jetzt einfach schon mal ein paar Dinge tust um dann gleich los zu legen wenn es für euch passt:

- jetzt schon mal nach Eigenheim schauen wenn das euer Wunsch ist
- Anfangen den Zyklus zu tracken um ihn kennen zu lernen und vertrauter mit den Methoden zu werden
- Beim Frauenarzt sich einmal durchchecken zu lassen (vielleicht kann der dir auch die Angst nehmen wegen den Chlamydien)
- sich vielleicht mal mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinandersetzen wie man den Kinderwunsch später unterstützen kann. Es gibt ja wirklich viele Wege wie einem ein FA helfen kann wenn man Probleme hat.

weitere Kommentare laden
3

Ich kann dich gut verstehen. Mein Mann hatte letztes Jahr Zweifel, ob er wirklich Kinder möchte, nachdem wir uns davor eigentlich immer einig waren, dass wir das wollen. Das war eine harte Zeit für uns und ich hatte fast das Gefühl, ich muss mich zwischen der Liebe meines Lebens und einem Leben mit Kindern entscheiden. Glücklicherweise ging die Krise vorüber und er wollte.

Da bekam ich dann auch erst mal Angst, was ist, wenn es nicht klappt. Ich weiß nicht, ob er mit mir den Weg einer künstlichen Befruchtung oder Adoption o. Ä. gegangen wäre, er ist eher der Typ, der sagt, was nicht sein soll, soll nicht sein...

Naja, jedenfalls hat es im dritten Zyklus geklappt, obwohl wir beide nicht mehr die Jüngsten sind.

Also: es muss nicht stimmen, was die Angst sagt!!

Ich wünsche Dir alles Gute!

6

Es freut mich für dich, dass ihr am Ende doch noch welche bekommen habt. Es beruhigt mich auch einwenig.
Ich denke da manchmal drüber nach, Steiger mich da so sehr rein und glaube am Ende wirklich ich werde nie welche haben und dann überkommt mir die Panik.. Aber wenn ich höre, wie es bei anderen abläuft, dann beruhigt es mich sehr und ich denke, ich habe auf jeden Fall noch die Zeit.
Danke

37

Hallo!

Darf ich dir ganz ungebeten einen Ratschlag geben?
Geh zum Arzt/ zur Ärztin und lass dich einmal komplett checken.
Dann weißt du es sicher, ob es klappt oder nicht.
Sonst machst du dich wahnsinnig und lebst Jahre in Angst, obwohl das nicht nötig sein muss.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und viel Mut!

weitere Kommentare laden
4

Hi !
Oh man, dein Text liest sich wirklich krass ..
Ich denke jeder der Kinder möchte , hat bis zu einem gewissen Grad Angst davor ,jedoch bei dir nimmt es wirklich viel Raum ein und Überhand .Du bist erst 27 .. Vielleicht solltest du dir Hilfe holen , wenn du so voller Ängste steckst ?
Ich hatte auch die Bedenken ,dass es nicht klappt , da mein Mann Hodenhochstand hatte .. Es hat zwei mal problemlos geklappt .Das wird dir aber auch nicht weiterhelfen ,dass es bei anderen geklappt hat . Du wirst es erst wissen , wenn du es versuchst .
Ich bin das erste mal mit 30 Mama geworden ,das zweite mal mit 32 und fand mich damals recht jung (war die jüngste in allen Kursen ). Weshalb machst du dir so einen Druck ?Du bist doch nicht 40 .. und selbst wenn es nicht klappen würde ,hast du dann noch viele Jahre Zeit um dir Hilfe zu holen . Nicht zuletzt -so doof es klingt - liegt alles am Ende nicht in deiner Hand .auch wenn es mit Hilfe bei Personen nicht klappt , bleibt am Ende immer noch die Adoption oder eben Pflegekind -Alternative, was für mich auch immer fest im Kopf war . Letztenendes kannst du es doch selbst gar nicht steuern , durch irgendwelche Verhaltensweisen , der Kinderwunsch ist leider nicht beinflussbar und einer der wenigen Dinge , die wir nur bedingt und am Ende gar nicht beinflussen können .
Was ich nur nicht ganz verstehe ist dein Job .. Es gibt momentan überall stellen , egal wo .. das Elterngeld errechnet sich an den letzten 12 Monaten .. dann arbeite doch einfach noch ein paar Monate und leg dann los . Wenn das Elterngeld ausläuft ,kannst du dich neu bewerben . Man findet momentan überall einen Job . Natürlich wäre ein unbefristeter Vertrag schöner , aber momentan braucht man sich ja bei der aktuellen Joblage und dem Personalmangel überhaupt keine Sorgen machen , dass man arbeitslos ist ,wie das noch vor ein paar Jahren der Fall war . Ich bin nach elternzeit in einen Job gekommen , mit dem ich Teilzeit das selbe verdiene wie vorher Vollzeit .die arbeit ist doch momentan echt kein Hindernis . Du solltest aber versuchen entspannt zu bleiben . Du hast ja noch nichtmal losgelegt . Was ist erst wenn man schwanger ist .. dann muss man schwanger bleiben .. dann kommt die Geburt .. um seine Kinder hat man auch immer Angst .. so ist das ganze Leben . Vielleicht solltest du da echt schauen ,dass du dir früh genug Hilfe suchst ,wenn dich deine momentan unbegründeten Ängste so steuern ,man kann nicht immer nur in Ängsten leben ,es reicht wenn man Angst hat ,wenn es soweit ist .. Aber du spielst ja schon alle Szenarien durch , die bei dir noch nichtmal eingetroffen sind .. zudem (es ist meine Meinung ) finde ich es vor deinem Alter auch heutzutage viel zu früh um Mutter zu werden .. Ich war davor selbst noch ein Kind .. habe noch wie du eine zweite Ausbildung angefangen gehabt mit 23, weil die erste doch nichts für mich war und ich nie richtig wusste was ich wollte ,war viel mit Freunden unterwegs usw. Ich fand es erst ab Ende 20 wirklich passend .. Heute bin ich 38, meine Kinder sind 6 und 8 .. hätte ich keine würde ich jetzt auch erst loslegen .. und selbst da hätte ich mit 38 noch vertrauen ,dass es klappt .. und du bist 10 Jahre jünger .. Versuch dich irgendwie zu entspannen :-)

Bearbeitet von Sweety1127
5

Vielen Dank. Den Gedanken mir Hilfe zu holen, habe ich auch schon gehabt.. aber es ist schwer sich einzugestehen, dass man vielleicht welche braucht.
Diese Angst besteht nur wie gesagt, weil ich diese Chlamydien Infektion damals hatte. Ich hab so Angst; dass sie mir das alles kaputt gemacht hat..
Ich habe ja jetzt einen Job. Fange wie gesagt im April dort an zu arbeiten, dieser ist unbefristet aber die Probezeit habe ich ja trotzdem. Ich würde ganz gerne wenigstens ein Jahr dort arbeiten und mich einarbeiten.. das ist nun ein ganz anderer Beruf als ich davor gemacht habe.. deswegen würd ich jetzt noch lieber etwas arbeiten und dann anfangen zu üben..
Ich hätte jetzt einen Job finden können ja, es gibt Jobs wie Sand am mehr, allerdings habe ich dadurch dass ich in meinem letzten Job so viel verdient habe, auch ein Arbeitslosengeld bekommen, womit ich gerade so leben konnte.. und es war unglaublich schwer, etwas zu finden , wo ich mehr verdienen würde, als das Arbeitslosengeld.. das war der Grund, warum ich nicht jeden Job angenommen habe. Nun habe ich einen Job gefunden, wo ich mehr verdiene und zufrieden bin.. dadurch dass der unbefristet ist, würde ich auch ganz gerne dort nach der elternzeit wieder einsteigen

Bearbeitet von Blacky252
7

Verstehe ich total! Würde ich allerdings dennoch noch mal abwägen. Wenn der Wunsch so stark ist, wäre es vielleicht doch gut, schnell anzufangen. Einfach fürs Gefühl. Und es ist vielleicht nicht optimal, gleich auszufallen, aber das gibt es immer wieder und da finden sich schon Lösungen. Ich habe gerade schwanger (AG wusste schon Bescheid) einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben und wir waren uns einig, das kriegen wir schon hin. Die Probezeit endet übrigens sofort, wenn du schwanger bist.

Liebe Grüße und alles Gute!

Bearbeitet von Nad13
weitere Kommentare laden
30

Das kenne ich auch und ich möchte dir Mut machen.

Ich habe mit 24 Jahren geheiratet und mein Mann meinte, er wolle noch keine Kinder und sich diesbezüglich Zeit lassen. Das war für mich auch erst einmal okay, denn ich fühlte mich auch noch nicht bereit und wollte viel reisen. Mit 27/28 wollte ich schließlich dem Kinderwunsch nachgehen, aber mein Mann war noch immer nicht bereit bzw. wollte zwischendurch gar keine Kinder mehr. In erster Linie, weil er Angst vor der Verantwortung hatte und sich selbst überhaupt nicht als Vater vorstellen konnte.

Ich war natürlich verunsichert und hatte plötzlich einen enormen Druck. Meine Eltern und Schwiegereltern wünschten sich schon länger Enkel und ständig wurde ich von sämtlichen Leuten angesprochen, wann es denn so weit wäre. War ich mal ungünstig angezogen und man konnte ein kleines Bäuchlein erkennen, fragten mich die Leute gleich, ob ich denn schwanger sei. Das war furchtbar.

Zusätzlich unter Druck setzte mich die Tatsache, dass mein Schwager zeugungsunfähig ist und meine Schwester (und auch meine Eltern) sehr unter der Kinderlosigkeit litten bzw. leiden.

Mit 32 Jahren hatte ich meinen Mann endlich so weit, dass er es immerhin versuchen wollte. Mein Frauenarzt riet mir allerdings Geduld zu haben, da meine Zyklen mit 40-50 Tagen sehr lange sind und automatisch einige Monate "ausfallen".

Und dann??? Dann wurde ich völlig unproblematisch und überraschend im 3. ÜZ schwanger.

Unser Sohn wird bald 3 Jahre alt und mein Mann blüht in seiner Vaterrolle auf. Seit kurzem basteln wir am zweiten Kind. Und weißt du was? Der Wunsch nach einem zweiten Kind war zuerst bei meinem Mann da 😄

Du siehst - das Leben ist verrückt.

Alles Gute dir ☺️

33

Vielen Dank🥰 freut mich, dass es bei euch so gut dann geklappt hat