Beerdigung vom Opa. Kind 2 Jahre fast

Hallo, ich überlege, ob unser Kind zur Beerdigung mit soll? Der kleine ist fast 2. Betreuung zu finden wäre sehr sehr schwierig, deshalb wollen wir eigentlich gerne den kleinen zur Beerdigung mitnehmen. Nur überlege ich nun, ob es so gut ist und würde gerne andere Erfahrungen lesen mit kl. Kindern und zur Beerdigung mitnehmen. Danke. Grüße Feneva

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Ich habe meine kleine mit 1 Jahr bei der Beerdigung meiner Oma dabei gehabt ohne Probleme. Es war ein kleiner Kreis, sie ist Teil der Familie und hat meiner Oma so viel Freude bereitet, dass es für mich selbstverständlich war! Der Pastor hat die wunderbar mit einbezogen und sich im Vorfeld auch dafür ausgesprochen. Allerdings hatte meine Oma ein stolzes Alter von 95 und wir haben Abschied gefeiert und nicht getrauert. Würden da 50 bis 100 Leute sitzen und sich die Augen ausheulen, würde ich es überdenken.

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Hallo!

Ich finde, pauschal kann man es nicht sagen.

Es kommt auch immer darauf an: wie das Verhältnis zwischen Enkel und Opa gewesen ist. Hat der Kleine mitbekommen, dass Opa (vielleicht?) krank war? Wie geht ihr in euer Familie mit dem Thema "Tod und sterben" um?
Wie sehr glaubst du, an diesem Tag auch für dein Kind da sein zu können? Wie weit entwickelt ist dein Kleiner kognitiv?

Das sind wohl alles Fragen, die ihr euch beantworten müsst, bevor ihr eine Entscheidung trefft.

Aber im Zweifel: mach mit deinem Kind doch einen Spaziergang während der Trauerfeier, vielleicht auch über den Friedhof...manche Friedhöfe laden ja in der Tat zum Spazierengehen ein. So kannst du auch in Ruhe Abschied nehmen. Und später könnt ihr Blumen zum Grab bringen und dann zum Leichenschmaus gehen - sollte einer stattfinden.

Übrigens kann ich das Buch "Abschied von Opa Elefant" wärmstens empfehlen. Denn früher oder später werden Fragen kommen.

Alles Liebe,

Marie #blume

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Ehrlich gesagt, so traurig es ist, ist mir mein Kind noch wichtiger. Wenn er etwas komisch findet und gehen will zum Beispiel spazieren werde ich gehen. Ich habe von dem Schwiegervater Abschied genommen. Ich selbst finde Leben und Tod normal und möchte auch das mein Kind z.b. Bei Opa und Oma altersbedingt das normal sieht. Klar bei frühen Tod und langer Krankheit man muss es von Fall zu Fall betrachten. Es werden Lieder von Udo Jürgens gespielt zur Trauerfeier weil der verstorbene es geliebt hat. Musik mag mein Sohn gerne. Ich denke es ist ok. Ein freier Redner ist da. Es wird eher eine nicht so kirchliche für mich erdrückende Stimmung denke ich.

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Das kommt immer darauf an.

Meine Kinder waren noch sehr klein, als mein Cousin starb und als die Tochter meines (anderen) Cousins starb. Bei beiden Beerdigungen waren sie dabei. Allerdings waren das keine typischen Beerdigungen, sondern Verabschiedungen. Die Musik war fröhlich, die Leute waren bunt in Alltagsklamotten gekleidet und die Urne wurde in einem Wald beigesetzt.
Als mein Großvater starb vor einigen Jahren, waren beide Kinder nicht dabei. Das war eine richtig steife typische Beerdigung in komplett Schwarz mit Sargträgern mit Zylinder, wo alle sich die Augen ausgeheult haben. Natürlich kannten die Kinder ihren Urgroßvater.
Bei meiner Großmutter dieses Jahr war es anders. Der Große Verstand mit seinen 10 Jahren nun schon, was da ablief und wollte nach eigener Aussage dort mit hin - also haben wir ihm diesen Wunsch erfüllt. Der Kleine wurde betreut. Auch das war eine dieser steifen Beerdigungen.

Im Grunde gibt es keine feste Regel. Du musst dir nur im Klaren sein, dass du/dein Mann die Beerdigung eben nicht so mitnehmen könnt, wie ihr vielleicht wollt. Eine innere "Verabschiedung" vom Verstorbenen wird für euch während der Beerdigung vielleicht nicht möglich sein. Wenn euer Kind zu dieser Zeit nicht gerade schläft, wird es eventuell ziemlich viele Fragen stellen oder vielleicht auch quengeln oder weinen. So eine Trauerrede dauert lange und die ganze Zeit Stillsitzen ist eigentlich nichts für Kinder.

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hallo,
wäre denn jemand in der lage, sich komplett dem zwerg zu widmen und rauszugehen, falls er zu laut wird? jemand, der guter verfassung ist?
ich würde wohl zuhause bleiben mit kind, sofern es der opa väterlicherseits ist bzw. andersherum. herumlaufen, schreien, baggergeräusche herumkaspern wären nicht angebracht und würden die trauernden stören.
alternativ würde ich einen babysitter mitnehmen und diesen die halbe/dreiviertelstunde spazieren schicken und dann zum leichenschmaus das kleinkind wieder dazuholen.
vg

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Mein Sohn war 1,5 als meine Oma starb und war nicht mit auf der Beerdigung.

Er ist ein sehr wildes, lautes Kind, das staendig auf Entdeckung geht. Mittlerweile sitzt er auch mal 5 Minuten still, mit 1,5 aber nicht. Da wir im Ausland leben haette ich alleine mit ihm anreisen muessen, sprich ich haette die ganze Zeit mit ihm draussen rum laufen koennen, denn meine Mutter haette ich an der Beerdigung der eigenen Mutter nicht mit Junior raus schicken koennen. Ich haette also gar nichts davon gehabt, was ich sehr schade gefunden haette.

Wenn dein Kind ruhig ist und gut still sitzen kann, dann wuerde ihn mitnehmen. Ansonsten soll halt dein Mann mit ihm raus gehen, wenn es dein Opa war.

Allgemein finde ich solche Veranstaltungen unpassend fuer Kinder in dem Alter. Fuer die meisten ist es doch eher Qual, so lange still rum zusitzen.

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Das Thema kam einmal bei uns im Rückbildungskurs auf und da war man geteilter Meinung (der "Große" war auch ca. 2). Da hat unsere Hebamme erzählt, dass so ein kleines Kind und dessen Quirlichkeit nie als störend empfunden wurde (sie hat das schon auf so einigen Beerdigungen wohl miterlebt), sondern genau das Gegenteil. Sie haben dem trauernden Menschen ohne Zutun einen gewissen Halt/Sinn gegeben. Es war immer wichtig, dass sie dabei waren. Und die Kleinen bekommen die Tragweite des Geschehens nicht mit.

Ich selbst war als Kind/Jugendliche auf zwei Beerdigungen...mit offenem Sarg. DAS fand ich damals verstörend, wahrscheinlich wurde ich (zumindest beim ersten Mal) nicht darauf vorbereitet und das zweite Mal hatte zusätzlich noch andere Gründe. Sprich, bei einem älteren Kind würde ich je nach Beerdigungsart da eher reagieren.

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Ich glaube auch nicht, dass die Anwesenden es als stoerend empfinden wuerde. Aber wenn man als Elternteil die gesamte Beerdigung ueber nur dem Kind hinterher rennt, sich gar nicht verabschieden kann und die Veranstaltung zur Nebensache wird, kann man es sich auch sparen, oder?

Ich wollte bei meiner Oma und meiner besten Freundin nicht mit meinem Zwerg auf dem Friedhof auf Entdeckungsreise gehen :-( Sonst mach ich das natuerlich immer gerne.

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Zeitweise muss er eben auch mal da bleiben, auf dem Schoß/im Arm. Wenn er wirklich raus muss, dann wechselt euch ab oder drückt ihm ein Auto in die Hand, dass er vor Ort spielen kann. Du hast verständlicherweise das Bedürfnis dich zu verabschieden, dann muss das Bedürfnis des Kindes für diesen Moment an zweiter Stelle stehen. Das wäre zumindest meine Herangehensweise. Ansonsten musst du für die Zeit eine Betreuung für ihn finden...

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Hallo,

meine Tochter war 2 1/2 Jahre alt, als ihre Uroma starb.

Und natürlich waren alle Urenkelkinder dabei.

GLG