Eure Erfahrungen mit dem Wechselmodell?

Hallo und einen schönen Abend allerseits 😀!
Gern hätte ich mal von Euch ehrliche Erfahrungsberichte, falls ihr mit Euren Expartnern das Wechselmodell ausführt /ausgeführt habt.
Zu meiner Situation: Ich bin Anfang 30 und habe mit meinem Expartner ein gemeinsames Kind, 3 Jahre.
Wir wohnen aktuell noch zusammen, als WG sozusagen, denn ein Paar sind wir seit Anfang des Jahres nicht mehr. Es haben sich sehr viele unschöne Streitigkeiten zugetragen über die Weihnachtszeit und zu Neujahr. Mein Ex hat mich dabei ganz übel beschimpft, beleidigt und er ist mir gegenüber auch handgreiflich geworden, sodass für mich noch klar war :TRENNUNG! !!Man muss dazu sagen, dass er leider auch ein Drogenproblem hat und sich mir gegenüber schon früher unkontrolliert barsch und aggressiv gezeigt hat, aber nie in dem Ausmaß wie im Dezember /Januar.

Da ich meine neue Wohnung nun in 2 Monaten beziehen kann-(gleiche Stadt, 10 Auto - Minuten Distanz ) - mache ich mir natürlich auch schon länger Gedanken und Sorgen, wie unser Kind die Trennung verkraften wird.
Es hat zu uns beiden Elternteilen eine sehr starke, innige Bindung. Es fühlt sich bei uns beiden geliebt und geborgen, da bin ich mir absolut sicher(mein Ex ist zu unserem Schatz auch ganz anders als zu mir).

Er möchte das Wechselmodell mit einer ganz genauen 50:50 Aufteilung pro Woche.
Montag - Mittwoch bei Papa, Mittwochabend bis Samstagabend bei mir, der Sonntag wird jede Woche gewechselt. Also eine Woche hat er unser Kleines den Sonntag komplett, ich dann den nächsten.

Meint ihr, dass das für so ein kleines Kind ok isgt?
Es soll ja bei beiden Elternteilen aufwachsen dürfen - und es ist ja auch unser gemeinsames Kind! Ich habe wahnsinnig Angst, dass wir unseren Liebling zu viel zumuten. Ich habe Angst, dass der Schmerz des Vermissens meines Kindes an den Papa - Tagen zu krass wird. Ich habe
noch mehr Angst, dass unsere tiefe und ganz innige Mama-Kind - Bindung darunter zu leiden haben wird😰!!!! Bitte berichtet mir doch mal ehrlich von Euren Erfahrungen🙏.
Tausend Dank und liebe Grüße 😀💕!!

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Also, da kann ich berichten, dass man in Schweden, wo ich wohne, grundsätzlich das Wechselmodell hat. Es kommt ganz selten vor, dass Kinder hauptsächlich bei nur einem Elternteil wohnen. Und meine Erfahrung ist auch, dass Kinder hier ziemlich wenig Probleme mit der Trennung der Eltern zu haben scheinen. Gerade weil sie beide Eltern weiterhin sehen, und sie somit nicht wirklich etwas verlieren. Von daher hätte ich keine Bedenken.

Was mich da eher beunruhigen würde, ist das Drogenproblem des Vaters. Ist dir das nicht zu gefährlich ein 3-jähriges Kind bei einem Vater zu lassen, der sich scheinbar nicht unter Kontrolle hat? Nicht nur, dass er aggressiv wird, aber es könnte ja auch sein, dass er nicht richtig acht gibt auf das Kind. Das Problem ist mir nicht ganz unbekannt, weil mein Ex-Mann Probleme mit dem Alkohol hat/hatte. Aber meine Kinder waren 10 und 8. In dem Alter können sie sich Hilfe holen, falls irgendwas dramatisches passiert. Und wir wohnten auch nur 2 Kilometer auseinander. Somit hätten sie notfalls einfach zu mir kommen können. Leider hab ich auch gemerkt, dass Kinder das nicht immer sagen, wenn was ist. Es war nichts dramatisches, eher so was wie dass ihr Vater den ganzen Tag schlief. Aber sie kamen doch jedenfalls zurecht. Aber ein 3-jähriger?

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Also ich denke das jedes Kind anders ist, für meinen wäre das zu oft der Wechsel, wir haben es von freitag auf freitag immer, aber das müsst ihr testen. Die Beziehung hm, kann sich auch so einfach ändern auch bei Paaren die zusammenleben zusammen erziehen usw. Ich finde das bis jetzt gut wie es ist bei uns. Und wir haben das seit A. 3 Jahre ist, jetzt ist er 6 Jahre

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Generell, ist das wechselmodell eine gute Sache.
Bedenke aber auf jedenfall die Drogenproblematik.
Und überlege dir die Aufteilung sehr gut.
Nach der vorgeschlagenen Aufteilung hast du nie ein freies Wochenende um Mal etwas mit Freunden zu unternehmen . Er hat jedoch immer Freitag samstag abend frei. Das finde ich nicht fair dir gegenüber. Nur als kleiner Gedanken Anstöße.
Ich würde da eher Mo-Mi und Mo-Fr und Fr-So immer abwechselnd planen.

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Sohnemann lebt im Wechselmodell seit er 1 3/4 ist.
Am Anfang war noch Mo-Mi, Mi-Fr, Fr-Mo
Ich habe mal gelesen, dass man in jungen Jahren noch keine zu langen Zeiträume haben soll.
Gewechselt wurde grundsätzlich, wenn möglich, über die Kita, also keine direkten Übergaben.
Als er 4 wurde haben wir gemerkt, dass es nicht mehr passt. Er seine Zeit brauchte um beim jeweils andern anzukommen. Dann haben wir auf Wochenwechsel umgestellt immer Mittwochs, damit jedes Elternteil in jeder Woche Zeit hatte, um zu arbeiten, ohne den Stift fallen lassen zu müssen.
Jetzt mit Schulbeginn wechseln wir Freitags. Dann hat das Kind das WE um anzukommen und sich zu entspannen, bevor der Alltag wieder greift.

Ich denke man muss aufs Kind schauen.

Unsere Bindung hat nicht gelitten. Sie ist immer noch stärker als zum Papa, aber bei mir hat er auch ungeteilte Aufmerksamkeit. Sein Vater hat schon immer danach gelebt: Kind muss sich den Eltern anpassen, ich wiederum hab mein Leben aufs Kind angepasst. Was besser ist, kann ich nicht sagen, ich denke, es wird die Zeit kommen, wo er die Freiheiten beim Papa cooler findet, als mein "Helikoptern".

Ich leide immer noch. Ich mach mir immer Sorgen um mein Kind und bin nicht wirklich entspannt wenn er nicht da ist. Aber das ist mein Problem.

Ich finde das Thema Drogen aber auch fragwürdig. Wenn wir sowas hätten, würde ich wahrscheinlich gar nicht schlafen, wenn das Kind nicht da ist.

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Wir praktizieren seit mehr vier Jahren ein Wechselmodell, die Zeiten haben wir immer wieder angepasst. Ich bin der Meinung, dass das, wenn es gut läuft, für Kinder ziemlich vorteilhaft ist, auch wenn es den Eltern gelegentlich einiges abverlangt.
bei uns hat die enge Bindung an beide Eltern dadurch nicht gelitten, im Gegenteil. Ich habe schon den Eindruck, dass unser Kind spürt, dass wir als seine Eltern immer noch an einem Strang ziehen und sein Wohl für uns Priorität hat.
Allerdings würde ich mich bei Aggression und Drogenproblemen sehr schwer tun, das Kind abzugeben und mir auf jeden Fall externe Beratung holen.

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Du willst das Wechselmodell mit einem drogensüchtigen, aggressiven Expartner?

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Hallo an Dich und auch an alle anderen, die mir geschrieben haben und vielen Dank für Eure Beiträge😃.

Von "Wollen" ist bei mir hier eher nicht die Rede.
Nur weiß ich und merke täglich, wie sehr unser Kind auch an Papa hängt und dass mein Ex mit unseren Nachwuchs ganz anders umgeht, ist Tatsache. Ich denke, mein Ex hasst mich einfach dafür, dass ich gehen werde in 8 Wochen und ich somit laut seine Familie damit zerstöre... 😳.
Zu seinem Drogenkonsum:Er raucht Joints, mischt Tabak mit Cannabis und /oder Marihuana. Er raucht diese Joints in der Küche, am Tag sind dies bestimmt 6 Stück.
Ich fande das schon immer völlig daneben von ihm, dass er mit Baby (also früher) und nun Kleinkind in der Wohnung es nicht einfach sein lassen konnte, es ist so furchtbar ungesund . Wenn ich ihn dafür angesprochen und natürlich auch kritisiert habe, gab es immer von ihm nur Gemaule von ihm und ich soll mich doch bitte um meinem "eigenen Kram" kümmern... 🤬!
Er meint, wenn ich ihm unser Kind nach der vollzogenen Trennung vorenthalte und er dann nur den zahlenden Hampelmann spielen muss , wird es für mich sehr übel ausgehen.... 😰. Ich kann verstehen, dass er unseren Nachwuchs auch im Alltag aufwachsen sehen möchte und nicht nur jedes 2.Wochenende , aber unter den Bedingungen habe ich Bauchweh. Was kann man machen? Ich möchte keinen Rechtsstreitigkeiten zwischen mir und meinem Expartner 😰!
Danke für Rückmeldungen und LG 💕

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Ja, das hört sich an, als ob es hier das Beste wäre, sich gütlich zu einigen. Du kannst sicher einiges tun, um es sicherer zu machen für dein Kind. Das erfordert allerdings, dass du dich da sehr engagierst - vor allem in der ersten Zeit. Was ich versuchen würde, ist ihn zu überzeugen, dass er da Vorsichtsmassnahmen haben muss. Also, das Hasch wirklich sicher verwahren, so dass das Kind nicht dran kann, und es draussen rauchen, nicht in der Küche. Das würde ich als Bedingung stellen. Du wirst ihn momentan nicht dazu kriegen ganz aufzuhören, aber wenn er es so vorsichtig machen muss, vielleicht lässt er es auch irgendwann mal sein.

Wenn du ihm gegenüber kommunizierst, dass du wirklich willst, dass er sein Kind die halbe Zeit haben kann, dass er aber die Voraussetzungen dafür schaffen muss. Du kennst ihn und seine Umstände am besten - du solltest ihm da einige Voraussetzungen klar und einfach kommunizieren, so dass er genau weiss, was er da unbedingt machen muss. Er soll auch dran denken, dass seine Reaktionen verlangsamt sind, er kann da nicht mit dem Kind irgendwo hingehen, wo notfalls schnell eingreifen muss. Autofahren sowieso nicht. I

Ich glaube, dass es klug ist, nicht zu sagen, er muss mit dem Hasch aufhören. Eher so, dass das seine Sache ist, aber dass man möglichen Gefahren für das Kind vorbeugen muss. Dann bist du nicht die "Böse", die ihm das vorschreiben will, und ihm wird es auf Dauer zu unpraktisch werden. Das Risiko ist natürlich, dass er sich nicht drann hält. Daher ist es auch sinnvoll, wenn ihr nicht zu weit auseinander wohnt, dann kannst du leichter mitkriegen, was abläuft und das Kind auch notfalls leichter holen.

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Hallo!

Ich würde über das Wechselmodel mit einem 6 Joints am Tag konsumierendem Vater nicht mal nachdenken. Sorry, das ich das so hart sage. Das ist eine schwere Abhängigkeit und das Risiko ist für das Kind zu groß.
Wie ist er drauf, wenn er nicht kiffen kann? Aggressiv ist dann der „Normalzustand“. Stell Dir vor ihm geht der Stoff aus, nimmt er dann das Kind mit zum Dealer? Oder er hat zu wenig Geld, Entzug mit Kind? Und du bist nicht da und kannst nicht eingreifen und dein Kind vor ihm beschützen.

Wenn er droht Stress zu machen, hol das Jugendamt auf deine Seite. Alles Gute!

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6 Joints am Tag (mit einer nicht näher definierten Mischung aus Tabak) ist nun wirklich keine ruinierte Drogenexistenz... Der Mann scheint sonst ein Normales Leben zu haben, zu arbeiten, sich im Griff zu haben? Im allgemeinen mach Marihuana nicht mal körperlich abhängig, es gibt also keinen Entzug...

Ob und wie seine Aggression mit dem Konsum zusammen hängt, weiß hier nur die TE.

Will das nicht verharmlosen (ich würde mit so jemandem keine Kinder bekommen) - aber die Tatsachen wurden bereits geschaffen, der Konsum war für die TE während der Zeugung wohl ok, daher fände ich es "unfair" dass nun geänderte Bedingungen gelten, obwohl die Ausgangssituation unverändert ist.

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Er droht ihr. Sagt wenn er das Kind nicht im Wechselmodell kriegt wird es für sie, ich zitiere „sehr übel ausgehen“...
Sorry keine psychisch gesunde Mutter gibt so jemandem ihr Kind ohne zusätzliche Person zum aufpassen etc.
Es ist eine Frage der Zeit bis das Kind gefährdet ist, entweder durch rumliegende Drogen, einen nicht aufmerksamen Vater, oder weil er plötzlich doch nicht „nur“ seine Frau schlägt sondern auch sein Kind.

Die TE lässt sich einschüchtern und ist wohl noch auf eine Art co-abhängig trotz Trennung. Das einzig richtige wäre das Jugendamt einzuschalten und gemeinsam einen Plan wie er SICHER das Kind sehen kann zu erarbeiten.

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