Ich hasse meine „Kinder“

Hallo, ein schweres Thema für mich, mit einer Menge Schuldgefühle.

Es geht nicht um Kinder, sondern meine Hunde, die aber wie Kinder für mich waren.

Also kurz mal der Hintergrund, mit 17 lernte ich meinen Mann (9Jahre älter als ich) kennen, wir heirateten da war ich 20 und die Trennung erfolgte mit 26. Also +/- 9 Jahre waren wir zusammen, wir hatten keine Kinder zusammen, weil ich mich nie sicher gefühlt habe. Ich habe viele Päckchen zu tragen, er ebenso, wir führten beide eine sehr ungesunde Beziehung und jetzt nach der Trennung fange ich endlich an zu leben, zu heilen, es fühlt sich an als würde ich mich aus dem tiefsten Loch der Welt ins Licht zurück kämpfen. Denn in den letzten 9 Jahren lebte ich in einem Goldkäfig (vertraue niemanden, alles ist schlecht, jeder will uns nur schaden etc.)

Die Trennung ist jetzt 4 - 6 Monate ungefähr her, Zeit vergeht wie ein Fieber Traum - Wahnsinn.

Ich habe die Haustiere behalten. Und nun das schwierigste für mich: Ich liebte die zwei Hunde wie meine eigenen Kinder. Gestreichelt gekuschelt sie waren alles für mich.
Jetzt und ich muss sagen es fällt mir schwer das auszusprechen habe ich eine Antipathie entwickelt. Ich hasse regelrecht beide. Klar kümmere ich mich weiterhin (Füttern, Gassi) Aber ich hasse sie. Und das macht mir sorgen, ich fühle mich wie ein Psychopath oder Narzist. Die beiden ziehen schon bald aus, zu meinen Eltern.

Natürlich reflektiere ich mich, vermutlich durch die Trennung konnten die Gassi Zeiten nicht mehr wie vorher eingehalten werden, dann haben sie eingemacht und das stresste mich. Eventuell war ich überfordert oder bin es noch mit meinem Leben, aber HALLO! Ich bin eine Erwachsene Frau, wie kann es sein, dass ich plötzlich die beiden, die alles für mich waren, HASSE? Versteht mich nicht falsch, ich würde niemals den beiden was antun. Ich hatte auch bei der Vermittlung viele kuriose Interessenten abgesagt, also sie sollten auch nicht schnell schnell irgendwo hin, damit sie einfach weg sind.

Aber in dem Arm nehmen, kuscheln, LIEBEN kann ich nicht mehr. Das tut mir so Leid. Stellt euch vor es wären echte Kinder? Menschen? Die könnte ich nicht so einfach zu meinen Eltern abgeben.


Aufgrund dieses Ereignissen habe ich mich dazu entschieden, ich werde niemals Kinder bekommen. Eventuell möchte ich auch ohne Partner alt werden. Weil sowas kann ich nicht verantworten.


Danke für eure Aufmerksamkeit 😭

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Könnte es sein, dass du in deinen Hunden deinen ex siehst? Seid ihr aktuell ok miteinander oder im Streit?

Nach einer Trennung muss sich erstmal alles neu einpendeln. Von extremer Liebe zu Hass ist keine Seltenheit. Es wird sich wieder ‘einpendeln‘ und ich hoffe, so wird es dir auch mit deinen Hunden wieder gehen, wenn sie bei deinen Eltern sind. Gut, dass du dich um eine Lösung bemüht hast.

Du solltest aber auch evtl. Nach einer Lösung für deine Seele kümmern. Da scheint ziemlich viel zerrüttet zu sein. Alles Gute dir.

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Huhu - eigentlich sind wir „ok“ auseinander gegangen. Innerlich weiß ich aber, dass die Beziehung sehr ungesund war und ich mentaler Gewalt / Kontrolle ausgesetzt war. Er ist mein stärkster Trigger - deshalb bin ich zusätzlich auch in Therapie.

Es kann sein, weil die Hündin ist seine Prinzessin. Aber er rührt seit der Trennung keinen Finger für die Tiere, Haus oder anderes.

Danke, wie gesagt ich bin schon in Therapie und habe auch das Gefühl ich finde den Weg zum spirituellen.

Ehrlich gesagt fühle ich mich wie ein Fehlprodukt oft… mein Traum Ziel ist es nicht Kinder zu kriegen, ich habe einfach Angst, dass mir das gleiche erneut passieren könnte. Schon während der Beziehung habe ich oft gesagt, ich bin mit ihm als Ehemann überfordert, ich habe keine Kraft für ein Kind.

Alle Menschen in meinem Umfeld sind schockiert, da mein Familien Hintergrund aufgrund Bildung, Erziehung, sozialer Status, Finanzen perfekt für die typische privilegierte Traum Familie passt - aber ich falle irgendwie aus der Norm raus. (So fühle ich mich)

Ich weiß nicht… im Moment will ich irgendwie nur bei „mir“ sein.

Bearbeitet von HerziNin
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Das wichtigste ist, dass du ein selbsterfülltes und glückliches Leben führst, und wenn das nicht der Norm entspricht (was ist heutzutage schon die Norm?), dann ist es völlig egal, was andere denken. Sie leben nicht dein Leben.
Hat dein ex dich versucht klein zu halten? Fanden er und vielleicht auch deine Familie deine Ideen und Vorschläge immer doof?

Ich finde es gut, dass du zur Therapie gehst.

Kommt Zeit, kommt Rat, du wirst heilen, so lange zu bei dir bleibst.

Es ist übrigens völlig ok, keine Kinder zu bekommen. Du kreierst das Leben wie es dir gefällt.

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Die Hunde stressen dich, weil sie reinpinkeln, weil du nicht in der Lage bist, sie vernünftig zu versorgen? Das macht mich sprachlos und ist abgrundtief traurig. Ich kann nur hoffen, dass es ihnen bei den Eltern besser geht, als deinen sinnlosen Hass zu ernten.