Ehefrau sieht nach Trennungsdrohung nur noch Schlechtes in mir

Hallo Forum,

Gerade zerplatzen mein Leben in tausende Stücke.

Zu mir: meine Frau und ich, beide 40, sind seit dem Abi zusammen (jeweils die 2. Beziehung), seit 10 Jahren verheiratetund haben 2 Kinder mit 7 und 5 Jahren. Gut stituiert, Haus, klassische Rollenverteilung: ich Vollzeit, zuständig für Bank und Versicherungszeugs, Haus und auch den Garten, unterstütze bei der Hausarbeit (wo ich sicherlich mehr machen könnte), morgens und abends kümmere und mich um unsere Jungs. Sie in Teilzeit, macht den Großteil des Haushalts, Kochen ( Frühstück ist mein Part), die Termine mit den Jungs und Hausaufgaben und Lernen. Seit in paar Jahren ist der Alltag eingezogen. Wenig Paatrzeit, kaum Unternehmungen zu zweit (obwohl sie gerne wollte), weniger Gespräche - gefühlt der Klassiker.
Ansonsten bin ich her der pragmatische Typ, gehe ungern am WE aus - einfach ausgelaugt nach der Woche, für meine Frau zu wenig romantisch. Aber aufopfernd für die Kinder (mache nix mehr für mich allein) zärtlich, kann meine Finger nicht von meiner attraktiven Frau lassen, hier und da richtig dickköpfig, ehrlich, treu. Also durchaus auch ein paar negative Eigenschaften dabei.
Um nicht die ganze Geschichte zu erzählen - die wäre zu lange - die Kurzfassung: nach einem heftigen Streit bzgl. meiner Stoffeligkeit ( hab unseren Jahrestag vergessen) hat sie mir eröffnet, dass sie über Trennung nachdenke. Hat mich total überfahren und war fertig. Ich liebe meine Frau und die Kinder über alles und habe Angst meine Familie zu verlieren. Haben die nächsten 2 Tage viel geredet und sie hat mir vieles vor den Kopf geworfen. War alles recht konstruktiv für die Umstände. Hab mir alles angehört. Bei manchen Dingen musste ich Schlucken und musste ehrlich zugeben, verdammt, sie hat recht. War mir nicht bewusst, aus welchen Gründen auch immer ich das nicht gesehen habe. Ihre Unzufriedenheit und Anspannung würde daher kommen und ich hätte es die letzten Jahre nicht gesehen, wie sie sich um Anerkennung ihrer Leistung bemüht, würde sie ja nur als schicke Vorzeigefrau sehen, die den Haushalt führt und die Kinder versorgt. Und sie hätte sich so alleine gefühlt. Quintessenz aus vielen Punkten Mangelnde Kommunikation von beiden Seiten. Und dass ich immer wieder meinen Dickkopf durchsetzte und ihr Meinung gar nicht hören wollte. Musste ich bei ein paar wenigen Beispielen anerkennen. Mea Culpa. Sich selbst hat sie nicht ausgenommen. Hätte auch Anteile daran. Gäbe sie zu. Jedenfalls sei sie gerade in einer Selbstfindungsphase, möchte wieder glücklich und zufrieden sein, sich aufrichten.
Dann hat sie mir noch gestanden, dass sie sich fremdverliebt hätte, etwa später auch dass er die selben Gefühle teilen würde. Das sei allerdings erst so 7 bis 10Tage her. Und sie hätten sich auch insgesamt nur 3x gesehen, witziger Weise entweder in meinem Beisein oder mit meinem Wissen beim Ausgehen in ner kleinen Gruppe. Fremdgegangen sei sie aber nicht - glaub ich ihr auch. Ich sei ja kein schlechter Ehemann, sei lieb zu ihr , zärtlich, würde sie gut versorgen, mich um Haus und sonstiges kümmern, viel Zeit mit den Jungs verbringen. Ihr sei bewusst, dass sie die gut 20Jahre Beziehung, die Ehe, die Kinder... mit dieser Liebelei nicht riskieren wolle, da sie sich ja kaum kennen würden und hat ne Paartherapie vorgeschlagen ( diese Idee am wohl von der Drittperson, zzgl hat er sich auch mal zu einem Gespräch bereiterklärt, quasi als Freund.) War sofort dabei bei der Therapie. Hatte diesen Warnschuss wohl gebraucht und wollte alles tun, um mich zu verändern. Für sie, die Jungs, unsere Familie. Hab mit der Paarberatung am nächsten Tag alle klar gemacht und es gab auch gleich den 1. Termin. Den Kontakt zur Drittperson wollte sie direkt im Anschluss abbrechen.
Letzteres hat aber nicht lange angehalten, keinen Tag. Zunächst wollte sie den Freund nicht verlieren, der sie so sehr verstanden und ihr Selbstvertrauen gegeben hatte (Erinnerung: Wunsch nach Anerkennung). Um die Person an sich würde es ihr nicht gehen. Aber sie bräuchte einen Freund und einen Ratgeber, hätte ja keine anderen. Ok, dachte ich, zwar blöd, aber bevor sie in der schwierigen Lage alleine ist... Hab ihr geglaubt, dass sie die Verbindung darauf beschränkt. Als nächstes offenbarte sie mir, dass sie die Paarberatung nicht weiterführen wolle und dass sie von den Gefühlen zu ihm im Moment auch nicht ablassen könne und wolle. Die Welt zerplatzen zum zweiten Mal. Trennung auf Zeit stand erstmal im Raum, sie wollte sich über ihre Gefühle klar werden. Ich versprach ihr weiterhin für alles bereit zu sein, an meinem Defiziten zu arbeiten und ihr die Zeit zu geben, die sie benötige. Um ihr zu zeigen, dass ich alles für unsere Ehe machen würde, habe ich mit der Drittperson telefoniert. Er hat mir soweit alles betätigt was meine Frau mir erzählt hat und auch die Probleme, die meine Frau mit mir hatte. Von verliebt hat er allerdings nicht gesprochen, sondern nur von Sympathie! (Wichtig für weiter unten). Kinder habe er keine, ist ein paar Jahre Single, 15Jahre älter als meine Frau.
Und jetzt geht's los mit meinem eigentlichen Punkt: der nächste Tag waren so la la. Haben mit den Jungs Ausflüge gemacht, sind ja schließlich Ferien. Immer wieder haben wir ein paar Punkte dabei nochmal durchgesprochen. Wollte meine Chancen und den aktuellen Status abklären. Es ging immer wieder um meine Defizite. Gut, ich will mich ja ändern. Und dann kam die Frage, wie solle sie noch mit einem Mann zusammenleben, de sie nicht schätzt, nicht respektiert... während ein anderer ihr die Welt zu Füßen legt und sein eigenes Leben auf den Kopf stellen würde. - WAAAS? Das ist neu. Hab ich mal so stehen lassen. Wollte Streit vermeiden. Am zweiten Tag wurde der Ton dann in zwei Stufen aggressiver. Weiß nicht mehr genau wie wir dazu kamen, jedenfalls ging es zunächst um die Grundursache der Krise. Meine Angespanntheit in den letzten Wochen, das sei ja nicht auszuhalten gewesen. (von ihrer eigenen war nicht mehr die Rede) ich würde die Kinder, die mich sehr frequentierten wenn ich zu Hause bin, die Schuld daran geben? Wie könnten meine Kinder mich stressen. Ich müsse mir doch die Frage stellen, was kann ICH an dem Problem ändern. Sie sei total geschockt seit sie das erkannt habe, ich sei doch gar nicht in der Lage an meinen Fehlern zu arbeiten, da ich zu arrogant dazu wäre, diese zu reflektieren. Ich würde sie nicht respektieren, hätte sie runtergedrückt, klein gehalten, dass ich das Sagen hätte. Anstatt die Probleme bei mir zu suchen, hätte ich stets die Ursache bzw. Die Lösung außerhalb gesucht, und ihr damit Arbeit aufgedrückt, indem sie mir Zeit freischaufelte, damit ich meine sonstigen Pflichten erfüllen könne. Schluck! Was ist das auf einmal? In der weiten Stufe wurde dann das selbe nicht nur auf gewisse Ereignisse übertragen, wie bisher, sondern sie sei zu der Erkenntnis gekommen, das sei mein Charakter, wenn auch unterbewusst. Wenn sie so darüber nachdenken würde, hätte ich sie seit eh und je und überall nicht respektiert, hätte ihre Meinung bei allen wichtigen Alltagspunkten nicht geduldet, ich hätte sie so klein gemacht, dass ich stets über ihr stehen würde. Und ich wolle das so haben. Da aber ich mich angefangen zu wehren und ruhig gesagt, das akzeptiere ich nicht. Habe ihr gesagt, dass ich sie so nicht kenne. Diese Härte... wo ist das sensible Geschöpf der letzten 20 Jahre hin? Hab sie gefragt, ob sie nur zu mir sondern ist wegen de r aktuellen Situation oder sie alle Menschen so angeht? Wenn ja, dann sehe ich die Gefahr, dass sie anerkannt und ihre gesellschaftliche Position darunter leidet. Darauf ist sie total ausgetickt. Wie könne ich mir erlauben so etwas zu sagen. Ansonsten wäre es ihr egal, ob sie aneckt, was andere von ihr denken, Hauptsache ihr geht es gut dabei. Sie sei nur noch geschockt von mir. Und und und...

Jetzt stelle ich mir die Frage, bin ich wirklich so? Oder ist ihr die Veliebtheit so in den Kopf gestiegen, dass sie alles vergisst was war? Möchte sie mich in allen Beangen so schlecht machen, dass sie keine Schuldgefühle haben muss? Wird sie von dem Typen so beeinflusst? Kennt jemand ähnliches?
Bin zum x-ten mal die Woche total durch. Bitte helft mir!

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Die Chance dass ein Mittfünziger der keine Kinder hat, Lust hat Patchwork Daddy zu spielen für so kleine Kinder, geht gegen 0. Also würde ich ganz stark vermuten dass, sollte sie sich trennen, diese Geschichte sofort zu Ende ist. Sie hat ja gar keine Erfahrung in Beziehungen (eine Teenager Beziehung vor dem Abi zählt da wirklich nicht), und denkt wohl der Neue würde sich dann einfach genauso weiter um alles kümmern wie du es jetzt tust.
Das wird aber nicht passieren, der will nur ein bisschen spielen mit einer Frau um die er sich im Alltag nicht kümmern muss.

Ansonsten, du schreibst ja sie sei sensibel. Ich bin auch sehr sensibel. Mein Exfreund war auch so einer, der keinen Widerspruch geduldet hat. Meine Bedürfnisse waren ihm völlig egal, er hat wohl geglaubt ich würde eh bleiben weil ich ihn schon sehr geliebt habe. Aber wenn der Schmerz darüber dass man vom Gegenüber nicht gesehen wird, so groß ist, dann geht man halt doch.

Nun liest du dich reflektiert, ich picke mir mal den aus meiner Erfahrung wichtigsten Punkt heraus :

"und ich hätte es die letzten Jahre nicht gesehen, wie sie sich um Anerkennung ihrer Leistung bemüht, würde sie ja nur als schicke Vorzeigefrau sehen, die den Haushalt führt und die Kinder versorgt."

Du hast also über Jahre hinweg sie als selbstverständlich genommen, oder zumindest hatte sie das Gefühl. Ob das nämlich nun in der Realtiät so war, oder sie das nur so gefühlt hat, weiß man als Aussenstehender nunmal nicht.
Aber ihr Gefühl ist für sie real und das Wichtigste. Also wenn sie sich über die Jahre bemüht hat, um Aufmerksamkeit, um Gesehen werden (und zwar nicht als Körper sondern als Mensch! man ist ja kein Kuscheltier das nur bei Bedarf aus dem Schrank geholt wird und dann wieder weggestellt wird. Wenn man gar keine Zeit zusammen verbringt und nicht miteinander redet, dann verliert man sich), und von dir keine Anerkennung kam, keine Wertschätzung... ich weiß nicht ob da dann noch was zu retten ist auf der Gefühlsebene.

Vielleicht wenn du ihr klarmachst dass da draußen NICHT die Männer Schlange stehen werden die sich gerne um fremde Kinder kümmern. Ganz oft sind das nämlich dann auch solche, die die Kinder als lästiges Anhängsel betrachten, und wenn man seinen Kindern so eine Behandlung nicht antun will, muss man lange allein bleiben.
Und dass das bequeme Leben dann auch vorbei wäre. Wenn man sich im Alltag wirklich um alles alleine kümmern muss (sie ist das ja überhaupt nicht gewohnt), dann ist das wirklich anstrengend. Dann hat man auch keine Zeit und Energie mehr für Tändeleien, schon gar nicht mit Kindern die noch viel Betreuung brauchen.

Solange es in einer Ehe nicht zu physischer oder psychischer Gewalt kommt (so liest es sich bei euch ja nun nicht), würde ich bei so jungen Kindern aber immer schauen dass man noch rettet was zu retten ist.
Vielleicht gelingt euch das ja mit der Paartherapie. Viel Glück.

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Danke für die ausführliche Antwort.
Bzgl.dem Mann sehe ich das ähnlich. Kann ich mir nicht vorstellen, dass er als Betriebsleiter oder sowas soviel Zeit hat und als Lebemensch, wie er von meiner Frau beschrieben wird, sich soweit umstellen will. Sind ja auch erst 5 und 7 meine (verbliebenen) Schätze. 😭 Hoffe es wird ihr bald klar- und ihm auch, dass da eine immense Verantwortung gegenüber den Kindern herrscht.
Bzgl. meinen Versäumnissen: Wow, was für eine Antwort. Danke! Kann nur hoffen, dass wir dazu kommen, daran zu arbeiten um unserer Familie und Beziehung eine reale Chance zu geben. Mehr will und kann ich ja gar nicht verlangen.

Physische Gewalt gab es nie. Psychische auch nicht, auch wenn sie das im Moment anders sehen könnte zwecks Meinung übergehen = Sie unterdrücken.
Ansonsten sehe ich es wie du: man sollte alles versuchen. Gerade wegen den Kindern.
In die Paartherapie setze ich große Hoffnung. Auch wenn es keine Garantie gibt, dass wir wieder zusammenfinden. Das ist mir klar. Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät.
Im Augenblick ist die Paarberatung auf Eis gelegt. Sie will nur Einzelgespräche um für sich mal Klarheit zu gewinnen. Ist zwar schon etwas, aber nicht das was ich möchte.

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"Ist zwar schon etwas, aber nicht das was ich möchte."

Aber es ist eben ihr Bedürfnis. Was bringt eine Paartherapie, wenn sie gar nicht weiß, was sie will?
Also, du sagtest, dass du bisher über ihre Bedürfnisse hinweggegangen bist- dann solltest du es nun akzeptieren.
Wie wäre es, wenn du auch zur Einzelberatung gingest? Einfach, um ihre Vorwürfe zu verstehen und für dich einen Plan zu haben.

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Ich würde sie mal abstoppen und fragen "Was willst DU jetzt? Wie soll es weitergehen? "
Vorwürfe platzieren ist super einfach aber nicht hilfreich. Sie möge sich bitte darüber klar werden was sie möchte und dann kann man weiter sehen.
Diese Endlosdiskussionen sind destruktiv. Sie hat dir jetzt alles vor den Latz geknallt, du weißt was du willst, jetzt muss sie wissen was sie will und vorher kann man eigentlich nicht weiter reden weil sinnlos.

Alles Gute

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Danke.
Was ich will ist klar: meine Famulie retten, meine Liebe zurückgewinnen. Hab so viel gelesen, dass es funktioniert hat und durch Änderungen an sich selbst die Beziehung sogar gewachsen ist. Klar, keine Garantie darauf. Aber ich bin zu allem bereit und fange schon an mir an zu arbeiten. Auch wenn sie es im Moment gar nicht versteht warum.

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Man sollte die Frage richtig lesen: Sie hat sich schon geäußert. Nur ist sie nicht gerade geradlinig unterwegs. Mal mehr so, mal mehr so. Auf jeden Fall muss sie sich erst mal finden.

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Hallo Imran1,
harte Story... (gehe mal davon aus, es stimmt was du schreibst)
Zu meinen Gedanken:
Arrogant und nicht fähig deine Fehler zu reflektieren und zu erkennen scheinst du mir nicht. Du hast dir doch zu Beginn alles angehört und die Fehler eingestanden. Wärst du grundsätzlich arrogant, hättest du dies schon nicht gekonnt.
Zu deiner Frau: kann natürlich alles sein. Jedenfalls: Arrogant, herablassend und respektlos ist das was sie zuletzt zu an den Tag gelegt hat.
Alles Gute und viel Kraft..

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Mit etwas Abstand und Reflektion von dem Ereignis mit den - nennen wir es mal - "nicht konstruktiven Vorwürfen", bin ich inzwischen der Meinung, dass dies eine Art Überreaktion war. Ich sehe wie es in ihr arbeitet, wie es sie belastet. Auch sie hat Ängste und Sorgen. Noch eine große mehr: was möchte sie überhaupt. Und daher sollte ich diese Reaktion wohl nicht überbewerten, da es die letzten Tage zunächst sehr konstruktiv zuging.

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Ich denke, erstmal ist es wichtig, sie alles sagen zu lassen. Aber versuche Mal, alles auf sie selbst bezogen zu sehen, was sie über dich sagt.
ZB wenn sie sagt, sie sei nur eine vorzeigedame, hat sie vielleicht gemeint, dass sie sich überfordert fühlt mit den Aufgaben.odert alleine gelassen
Wenn sie von all deinen Defiziten redet, stecken da ihre Bedürfnisse dahinter, die nicht befriedigt wurden.
Es ist schade, dass sie mit so vielen Vorwürfen kommt, damit kann man schwer arbeiten.
Aber sobald sie sich öffnen kann und mehr über sich selbst reden kann, kannst du genauer hinhören und versuchen zu ergründen, was ihr in der Partnerschaft gefehlt hat.

Manchmal ist es nicht fair, dass man jahrelang den Mund hält und alles mitmacht, und dann irgendwann den Partner mit so vielen Vorwürfen überfährt.
Aber vielleicht hast du ja früher schon nicht versucht, hin zu hören und bist kaum auf sie eingegangen. Ich denke, das ist auch der Grund, warum sie sich jetzt verliebt hat. Da ist jemand, der sie und ihre Bedürfnisse voll aufsaugt.
Aber wie meine Vorredner shcon gesagt haben, das hat sicher keine zukunft. denn am Anfang ist alles schön und toll, aber die zwei leben noch nicht mit ihren Verpflichtungen.

Da deine Frau wütend ist und dir alles an den Kopf knallt, seid ihr glaube ich noch nicht bei einer Trennung angekommen. Ihr könnt noch einiges retten.

Aber ich würde dir raten, lass deine Sturheit Mal beiseite und versuche, sie wirklich wahrzunehmen in ihrem Schmerz. Lass Vorwürfe Vorwürfe sein. Denn egal, wie du die Seite ihrer Vorwürfe siehst, für sie war/ist die Situation genau so, wie sie sie darstellt. Dass du sie anders sehen könntest, ist im Prinzip egal, denn auf sie wirkt es so. Und darauf kannst du eingehen.

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Danke für sie Antwort.
Trifft es ziemlich gut. Sehe auch meine Fehler ein. Ein wichtiger Anfang. Ebenso, dass ich diese Bwginne abzubauen.
Ansonsten Danke für die hoffnungsvollen Worte

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Puh, da kommt einiges zusammen.

Zunächst mal: du scheinst nicht grundsätzlich unfähig zu sein, dein Verhalten nicht reflektierst und du erscheinst mir auch nicht arrogant oder gar tyrannisch. Eine Beziehungskrise oder Trennung ist m.M.n. aber meist von beiden Seiten verursacht worden. Insofern mag an ihrer ursprünglich geäußerten Kritik tatsächlich etwas dran sein, aber daran scheinst du ja arbeiten zu wollen bzw warst dabei, diese Punkte zu ändern. Alles, was du am Ende deines Textes schilderst, scheint allerdings nicht mehr (berechtigte) Kritik zu sein, das hört sich eher nach einem Rundumschlag deiner Frau an à la „du hast mich NIE respektvoll behandelt, IMMER hab ICH unter dir leiden müssen“. Warum sie jetzt plötzlich so um sich tritt, kann ich nur mutmaßen.

Den Knackpunkt nennst du schon früh in deinem Beitrag. Sie will sich selbst finden. Gut und schön, die Kinder sind aus dem Allergröbsten raus, sie ist mit ihrer Rolle und ihrem Alltag unzufrieden. Okay, es lässt sich ja sicher etwas an eurer aktuellen Rollenverteilung ändern, sie hätte sich doch bestimmt auch beruflich umorientieren, sich neue Hobbies o.ä. suchen können. Aber die Selbstfindung alleine scheint ja auch nicht alleinige Ursache eures Streits zu sein, denn da ist ja noch der andere Mann.
Was genau das mit ihm ist, kann ich nicht nachvollziehen. Er sagt, es ist reine Sympathie und nicht mehr, deine Frau sagt sie sei in ihn verliebt. Wenn von seiner Seite kein romantisches Interesse besteht, passt seine Bereitschaft, mit dir zu telefonieren und die Sache aufzuklären, ja zusammen. Andernfalls wäre das schon eine sehr perfide Nummer, dir zu sagen dass da nur Sympathie ist aber mehr nicht und in Wirklichkeit liefe da was….aber ganz ausschließen würde ich das dennoch nicht. Deine Frau rückt nämlich nur häppchenweise damit raus, was eigentlich los ist. Erst sind es diverse Punkte an die, die stören, dann ist sie auf dem Weg der Selbstfindung und letztendlich gibts da dann doch auch noch einen anderen Mann. Was genau da läuft wissen nur die beiden - möglich, dass da nichts von seiner Seite aus ist und nur deine Frau sich verliebt hat und womöglich gerade in etwas verrennt.
Dass sie nun aber kürzlich richtig verbal um sich Gehauen hat, ist respektlos von ihrer Seite. Sie tut aktuell einiges von dem, was sie dir Vorwirft. Oder ist es in etwa nicht egoistisch und kaltherzig von ihr, dir vorzubeten was alles falsch mit dir ist, deine Mühe zur Veränderung nicht wahrnimmt oder schätzt und dir die alleinige Schuld dafür gibt, dass sie so unglücklich war in den letzten Jahren?

Es steht ihr absolut zu, sich selbst zu finden. Und wenn es eben eine 180‘Grad Wende von sensibel zu hart ist, ist das so. Vielleicht hat sie das Gefühl, immer zurückgesteckt zu haben und will jetzt eben nicht mehr ruhig, sensibel und besonnen sein sondern muss „Dampf ablassen“. Das ist auch total verständlich, aber Dabei trampelt sie m.M.n. auf deinen Gefühlen herum. Du bist nicht alleine für ihr Unglück verantwortlich, aber so stellt sie es dar. Wenn sie sich trennen möchte, steht es ihr doch frei, das zu tun.

Was ist denn der aktuelle Stand? Will sie sich denn noch trennen? Will sie Bedenkzeit? Wie lange soll die Situation denn noch so weiter gehen?

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Hi. Danke Worte. So empfinde ich es im Großen und Ganzen auch.
Im Moment ist der Status getrennt. Wohnen zwar im selben Haus aber quasi als WG. Die Paarberatung liegt auf Eis. Die Selbstfindungstherapie für sie ist in Planung.
Hab ihr gesagt, sie solls ich die Zeit nehmen, die sie braucht. Was daraus wird? Keine Ahnung. Hoffe für uns alle, dass sie zu sich zurück und wir wieder zusammenfinden.

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Läuft eure Paartherapie noch? Ihr braucht unbedingt eine neutrale dritte Person, die euch da hilft.
Ansonsten hab ich da eher ein schlechtes Gefühl. Deine Frau scheint sich schon entschieden zu haben ("du bist schuld und du kannst auch nichts mehr daran ändern, weil es dein Charakter ist"). Leider läuft es oft so, dass Männer die Signale nicht wahrnehmen, die Frauen über die Jahre schicken bzw. Frauen sie nicht ausreichend aussenden, und wenn die Frau dann mal anfängt zu sprechen, ist es oft schon zu spät.

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Die Paartherapie ging über den 1 Termin nicht hinaus. Liegt auf Eis.

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Ich denke deiner Frau würden ein paar Tage alleine an der frischen Luft ganz gut tun. Das meine ich völlig ernst.

Sind wir ehrlich. Keine Beziehung läuft zu 100% perfekt. Jeder hat irgendwo Baustellen, welche nicht zur vollsten Zufriedenheit aller laufen und irgendwann stellt sich noch das Übel Alltag ein.

Das Problem bei euch ist, die Fremdverliebtheit deiner Frau. Was in langen Beziehungen gar nicht so ungewöhnlich ist.
Was bedeutet Verliebtheit? Hormone drehen durch, rosa Wolken, unerfüllte Bedürfnisse werden scheinbar befriedigt, alles grüner als zuvor. Was auf der Strecke bleibt ist der objektive, nüchterne Blick. Im Moment bist du der Klotz am Bein, der alles verhindert und sie einschränkt, da kannst du nichts recht machen oder gewinnen. Sie muss sich darüber klar werden was sie möchte, ohne Schuldzuweisungen an dich und auch selbst bereit sein aufrichtig an eurer Beziehung zu arbeiten.

Du brauchst nicht den reuigen Sünder spielen, der demütig angekrochen kommt und anfängt zu kuschen. Damit gewinnst du keinen Blumentopf. Ich würde tatsächlich empfehlen, ihr Abstand zu geben, bis sie sich sortiert hat.

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Ok, danke für die etwas andere Sichtweise.

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Sehr gut beschrieben :-)

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„da ich zu arrogant dazu wäre“

Der Teil hier ist relevant, genau so wirkst du durch deinen kompletten Text ebenfalls.

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Arbeite daran.

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Mach ich. So oder so, unabhängig davon wie es weitergeht. Hat mich ja in manchen Belangen selbst echt erschreckt.

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Hey - sorry erstmal für deine harte Zeit gerade . So als Außenstehender ist das immer etwas schwierig zu beurteilen .
Nach deinen Beschreibungen würde ich so spontan sagen, bist n toller Mann der sich mit einbringt und kümmert - mit manchmal einen Dickkopf.

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Mit Blick auf eure Geschichte ( früh zusammen gekommen , schon lange Zeit zusammen ) …. Jeder verändert sich im Leben , Bedürfnisse ebenso …. Der Alltag zieht ein ….. man verliert vllt manchmal so den Blick für seinen Partner.

Gefühle verändern sich und das ist etwas , da kann der Mensch nichts für …. Es passiert ….. es gibt Menschen die zb das unterdrücken können und „stur ihr Leben so weiterleben“ und es gibt aber auch Menschen , die sich das offen selbst eingestehen und wenn dann zusätzlich noch jmd drittes dazu kommt und etwas „Neues“ in einem entfacht , dann ist es schwierige - an dieser Stelle dir dich - damit dann umzugehen ….

Positiv ist , dass sie dir das so offen gesagt hat …..

Eine Lösung kann ich dir leider nicht geben …. Redet weiterhin offen miteinander….. Versuch dich weiterhin selbst zu reflektieren / zu hinterfragen

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Danke für die Worte. Würde mich ebenso charakterisieren. Ein Kümmerer um die Kinder, mit z.T. deutlichen Abstrichen was die Bedürfnisse der Frau anbelangt. Das weiß ich jetzt. Weitere Macken habe ich auch, so ist es nicht. Nach außen hin werde ich aber genau so gesehen, wie du sagst Ganz so schlimm wie es meine Frau sieht, kann ich also gar nicht sein. Es ist mir auch jetzt klar, dass die "Dickkopfanfälle" ( auch im Streit) eigentlich richtig böse sind. Da hat sie mir die Augen geöffnet.
Kann nur hoffen, dass sie erkennt, dass es Wert ist, um die Familie zu kämpfen.

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Hey - Macken , die hat jeder von uns !

…. Wenn es das ist was du dir für deine Zukunft wünscht - also weiterhin mit ihr an deiner Seite und den Kids , dann drück ich dir die Daumen !



Aber :
Mach dir vllt auch mal so Gedanken in die andere Richtung …. Nicht das du später in so ein Loch fällst ..