Schwanger im Rechtsreferendariat- Krankschreibung fürs zweite Examen?

Hallo ihr lieben,

ich hoffe dass ich hier vielleicht ein paar Juristinnen erreichen kann, die vlt selber oder Bekannte in einer ähnlichen Situation hatten:

Ich bin ziemlich am Ende meines Rechtsreferendariates (in der Anwaltsstation) und in der 10 SSW.

Das zweite Examen wäre Anfang Juni (dann wäre ich ungefähr im 6.Monat).

Das Problem ist allerdings, dass ich ein Hämatom in der GM habe und mich dementsprechend wochenlang ausgeruht habe und Bettruhe verordnet bekommen hatte.

Generell bin ich auch ziemlich vorbelastet, da ich letztes Jahr im Oktober eine FG hatte und dementsprechend natürlich viele Ängste habe und mich voll und ganz auf die Schwangerschaft konzentrieren möchte.

Dazu kommt, dass wir eine zweijährige Tochter haben, deren Kita immer wieder coronabedingt ausfällt, sodass auch keine vernünftige Betreuung gewährleistet ist.

All diese Faktoren haben dazu geführt, dass ich seit Januar kaum gelernt habe und damit nur noch circa 3 Monate Lernzeit hätte.

Dies reicht allerdings, wie die mitleidenden Kolleginnen wissen, vorne und hinten nicht.

Also würde ich sehr wahrscheinlich durchfallen und den Versuch verlieren.

Daher überlege ich mich lieber krank schreiben zu lassen fürs Examen und zu einem späteren Zeitpunkt, wenn wir vlt auch hoffentlich näher an der Heimat wohnen und Hilfe haben, nach der Elternzeit die Prüfung nachzuholen.

Würde dem Amtsarzt bei der Vorgeschichte die Situation mit der Schwangerschaft genügen? Oder hat jemand vielleicht einen guten Rat?

Vielen Dank schon mal und liebe Grüße!

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schwangerschaft ist kein Grund nicht lernen zu können, das wird dir nicht durchgehen

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Naja, der Hauptgrund dass ich nicht lernen kann sind die Rahmenbedingungen und eben die Ängste in der SS.
Meine FÄ würde mich nicht krank schreiben deswegen, meinst du?

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Wenn die Schwangerschaft nicht der Hauptgrund ist, sondern die schlechte Betreuung der Tochter, dann bist du ja nicht krank. Auch Dann nicht, wenn du dich lieber "voll und ganz" auf die Schwangerschaft konzentrieren möchtest.

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Ich bin Anwältin, war damals aber noch nicht schwanger.
Versuche es, ob es durchgeht weiß ich nicht. Bedenke nur, dass du mit zwei Kindern nicht unbedingt mehr zum Lernen kommst, als mit einem.

Hast du deine FÄ schon angesprochen? Wie steht sie zum BV? Ich verstehe grundsätzlich deine Situation, aber lernen kann man auch im Bett. Ich hätte trotzdem gelernt, aber dafür ist es nun zu spät.
Klausuren schreiben ist übrigens ebenso wichtig wie lernen. Vielleicht kommst du mit dem Argument weiter als mit allgemeinen Lernen.

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"Generell bin ich auch ziemlich vorbelastet, da ich letztes Jahr im Oktober eine FG hatte und dementsprechend natürlich viele Ängste habe und mich voll und ganz auf die Schwangerschaft konzentrieren möchte."

Und ich will wirklich nicht fies sein. Aber der Zeitpunkt um, ich nehme an gewollt, schwanger zu werden, ist halt denkbar schlecht gewählt. Wie du weißt, ist Jura kein Studium, in dem einem die Noten hinterher geschmissen werden. Ich kenne mehrere, die ihre Träume nach dem durchgefallenen 1. oder 2. StEx für immer begraben mussten.
Aber wie ich oben schon erwähnte, jetzt ist es zu spät sich diese Gedanken zu machen.
Versuche ein BV oder eine Krankschreibung zu bekommen.

Wie gesagt, ich will nicht fies sein. Ich weiß nur, wie es ist, zwei Anläufe im 2. zu brauchen. Ich habe diesen Mist mit absolutem Tiefpunkt, Boot Camp und wieder auf die Beine kommen hinter mir.

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Ja ich glaub auch, dass es echt hart wird. Aber aktuell haben wir auch wirklich gar keine Unterstützung und unsere Kita ist coronabedingt sehr unzuverlässig.

Daher hoffe ich darauf nach der Elternzeit einfach in der Nähe der Familie ein bisschen Hilfe zu bekommen...

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Ich würde dir empfehlen dich an deine Ausbildungsbetreuer im OLG oder an die zuständige Stelle im Justizprüfungsamt zu wenden. Du wirst nicht die Erste mir dieser Problematik sein. Vielleicht besteht die Möglichkeit das Ref zu unterbrechen und nach der Geburt wieder einzusteigen.
Ob das sinnvoll ist musst du selbst wissen. Mit Kleinkind und Säugling wirst du voraussichtlich noch weniger Zeit zum lernen haben als jetzt. Gerade die Probeklausuren sind absolute Zeitfresser, aber ohne wirst du das Examen kaum schaffen.

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Da sie wich wegen deine Ängste krankschreiben müsste, wäre ich dich sehr vorsichtig. Das kann später Probleme bzgl einer Verbeamtung oder Eintritt in die PKV geben.

Ich würde mir therapeutische Hilfe such n, wenn dich diese extremen Ängste schon arbeitsunfähig machen.

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Sei mir nicht böse, für mich klingt das alles nach Schutzbehauptungen. Fakt ist, du hast nicht gelernt. Vermutlich zu spät gemerkt, dass du anfangen musstest, oder es auf die leichte Schulter genommen, etc pp.

Dass eine "Kita immer wieder coronabedingt ausfällt, sodass auch keine vernünftige Betreuung gewährleistet ist." wage ich zu bezweifeln.
Und dass "Schwangerschaft voll genießen" und "Lernen für 2. StEx" sich widerspricht, sollte auch klar sein.

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Unsere Kita fällt ständig aus und mit einer Zweijährigen im Hintergrund kann man nicht wirklich lernen.

Ich habe es nichts auf die leichte Schulter genommen, aber das Ref mit Kind und die Belastungen der letzten Monate kann man auch nur verstehen, wenn man selber drin steckt.

Und dass ich die "Schwangerschaft genießen" will, hab ich nicht gesagt. Sondern dass ich mich drauf konzentrieren möchte, insbesondere im Hinblick auf die vorgeschichte.

Zumal es mir körperlich überhaupt nicht gut geht im Moment.

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Hallo Prinzessin, wie wäre es denn, wenn du noch Elternzeit für deine 2 jährige Tochter nimmst? Darauf hast du auch als Referendarin Anspruch und dann kannst du nach deinem 2. Kind nochmal Elternzeit nehmen und wieder einsteigen, wenn es mit dem Lernen passt! Rufe mal bei deinem OLG und dem zuständigen Sachbearbeiter an, die können dir weiterhelfen.
Alles Gute für dich!

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