Hallo liebe Leute,
vor 5 Monaten hat sich mein langjähriger Partner, von mir unerwartet, getrennt. Wir haben zwei gemeinsame Kinder (5Jahre und 2Jahre). Zurzeit wohnen wir noch zusammen, aber wegen eines befristeten Mietvertrages, müssen wir bald aus der Wohnung raus. Ich werde mir dann etwas neues mit meinen Kindern suchen. Der Papa möchte sich nicht auf einen gemeinsamen Wohnort festlegen. Sondern er möchte flexibel sein, mal im Ausland leben (was beruflich für ihn zu vereinbaren ist), mal in anderen Großstädten, die alle mindestens 600 von unserem Wohnort entfernt sein werden. Die Kinder haben ein enges Verhältnis zum Vater und es bricht mir das Herz zu wissen, dass er wahrscheinlich nicht mehr sehr präsent sein wird. Meine Frage ist, wie sind eure Kinder damit umgegangen? Von täglichem Kontakt zu sporadischem Kontakt. Und wieviel Kilometer legt ihr zurück um eure Kinder zu sehen und wie oft macht ihr das? was ist realistisch? Ich kann mir vorstellen, dass er sich am Anfang noch bemüht, es dann aber auch schnell zu anstrengen wird.
Ich wäre dankbar über eure Erfahrungen zu hören!
Danke
Ella
Trennung und Vater zieht viele Kilometer weit weg
Er hat zwei kleine Kinder, wie stellt er sich das denn vor? Hast du ihn das mal direkt gefragt? Er kann sich ja von dir trennen aber die Kinder sind auch seine Verantwortung.
Vor allem er lässt ja nicht nur die Kinder hängen sondern auch dich mit der ganzen Arbeit alleine und Kinder sind ein Haufen Arbeit!
Wenn man flexibel sein will schafft man sich keine zwei kleinen Kinder an ganz einfach. Oder man wartet bis sie groß genug sind und dann verwirklicht man seine Auslandsträume.
Also ich würde diesbezüglich in den Konflikt gehen außerdem würde ich das Wechselmodell mal in den Raum werfen. Die Kinder haben ein Recht auf Umgang und du bist nicht alleine für die Kinder verantwortlich!
Danke für deine Antwort. Sehe ich alles ganz genauso wie du. Haben über diese Themen natürlich endlos gestritten und tun das immer noch. Habe mich natürlich auch von einem Anwalt beraten lassen. Es gibt zwar ein Recht auf Umgang, allerdings wird es in der Praxis natürlich nicht durchgesetzt.
Er ist auch nicht bereit sich für die nächsten 4-5 Jahre auf eine Stadt zu beschränken und dann, wenn die Kinder etwas älter sind, wegzuziehen. Wechselmodell oder auch 70/30 oder andere denkbare Modelle sind für ihn ausgeschlossen, weil er dann ja nicht mehr flexibel ins Ausland kann, wann immer er möchte. Es ist einfach gruselig, ich weiß! Und ich kann es mir auch nicht erklären, weil er eigentlich ein liebevoller Vater ist mit enger Bindung an die Kinder. Für mich ist sein Verhalten absolut unvorstellbar. Aber ich kann daran nichts mehr ändern.
Deshalb die Frage, wie es bei euch anderen war. Hat der wegziehende Elternteil den Kontakt gehalten oder nicht? Wie ging's den Kindern? Etc.
LG
Ella
Manche merken halt erst „mittendrin“ dass es nicht ihr Traum Leben ist, kommt vor. Dumm gelaufen. aber passiert gar nicht selten
MUSS der Vater flexibel sein aufgrund seiner Berufstätigkeit? Oder ist es dem Arbeitgeber vollkommen egal, wo er wohnt? Oder sollte er in der Nähe von bestimmten Orten wohnen, die dir aber alle nicht gefallen?
Hallo Ella,
ich fühle mit dir und es tut mir auch für eure Kinder sehr leid. Die Entscheidungen deines Mannes kannst du nicht ändern, auch wenn er sich wie das Letzte verhält.
Schadensbegrenzung: Mit Hilfe deines Anwalts das alleinige Sorgerecht und vernünftigen Unterhalt durchsetzen! Evtl. psychologische Unterstützung für die Kinder organisieren. Mit Familie und Freunden Klartext reden, damit ihr ein gutes Netzwerk habt. Den Mann kannst du vergessen...
Viel Kraft dir!
Alleiniges Sorgerecht ist praktisch nicht möglich, da müssen schon schon harte Drogen oder schwere Straftaten im Spiel sein.
Was man unter Umständen bekommen kann ist das alleinige Aufenhaltsbestimmungsrecht.
Das würde in dem Fall vermutlich sogar Sinn machen.
"Vernünftigen Unterhalt" gibt es auch nicht. Es gibt festgelegte Beträge die zu zahlen sind, abhängig vom Einkommen. Daran kann auch ein Anwalt nichts ändern.
Das Aufenthaltsbestimmungsrecht wird sie kaum bekommen. Das bräuchte sie, wenn der Vater die Kinder mitnehmen möchte...aber zeigt ja ganz klar, dass er ohne sie gehen will. Da wären andere Teile des Sorgerechtes noch eher nötig, aber Anzeichen dafür gibt es jetzt auch noch nicht.
Sie könnte, je nachdem wie sehr er unterwegs ist und wie wenig greifbar er ist, eine sorgerechtvollmacht anstreben.
Bei hunderten von Kilometern oder gar tausende ist nicht mal mehr sporadischer Kontakt möglich. Für die Kinder ist das richtig grausam und eiskalt. Mehr kann man dazu nicht sagen. Fürs jüngere Kind wird er zu einem Fremden werden. Man kann nur hoffen, dass ihm der Kontakt zu seinen Kindern fehlen wird und er wieder zur Gesinnung kommt.
Furchtbar, vor allem für die Kinder. Sag dem Bald-Ex, dass seine Kinder aus der Situation und mit den offenbar bevorstehenden langen Trennungen über Hunderte Kilometer hinweg nicht seelisch und psychisch gesund hervorgehen werden! Sie werden leiden und sie werden große Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl bekommen. Sie werden (und wenn Du noch so sehr versuchen wirst, das aufzufangen) Zeit ihres Lebens mit dem Gefühl kämpfen müssen, nicht genug wert zu sein, nicht wichtig genug zu sein. Nicht genügend geliebt zu werden... sehr sehr schlimm.