Wieviele werden durch IVF schwanger? Brauche mal Rat...

Hallo zusammen!

Eigentlich gehöre ich nicht hier her, es geht viel mehr um meine Schwester: Sie ist 35 Jahre, wartet seit sieben Jahren auf ein Baby und steckt nun mitten in der 2. IVF. Heute war die Entnahme der Eier (sie hatte sage und schreibe 26 Stück, wovon 18 ok seien) und übermorgen werden ihr diese wieder eingesetzt.

Nun, meine Mutter macht sich nun immense Sorgen um sie und hofft sooo sehr, dass es diesmal klappt. Sie ist fix und fertig. Und da ich auch kein Experte bin wollte ich einfach mal bei euch fragen:

Wie hoch sind denn eigentlich die Chancen nach einer IVF schwanger zu werden? Ich habe gelesen, dass es nicht unbedingt positiv ist, wenn man so viele (!) Eier hat, stimmt das? Die Spermien meines Schwagers sind auch sehr schlecht. Ich weiß nicht genau wieviele er hat, aber wenig gute, das weiß ich.

Wovon hängt es ab, ob sich die befruchteten Eier dann einnisten und wann kann sie es frühestens wissen, ob sie schwanger ist?

Ich weiß, und entschuldigt bitte, dass ich die Fachausdrücke nicht alle kenne und bei euch frage, aber ich mag meine Schwester damit einfach im Moment nicht belasten, sie hat eh schon Schmerzen ohne Ende.

Ich würde nur so gern meiner Mama was sagen können...bitte helft mir mal...

#herzlich en Dank

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Hallo dany,

ich will mal versuchen, ein paar Fragen von Dir zu beantworten.

Also die Wahrscheinlichkeit, durch eine IVF schwanger zu werden, liegt bei ca. 20 %. Diese Zahl ist aber von so vielen verschiedenen Faktoren abhängig (z.B. Alter der Frau, wieviele befruchtete Eizellen werden wieder eingesetzt 1, 2 oder 3, und, und, und).

Ich selbst hatte 20 Eizellen, die mir bei der Punktion entnommen wurden. Davon waren 17 brauchbar und 11 ließen sich befruchten (hatte eine ICSI). Im allgemeinen wird schon gesagt, dass wenn viele Eizellen entnommen werden, die Qualität nicht unbedingt hoch sein muss. Sie kann es aber auch sein - wie gesagt, das ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Ich denke aber, die Gefahr einer Überstimulation besteht, d.h. Deine Schwester sollte gaaaanz viel trinken (so 3-4 Liter am Tag) und eiweißreich essen.

Bezüglich der Qualität der Spermien Deines Schwagers kann ich natürlich nichts sagen, aber wenn die Ärzte sich für eine IVF entschieden haben, müßten schon "ein paar mehr brauchbare" auf jeden Fall da sein, denn sonst hätten die Ärzte zu einer ICSI geraten.

Wovon es abhängt, ob die Eier sich einnisten oder nicht, ist sehr schwer zu sagen. Es liegt vor allem in der Hand der Natur. Klar kann man mit Medikamenten den ganzen Prozeß unterstützen (Utrogest z.B.), aber eine Garantie bekommt man nicht. Sicherlich sollte man sich auch schonen und sich wenig körperlich anstrengen, aber man kann das Ganze nicht wirklich beeinflussen. Es kommt eben wie es kommt.

Ob man schwanger ist, weiss man frühestens (genau) mit einem Bluttest beim Arzt ca. 14 Tage nach dem Transfer der Eizellen. Man kann auch schon früher einen Urintest zu Hause machen (SS-Frühtest). Allerdings könnte es sein, dass dieser nicht 100 %-ig sicher ist.

So, ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen. Ich drücke Deiner Schwester die Daumen, dass es klappt. #pro

Alles Gute auch für Dich und Deine Mutter. Versuch' sie etwas abzulenken, sonst macht sie sich noch ganz verrückt!!! Ich sprech' da aus Erfahrung - meine Mami fiebert auch ganz dolle mit ... ;-)

Liebe Grüße

Dusty

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also, ich hatte 37 (!) Eizellen, davon ließen sich 17 durch ICSI befruchten und wurden in 5 Paketen kryokonserviert.

Wegen der Gefahr einer Überstimmulation hatte ich nach der Punktion keinen Transfer, mußte mehrfach in die Klinik zur Infusion - hatte aber auch keine Überstimmulation.

Ich bin dann im 1. Auftauzyklus schwanger geworden und bin nun ganz glücklich in der 21. Woche #huepf

Ich habe nie gehört, das so viele Eizellen negativ wären. im Gegenteil.

Viel Glück !!!

molie mit #hasi#hasi

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Liebe Dusty,

vielen lieben Dank für deine Antwort, das hat mir schon sehr weitergeholfen.

Ich komme, ehrlich gesagt, gerade ins Grübeln: Ich weiß nicht genau, ob meine Schwester eine ICSI oder eine IVF macht. Sie hat von so vielem gesprochen in letzter Zeit und auch durch die Suche im Internet (vielen Dank, gaeltarra an dieser Stelle) bin ich nicht schlauer. Bei beiden Verfahren werden die Eizellen entnommen und dann befruchtet wieder eingesetzt, so verstehe ich das, wo ist dann der Unterschied, kann mir das einer erklären? Dann kann ich vielleicht eher nachvollziehen, welches Verfahren meine Schwester gemacht hat.

Danke an dieser Stelle nochmal, auch an dir, Karin. Ich hoffe das beste, die Zeit läuft langsam ab.

LG Dany

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Hi du

also im Schnitt sagt man 30% Erfolgsquote. Ist natürlich auch von der Ausgangssituation abhängig.

Die Medizin kann nur eine Tür öffnen, das Quäntchen Glück gibt es leider nicht auf Rezept.

In der Regel leidet die Eierqualität je mehr Eier vorhanden sind. Im Schnitt werden 8-12 Eier angepeilt bei einer guten Stimulation. Warum sich manche Eier einnisten und manche nicht weiß keiner.

Nach dem Transfer wartet man meistens 14 Tage auf den Bluttest. Die Wartezeit bis dahin ist das Schlimmste an der ganzen Sache.

Liebe Grüße
Karin