Kind 28 Monate ignoriert mich

Meine Tochter und ich sind seit immer allein.
Nun ist es zur Zeit immer extremer, dass Sie mich ignoriert.

Es liegt definitiv nicht daran, dass sie schlecht hört oder sie vertieft ist.

Bringe ich sie in die Kita (geht seit Januar hin), verabschiedet Sie sich nicht. Guckt mich „extra“ nicht an. Das selbe beim Abholen.

Anfangs hat sie morgens immer mit Küsschen tschüss gesagt.

Sie will absolut nicht, dass ich sage dass ich sie lieb habe, sie will keinen Kuss.

Aktuell sagt sie auch niemandem mehr hallo oder tschüss (es beschäftigt sie im Nachgang aber)

Ich habe würde ich sagen eine sehr gute/ enge Bindung zu ihr. Ich bin 24/7 mit ihr und ich schenke ihr fast permanent meine Aufmerksamkeit/ nehme sie sehr ernst und sie darf ganz viel allein ausprobieren. Ich bin nie am Handy oder setze sie vor den TV.

Seit einigen Woche. Kommt hinzu, dass sie sehr schüchtern ist. Das war sie nie.
Wir gehen zum Tanzen und Sie will die ganze Zeit auf den Arm. Das ist nicht mein Kind. Seit Wochen geht das so.

Ja, autonomiephase- aber gehört das alles dazu- In so einem extremen Maße?
Sie hat diese Wutanfälle momentan täglich mehrfach (schon seit dem 18. Mon.) Was neu ist; sie will dann auf den Arm und weint bitterlich. Auch direkt im Anfall darf ich sie nicht anfassen und soll gehen.

Irgendwie macht mir das sorge. Ich denke sie ist sehr feinfühlig. Habe ständig das Gefühl, sönnest wegen irgendwas verletzt oder enttäuscht….

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Ignoriert sie dich generell, oder nur bei Begrüßungen und Verabschiedungen? Letzteres finde ich in dem Alter völlig normal und geht mit der neuen Schüchternheit Hand in Hand. Ich glaube den Kindern wird jetzt immer mehr bewusst, wie komplex soziale Interaktionen sind und was in bestimmten Situationen alles erwartet wird. Ich finde es nachvollziehbar, dass das erstmal überfordert und einschüchtert. Ich würde erstmal geduldig bleiben und eigene Erwartungen runterschrauben.

Auch mehrmals täglich heftige Wutanfälle finde ich normal. Manchmal mit viel Körperkontakt, in vielen Phasen wird auch jegliche Berührung oder Zuwendung vehement verweigert. Ich bleibe da und bleibe geduldig und zugewandt, mehr kann ich nicht tun.

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Sie ignoriert mich immer bei Begrüßung und Verabschiedung. Sonst natürlich oft wenn ich was von ihr „möchte“ (zb Windel wechseln).

Ach man, ich sollte öfter mal aufs Bauchgefühl hören. Habe auch den Eindruck, dass sie diese „gestellte Höflichkeitsformel“ nicht mag. Ich mache mir bei allem immer direkt sorgen, ob es ihr nicht gut gehen könnte oder ich etwas falsch gemacht habe, bzw, jemand sie zb im Kindergarten nicht gut behandelt hat.

Auch das sie in sozialen Situationen plötzlich anders reagiert passt zu dem dass sie es anders/ besser wahrnimmt. Sie braucht sehr lang um aufzutauen beim Tanzen. Aber dann ist sie völlig in ihrem Modus und glücklich. Aber mich hat eben erschrocken, weil wir schon seit einigen Monaten hingehen und sie anfangs sofort „da“ war und nun seit 1-2 Monaten nur auf den Arm will. Ich wünschte sie wäre wieder etwas selbstsicherer. Und wenn ich andere Kinder sehe, die sind nicht so unsicher. Das tut mir richtig weh zu sehen. Sie war anfangs so powervoll und mutig. Nicht falsch verstehen, ich nehme mein Kind so wie es ist, auch schüchtern. Aber ich habe Angst, dass sie es aus Unsicherheit oder vielen schlechten Erfahrungen heraus macht.

Und niemand will natürlich ein Kind haben welches nicht für sich einsteht und sich aus Unsicherheit alles gefallen lässt.

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Ich würde dir raten, erst mal keine Begrüßung oder Verabschiedung mehr zu erwarten, das aber nicht persönlich zu nehmen und komplett entspannt zu sehen. Keinen Druck machen - weder ihr, noch dir.

Betrachte es nicht als nonverbale Kommunikation, sondern als aktuelle Überforderung. Sie kann es gerade nicht. Es bedeutet nicht, dass sie dir damit sagen möchte, dass sie dich gerade nicht mag. Es bedeutet nur, dass ihr gerade Verabschiedungen und Begrüßungen schwer fallen.

Vielleicht ist sie mit den Gedanken schon woanders oder empfindet es aktuell als eine Art Zumutung oder unnötige Höflichkeitsformel. Mama ist ja da, warum soll ich noch "hallo" sagen?!

Bearbeitet von Toschkalee
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Du hast recht. Es ist eigentlich egal. Ich nehme sowas auch niemals persönlich. Auch wenn sie mich nicht küssen möchte. Da wäre ich niemals beleidigt oder sonst was.

Aber ich frage mich halt schon, warum möchte sie es nicht, bzw. Will sie mir damit etwas sagen?

Aber ja, vllt ist es einfach dieser Punkt dass es manchmal nicht aus dem Impuls heraus kommt, sondern es ein Ritual (zb verabschieden) ist.

Ich versuche sie auch nicht zu zwingen, aber ich frage sie immer: willst du noch tschüss sagen, wir sagen noch tschüss.

Da ist dann immer kurz der Gedanke, ach man.“Das macht man doch so“ Ich lebe es ihr ja auch so vor.
Ich will sie gar nicht in diese Ecke „das macht man so“ drängen.

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Ich finde, dass das alles tatsächlich nach einem guten Verhältnis klingt :) bei dir fühlt sie sich sicher und bedingungslos geliebt, da kann sie (Autonomie-Phase) gefahrlos die eigene Entscheidung treffen, keinen Kuss zu wollen oder nicht Tschüss zu sagen und ausprobieren, wie die Reaktion ist.

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Oh danke, das tut gut zu lesen. Ich bin da einfach zu sensibel was das Thema angeht und wäre gern etwas entspannter.

Ich habe unfassbare Angst davor, dass mein Kind sich nicht geliebt, akzeptiert, wohlfühlt.
Dass sie mir mit Verhalten etwas sagen möchte, zb dass es ihr nicht gut geht.

Ich bin permanent mit den Gedanken da, dass irgendwas „auffällig“ sein könnte. Hinterfrage ständig alle Dinge, die ich bisher schon falsch entschieden habe.

Manchmal sehe ich dann wie andere mit ihren Kindern umgehen oder überlege, dass es Eltern gibt, welche permanent alles „falsch“ machen (zb das Kind nicht anhören, es nur zu bestrafen, es zu kritisieren,…) und diese Kinder trotzdem ganz gut heranwachsen und es gar nicht so viel „Perfektion“ benötigt.

Ich bin natürlich absolut nicht perfekt. Niemals. Ich bin auch oft keine gute Mutter. Das wollte ich damit nicht sagen. Aber ich hinterfrage ständig immer alles. Auch mich und mein Verhalten.