Erziehung -Vermeidung von NEIN-

Hallo!
Ich habe das Problem, dass ich eigentlich nur in den dringendsten und wichtigsten Fällen NEIN sagen will (auf die Straße rennen, mit harten Sachen an eine Glasscheibe hauen, anderen Kindern oder den Eltern weh tun...)
Ansonsten bin ich auf der Suche nach guten "Alternativen", also meinem Sohn (2 Jahre, 4 Monate #verliebt ) immer etwas sagen können, was er stattdessen tun kann, also als Beispiel

Er haut mit Macht gegen ein Mobile, ich möchte das nicht und sage deshalb: Puste einfach dagegen, damit sich die Figuren schön bewegen.

oder

Er will beim Spülmaschineaus- und einräumen mithelfen und am liebsten die zerbrechlichen Teile (relativ grob :-p ) nehmen, stattdessen gebe ich ihm Melaminteller oder Plastikbecher.

Habt Ihr noch Ideen für andere Situationen? Beispielsweise wenn er Klamotten vom Stuhl schmeißt/die frischen Sachen aus dem Wäschekorb herumwirft oder beim Wickeln tritt oder einfach nicht mitkommen will oder Bücher zu grob bis fast zum Zerreißen behandelt oder mit Steinchen auf der Terrasse herumwirft oder, oder, oder

Es wäre toll, wenn Ihr mal Eure Meinung und Eure Ideen schreibt. Ganz lieben Dank #danke ,
Gesa #blume

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Meine Idee ist "nein" sagen #gruebel. Es gibt Situationen bei den ein Kind merken soll, dass es nicht richtig ist, was es tut. Dein Sohn ist kein Baby mehr und soll mitlerweile wissen, dass er beim wickeln nicht tretten soll....oder Bücher zerreissen... wo ist denn das Problem "nein" zu sagen?#kratz

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sehe ich aehnlich. wann wird denn bitte das wort nein (und vor allem dessen Bedeutung) gelernt? wir koennen doch nicht alles im leben nur positiv ausdruecken.#kratz

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Hi,
also meine Kinder haben mit etwa 10 Monaten ein Nein verstanden. Ich weiß jetzt nicht, ob es am Wort oder am Tonfall gelegen hat, aber an ihren Reaktionen habe ich gemerkt, dass sie verstanden haben.

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http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/?m=0

Spannendes Thema hier habe ich einen Artikel über die beliebte "Logische Konsequenz" für dich.

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Damit ist alles gesagt!

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Guter Artikel, aber eine Frage bleibt ür mich offen: Die Autorin schreibst, dass man die vielen Situationen, in denen ein kind kooperiert, auch honorieren und nicht als selbstverständlich nehmen soll.

Aber wie passt das mit dem vermeiden des inflationären Lobes zusammen, dass sie an anderer Stelle fordert und auch andere Autoren, wie z. B. Jesper Juul?

VG

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Dein Sohn sollt schnell lernen was nicht geht, also gehört ein nein dazu, erstreckt bei den Sachen die du beschreibst. Sorry, aber so wie du es jetzt handhabt wirst du noch richtig ärgern bekommen mit Einen Kind, was lernt das es kein Nein gibt und es einfach weiter machen kann oder Mama immer eine alternative anbietet.

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Bin deiner Meinung, das man Nein nicht inflationär benutzen sollte, sonst wirkt es irgendwann nicht mehr. Ich benutze statt Nein gerne als "Alternativeworte" STOP oder HALT + sagen warum das nicht richtig ist bzw. nicht geht + eine Alternative anbieten. Funktioniert ganz gut so. Besonders gut in Kombi mit dem Eulenblick, d.h. Augen so weit aufreissen wie möglich, Augenbrauen so weit nach oben wie es geht, ganz erster Gesichtsausdruck. Unser Großer (4 Jahre) ist inzwischen soweit bereits diesen Blick allein ohne Worte als deutliche Warnung zu verstehen und sein unerwünschtes Verhalten daraufhin zu ändern. Nicht immer, aber sehr oft.

LG#winke

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Ich finde den Ansatz gut dass es ein Wort geben soll für wirkliche Gefahren und etwas anderes für Dinge die das Kind eben nicht machen soll. Aber ich würde hier auch ein kurzes Wort nehmen. Du kannst auch im Alltag Nein benutzen und bei wirklichen Gefahren Stop, ist vielleicht einfacher durchzusetzen auch bei den Papas Omas Kindergärtnern.

So lange Sätze klingen für Kinder in dem Alter doch noch gerne nach Laberabarber.

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Guten Morgen!

Ich finde deine Einstellung sehr gut, wir handhaben es ähnlich.
Cloti hat dir dazu ja schon einen tollen Artikel verlinkt.
Darin steht ja zB auch, dass man sich immer auch anschauen sollte, welches Bedürfnis das Kind zu dem Zeitpunkt hat und ob und wie das erfüllbar ist. Also will ich jetzt etwas verbieten, weil mir das Ganze gerade nicht passt oder weil es wirklich nicht anders geht (zB im Straßenverkehr).

Bsp Steine schmeißen: Will dein Kind Kind grad etwas werfen oder sind die Steine interessant? Beim Werfen wollen würde ich zB auf Bälle ausweichen. Sind die Steine interessant, könntest du vielleicht ein paar größere parat haben, die dann bemalt werden können oder gestapelt oder in verschiedene bunte Kisten sortiert.
Beim Wickeln beginne ich manchmal ganz plötzlich Kindelieder zu singen, die unser Kind mag und dann geht auch das gut.
Wenn ich Papierkram sortiere, habe ich immer auch eine Kiste mit Papieren, die unsere dann auch sortieren kann.
Usw.

Viele Grüße sendet
Maja

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Genau so sehe ich das auch #winke

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Ich mache es etwas anders.
Für mich fällt es wirklich schwer das Wort "Nein" zu vermeiden und benutze es täglich. Ben weiß auch was ich damit meine.

ABER für wichtige Situationen wie zb im Straßenverkehr oder anderen Gefahrensituationen rufe ich "Stop" oder "halt".

Da reagiert er wirklich sofort und ich muss mich nicht mehr mit den Alternativen zu "nein" abquälen.

Mit groß Reden schwingen brauche ich mich bei Ben kaum zu bemühen... Das kann ich nur machen wenn er auch innerlich ruhig ist. Ist er zb wütend oder zu aufgeregt weil er in dem Moment so viel Spaß hat, konzentriert er sich nur halb darauf was ich sage, da sind kurze klare Ansagen besser.

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#winke

Man kann sich und seinen Kindern auch selber das Leben schwer machen.
Sag einfach "nein" und gut is.

Die Kinder werden das woanders (Kiga, Schule usw.) auch nicht anders hören...und kennen dann wenigstens die Bedeutung des Wortes schon.

Ewige Umschreibungen verstehen sie in dem Alter eh noch nicht...später wollen sie das nicht.

LG
Eichkatzerl

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Ich versuche auch das Wort Nein zu vermeiden, wenn es geht. Und meistens geht es.
Viele benutzen das Wort viel zu häufig und die Kinder nehmen es überhaupt nicht mehr ernst. Nein ist für Kinder ein abstraktes Wort, sie verstehen zwar, dass es ein Verbot bedeutet, aber den Sinn dahinter nicht.

Und natürlich weiß mein Sohn, was Nein bedeutet und das schon seit dem Babyalter an (ca. 9 Monate).

Und natürlich sage ich nicht NIE Nein. Aber wenn ich es sage, meine ich es ernst und auch das weiß mein Sohn.
Wenn möglich schiebe ich aber auch immer eine Erklärung hinterher.

Was man stattdessen sagen kann?
zB. Mein Sohn möchte Blumen aus einem Vorgarten ausreißen.
Ich sage entweder: "Bitte nicht die Blumen ausreißen" oder noch viel besser "Lass die Blumen bitte stehen" oder ausführlicher "Die Blumen hier muss man stehen lassen, die gehören den Leuten, die hier wohnen".
Kinder reagieren viel eher auf positive Aussagen und mein Sohn ist da keine Ausnahme. Wir haben damit keinerlei Probleme.

Wenn ein Kind etwas NICHT tun soll, wird es oft nur interessant. Wenn man das Verbot noch nicht einmal begründet, sondern nur "NEIN" schreit, dann versteht das Kind nicht, weshalb es ein Verbot aufgedrückt bekommt und fühlt sich von der Übermacht Mutter ungerecht behandelt. Es folgt vielleicht, weil es zu folgen gelernt hat, nicht weil es einsieht, etwas Falsches zu tun.
Und "Nein" kann man immernoch als letzten Ausweg benutzen. Würde mein Sohn mehrmals hintereinander nicht reagieren, würde ich "Nein" sagen.
Soweit kommt es aber zum Glück so gut wie nie.

Andere Beispiele:
"Bitte geh von der Couch runter" statt "Nein" oder "Nicht auf der Couch hüpfen!"
"Bleib bitte hier" statt "Nicht weglaufen!"
usw.

Natürlich klappt das nicht immer und in jeder Situation. Man muss immer spontan entscheiden, denn kein Lehrbuch und auch sonst niemand kennt das eigene Kind besser als man selbst.
Aber so ist es, wie wir das meistens handhaben.

Und für die "aber dann lernt das Kind nicht..."-Fraktion: Ein "Nein" rutscht trotzdem manchmal heraus. zB. wenn die Situation ernst ist und man keine Zeit für lange Erklärungen hat (Kind will auf die Straße rennen, hat eine 500-Euro teure Vase in der Hand usw. ;) ) und umso wirkungsvoller ist es, umso gezielter man es benutzt.