Verhalten von Kita-Eltern

Hallo - ich arbeite seid ca. 14 Jahren als Erzieher in einer 2 gruppigen Kita.

Uns als Team ist und war es auch immer wichtig , offen miteinander zu kommunizieren um Probleme oder Ähnliches schnell zu lösen .
Unser Team hatte bis auf einen Leitungswechsel vor 2,5 Jahren immer die gleichen Erzieher . Wir verstehen uns untereinander im Team auch sehr gut .
Ich würde jetzt mal behaupten , dass wir 150% geben , vieles im Privaten schon untereinander regeln (z.b.bei Krankheit/Ausfall im Team) um den Eltern möglichst schnell eine Info über gegebenenfalls Notgruppe mitzuteilen .

Ich weiß , müssen wir nicht , privat ist privat .
Haben wir jetzt auch lernen müssen - nach der letzten Aktion einiger Eltern uns gegenüber uns.

Kurzfassung .
Es bestand vor Weihnachten schon 5 Tage eine notgruppe wo im Wechsel jedes Elternteil die Möglichkeit ihr Kind zu bringen ( jedes Elternteil hat laut Vertrag einen Anspruch auf Betreuung ).
Aber dann passierte es , dass eine weitere Kollegin über Nacht krank wurde und wir den Eltern morgens noch vor Kiga Öffnung mitteilen mussten - tut uns leid , wir müssen weiterhin 2 Tage eine Notgruppe einrichten .
Und jetzt kommt das was mich so fassungslos gemacht hat !!!
4-5 Eltern waren uns gegenüber so unverschämt ! So kann es ja nicht weitergehen ! Die Erkältungszeit kommt doch erst noch , früher gabs bei uns nie Notgruppe, sie würden viel Geld bezahlen , wieso wir sowas nicht früher mitteilen könnten ! Wir sollten uns was einfallen lassen …..!!!!?

Auf die Frage hin , wie man denn Bitteschön früher eine Krankheit vorhersagen sollte , kam nix .

Die schicken ihre Kinder oftmals so krank in die Kita ( Fieberzäpfchen morgens geben etc ) und wundern sich dann , dass wir dadurch auch krank werden ….

Sorry - ich weiß nicht ob das was ich oben geschildert habe einigermaßen für Außenstehende verständlich ist …

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Mein Problem ist einfach diese Undankbarkeit von gewissen Eltern und das obwohl wir im Gegensatz zu allen anderen Kitas im Umkreis mit Abstand die wenigsten Schliesszeiten / Notgruppen/ etc haben !

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Ich versteh dich. Mich nerven andere Eltern auch. 🤣

Am liebsten mag ich die, die ihre Kinder morgens mit Ibu vollpumpen und nochmal kurz bringen, um es "zu versuchen", und sich dann in der darauffolgenden Woche beschweren, dass 3 von 3 Erziehern erkrankt sind (inkl. der Hälfte der Kinder) und daher nur die Notgruppe kommen darf.

Klar verstehe ich, dass man arbeiten muss. Muss ich auch. Geht aber deutlich besser, wenn nicht ständig irgendwer wieder die Gruppe mit irgendwas ansteckt. Alles hat eben Grenzen.😵‍💫

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Hallo Malibu, ich bin seit 12 Jahren Erzieherin und man erlebt leider solche Situationen immer häufiger. Ich war jetzt 12 Jahre Krippenerzieherin und seit 2 Jahren Leitung.

Ich muss sagen, ich kann die Eltern teilweise verstehen. Diese müssen auch ihren beruflichen Verpflichtungen nachgehen.

Aber, zum einen kann man in keinem Berufszweig etwas für krankheitsbedingte Ausfälle und zum anderen haben Einrichtungen/ Träger auch nicht das nötige Personal! Wir machen auch ganz viel möglich, informieren Eltern frühzeitig und negative Kommentare kommen leider trotzdem 🫣.

2020 war ich in einer echt seltsamen Situation. Alle meine Kollegen hatten Corona, die Auflagen waren heftig. Wir waren in einer Einrichtung mit 28 Fachkräften am Ende nur noch zu zweit. Dann kam raus, dass meine Kollegin ebenfalls Kontaktperson war. Wir mussten schließen. Alle Eltern deren Kinder noch da waren, mussten nach Hause. Alle waren sehr verständnisvoll, bis auf einer! Er ist mir gegenüber so ausfällig geworden, als ob ich was dafür könne - wie die Lage im ganzen Land war. Er hat seinen ganzen aufgestauten Frust an mir abgelassen. Das war so respektlos! Weil alle hatten an der Situation zu knaubeln. Habe mir eine Entschuldigung gewünscht. Bin damals damit auch zur Leitung, aber weil der besagte Vater finanziell viel der Kita hat zukommen lassen, hat meine Leitung damals gesagt „Ich soll mich mal nicht so haben.“! 🫠

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Ich habe immer versucht eine unkomplizierte Mutter zu sein, vertraute den Erziehern kompltt.
Dennoch haben auch mich die Schließungen genervt, auch wenn ich wusste, dass ihr da gar nichts dafür könnt.

Eltern müssen auch arbeiten, das geht in manchen Berufen nicht in Hone office.
Und auch im home office kann man nicht halb so viel erledigen wie ohne kind.

Ich fine es unglaublich schwierig notbetreuung anzubieten. Wer darf kommen? Wer nicht? Warum immer die gleichen? Usw.
Aber es gibt einfach keine bessere Lösung.

Ich finde vor corona gabs einfach mehr personal. Wir hatten in jeder Gruppe 3 Erzieher! Jetzt sind 2 Gruppen zusammen gelegt (also eine ganze Gruppe fehlt) mit 2 Erzieherinnen.

Ich weiß nicht ob ich nur so empfinde, aber ich glaube heutezutage bleibt man auch schneller mal daheim als vor Corona (egal welcher Job).

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Ich kann nur zum Thema Personal sagen, im erzieherischen Bereich ist es schon immer schwierig. Aber, ich denke Corona hat viele dazu bewegt den Beruf zu wechseln!

Die Gegebenheiten waren für alle Bereiche schwierig, jedoch für uns Erzieher war das teilweise wahnsinniger Druck! Eigentlich war man immer die „Zwischenperson“ von der einen Seite kamen die Eltern die Druck aufgebaut haben und von der anderen Seite Träger etc.! Es ist ja auch ein Bereich in dem man Verantwortung für Kinder hat, welche nicht die eigenen sind. Vermute unter den Bedingungen damals haben sich viele in andere berufliche Bereiche „verabschiedet“.

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Ich finde auch den Job schwierig.
Ich habe selbst manche Tür und Angel Gespräche mitbekommen wo ich mir dachte mit anderen würde man solche Gespräche nicht führen.

Vor 25 Jahren war bei uns Erzieher-Überschuß. Man hat fast keine Arveitsstelle bekommen, höchstens Mal als SS Vertretung....

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Hallo,
verstehe es gar nicht wieso Eltern so reagieren. Und das bringt manchmal die Erziehungskräfte dazu auch zur Arbeit zu kommen, obwohl sie noch nicht richtig gesund sind. Sobald da jemand wieder eine Krankheit in die Einrichtung bringt, sind die Erziehungskräfte wieder krank. Manchmal sind die Eltern auch auf andere Eltern sauer, aber die kennen sie nicht unbedingt, da lässt sich der Frust nur an den Erziehungskräften ablassen. Sehr unfair.
Danke an alle Erziehungskräfte, dass ihr euer Bestes gebt!

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Da sagt du was 👍

Ich habe es geschafft,von Anfang Oktober - Ende Dezember ganze 15 Tage zu arbeiten .

Kaum bin ich wieder zur Arbeit,hatte ich spätestens 2 Tage danach wieder 38,5 Fieber bekommen .

Warum ??? Weil ALLES in der Gruppe am niesen und am husten war

Ich hatte 3 Bronchitis hintereinander 😁

Da kommt Freude auf sag ich dir. Vor allem,wenn man Zuhaus noch selbst 3 Kinder zu betreuen hat. Ist ja nicht so,dass Erzieher/innen nicht selbst auch noch eine Familie hätten,um die sich gekümmert werden muss

Mein Mann hat echt ein Anfall nach dem nächsten bekommen 🤣🤣

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Das ist einfach ein Teufelskreis. Erzieher erwarten (zu recht) Verständnis von den Eltern, wenn geschlossen werden muss, aber schließen ist halt einfacher als das, was die Eltern dann erwartet - das meine ich überhaupt nicht despektierlich! Die Kita muss in gewissen Fällen schließen, aber salopp gesagt ist damit das Thema für die Erzieher erledigt. Denen tun die Eltern wahrscheinlich leid, ja, aber für sie ist die Sache durch. Während die Eltern vor einem riesigen Problem stehen, je nach Lage. Ich sehe das bei uns in der Kita auch: Ja, es gibt Eltern, die bleiben da tiefenentspannt. Das sind die mit "Ach, egal, ich kann Homeoffice machen!", Großeltern in der Hinterhand oder Elternzeit. Und es gibt die anderen - die binnen einer Stunde überlegen müssen, wie sie ihr Kind verschachern. Sie bekommen kein Kindkrank, müssen also Urlaub nehmen, schleppen ihr Kind mit zu Arbeit, müssen Kollegen anbetteln, finden niemanden der aushelfen kann...

Ich will hier Unfreundlichkeit nicht verteidigen, aber es hängt für einige ein riesiger Rattenschwanz dran. Ich stand mal in der Kita, als man uns verkündete, dass am nächsten Tag alles zu ist - und die Mutter neben mir brach einfach nur in Tränen aus, weil sie nicht mehr wusste, wie sie es lösen soll. Es sagt sich eben immer leicht, dass die Eltern dann ihr Kind "mal anders betreuen müssen", aber so einfach ist es eben nicht.

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Zur Kinderbetreuung muss jeder Arbeitgeber seine Arbeitnehmer aber unentgeltlich freistellen. Dafür gibt es einen Schein, den die Kita ausfüllen muss, den reicht man ein und hat dann - frei. Ist das Problem in dem Fall, dass der Arbeitnehmer sich Sorgen um den Arbeitsplatz macht? Oder das Geld, was nicht fließt?

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Naja, wenn die Kita z.B. 2 Tage zu macht und man sich unentgeltlich freistellen lässt, verzichtet die Kita dann auf ihr Geld? Wären bei mir knapp 350€

Und in unserer Kita arbeitet fast die Hälfte der Eltern im Krankenhaus. Würde die Kita schließen, und entsprechend alle Eltern aus dem Krankenhaus Kinder betreuen...
Unsere Kita ist aber bisher mit leichter Kürzung der Betreuungszeiten zum Glück hingekommen. Und sonst hätte ich noch genug Urlaubstage auf meinem Kindkonto.
Aber ich verstehe die Probleme, die es manchen macht und den Ärger, der sich anstaut.

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Ich nehme es auch so wahr, auch in anderen Berufsgruppen, aber Kitas sind natürlich besonders betroffen. In den letzten Jahren ist durch Corona eben nochmal eine hohe Zahl an Erkrankungen und eine Belastung für das Immunsystem hinzu gekommen. Überall gibt es dadurch noch mehr Ausfälle als früher. Auch Eltern stehen unter erheblichem Druck, einerseits weil sie aufgrund der ständigen Krankheiten in den Familie sehr erschöpft sind, andererseits haben sie ja auch selbst berufliche Verpflichtungen und mit verschiedenen Vorwürfen etc. zu kämpfen, wenn sie aufgrund von Krankheiten oder eben auch Notbetreuung beruflich ausfallen.

Natürlich gibt dies niemanden das Recht, ErzieherInnen gegenüber unverschämt zu werden. Ich bin momentan dankbar für jeden, der diese Arbeit macht und es schafft, bei allen Schieflagen trotzdem mit den Kindern freundlich umzugehen. Ich versuche das dem Team in unserer Einrichtung auch immer wieder zurückzumelden und auch klarzumachen, dass sie auf sich aufpassen sollen und sich krank melden müssen, wenn es ihnen nicht gut geht. Ich kenne das auch aus anderen sozialen oder gesundheitlichen Bereichen, eigentlich überall da, wo man mit Menschen arbeitet: Das System versagt und die einzelnen Mitarbeiter versuchen die Probleme abzufangen auf Kosten der eigenen Gesundheit. Das darf nicht die Lösung sein.

Genausowenig darf es natürlich die Lösung sein, dass Eltern dann ihren Beruf beispielsweise im Home Office ausüben und gleichzeitig mehrere Kleinkinder betreuen, notfalls mit dem Fernseher. Das ist purer Stress für Kinder und Eltern. Wenn ErzieherInnen und Eltern sich zerreißen, um weitere Probleme zu verhindern, ist der Staat fein raus. Den eigentlich wäre es Aufgabe der Regierung massive berufliche Anreize für Berufe wie ErzieherIn, Pflegekraft etc. zu schaffen, damit sich die Personalsituation entspannt.

So wie es aktuell läuft, gehen natürlich sowohl Eltern als auch ErzieherInnen auf dem Zahnfleisch. Ich habe Jahre lang in einer Rehaklinik gearbeitet und kann nur jeden in diesem Beruf bitten, auf sich aufzupassen, sich rechtzeitig krankzumelden und die eigenen Grenzen ernst zu nehmen. Klar gibt es dann Ausfälle, aber sonst wird bald niemand mehr diesen Beruf ausüben und das wäre viel schlimmer. Und wenn man auf sich aufpasst, fällt es auch leichter es an sich abprallen zu lassen, wenn sich einzelne Eltern daneben benehmen.

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Ich verstehe dich. Es ist egal, wo man arbeitet, egal ob mit Eltern, Kunden, Patienten..... von 100 Leuten müssen nur 5 blöd sein, die einem dann den Tag versauen. Wir hatten im Dezember auch so einen Fall in der Kita und es wurde darum gebeten, insofern möglich, das Kind daheim zu betreuen. Die meisten Eltern haben versucht zu helfen (Kind früher holen oder gar nicht bringen) und die üblichen Bekannten haben sich aufgeregt. Also Kopf hoch, reg dich nicht auf. Meiner Meinung nach kannst du dich mit dem Gefühl, alles mögliche versucht zu haben, zurücklehnen 😅

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Ich bin Kita-Elternteil, Abgabe aber ein Jahr die Personalplanung gemacht. Genau solche Beschwerden hatten wir auch. Eine Mutter hätte es gerne, dass die Erzieher schon abends Bescheid geben, denn sie kann morgens nicht einfach der Arbeit absagen. 😂 Da fasst du dir nur an den Kopf.

Zusammenfassend: Ihr habt zu viel der Arbeit übernommen, die nicht eure ist. Seitdem ich auf meiner Arbeit nur noch das mache, was im Vertrag steht und immer betone, dass ich eine Sache nicht mache, denn ich bin dazu nicht verpflichtet, staunen meine Schüler.

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Wobei man sagen muss: Wie viele sind wirklich morgens spontan krank?
Meistens geht es einem doch vorher schon schlecht. Aus einem falschen Pflichtgefühl heraus denkt man sich, dass es am nächsten Morgen ja vielleicht wieder besser ist und man arbeiten kann, obwohl man es eigentlich vielleicht schon besser wissen könnte.
Kranke Erzieher gehören nach Hause, genau wie kranke Kinder nichts in der Kita zu suchen haben.

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Da stimme ich dir zu. Allerdings bin ich großer Fan davon nur das zu machen, was ich muss*, siehe meinen anderen Beitrag an dich. Und wenn im Vertrag steht, dass man sich im Krankheitsfall bis 7 Uhr krank melden muss, hat man auf nichts anderes einen Anspruch.

*verbindlich; freiwillige Zusatzleistungen darüber hinaus sind natürlich auch drin, aber die sollte man nicht bei der Planung mit einberechnen.

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