Chef ändert nix an Tätigkeit, FA Termin ist in ca 1 Woche

Moin,
Ich habe meinen Chef vom positiven test bereits berichtet, frauenarzt Termin ist erst in ca 1 Woche wieder, da beim ersten nur die gut aufgebaute Gebärmutter zu sehen war(war noch zu früh).
Ich arbeite im Lager, muss viel heben, Bücken, Tragen, teilweise auf tritte/Leitern und sehr viel Treppen rauf und runter.
Ich habe dabei massive kreislaufprobleme, was ich meinem Chef auch sagte.
Ändern tut er nichts, genau wie auch dass ich bis ca 22:30 Uhr in der spätschicht arbeiten soll, was mir ebenfalls Probleme bereitet, da ich danach noch knapp über eine halbe Stunde mit dem Auto heim fahren muss und ich schon während der Arbeit so fertig bin, dass ich die Strecke nicht mehr schaffe.

Ich bin jetzt erst mal vom Hausarzt bis zum Termin beim Frauenarzt krank geschrieben, aber meine frage wäre, was kann ich tun, wie sind eure erfahrungen mit dem Arbeitgeber, Speziell in Hinblick auf die oben angesprochenen dinge?

Ich freue mich auf Rückmeldungen.

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Als erstes muss dein Chef eine Gefährdungsbeurteilung mit dir machen.
Macht er sie nicht , bleibt dir nix anderes übrig als zum zuständigen Amt , damit sie deinem Chef erklären , wie man schwangere Mutterschaftsgerecht beschäftigt.
Und das will er warscheinlich nicht , denn das kann ordentlich Strafe kosten

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Dein Chef muss mit dir eine Gefährdungsbeurteilung durchführen. Bestehe darauf.
Gibt es bei euch einen Betriebsrat? Dann wende dich an den zur Unterstützung.

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Du hast auch unschwanger nicht mehr als 15 kg zu heben und das sollte selten nötig sein. Ich weiß männliche Lageristen sind super stolz darauf links und rechts jeweils einen 25 kg Sack zu tragen und lehnen deshalb Hilfen generell ab.
Aber Rücken haben sie alle, man muss sie nur oft genug daran erinnern und schon geht das.

Sprich mal mit eurem Betriebsrat, es muss ja nicht gleich gesagt werden das du Schwanger bist, sondern weil generell Hebehilfen wirklich gut für den Rücken sind.

Ansonsten steht ja schon alles oben. Wenn du gleich allen sagen willst dass du schwanger bist, verweigere die schwere Hebearbeit mit dem Argument das du noch auf die Gefährdungsbeurteilung wartest und vorher natürlich niemand von dir verlangen kann ein Risiko einzugehen.

Wegen der Spätschicht würde ich den Gesetzestext (Vorgabe Mutterschutzgesetz) ausdrucken und den Kollegen und Chef zeigen. Sprech dich mit deinem Teamleiter ab, dass du dann früher anfangen kannst um auf die Stunden zu kommen. Gibt ja genug zu tun.

Viel Erfolg

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Als Ergänzung dazu für die TE:
Ebenfalls darfst du als Schwangere keine Tritte/Leitern mehr besteigen. Über 10kg darfst du gar nicht mehr heben, 5-10 kg ca. bis zu 10x täglich.
Arbeiten darfst du bis 20 Uhr.
Treppen in beliebiger Anzahl sind allerdings ok.
Achte darauf, dass dein Arbeitgeber das in der Gefährdungsbeurteilung so aufnimmt und es auch umsetzt.

Eigentlich müsstest du ab Bekanntgabe der Schwangerschaft ins vorläufige BV, bis die Gefährdungsbeurteilung vorliegt. Die Krankschreibung ist für dich jetzt zwar auch ok, solltest du aber nochmal erkranken bis zum Entbindungstermin, zählt die Zeit jetzt mit für die Frist zum Krankengeldbezug. Wenn dein Arbeitgeber sich da also unnötig Zeit lässt, fehlt dir mit Pech am Ende Geld. Lass dich nicht unterbuttern und bestehe schnellstmöglich auf die Gefährdungsbeurteilung, andernfalls ein BV bis diese vorliegt.

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Wo steht dss bitte, das sie unschwanger nur 15 Kg heben darf?
Mei e Bekannte arbeitet bei DHL und muss Pakete bis 30 kg tragen.

Auch in vielen anderen Berufen muss man nehr als 15 kg tragen

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Danke euch schon mal für die Antworten.

Ich habe ehrlich gesagt die ganze Zeit schon das Gefühl, dass in der Firma leider so einiges nicht funktioniert.

Bei dem Gespräch entgegnete mir eine "persönliche Meinung" meines Chefs, der selbst Vater ist, wo mir echt die Sprache schlicht fehlte, um darauf zu kontern...

Dazu kommt mir das Gefühl, mein Chef wartet auf die Bescheinigung vom Frauenarzt, bevor er wirklich tätig wird.

Mein Vertrag ist befristet, die Schwangerschaft war entsprechend nicht geplant (freue mich natürlich dennoch) und ich hatte vor der Kenntnis von der Schwangerschaft, angefangen, mich in anderen Firmen zu bewerben, was ich natürlich nun definitiv erst mal vergessen kann, denn schwanger werde ich wohl nirgends anfangen können.

Ich werde nächste Woche mit meinem Frauenarzt noch mal besprechen, was er sagt, denn es sind ja doch so einige Dinge im argen und mich belastet es um ehrlich zu sein auch mega, dass ich nicht für voll genommen und ausgegrenzt werde, nur viele Firmen melden sich leider ja auch nicht zurück, selbst wenn man nachhakt.

Ganz lieben Dank für die Antworten, ich werde, nach dem Frauenarzt Termin mit meinem Chef noch mal ein Persönliches Gespräch suchen, denn ich muss ihm ja so oder so mitteilen, wann errechneten ET ist und werde das Mi der Gefährdungsbeurteilung dann ansprechen, dass er dazu verpflichtet ist.