Kita Eingewöhnung. Erstes Mal ohne Eltern

Hallo ihr Lieben. Ich bitte um Erfahrung. Meine Tochter ist erst 1,5 Jahre alt. Es geht jedoch um die Kita ab 3.

Meine Eltern machen uns ganz wuschig, dass wir unsere Tochter innerhalb der Familie abgeben müssen. Meine Mutter begründet es damit, dass mein Kind ja sonst unmöglich in der Kita eingewöhnt werden kann. Ich wäre quasi eine Gluckenmutter die ihr Kind ins Verderben schickt, weil sie noch nie alleine mit der Oma oder anderen Personen außer uns Eltern zusammen war. Ich würde ja alles so kompliziert machen und meinem Kind schaden. Und in der Kita würde dann die Welt unter gehen.

Nun möchte ich gerne von Euch wissen, da ihr da mehr aktuell Erfahrung habt, ob ihr meiner Familie zustimmen würdet oder ob ich mich da nicht unter Druck setzen sollte. Wie war es bei euch? Ist Betreuung durch Familie zwingend notwendig? Herzlichen Dank und LG 🌸

Bearbeitet von n1co7e
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Natürlich gibt es Einzelfälle wo es gut ging, aber ich habe enorm viele solcher Fälle beobachtet, ja. Teilwese mega heftig und belastend.

Kinder die nicht mal bei der Spiel-Freundin kurz bleiben oder Heulkrämpfe kriegen, nur weil die Mama mal aufs Klo geht oder die nicht mal von anderen Personen betreut werden können (erst im eigenen Haus, dann auch auswärts). genau die hatten alle eine miese Eingewöhnungszeit. Das habe ich ganz oft erlebt im Umfeld, ja. Das ging von kleinereren Problemen, wo es "nur Wochenlang" ging bis hin zu ein dreivierteljahr Dauerterror ohne Erfolg bei 2 unterschiedlichen Tagesmüttern und mit 4 dann nochmal 3 MOnate im Kindergarten. Dieses Kind war in der Coronazeit NUR von den Eltern betreut naturgemäß. DIe Folge war für mich absolut nachvollziebar.

Ich habe schon früh solche kleinen Sachen gemacht, wie Kind mal der Oma auf den Arm geben, - oder kurz zum Bäcker, wenn die Oma bei mir war oder eine Freundin etc... -- auch unter 3 hatten wir einen Teenie-Babysitter-Nachbarin zuhause, die Spiel-Babysitter im 1.OG war, obwohl ich da war, aber eben wo anders im Haushalt oder Büro gemacht habe, - also schon Babysitter, aber ich war in Rufreichweite so lange die kleine so klein war. Aber das tat ihnen echt gut, dass sie die Situation kannten, dass man mit anderen Berreungspersonen richtig spaß haben kann.

Lauter so zeug haben wir recht früh geübt, ja. AUch so Zeug wie "warte mal kurz, ich komm gleich wieder" wenn wir irgendwo anders waren (aufs Klo gehen oder einfach nur,ums auszuprobieren).

Beide Kids konnte ich problemlos eingewöhnen. - Sind am zweiten oder Dritten Tag schon dort geblieben für eine Zeit ohne Probleme. Erst ne Stunde, dann recht schnell länger.

Bearbeitet von tr357
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Hallo,

bei uns war es so wie bei dir. Noch nie anders betreut außer von Mama und Papa. Unser Kind ist mit 2 1/2 Jahren in die Kita gekommen.

Bei uns war allerdings auch noch Corona ein Thema und selbst schlechte Verhältnisse zur eigenen Familie. Daher konnten wir niemanden vertrauen und das wäre doppelt schlecht gewesen vor der Kita mal zu trennen, wenn es das Kind dann merkt, dass wir kein Vertrauen zu dieser Person haben.

Es verlief bei uns am Anfang okay und nach 2-3 Wochen schleppend. Aaaber es war auch viel Notbetreuung. Kaum die Bezugserzieherin da, da selbst oft krank und ganz viel Kuddelmuddel.
Die Erzieherinnen meinten auch, dass es damit zusammenhängen kann, dass noch nicht davor getrennt wurde, da man das einfach üben muss und das Kind merkt "Aha, Mama/Papa kommen wieder." da muss das Gefühl der Sicherheit entstehen.

Aber eben auch viel Kuddelmuddel und mit 2 1/2 Jahren versteht ein Kind einfach schon so viel mehr als mit 1 1/2 Jahren.

Dann kommt es auch auf den Charakter an. An die Bindung/Beziehung zur Erzieherin.

Lasst euch nicht verrückt machen. Theoretisch ist es besser. Praktisch muss aber auch die Bindung zur Oma oder wen auch immer passen und zu euren Gefühlen dazu, denn eure Stimmung merken die feinen Kinderantennen.

Alles Gute :)

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Wie schnell sich dein Kind, eingewöhnen lässt, ist Charaktersache , des Kindes. Egal , wie oft es fremdbetreut wurde , kann es trotzdem Monatelang den Kindergarten zusammen brüllen.

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Unser Kind wurde vorher noch nie fremdbetreut (wurde mit dem 1.Lockdown geboren) auch nicht von Großeltern alleine. Mit 3 1/2 Jahren (vorher bekamen wir keinen Platz) kam es in die Kita und war innerhalb 1 Woche eingewöhnt. War überhaupt kein Problem.
Kann also auch ohne Probleme funktionieren.

Bearbeitet von charina
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Mein Sohn war ab ca. einem Jahr regelmäßig allein bei Oma, ab 1,5 dann auch mal über Nacht. Das war nie ein Problem und er war sehr gern dort.
Mit 3 kam er in den Kindergarten, die ersten 2 Wochen liefen gut, danach habe ich gut 4 Monate jeden Morgen ein bitterlich weinendes Kind hingebracht.
Eine Betreuung durch die Familie ist was völlig anderes als Kindergarten, und nur weil er gewöhnt ist bei der Oma zu bleiben heißt das noch lange nicht, dass die Eingewöhnung dann leichter ist

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Unsere Kinder sind nie zu Oma und Opa gegangen. Sie wurden das erste mal in der Krippe fremdbetreut und der Große geht mit 3,5 zu Freunden alleine und auch in Kurse alleine. Zu Oma und Opa geht er nach wie vor nicht alleine. 😅

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Diese Aussage ist Blödsinn.

Ich arbeite in einer Kita und kann sagen, ob das Kind vorher nun bei jemand anderen war oder nicht, sagt nichts darüber aus, wie einfach die Eingewöhnung wird.

Ich hab Kinder erlebt, die waren zum ersten Mal mit 3 Jahren in einer Kita und haben Mama/Papa direkt links liegen gelassen.
Und ich habe auch ein kind erlebt, die mit 1 bereits in die Krippe kam und dann mit 3 zu uns in den Kindergarten, es war absolut furchtbar und grauenhaft für sie. Und dieses Kind war auch regelmäßig zum übernachten bei der Oma.


Mein großer hat das erste mal mit 4 1/2 bei den Großeltern übernachtet. Der kleine ein Jahr später auch mit 4 1/2.
Mal einen Nachmittag zu besuch, für ein zwei Stunden bei Oma und Opa ging für den jüngeren schon mit 2 Jahren locker. Der kleinere ist sensibler und hat erst mit fast 3 da bleiben wollen.

Die Eingewöhnung im kiga für den Großen mit 3 war quasi nicht existent. Brauchte er nicht.
Der kleine war zuvor bei der tagesmutter, die Eingewöhnung dort mit 18 Monaten war etwas knifflig, ging aber, dadurch das wir den großen Bruder auch dort lassen konnten für die wenigen Monate, bis er in den kiga kam.
Als der kleine dann in den kiga kam, brauchte er mich auch nicht wirklich. Die Erzieher wollten mich halt da haben, für den Fall, aber der trat nicht ein :)

Bearbeitet von Hase16
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Das kann man vorher gar nicht sagen, weil jedes Kind anders ist.

Unsere Große war- bevor sie in die Krippe kam (22 Monate)-- nirgends alleine oder fremdbetreut.
Die Eingewöhnung klappte ohne Probleme.

Ein Mädchen in ihrer Gruppe war ab dem 1 LJ bei einer TM -- und es hatte einige Monate zu kämpfen um in der Krippe " anzukommen".

Von daher -- lass sie reden -- das kann man vorher nicht Vorhersagen und ihr habt noch soviel Zeit.

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Hallo liebe Nicole,

wie viele vor mir schon geantwortet haben, ist es von Kind zu Kind unterschiedlich, wie die Eingewöhnung verläuft. Lass dich da nicht von außen verrückt machen, sondern schau, was sich für dich richtig anfühlst. Du bist die Mama von deinem Kind und kannst am besten einfühlen, was dein Kind gerade braucht und was nicht.

Ein Kind bereits vor der Eingewöhnung an Trennungen zu gewöhnen kann hilfreich sein, ist aber kein Muss!! Und es verdirbt nicht dein Kind oder die Kindergartenzeit deines Kindes, nur weil es die ersten Jahre ohne Trennung von seinen engsten Bindungspersonen erlebt.

Da deine Tochter dann schon drei Jahre alt sein wird, kannst du auch vor der Eingewöhnung mit ihr reden und immer wieder versichern, dass du sie abholen wirst.

Meine Kinder sind beide in der Corona-Zeit geboren und ich habe sie mit 2 1/2 und knapp vor dem zweiten Geburtstag eingewöhnen lassen. Sie waren vorher auch nie von mir getrennt und auch abends nur bei uns im Familienbett geschlafen. Unsere Bindung und die Fokussierung meiner Kinder auf mich waren entsprechend stark zum Zeitpunkt der Eingewöhnung. Tatsächlich gab es nach den ersten Trennungsversuchen in der Kita bei beiden Kindern einen kleinen Rückschlag und beide Eingewöhnungen haben, weil sie eben behutsam gemacht wurden, acht Wochen gedauert. Das ist natürlich vorher nicht planbar. Was ich dir auf jeden Fall ans Herzen legen kann, ist den Wiedereinstieg in den Beruf mit genügend zeitlichem Puffer zur Eingewöhnung zu planen, sodass dein Kind und auch du keinen Zeitdruck zusätzlich zu der Herausforderung sich an die neue Situation zu gewöhnen habt.

Ich hoffe ich konnte dir damit ein wenig Druck nehmen und dich dazu ermutigen auf dein Bauchgefühl zu vertrauen.

Wenn dich der Ablauf der Eingewöhnung genauer interessiert kannst du dir auch gerne meinen Blogbeitrag zur Eingewohnung unter: https://www.growwithless.de/alles-rund-um-kita-eingewoehnung/ anschauen.

Alternativ habe ich auch zwei Videos zum Thema "Eingewöhnung" und ein Video zum Thema "Trennung in der Kita gestalten" auf meinem YouTube Kanal GrowWithLess erstellt:
EINGEWÖHNUNG IN DIE KITA : https://youtu.be/33rjGazL4fk?si=jEY-w5lmCmofpzPU
Häufige Fragen & Sorgen von Eltern zur KITA Eingewöhnung : https://youtu.be/bOxxnHlBG1A?si=TEdUIGDfUq5cxCCV
TRENNUNGSSCHMERZ IM KINDERGARTEN⎮ Mein Kind will nicht in die Kita: https://youtu.be/i4O97_i3vxE?si=iQKqTsuM97HDw_EA

Liebe Grüße
Nicole

Bearbeitet von niccls