Besuch beim Kinderarzt

Hallo zusammen,
mein Name ist Lisann und ich bin gerade in der Ausbildung zur Kinderpflegerin. Bei einem Kind meiner Gruppe steht bald eine kleine OP an. Die Eltern des Kindes haben heute erzählt, dass es schon ganz aufgeregt ist. Auch in der KiTa stellt es ständig Fragen und sagt, dass es eigentlich gar nicht ins Krankenhaus möchte. Bei anderen Kindern habe ich auch schon mal mitbekommen, dass sie nicht so gerne zum Kinderarzt gehen. Wisst ihr, warum das so ist? Und was könnte ich machen, damit die Kinder vielleicht mit einem besseren Gefühl dorthin gehen, habt ihr Ideen?

LG Lisann

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Warum man nicht ins Krankenhaus will? Aus dem gleichen Grund wie als erwachsener 😅 man steckt sich da auch leicht mit anderen Dingen an.

Warum nicht gern zum Kinderarzt? Der impft auch leider und das tut weh. Daran erinnern sich Kinder.. Daher verbinden sie den Ort mit Schmerzen.

Auch geht man da häufig nur hin, wenn man Schmerzen hat und das Kind kann nicht verbinden, dass der Arzt die Medikamente verschreibt, die den Schmerz lindern. Sondern - ich bin krank, mir geht es schlecht - ich muss Zum Kinderarzt und der schaut in meine Ohren und hört mich ab. Das will ich aber nicht, weil es geht mir schlecht.. etc..

Das sind sicherlich nicht alle Gründe - aber doch recht offensichtlich welche.

Helfen tut meiner Meinung nach später, wenn das Kind spielerisch lernt, was ein Arzt macht - z.B. hat das Kuscheltier aua und bekommt ein Pflaster. Also im Bereich der rollenspiele mit kuscheltieren kann man da Kindern nahe bringen, dass der Arzt ihnen hilft und nicht nur Schmerzen bedeutet.

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Meine beiden lieben Ärzte und Friseure und sind auch gern im Krankenhaus gewesen. Wir gehen aber auch quasi nur zu den Vorsorgeuntersuchungen. Einmal als Notfall ins Krankenhaus.
Klar wurden sie dort geimpft und Haben Augentropfen bekommen. Trotzdem lieben beide es. Vielleicht liegt es daran, dass wir für alltägliches Fieber nicht hingehen, weil wir den Kinderkrankenschein nicht benötigen? Das wäre wohl der offensichtlichste Unterschied.

Wir trainieren nicht mit Rollenspielen und Belohnungen hinterher lehne ich (ideologisch) ab. Ein Arztbesuch ist ein Arztbesuch. Den macht man halt, weil es dazu gehört. Da braucht es keine Belohnung und Vorbereitung ist bei uns ein ehrlicher Bericht, was vermutlich passieren wird.

Bearbeitet von RosarotesSchweinchen
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Ein Kind sollte in diesen Einrichtungen immer mit einem positiven Ende heraus gehen und nicht mit dem Schmerz wegen des Impfens beispielsweise.

Also das Kind nach dem Schmerz nicht alleine lassen und es dich so in Erinnerung behalten.
Seifenblasen pusten. Stempel als Belohnung. Spielzeug als Belohnung. Sticker als Belohnung.... Zur Not als Mama dabei haben.

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Ich glaube, dass die Einstellung bzw. das Verhalten der Eltern eine ganz große Rolle spielt. Klar - keiner geht gerne zum Arzt. Aber wenn ich mit meinem Säugling (!) zum Kinderarzt gehe, hat dieser ganz sicher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Trotzdem gibt es Säuglinge, die beim Kinderarzt total unruhig sind, während andere tiefenentspannt sind. Und da spielen eben die doch extrem feinen Antennen der Kinder eine große Rolle. Es gibt eben auch Mütter / Eltern, die schon bei der U3 (wo ja nun wirklich nichts Dramatisches passiert) die reinsten Nervenbündel sind. Und wenn das Kind die Anspannung der Mutter spürt, reagiert es darauf natürlich.
Dazu kommt bei älteren Kindern dann sicher noch das Verhalten des Kinderarztes - es gibt Kinderärzte, die extrem gut mit Kindern können, während andere keinen ganz so guten Draht zum Kind finden. Manch einer ist schnell genervt, wenn die Kids nicht so mitspielen..., und nicht immer stimmt die Chemie zwischen Kind und Arzt. In dem Fall wird das Kind vermutlich nie gerne zum Arzt gehen.
Gott sei dank haben wir eine sehr gute Kinderärztin, der unsere Kinder schon immer vertraut haben. Meine Kinder sind nie ungerne zum Arzt gegangen, und tatsächlich hat meine Tochter einem Arzt im Notdienst (da war sie gerade 2 und hatte eine Blasenentzündung), der kein Kinderarzt war, mal darauf hingewiesen, dass er ihr noch nicht in die Ohren geschaut hätte...

Was Du als Kinderpflegerin da machen kannst - im Bezug auf die normalen Besuche beim Kinderarzt vermutlich gar nicht so viel. Da sind in erster Linie die Eltern gefragt. Aber in der jetzigen Situation ist es natürlich wichtig, auf die Fragen des Kindes (und auch der anderen Kinder) einzugehen und ihm Mut zu machen. Heutzutage müssen Kinder ja nicht mehr alleine in die Klinik, ein Elternteil ist immer dabei und darf auch bis zur Narkose mitgehen... Da würde ich ansetzen: Mama oder Papa sind immer bei Dir, die passen auf Dich auf, und dann geht die Zeit ganz schnell vorbei.

LG

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Hallo,

Bei vielen Fällen sollte man bei den Eltern ansetzen. Wenn ich mir mein Umfeld ansehen und zuhöre was für "Panik" und Sorgeb die Eltern haben und darüber reden, wundert mich nicht, dass viele Kinder Angst haben. Man kann Arzt ersuche auch positiv verkaufen. Z.b. der Arzt hilft herauszufinden wie du wieder gesund wirst. Impfungen sorgen dafür, dass du nicht schlimm krank wirst. Mama und Papa müssen auch geimpft werden bzw. Regelmäßig zu Arzt gehen. Klar liegt es auch etwas am Arzt selber.


Unsere Tochter musst auch mal geplant in Krankenhaus, da war sie 2 Jahre. Wir haben ihr einfach nur gesagt, dass wir zu einem besonderen Arzt gehen und da schlafen müssen für eine Nacht. Aber das Mama die ganze Zeit auch da ist. Sie ist ohen Angst gegangen.