Tierarzt … hätte er es sehen müssen?!

Guten Tag.

Unser Hund ist am Wochenende von uns gegangen mit exakt 6 Jahren (am WE war sein Geburtstag…).
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hat er sich mehrfach übergeben und war gelb am Körper. Sind direkt zum Tierarzt.
Bekam Infusion, Kortison und Tabletten für die Galle. Seine Blutwerte waren um das 10fache erhöht, manches sogar noch mehr.
Beim Ultraschall sagte der Arzt, er wüsste nicht, warum seine Werte so enorm hoch sind, der Gallengang ist frei, die Leber vergrößert und schickte uns so nach Hause.

Nach den Tabletten übergab unser Hund sich nicht mehr, dachten, geht bergauf.
Fressen wollte er nur nicht, aber hat immer wieder etwas Wasser getrunken.
Am nächsten Morgen, als die Kinder zuerst in die Küche sind, hob er ein letztes Mal den Kopf und wedelte mit dem Schwanz …
Für die Kinder war es ein Schock!
Sie schüttelten und schrien ihn an …

Mir geht es nicht aus dem Kopf, dass er so gesehen einfach nur gelitten haben muss.
Hätte der Tierarzt nicht Freitag direkt sagen können, hat keinen Zweck, wir erlösen ihn!?

Erst im Januar haben die 2x falsch bei ihm diagnostiziert und danach auch erst richtig, nachdem ich darauf bestanden hatte, dass nochmal jemand anders drauf schaut, laut Google (woher soll ich sonst Infos holen?) hatte er das Horner Syndrom.
Beim 3. Anlauf haben die mir recht.
Vorher ihm aber Salben und Tropfen verabreicht, die wir natürlich zahlen mussten.

Jetzt frage ich mich, ob das damit was zu tun haben könnte? Das Auge sollte von alleine wieder zurückgehen sagten die, da die nichts feststellen konnten. War bis zu seinem Tod aber nicht …

Mich macht es einfach so wütend.
Er hatte es nicht verdient.
Er war der liebste, geduldigste und freundlichste Hund, den ich bisher je gesehen hatte und jeder, der ihn kennenlernen durfte, sagte das gleiche …

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Tja, ich habe leider auch zu Tierärzten ein sehr gespaltenes Verhältnis, seit ich weiß, dass man kranken Meerschweinchen meist nicht mehr helfen kann und uns der Tierarzt noch eine Menge Geld aus der Tasche zog, bevor es doch starb....Aufbaupräparate, Spezialnahrung, Antibiotika, Spritzen, meine Tochter saß tagelang mit dem Löffelchen bei ihrem Lieblingsmeeri und flößte ihm Nahrung ein, es war herzzerreißend.
Drei oder vier Tierarztbesuche usw. usw. Man darf meine Tochter ein halbes Jahr später noch nicht drauf ansprechen, kullern ihr die Tränen - und sie ist eine längst erwachsene Frau.
Ich finde, manche Tierärzte nutzen das buchstäblich aus, wie sehr man an den Tieren hängt.
Ich selber habe keinen Hund, habe aber bei Freunden zweimal miterlebt, wie deren Familienhund litt - und dann eingeschläfert werden musste und ich finde, ja, der Tierarzt hätte den Zustand Deines Hundes erkennen müssen, Punkt. Ansonsten hat er seinen Job verfehlt bei solch starken Anzeichen. Ich lehne mich damit weit aus dem Fenster, ich weiß, aber es war doch nicht nur ein bisschen Unwohlsein......
Es tut mir so leid, was ihr erlebt habt 😢
Ich glaube, ich wäre auch stinkwütend und traurig gleichzeitig.
LG Moni

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Kranken Meerschweinen kann man hervorragend helfen. Wirklich zu spät ist es i.A. nur, wenn die Tiere auch für völlige Laien als krank erkennbar sind (nicht mehr fressen, gesträubtes Fell, mit Blick zur Wand sitzen, lethargisch sein). Mit wöchentlichem Schweinetüv inklusive Gewichtskontrolle sollte das eigentlich nicht passieren.

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Es tut mir sehr leid , was du und deine Familie jetzt durchmachen musstet und ich hoffe vor allem deine Kids erholen sich davon.

Wenn ziemlich viele Werte erhöht oder niedrig sind sollte ein Tierarzt schon eine Empfehlung geben und einen nicht mit den kranken Tier heim, sondern eher zu einer Klinik schicken, wo das Tier besser gemonitort werden kann.
Wurde nur das Blut untersucht? Nix weiter?
Warst du davor zufrieden mit der Praxis? Ich würde persönlich zukünftig ein Bogen um die machen, falls du noch Tiere hast.

Ich habe letztes Jahr eine Katze verloren, deren jegliche Werte im die Niere herum im Keller waren. Natürlich habe ich dumm wie ich war therapieren lassen, weil ich nicht wusste das es hoffnungslos ist..aber immer wieder gesagt, dass ich erlösen will bevor die Maus sich quält und da war meine Erwartungshaltung auch, dass der Arzt was sagt. Hat er nichtmal wo ich gesagt habe das ich es kritisch finde und es lieber machen würde ... Mein Verhältnis zu den Tierarzt ist seitdem auch angeknackst gewesen und jetzt durch die zweite Mieze hole ich den Verein nur noch fürs einschläfern von Tieren, da die auch meine zweite schwerkranke alte Katze behandeln wollten. Meine neue Praxis hat mir klar gesagt was er hat , wie die Chancen sind und was passiert, wenn wir das so laufen lassen. Das Tier wurde natürlich erlöst, nicht am selben Abend. Wir haben uns noch drei Tage intensives kuscheln, verwöhnen und verabschieden in Absprache mit dem Tier genehmigt..


Alles alles Liebe dir und viel Kraft den Verlust zu verkraften.

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Danke für deine Antwort.
Tut mir auch sehr Leid, was du durchmachen musstest.
Wie geschrieben, waren vorher schon Fehldiagnosen und gehen daher dort auch nicht mehr hin. Da war auch eine Ärztin, die noch den Spruch brachte: „Berner Sennen werden eh nicht alt. Von daher müssen sie eh immer mit rechnen.“ Die war aber nur für Infusion zuständig. Danach noch 2 andere Ärzte, wo keiner genau sagen konnte, was er jetzt hatte.
Außerdem wurde er gerade mal 6!
Unsere Hündin wird nächsten Monat 11!
Ist auch ein Berner.

Ich finde es schlimm, wenn Ärzte nicht Tacheles reden. Wenn die keine Ahnung haben, sollen die es sagen und einen weiter schicken.
Haben Blut abgenommen und Ultraschall gemacht. 2 Monate vorher wegen seinem Horner Syndrom geröntgt, da war nichts auffällig, bis auf einen schwarzen Fleck, wo die zu 4. diskutierten was das wäre und die „empathische“ Ärztin (oben erwähnt) sagte dann, wäre nur ein Schatten.
Da es ihm bis auf das hängende Augenlied gut ging, bin ich auch nicht weiter drauf eingegangen.

Im Nachhinein hätte ich mich in vielen anders verhalten müssen/sollen.
Wird mir so nicht nochmal passieren.
Danke fürs „Zuhören“.
Hat schon etwas geholfen :)

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Gruselig. Die Praxis würde ich auch nie wieder aufsuchen. Wenn's vier Ärzte Bedarf, um ein Röntgenbild auszuwerten und das als Schatten abzutun. Empathie kann man leider auch nicht kaufen , wie man hier wieder sieht..finde ich in solch einen Beruf schlimm, wenn es daran schon mangelt.

Aber auch schon oft genug erlebt, deswegen bin ich froh jetzt nach 16 Jahren Tierhaltung endlich die perfekte Praxis gefunden zu haben, wo auch meine Lütten sich wohl fühlten und nicht direkt flüchten wollen.

Mir ist das übrigens neu, das gewisse Hundesorten so jung versterben. Jetzt hab ich Mal gegoogelt , ob das wirklich stimmen soll und auf Wikipedia / Google direkt steht Tatsache sowas.:-( erschreckend und irgendwie unglaublich.
Ich hab aber erst Dienstag beim Tierarzt ein Berner gesehen, der laut der Besitzerin 10 war. War wohl einer der glücklichen 28÷.

Ich drück euch die Daumen, dass die Große euch noch viele Jahre erhalten bleibt. #klee

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Tut mir sehr leid wie es euch ergangen ist . Ob der Tierarzt das voraus sehen hätte müssen oder können ist schwer zu beantworten . Nicht immer ist die Diagnose sofort klar also wird versucht so viel wie möglich auszuschließen und in Richtung der Vermutung zu behandeln um dem Tier helfen zu können . Wenn das Tier sichtlich leidet und es so gut wie keine Hoffnung mehr gibt weil die Diagnose eindeutig ist ist es besser das Tier zu erlösen nur solange die Diagnose eben nicht eindeutig klar ist besteht theoretisch immer noch Hoffnung . Ein Tierarzt wird sich sehr schwer damit tuen einen noch recht jungen Hund zu erlösen wenn er nicht nahezu 100 % sicher ist das es wirklich nichts gibt was man tuen kann . Leider lässt es sich nicht immer voraussehen ob eine Behandlung anschlägt und sich der Zustand verbessert . Was der Tierarzt in meinen Augen hätte tuen müssen bei den schlechten Blutwerten und dem allgemein Zustand , wäre euch anzuraten mit dem Hund in eine Tierklinik zu fahren damit der Hund fachgerecht überwacht werden kann und ggf. schnell gehandelt werden kann . Auch dann hätte es passieren können das er es nicht schafft aber zumindest hätte man alles versucht . Das er euch nicht weiter geschickt hat kann man ihm vorwerfen , das es am Freitag schon absehbar war das euer Hund es nicht schafft und er ihn hätte erlösen sollen nicht . Es hört sich in Richtung Vergiftung / Organversagen an sowas lässt vorab kaum eine Prognose zu und kippt leider rasant schnell . Das dein Vertrauen hinüber ist kann ich verstehen ER hätte dich weiter schicken müssen .

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Das tut mir sehr leid. Aber zu einem Tierarzt der 2x die falsche Diagnose gestellt hat wäre ich im Leben nie mehr gegangen. Meine Freundin hat ihren geliebten Hund auch durch falsche Diagnose verloren. Er wurde vergiftet und wurde 2!!!! Wochen komplett falsch behandelt, leider verstorben.

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Mein Beileid, das ist schlimm und sehr traurig, wenn ein Familienmitglied wie euer Hund so gehen muss. Fühl dich gedrückt und verstanden. :-(

Ich kann nachvollziehen, dass du wütend bist, weil ich auch schon Tiere auf diese Weise verloren habe. Mein Mann sagt immer, dass das große Problem ist, dass sie nicht in Menschensprache reden und sich mitteilen können.
Wir haben eine fitte Tierärztin, die trotzdem einem unserer geliebten Meerschweinchen nicht helfen konnte. Es hat einfach nicht mehr gefressen. Wir haben alles für dieses Tier getan: Röntgen aller Körperteile, Homöopathie, Zweitmeinung eingeholt, Päppeln, Medikamente...es gab keine Rettung.

Was du machen kannst, sofern du die Kraft dafür hast:
Dem TA eine Mail schreiben und mitteilen, dass euer Hund verstorben ist und ihr sehr traurig seid. Dazu formulieren, dass du dich damit quälst, nicht zu wissen, woran er gestorben ist. Das bringt dir zwar den Hund nicht zurück, aber du kannst vielleicht besser damit abschließen und der TA wird beim nächsten Hund, der ähnliche Symptome zeigt, eventuell noch genauer hinsehen.

Ich habe das damals bei besagtem Meerschweinchen gemacht. Die Tierärztin hat wegen unseres Falls eine Fortbildung zum Thema Meerschweinchen besucht.

Wenn du bei eurem TA deswegen kein gutes Gefühl mehr hast, könntest du dich in Foren umsehen, ob jemand einen guten und erfahrenen TA empfiehlt. Dafür würde ich auch ein paar Kilometer mehr fahren.
Alles Liebe für dich!

Bearbeitet von Meerschweinhausen