den Ex nicht vergessen können nach 3 Jahren Trennung

Hallo liebe ForumsteilnehmerInnen,

ich (Selda, 37) bin ganz neu hier... weiß grad nicht, wie und wo ich anfangen soll; verzeiht mir bitte, wenn es kompliziert werden sollte. Ich werde mich bemühen, es kurz zu fassen;)

Aber ich hab' da mal eine Frage, die sicher den einen oder anderen von euch schon mal beschäftigt hat und mir vielleicht mit seiner/ihrer Erfahrung etwas weiterhelfen könnte.

Mein Ex (Heiko,38) und ich waren fast 5 Jahre zusammen, sind nun drei Jahre getrennt; er hat seit ca. einem halben Jahr eine neue Freundin und seither haben wir auch keinen Kontakt mehr.

Es ist viel passiert zwischen uns. Er war geschieden, ich hatte 2 Todesfälle in der Familie und war dementsprechend psychisch labil (bin seit 2 Jahren auch in einer Gesprächstherapie)... wir haben zusammen gewohnt, hatten Kinder- und Familienwunsch und Zukunftspläne, aber irgendwie hatten wir auch viel Streit, weil wir wahrscheinlich beide überfordert waren mit unseren Gefühlen. Schließlich ist er ausgezogen und ich habe mich mühsam und schwer zwar erholt von der Trennung, also so weit geht es mir gut, aber doch nagt die Frage an mir, hätte es auch geklappt mit uns, wenn es mir "damals" schon etwas besser gegangen wäre??? Sollte ich ihm mitteilen, dass es mir leid tut oder irgendwas auf diese Art?

Obwohl ich mit meinem Leben (Arbeit, Studium wieder aufgenommen, Freunde, Therapie...) relativ zufrieden bin, habe ich doch immer wieder das Gefühl oder das Bedürfnis, dass ich mit ihm sprechen sollte oder, dass zwischen meinem Ex und mir etwas geklärt sein will.
Und dieser Wunsch fühlt sich so an, als würde ich etwas ganz Wesentliches in meinem Leben nicht tun, wenn ich mit ihm nicht spreche.

Andererseits möchte ich ihn nicht stören in seiner neuen Beziehung; habe Angst, dass ich als die böse, klammernde Ex dastehe.
Mit meiner Therapeutin habe ich gesprochen, aber sie meint, dass ich das wohl selbst herausfinden müsste und ihre Meinung nicht ausschlaggebend sei.

Ich bin gespalten, kennt jemand dieses Dilemma?

Glaubt ihr, dass dieses Gefühl mit der Zeit doch nachlässt und ich es mir "wichtiger" rede als es ist oder denkt ihr, vlt. aus Erfahrung, dass es doch wichtig wäre zu Klärendes zu klären?

Ich bin für jede Sichtweise und jeden Erfahrungsbericht dankbar!

Und danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt;)
Selda, 37

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Die Frage ist, was du dir davon erhoffst?

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Hallo landkind 2015!

Danke fürs Lesen und Nachfragen!

Ich muss gerade schmunzeln, weil es mir so schwer fällt, deine Frage zu beantworten.

Ich glaube, ich weiß nicht, was ich mir erwarte.

Ich habe eine mail geschrieben und die mal gespeichert, halt nicht versendet; und es fühlt sich mal alles ok an.

Dabei ging es mir nur darum, dass ich mich bei Heiko mal entschuldige, weil ich endlich einsehe, dass ich ihn mit meiner "damaligen" Art AUCH belastet und verletzt habe; aber hauptsächlich ihm Vorwürfe gemacht und ihn und seine Position kaum wahrgenommen habe';

Je mehr ich durch die Therapie lerne und in der Praxis die Veränderungen auch sehe, verstehe ich endlich, dass ich damals ungeheuerliche Angst und schon soziale Phobien entwickelt hatte, die mir eben erst jetzt bewusst werden. Klingt kompliziert, ist es auch für mich zumindest, da ich grad in einem hoffentlich "Heilungs"-Prozess stecke...

Und nach und nach hat mir das alles doch sehr leid getan, aber ich konnte ihm das nie so sagen, weil ich noch sehr wütend auf ihn war.

Bis zum Schluss, also September 2016 wo er gesagt hat, dass er eine Freundin hat, war es so, als wäre er der "Täter" und ich das "Opfer";

Und das belastet mich, weil ich das Gefühl habe, ich tue ihm Unrecht, wenn ich ihn weiterhin im Glauben lasse, dass es so wäre, wo ich doch endlich lerne Verantwortung für meine Gefühle... zu übernehmen.

Also ich sehe, wo ich halt auch was verbockt habe, auf gut Deutsch und das belastet mich.

Ich glaube, ich würde gerne herausfinden, ob ich diese Last/Schuldgefühle alleine verarbeiten kann oder ob es was bringen würde, mit ihm zu sprechen.

Aber wie gesagt, ich habe ihn nicht kontaktiert und schaue mal, ob mich diese Gefühle wieder überkommen werden oder ob sie nicht doch nachlassen...

Aber ich bin froh, dass ich mich hier mit euch austauschen kann. Das hat mir vielleicht sogar mehr geholfen als die mail;)

Tut mir leid, ist kompliziert und lang geworden;

Aber hab Dank für diese herausfordernde Frage!

lg Selda

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Hallo :-)

Nach 3 Jahren würde ich ihn nicht mehr mit solchen Gedanken "belästigen".

Zu was sollte es führen ? Höchstens dazu , daß Du Unruhe in seine neue Beziehung bringst.

Diese was-wäre-wenn- Gedanken ändern heute nichts mehr. Es gibt keine Antworten darauf.

Natürlich fragt man sich so etwas im Nachhinein immer. Und natürlich wäre manches im Leben anders verlaufen , wenn man anders agiert hätte.

Was mir in solchen Momenten schon manchmal geholfen hat ist, daß ich meine Gedanken in einem Brief/Mail formuliert habe , diesen aber nie abgeschickt habe.Damit kann man sozusagen für sich selber einen Schlußpunkt darunter setzen.

Alles Gute

Tina

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Hallo tinamilou,

zuerst mal vielen Dank für deine Antwort; konnte leider nicht eher antworten, weil ich ... durcheinander war.

Ich habe aber deinen Rat beherzigt und tatsächlich eine mail geschrieben und die vorläufig im Archiv gespeichert, statt sie zu versenden.

Ich lasse es noch wirken... aber auf jeden Fall war und bin ich jetzt schon mal um Einiges erleichtert, da ich den Brief/die mail nicht abgeschickt habe.

Ich hoffe nur, dass nicht nach einiger Zeit wieder diese Gefühle hochkommen, die mich eben verunsichern.

Und ja, ich denke, dass es vor allem mir selbst darum geht, dass ich für mich eben einen Schlusspunkt setzen kann und endlich meinen Seelenfrieden finde.

Herzlichen Dank nochmal;)

lg Selda

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Dein Ex ist glücklich mit einer neuen Frau, Deine Gefühlsgedusel wird ihn nicht interessieren, wahrscheinlich noch im Gegenteil, er wird sich denken, gut, dass ich die los bin.

Was soll ein wenn hätte vielleicht? Vorbei ist vorbei und das schon 3 Jahre. Was soll es da noch zu klären geben?

Schreib alles in einen Brief, das hilft meist schon. Dann lieste den Brief 2-3 Tage später nochmal durch und Du wirst feststellen, dass es besser ist ihn nicht wegzuschicken. Verbrenne ihn dann oder zerreiß ihn und damit sollte das Thema dann abgeschlossen sein.

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Hallo lunalanu,

danke dir, dass du dir die Mühe gemacht hast, meinen Beitrag zu lesen, obwohl, wir mir scheint, wir ziemlich unterschiedliche Menschen sind;)

Ich bin wohl ein eher gefühlsorientierter Mensch und daher ist mir meine Gefühlsduselei sehr wichtig, vor allem, dass ich mir selbst im Klaren bin über meine Gefühle, so weit wie möglich halt; bin ja auch in Therapie deshalb;

Aber ja, wie ich tinamilou bereits geantwortet habe, ich habe eine mail geschrieben, die ich nicht abgeschickt habe und es fühlt sich bisher richtig an. Vielleicht finde ich sie bald auch wieder überflüssig, belustigend und kann sie dann auch wieder löschen, aber so weit bin ich noch nicht.

Wir sind zwar seit drei Jahren getrennt, aber seinerseits gabs immer wieder indirekte Anspielungen wie: ich bin gegangen worden; du hast mich nicht akzeptiert; glaubst du, dass eine gemeinsame Therapie Sinn machen würde usw.

Ich habe über diese Aussagen zwar immer nachgedacht, konnte ihm aber nicht vertrauen; schließlich hat er plötzlich eine neue Freundin; das war dann im September letztes Jahr, also vor einem ca. halben Jahr; woraufhin ich die Kommunikation dann vollständig abgebrochen habe. War ziemlich irritiert...

... wie auch immer, mir ist es wichtig, dass ich meine Gefühle, Seelenprobleme... kläre, da ich sehr viel darunter gelitten habe bisher;

... und in dem Sinne bin ich auch froh, dass ich auf dieses Forum gestoßen bin in meiner Verzweiflung, es war schon richtig unerträglich! Das Schreiben und Lesen (anderer Beiträge) hat mir schon sehr geholfen.

Danke nochmal für deine Ansicht!

lg selda