Frage wegen Unterhalt für Kind nach Trennung

Hi an Alle,

es gibt da etwas, das mich aktuell beschäftigt.
Letztes Jahr hat sich meine Frau von mir getrennt. Ich bin ausgezogen, für unseren Sohn haben wir ein Wechselmodell.
Ich zahle ihr 450 Euro Unterhalt, unser Sohn ist 11.

Ich habe mir da gar nicht lange Gedanken gemacht, Düsseldorfer Tabelle angesehen, auf einen Betrag geeinigt und fertig.
Nun nach fast einem Jahr des Unterhalt zahlens kommen mir langsam Zweifel.

Unser Sohn ist zu 50% bei mir. Da sie ab und an mal was vor hat, ist er dann teilweise (wie auch diese Woche) mal öfter bei mir, ich würde also sagen er ist eher 52-55% bei mir. Was für mich auch ok ist.

Es kommt jetzt ab und an vor, dass sie mich fragt, ob ich mich -zusätzlich zu dem hohen Unterhalt- an Klassenfahrten usw. beteilige, was ich ablehne. 450 Euro von mir, 250 Euro Kindergeld, das sind 700 Euro die ausschließlich für unseren Sohn bestimmt sind, das reicht locker, insbesondere wenn man bedenkt, dass sie ja auch ihren finanziellen Teil beitragen kann und muss.

Nun ist mir bewusst geworden, dass bei dieser Konstellation auch sie mir Unterhalt für das Kind zahlen muss.
Und da wird dann noch das Kindergeld mit einbezogen, das sie bekommt.
Laut meinen Berechnungen kommen wir am Ende auf +/- Null, ich müsste ihr also gar nichts zahlen.

Natürlich ist es so wie wir es jetzt machen einfacher, da sie Klamotten etc. natürlich alles für ihn kauft und wir da nicht groß berechnen müssen wer was bezahlt. Ich überweise einmal im Monat und fertig.
Allerdings habe ich mehr und mehr das Gefühl dass ich finanziell hier klar als Verlierer raus gehe.
Wie seht ihr die Situation?

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Unterhaltstechnisch kann ich leider nicht antworten, aber die Aussage "ich würde also sagen er ist eher 52-55% bei mir." finde ich sehr lächerlich.

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War nur darauf bezogen, dass es sehr ausgeglichen ist und Tendenz wenn überhaupt zu mir geht. Mag lächerlich klingen, aber so hatte das Landratsamt damals auch gesprochen.

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Du hast Recht. Den zustehenden Unterhalt kann man beim Wechselmodell auch berechnen lassen. Gerade bei einem asymmetrischen Wechselmodell nicht unentscheidend (zb. 70/30).
Die paar Tage, die dein Kind außer der Reihe mehr bei dir ist, dürften da aber nicht ausschlaggebend sein.
Bitte geh aber nicht einfach davon aus, dass du "gar nichts" mehr zahlen musst. Etwaige Einkommensgefälle zwischen Euch Eltern werden auch berücksichtigt.
Ich weiß nicht, wie euer Verhältnis ist. Es gibt Rechner online (die aber sehr einfach gehalten sind), da könnt ihr euch einen ersten Überblick verschaffen und euch dann einigen, denkbar wäre ja auch, du zahlst weiterhin eher großzügig, dafür besorgt sie Kleidung und Ausstattung komplett alleine und zahlt auch Hobbies usw.
Klassenfahrten, Schulmaterial würde ich hingegen immer durch 2 teilen.
Ansonsten bleibt halt nur Berechnung durch das Jugendamt, das ist auf jeden Fall rechtlich einwandfreie Variante. Heißt aber auch, du bist fortan für alles zur Hälfte zuständig, sie muss dir keine Kleidung mehr mitgeben, du musst alles selbst besorgen und vorhalten.

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Eine „rechtlich einwandfreie“ Variante liefert auch das JA nicht zwingend. Das würde dann gerichtlich festgelegt.

Aber es wäre zumindest eine objektive und „neutrale“ Rechnung 😊

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Worauf möchtest du jetzt mit deinem Kommentar hinaus? Dass Sachbearbeiter Fehler machen? Dass die Berechnung als solches noch nicht rechtsverbindlich ist?

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Da muss ich mal fragen wie sie nur Klamotten kaufen kann, wenn ihr das Wechselmodell habt?

Mein Ex saniert den Kleiderbestand schon auch durch mich, da ich zu kleines schneller aussortiere und nachkaufe, aber du brauchst doch auch nen Grundstock und spätestens wenn ihr in den Urlaub fahrt auch mal mehr an Klamotten?

Ich kann dir sagen wie wir das machen: es fließ kein Unterhalt.

Wir haben ein Konto da geht das Kindergeld drauf und jeder von uns zahlt noch was ein. Davon gehen Betreuungskosten, Essen etc. runter und eben auch ne Klassenfahrt oder wenn wir für Kindergeburtstage oder Schule was kaufen müssen.


Wenn du arg mehr verdienst als deine Ex ist sicher auch Unterhalt fällig, aber sonst rechnet sich das im WM auf.

Vielleicht wäre ein extra Konto für euch gut?

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Das ist ganz einfach, wir wohnen nebeneinander, Klamotten hin und her zu bringen ist kein Problem, selbst wenn uns mal was fehlt könenn wir es schnell bei ihr holen.
Das ist eben auch ein Teil der Abmachung. Ich zahle sehr viel Geld (ich beginne zu glauben es ist zu viel) und sie zahlt davon dann unter anderem Klamotten.

Das war ja der Kern der Frage, ob das so Sinn macht, oder ob wir beide die Sachen kaufen und ich im Umkehrschluss keinen oder weniger Unterhalt zahle.

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Denke dran, wenn er 12 wird, hat er einen höheren Unterhaltsanspruch.

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