Meine Tochter ist ziemlich schüchtern/zurückhaltend

Hallo,
mir ist in letzter Zeit vermehrt aufgefallen, dass meine Tochter ziemlich schüchtern ist ( im Vergleich zu anderen Kindern) was ich nicht schlimm finde oder so( mir selbst fällt es auch relativ schwer mich mit fremden Menschen auseinander zu setzen) aber ich denke, dass es vorallem im Kindergarten zum Problem werden könnte.
Vor kurzem waren wir in einem indoorspielplatz, da wollte sie partout nichts mit anderen Kindern zu tun haben( also sie hat noch nicht mal ein angebotenes Spielzeug entgegengenommen)
Auch in der Kita ist es schwierig, da spielt sie mittlerweile mit ein paar Kindern ( ist seit September 23 dort) allerdings tatsächlich nur mit jüngeren Kindern, also auch diejenigen die nach ihr kamen.
Sie redet so gut wie nichts in der Kita, kann Aber ansonsten sehr gut sprechen. Mittlerweile, seit 3 Wochen nennt sie einige Kinder beim Namen. Mit den Erzieherinnen redet sie nur wenn sie anders nicht weiterkommt. Also z. B. Beim essen versuchen die Erzieherinnen es, sie zu fragen was genau sie möchte, da redet sie ganz leise mit ihnen. Mit einer Erzieherin singt sie mittlerweile beim Windeln wechseln. Auch im Morgenkreis singt sie gerne, reden tut sie auch da nicht.
Sobald ich sie abholen komme und sie mich sieht redet sie ganz normal auch in Gegenwart der Erzieherinnen.
Sie geht gerne in die Kita ohne zu weinen etc, sie verabschiedet sich auch gleich von mir und geht in den Raum hinein. Also denke nicht, dass sie generell sich dort nicht wohlfühlt
Beim Gespräch meinten die Erzieherinnen auch, dass es bei manchen Kindern eben so ist und das ist mir ja auch klar, jedoch kommt sie im Juli bereits zu den großen Kindern hoch, gemeinsam mit 3 anderen Kindern ihrer Gruppe. Zuhause geht sie mittlerweile selbstständig auf die Toilette ( tagsüber), in der Kita traut sie sich nicht, auch wenn es ihr angeboten wird. Die Bezugserzieherik meinte, dass es im U3 Bereich erwartet wird, dass die Kinder selbstständig auf die Toilette gehen bzw es sagen, dass sie müssen. Das wird mein Kind jedoch eher nicht tun, immerhin sind die Erzieherinnen ja auch noch weniger vertraut als ihre jetzigen.
Sie war seit sie 1 ist bei einer Tagesmutter, also Fremdbetreuung ist für sie nichts neues eigentlich
Die einzige Ausnahmeist tatsächlich eine befreundete Arbeitskollegin, diese hat sie innerhalb eines Jahres 3 Mal gesehen und von ihr lässt sie sich sogar rumtragen, wollte sogar mit ihr alleine aus dem Zimmer gehen. Also sie lässt schon gewisse Menschen außerhalb ihrer Bwzugspersonen an sich heran. Andererseits verhält sie sich anderen Freunden von mir gegenüber, die sie schon öfters gesehen hat genauso abweisend wie den Erzieherinnen gegenüber

Habt ihr eine Idee, wie ich es ihr ein wenig leichter machen könnte? Oder ist das alles einfach eine Frage der Zeit?
Liebe Grüße

1

Warte mal ab. Es kann sein, dass deine Tochter einen ziemlichen Sprung macht. So ist es bei meinem Sohn gewesen. Mittlerweile spielt er mit völlig fremden Kindern auf dem Spielplatz. Vor einem Jahr hätte ich das auch noch nicht gesehen.

Was mir bei euch auffällt (war bei uns auch so) ist, dass ihr bereits einen Bindungsabbruch hinter euch habt, als ihr von der Tagesmutter zur Krippe gewechselt seid, und der zweite folgt, wenn sie in die Ü3-Gruppe geht.

2

Meine Große war auch eher ängstlich, schüchtern, zurückhaltend, brauchte immer viel Nähe und Sicherheit.

Jetzt ist sie 5, quatscht allen das Ohr ab und seit 3-4 Wochen geht sie sogar alleine zu Playdates und Kindergeburtstagen 😅

Inzwischen quatscht sie mir tatsächlich zu schnell mit Fremden. 🙈

3

Einfach abwarten.

Mein Sohn war so ähnlich.

Er hatte sich auch nie für andere Kinder groß interessiert, erst so mit 2,5. Mit 3 kam er in den Kindergarten. Er hatte nach 2 - 3 Monaten dann ein paar Kindern mit denen er ab und an mal gespielt hat, quasi als Ersatz, wenn deren Freunde nicht da waren.

Mit den Erziehern hat er auch nichts groß gesprochen, außer es musste sein. Wenn ich dabei war, hat er gar nichts mehr gesagt und das die ganze Kindergartenzeit durch :D Wobei zum Ende hat er sich immerhin beim Abholen verabschiedet.
Freunde hat er auch erst richtig gefunden, als im September ein ganzer Schwung neuer Kinder kam. Bei uns wird eigentlich zum Geburtstag eingewöhnt, aber da die Kinder im Juli ja dann direkt nach Eingewöhnung 3 Wochen Sommerferien hätten, wird das immer auf September gelegt, genauso die August Kinder. Also kommen da pro Gruppe meist 2 neue Kinder. Da hat er dann auch direkt 2 Jungs gefunden. Im letzten Kigajahr noch einen 3. Jungen. Mit dem besteht die Freundschaft auch nach wie vor.
Er hat auch mit anderen Menschen nicht gesprochen, auch wie bei euch, gab es 1 - 2 Ausnahmen da ging das dann doch. Aber mit meinen Eltern, die wir nur an Feiertagen und Geburtstagen sehen, hat erst so mit 5 angefangen zu reden.
Im Kindergarten hat er sich auch viel gefallen lassen, das änderte sich auch erst so im letzten Kindergarten jahr, als er ja dann auch der Große war.

In der Schule hat er auch etwas Anlaufzeit gebraucht um in der Klasse neue Freunde zu finden, aber auch das hat gut geklappt. Sein bester Freund war in der Parallelklasse. Inzwischen ist er in der 3. Klasse und hat dieses Jahr seinen Freundeskreis nochmal um 3 Jungs erweitert, macht inzwischen eigenständig Verabredungen aus mit seinen Freunden und sie gehen zusammen ins JUZ und hängen dort ab (oder wie auch immer die das sonst nennen) Er ist immer noch etwas schüchternen, kann aber inzwischen problemlos auch mal mit Fremden reden, besonders wenn ich dabei bin (beim Schulranzenkauf war er so überfordert, dass er gar nichts mehr gesagt hat, nichtmal mir ins Ohr flüstern ging noch :D).
Wir haben ihn immer wieder bestärkt, im gesagt er kann dies und das doch mal alleine machen und irgendwann hat er sich getraut. Er geht alleine einkaufen, kann beim Bäcker selbst bestellen usw.
Was ihm immer noch etwas Probleme macht, sind eben unbekannte Situationen, aber die mag ich selbst als Erwachsene ja nicht :D Aber auch das wird er dann noch meistern.
Die Klassenfahrt in Klasse 2 fand er aber super toll.

Von daher gib deiner Maus einfach etwas Zeit. Das gibt sich schon. Bestärkt sie, sagt ihr was sie z.b. zu jemandem sagen kann, wenn sie geärgert wird, wenn sie wo durch möchte usw.
Die Kinder bekommen das schon hin.