"Krieg" spielen und Schießen

Guten Morgen ihr Lieben.

Mir ist in einem Thread aufgefallen, dass Spiele bei denen die Jungs hinter einander her rennen, sich verstecken und mit Händen/Gegenständen aufeinander zielen und "schießen" heutzutage verpönt sind. Wird solch ein Spielen in Kindergärten unterbunden?

Wäre ganz gut zu wissen, denn mein dreijähriger Sohn wächst mit relativ viel solchem Einfluss auf. Mein Mann ist ganz großer Bundeswehr/Soldaten/Kriegsfilm/Jagt- und Schusswaffen Fan. Das ein oder andere Luftgewehr wird hier im Sommer genutzt (Dosenschießen) und ich bin mir sehr sicher, dass mein Sohn das früher oder später nachahmen wird (aktuell gar nicht).

Ganz privat sehe ich das ganz neutral. Hier wird auch kein Krieg verherrlicht. Allerdings würde ich dann pädagogisch etwas gegensteuern, bevor es evtl zu spät ist, wenn Sohnemann im Sommer von der Krippe in den Kindergarten wechselt.

Gibt es hier auch Leute vom Lande oder Bauern? Es ist je nach Wohnort ja gang und gebe, dass die Kids mit Luftwaffengebrauch, Jagt und Schlachtung aufwachsen. Gab oder gibt es in Kindergarten und Schule blöde Kommentare dazu?

35

Ich wollte nur mal noch nen anderen Aspekt mit reinbringen. Völlig ab vom töten.

Wir bewerfen uns hier oft im Spaß mit Bällebadbällen. Einfach so. Im Spiel. Sich verstecken, rausgucken, sich abschießen, durch die Bude flitzen. Wir haben einen heiden Spaß da dran! Papa und ich sowieso, und der Kleine fängt auch schon an und macht mit.

Ich hab auch schon zum Kleinen gesagt, wir besorgen uns irgendwann ne Bällchenkanone und dann schießen wir den Papa ab 🤪

Wir machen auch hin und wieder Kissenschlachten.

Wasserschlacht wird es hier im Sommer auch geben. Mit Wasserbomben und Wasserpumpen. Und klar, auch Wasserpistolen! Die sind gemacht zum zielen, und man will ja treffen!

Und irgendwann gibts im Sportunterricht Völkerball.

Und irgendwann vielleicht sogar Paintball oder Lasertagging.

Ich hab mit schießen, Krieg, Jagd, Waffen zwischen null und überhaupt nix zu tun. Hab IM SPIEL aber riesig Spaß dran!

Man kann schon auch ganz ohne Hintergedanken "schießen" spielen. Und auch selbstverständlich aufhören, wenns einem Beteiligten weh tut oder einer keine Lust mehr hat.

1

Hallo,

mein großer Sohn ist 20 und schon damals wurde solches Verhalten im Kindergarten unterbunden. Auch zu Fasching in der Schule wurden Schußwaffen, Pfeil und Bogen und waffenähnliches verboten. Das war seither bei allen vier Kindern so.

Tatsächlich haben meine Söhne auch nie auch nur den Wunsch geäußert, etwas waffenähnliches zu nutzen. Sie haben auch nie solche Spiele gespielt. Vielleicht Räuber und Gendarm. Selbst Wasserspritzpistolen gab es bei uns nicht, sondern nur diese "Tuben" (ich weiss nicht, wie die richtig heissen :-)).

Mein Vater hat einen Jagdschein. Meine Kinder kamen zu Besuchen dort auch damit in Berührung. Folge: Sie essen seit ihrere Kindheit kein Fleisch mehr.

Gerade in der heutigen Zeit, wo viele Kinder aus Kriegsgebieten kommen finde ich solche Spiele völlig unpassend. Krieg, Waffen, Tod sind keine Spiele. Da steckt so viel Leid dahinter. Das können auch Kinder verstehen.

Ich finde es wichtig, dass Kinder wissen, dass für ihre Wurst und Fleisch Tiere geschlachtet werden. Dann gehen sie hoffentlich sorgsamer mit den Lebensmitteln um. Dass für ihre Milch ein Kalb von der Mutter getrennt wird, dann wird hoffentlich weniger weggeschüttet.

Liebe Grüße
Delenn

2

Hi,

auch im Kiga nutzen die Kinder mal Stöcke und schießen oder nutzen sie als Schwerter. Solange die Kinder vorsichtig sind und keinen mit den Stöcken hauen, ist das ok, sonst kommen die Stöcke weg. Und natürlich darf nicht auf andere Kinder, die das nicht wollen, "geschossen" werden.

Mein Sohn hat auch diverse Nerf Pistolen. Mit denen darf er rumschießen wenn er will, nur nicht auf Personen zielen. Meist schießt er Dosen ab oder imaginäre Gegner.

Wir haben das früher auch alle gemacht, fast jeder hatte doch zu Fasching so eine Pistole mit Knallblättern, die waren einfach cool :D

Ich versteh auch das heutige Problem nicht, warum Kinder sich da nicht ausleben dürfen. Es werden keine Psychopaten aus den Kindern, oft ist das nur eine Phase, die relativ schnell wieder vorbei geht. Manche haben die auch länger, aber irgendwann ist das rum. Die wenigsten Kinder wollen dann wirklich mal in den Schützenverein, sonst gäbe es da nicht überall Nachwuchsprobleme.

3

Ich verstehe nicht wie man Kindern Spielzeugwaffen geben kann. Es gibt doch kein einziges Argument dafür. 🤔

4

Ich wüsste auch keines dagegen.

weitere Kommentare laden
5

Ich komme vom Land. Viele sind hier im Schützenverein, auch Kinder. Und nein, sie spielen NICHT mit Waffen!!! Weder mit Spielzeugpistolen oder mal mit dem Lufthewehr oder wie diese Dinger heißen von den Eltern. Das machen die Eltern (meistens Väter) wenn privat mit Freunden wenn die Kinder nicht dabei sind. Damit sie es nicht mit bekommen. Kinder im Schützenverein sind ja mindestens 8 wenn sie an eine Waffe dürfen. Vorher gibt es nur das Blasrohr. Und auch dort wird beigebracht, dass man es nur auf der Schiessbahn machen darf und eben nicht im Spiel aus Spaß mit nem Stock zu Hause und co. Wenn die sowas mit bekommen, dürften sie nicht mehr mit schiessen. Da gibt es klare Regeln.

Im Kindergarten jagen sie sich auch mit Stöckern oder kämpfen mit Schwertern. Aber schiessen ist hier absolut untersagt. Wenn ich auf nem Campingplatz ein Kind sehe mit ner leeren Wasserpistole und das Kind so tut als ob es auf mich oder andere schiesst: dann geb ich da meinen Senf dazu. Wobei ich es kenne, dass die Eltern dann eingreifen und sagen: „Jonas, nicht auf Menschen zielen.“ Andere Eltern die das nicht machen sind unverantwortlich!

Sollte dein Mann sowas vor deinem Kleinen machen mit dem Luftgewehr, so finde ich das wirklich schlimm. Der Krieg ist so gegenwärtig, da macht man keinen Spaß mit. Ich als Kind wurde genau so erzogen. Die Großeltern die im Krieg waren fanden es genau so furchtbar wenn Kinder mit Pistolen spielen. Das ist nicht lustig. Gehört nicht in den Alltag. Und wir haben hier viele Flüchtlingskinder in Deutschland die eh schon traumatisiert sind.

Also nein: auf dem Land und bei uns Bauern ist das absolut nicht normal was du beschreibst!!! Und manche Väter spielen gern mit diesen Plastikkugeln. Aber NIEMALS vor den Augen der Kinder!!! Es wird gute Gründe geben warum auch der Kinderschützenverein so streng ist. Ihr scheint da eine seltsame Meinung zu dem Thema zu haben

Bearbeitet von juli111
6

Äm warum geht es hier nur um Jungs?

22

Weil sie, statistisch gesehen, am meisten Spass daran haben. Laut einigen psychologischen Studien, soll das auch irgendwie mit dem Sexualorgan zu tun haben (Mädchen wollen angeblich lieber Höhlen bauen...).

23

Es geht um ein dreijähriges Kind. Diese Studien würde ich gerne sehen.

weitere Kommentare laden
8

Als ich Kind war haben wir den halben Sommer im Gestrüpp gelegen und Krieg gespielt. Keiner von uns wurde ein Attentäter.
Wasserpistolen gehörten im Sommer dazu. Mega Spaß. Wir haben Wasserbomben geworfen usw
Und damals wusste jeder, dass das Fleisch nicht am Baum wächst. Und es schmeckte uns und schmeckt noch heute.
Und auch 30 Jahre später hatte mein Sohn Karnevalskostüme mit Waffen. Sei es der Cowboy, Starwars, FBI etc
Und Wasserpistolen und so. Ebenso ein ganzes Arsenal an Nerfs. Und ja die jungs liefen durch die Nachbarschaft damit. So what. Sie waren draußen und haben gespielt. Rangordnungen ausgetragen. Sich unterordnet und verlieren gelernt.
Und weder im Kindergarten, Hort, Schule oder Vereine gab es deswegen Auffälligkeiten
Jungs sind anders als Mädchen und spielen nicht nur malen und schminken
Also ich sehe da keineHerausforderungen und finde es sogar gut, dass deiner den Umgang erlernen kann und damit Verantwortung. Und nicht in der Blase ist. Mit piep piep
So ist die Welt nicht und wird sie nie sein

14

Sehe ich ganz genauso und ich habe damals als Mädchen auch immer mit den Jungs mitgespielt. Ein riesengroßer Spaß sich mit Wasserpistolen/„Airsoftpistolen“ zu beschießen oder mit Stöcken Schwertkampf zu spielen.

49

Ja, riesengroßer Spaß die Airsoft Kugeln abzubekommen die so weh tun, dass man noch 3 Tage Schmerzen und Bluterguss hat. Wirklich, riesengroßer Spaß. Für alle Geschlechter. Und die Tauben und Katzen die das auch abbekommen, finden das auch super witzig. Und es ist ja unglaublich niedlich, wenn ein Kind eine Wasserpistole in der Hand hält und Geräusche dazu abgibt als wäre es ein Maschinen Gewehr.

weitere Kommentare laden
11

Ich bin (Ausbildung eingerechnet) seit fast 20 Jahren im Erzieherbereich tätig und das Thema ist immer wieder aktuell. Pädagogisch/psychologisch wurde uns schon damals beigebracht, dass diese Spiele in einem gewissen Alter dazu gehören, allerdings nicht unterstützt werden sollten. Mal abgesehen davon, dass sie immer zu wild und gefährlich werden (meine Tochter hat zb mal einen Stock ins Auge bekommen und lief 3 Wochen mit augenpflaster rum), befinden wir uns auf der Welt in vielen Kriegen und daran gibt es nichts zu verherrlichen.

Mein Mann und seine Frau (also meine Schwägerin) waren 12 Jahre Berufssoldaten und haben ihre Kinder trotzdem(oder gerade deswegen)waffenfrei erzogen!
Man muss die Berufe nicht verteufeln, aber der Fokus liegt dort ja auch nicht auf kämpfen und töten.

Im Kindergarten merkt man schon deutlich welche Kinder zu Hause viel solche Dinge spielen und entsprechendes Spielzeug dazu benutzen. Diese Kinder lassen sich nämlich meist nicht auf Alternativen zum "Macht-Kraftspiel" ein und das allgemeine Rollenspiel ist auf diese Art des Spiels fixiert. Andere Kinder, die soetwas Entwicklungsmäßig beginnen, lassen sich dann auf Alternativen wie zb Tauziehen, Boxsack oder Armdrücken ein.

Ein Vater hat mir mal erklärt, dass sein Sohn die Polizei so toll finden würde und diesbezüglich komplett ausgestattet wurde mit Waffe und Handschellen. Wir haben dann als Team die Polizei zu Besuch eingeladen und die hat den Kindern dann erklärt und gezeigt was ihre Arbeit tatsächlich ausmacht. Die Kinder haben sooo lange Unfallstelle absichern und Fingerabdrücke machen gespielt 🥰

Was ich sagen will: Es gehört dazu, aber ist definitiv nicht zu unterstützen und wird in pädagogischen Einrichtungen zu Recht unterbunden.

Achja noch ergänzend: Wir leben auf dem Dorf😉

Bearbeitet von Vierfach-Mami
16

Mir ist beim Lesen der Antworten hier aufgefallen dass die meisten gefühlt eine sehr deutsche Sicht auf das Thema haben. Alle Waffen sind böse und Waffen sind zum verletzen und töten dar. Klar in Kriegsgebieten und bei nachlässigem Umgang mit Waffen (z.B. Waffen nicht wegschließen insbesondere wenn man Kinder hat) ist das natürlich der Fall. Im “Normalfall“ außerhalb von Kriegsgebieten passiert mit legalen Waffen aber sogut wie nichts! In vielen EU Ländern (und natürlich im ländlichen Deutschland) sind Waffen etwas relativ normales… Man ist Hobbymässig im Schützenverein oder Jäger oder darf in anderen EU Ländern auch einfach so eine Waffe zuhause haben. Das hat absolut nichts mit Krieg zutun und ist auch, sofern der Waffenbesitzer kein Wahnsinniger ist, nicht gefährlich!

Für mich hat es zu meiner Kindheit gehört und viel Spaß gemacht, mit Stöcken Schwertkampf zu spielen und sich mit Wasserpistolen oder Airsoftpistolen zu beschießen. Klar gab es abundan auch kleinere Verletzungen und es war sicher nicht ganz ungefährlich, aber letztendlich hat man versucht niemanden zu verletzen.
Letztendlich kann man dieses den Kugeln ausweichen spielen vielleicht auch ein bisschen mit Völkerball vergleichen.. aber da haben ja mittlerweile auch schon total viele Kinder Angst vom weichen Ball getroffen zu werden 🤦🏻‍♀️

20

Die TE spricht nirgends von Jagd, deshalb gehe ich davon aus, dass das bei Ihnen kein Thema ist.

21

Bei Kindern geht es immer nur um "Krieg und töten" bei solchen spielen; langjährige Erfahrung meinerseits.
Habe noch nie jemand " Treibjagd" oder " Schützenfest" spielen sehen und das gehört hier bei uns zum Leben wie atmen😉

Außerdem ist die Überschrift " Krieg spielen und schießen"

weitere Kommentare laden
17

Wir leben auf dem Dorf. Mein Sohn ist mittlerweile 8 Jahre alt und weiß von klein auf, dass Tiere sterben müssen damit wir Fleisch essen können. Er hat bereits in jungen Jahren den bewussten Umgang mit Fleisch gelernt und bei der Oma Hühner gerupft (er war erst nach der Schlachtung dabei, die Oma ist Selbstversorgerin) und meinem Mann bei der Zerteilung von Wild geholfen. Wir gehen sorgsam damit um und essen nur Fleisch von dem wir wissen wo es herkommt. Allerdings propagieren wir das nicht, so dass ich nicht weiß ob das damals im Kindergarten überhaupt zur Sprache kam.

Mein Mann ist Jäger und Sportschütze. Die Waffen sind entsprechend dafür da und er käme nie auf die Idee mit einem Luftgewehr zum Spaß auf was zu schießen, erst recht nicht vor den Kindern. Waffen sind keine Spielzeuge! Ja, mit Stöckchen schießen oder Schwert spielen gab und gibt es hier auch, solange alle Kinder damit einverstanden sind, wurde da weder im Kindergarten noch in der Schule eingegriffen. Wir zuhause haben das "Schießen" auf Leute immer unterbunden und erklärt dass man das nicht macht, weil es in der Welt genug Kriege gibt in denen Menschen sterben und das kein schönes Spiel ist. Ganz um dieses Thema rum kommt man wohl nur selten. Zuhause haben wir Wasserpistolen, diese haben wir geschenkt bekommen und anhand derer hat mein Mann unserem Sohn den verantwortungsvollen Umgang mit Waffen erklärt, weil unser Sohn danach fragte, was ich wirklich gut fand und ja, sie spielen da auch mit, was ok ist wenn alle Beteiligten einverstanden sind (war bisher immer so). Wenn er irgendwann mehr Interesse an dem ganzen Thema hat und alt genug ist, dann kann er ggf mal mit zum Schießstand aber das frühestens als Jugendlicher.

Waffen gehören nicht in Kinderhände! Und ich finde es schwierig, dass dein Partner da so sorglos mit umgeht. Auch ein Luftgewehr kann schaden anrichten.