PKV vs GKV fürs Baby

Hallo,
Wir haben jetzt festgestellt dass wir wahrscheinlich die Wahlmöglichkeit wegen der Krankenkasse haben.
Was würdet ihr wählen?

Ich habe gelesen dass man in der PKV keine Krankentage fürs Kind bezahlt bekommt, was ja ziemlicher Mist ist...🤷‍♀️

Evtl müssen wir später aber sowieso in die PKV da mein Mann irgendwann über die Jahresgrenze kommt (je nachdem ob und wie diese steigt).

Hatte jemand auch die Wahl und wie habt ihr euch warum entschieden?

Lg das Schnabeltier mit 🐞bei 22+6

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Wir wissen es auch noch nicht genau, ich verfolge die Antworten gerne mit

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Hallo,

Seid ihr sicher, dass ihr wählen könnt? Das geht eigentlich nur, wenn der schlechter verdienende Partner privat versichert ist und der Besserverdienende in der GKV.

Für die GKV spricht natürlich, dass das Kind kostenfrei mitversichert ist. Außerdem erwirbt das Kind durch die private Versicherung ja nicht das Recht, später in dieser zu bleiben. Mit der ersten versicherungspflichtigen Tätigkeit wird es versicherungspflichtig in der GKV. Es bringt also für später keine großen Vorteile.

Generell sehe ich dieses zweigeteilte System recht kritisch. Dennoch haben sowohl mein Mann als auch ich uns für die private Krankenversicherung entschieden und haben damit auch unseren Sohn privat versichert. Auch unser zweites Kind wird, sobald es da ist, damit privat versichert sein.
Positiv an der PKV ist für mich vor allem, dass ich als Patientin vieles freier entscheiden kann. Ich bin selbst vom Fach und weiß genau, wie viel das ausmacht. Außerdem habe ich die Entscheidungsgewalt über meine Daten. Gerade vor den aktuellen Änderungen im Gesundheitswesen macht das eine Menge aus. Das gleiche gilt dann natürlich auch für meine Kinder. Dazu kommt, dass ich eine lebensbedrohliche Erkrankung überstanden habe, die wohl überhaupt gar nicht rechtzeitig festgestellt worden wäre, wäre ich gesetzlich versichert gewesen. Und diese Vorteile wünsche ich mir für meine Kinder natürlich auch. Wie gesagt, ich finde die Zweiteilung des Systems kritisch, da ich aber in der glücklichen Lage bin, wählen zu können, wähle ich natürlich die für mich persönlich bessere Option. Ich muss allerdings dazu sagen, dass wir als Familie insgesamt deutlich mehr für die PKV zahlen, als wir für die GKV zahlen würden. Momentan sind die Beiträge für die PKV in der Summe für uns (fast zu viert) nicht allzu viel höher als in der GKV, wir sparen also nicht, wie das oft vermutet wird, allerdings werden unsere Beiträge im Alter natürlich nicht großartig sinken und wir weiter zahlen müssen, während wir da in der GKV dann Vorteile hätten. Dadurch kommen wir in der Summe finanziell schlechter.

Ich glaube, man muss für sich abwägen, was einem besonders wichtig ist. Und danach dann entscheiden. Wie genau sich das Versicherungssystem in den nächsten Jahren entwickeln wird, lässt sich ja auch schwer absehen.

Alles Gute!

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Ich ergänze mal noch: viele Praxen sind voll ausgelastet, was gesetzlich versicherte Patienten angeht. Sie stoßen an ihre Abrechnungsgrenzen und dürfen keine Patienten mehr annehmen, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, die Leistungen später nicht abrechnen zu können. Privat versicherte Patienten zählen in diese Rechnung nicht mit rein und bekommen dadurch fast immer einen Termin.

Und du hast natürlich recht: wir bekommen von niemanden etwas, wenn wir wegen Kinderpflege zu Hause bleiben müssen. Da wir aber beide selbstständig sind, macht das bei uns keinen Unterschied. Für Angestellte ist es aber unter Umständen schon auch ein Punkt, den man bedenken sollte.

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Danke für deine ausführliche Antwort.

Hm wenn der in der GKV besser verdienen muss, haben wir tatsächlich keine Wahl, da ich zur Zeit nur Teilzeit arbeite und dann ja in Elternzeit viel weniger verdiene 🤷‍♀️

Dieses 2-Klassensystem finden wir halt auch kritisch...aber man will natürlich auch die beste Versorgung für sein Kind (und fördert damit nur weiter das System 🙄)...

Das mit dem versicherungspflichtig in der GKV mit erster Erwerbstätigkeit wusste ich auch nicht. Dachte bisher, dass man dann die Wahl hat weiterhin in der PKV zu bleiben oder in die GKV zu wechseln.

Bei uns wird es Geld technisch jetzt nicht sooo viel kosten in der PKV da wir 80% Beihilfe fürs Kind bekommen. Mir ging es auch eher um die allgemeinen Vor- und Nachteile.

Wir sind aber beide Arbeitnehmer, deshalb ist das mit den Krankentagen schon ein großer Nachteil.

Dann müssen wir uns jetzt wohl mal nach Tarifen in der PKV erkundigen (bei der gesetzlichen wäre das doch um Einiges einfacher) 🙈

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Hallo,

niemand muss in Deutschland in die PKV wenn er über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, das ist eine rein freiwillige Entscheidung. Ggf kann es eben im Alter teuer werden mit der PKV. Wenn ihr euch für die Gesetzliche entscheidet, könnt ihr über eine Anwartschaft nachdenken. Ich hab eine für unseren Sohn abgeschlossen, das ist für Babys echt günstig und sollte er mal verbeamtet werden kann er ohne Gesundheitsprüfung rein.

VG

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Scheint so als ob wir doch gar keine wirkliche Wahl haben da ich zzt weniger verdiene - außer wir versichern das Kind freiwillig in der GKV für einen viel höheren Beitrag als in der PKV (aufgrund der Beihilfe) mit weniger Leistungen...

Wegen der Beihilfe hatte sich mein Mann auch nur für die PKV entschieden. Finden das System echt sinnfrei, dass der Staat anstatt das gesetzliche System zu fördern, das private so stark unterstützt 🙄

Mit der Anwartschaft hatte ich auch schon gelesen und klang interessant.

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Wir haben uns für die PKV entschieden und mittlerweile muss ich sagen, zum Glück. Das System ist Scheiße und ja, wir werden absolut bevorzugt. Wir hatten vor kurzem einen Krankenhausaufenthalt und mein Mann und ich hatten als einzige ein Bett auf der gesamten Säuglingsstation. Die anderen Zimmer hatten nur Klappstühle. Außerdem haben wir den KIA gewechselt und sind nun in einer Privatpraxis. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. In der alten Praxis ging es zu wie in einem Taubenschlag, Fragen konnten so gut wie nie gestellt werden, weil die Ärztin nie Zeit hatte und auch total fahrig war. Die neue Ärztin nimmt sich viel Zeit, bei der u4 waren wir eine halbe Stunde drin, sie hat uns 1000 Fragen sehr ausführlich und in Ruhe beantwortet und verschreibt nicht sofort Antibiotika. Natürlich wäre es schön, wenn das einfach Standard wäre. Aber da muss sich einfach noch viel in unserem Gesundheitssystem ändern...

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Danke für deine Antwort. Mein Mann ist erst seit letztem Jahr in der PKV und hat bisher keinen Unterschied festgestellt. Aber es war jetzt zum Glück auch noch nichts großes/ernstes. Wahrscheinlich merkt man erst dann den Unterschied.

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Ich würde immer die PKV wählen, die Vorteile liegen auf der Hand.
Alle unsere 4 Kinder sind von Geburt an über meinen Mann Privatpatienten. Nur ich war lange das „Aschenbrödel“ (GKV) der Familie und musste trotz Termin ewig bei Hausarzt oder Facharzt warten, um dann in 10 Minuten abgefertigt zu werden. Schauderhaft 😱. Ist GsD vorbei 😅.

Ich muss sagen, ich meide mittlerweile Praxen die beide „Sorten“ von Patienten nehmen. Diese Warterei und der gestresste Arzt bzw sein gestresstes Personal ist ätzend. In Privatpraxen fühlt mich sich besser betreut/aufgehoben, es ist ruhiger, es wird sich viel mehr Zeit für den Patienten genommen (so wie es eigentlich sein soll!).
Und im KH nerven mich die Mehrbettzimmer. Oder die Zahnbehandlung beim ZA als GKV-Patient wird zum teuren „Vergnügen“.

Diese 2-Klassen-Medizin bzw die (verständlicherweise) Vorzugsbehandlung von Privatpatienten darf eigentlich nicht sein. Das System sollte dringend überdacht werden.

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M.E. kann man das nicht so verallgemeinern. Was unschlagbar ist als Privatpatient ist die Terminverfügbarkeit bei eigentlich allen Ärzten.
Dafür bekommt man als Privatpatient aber auch alle Behandlungen, ob sie jetzt nötig sind oder nicht. Und das hat nicht nur Vorteile...
Meine PKV hat z.B. nur Mehrbettzimmer inkludiert als kann man nicht sagen, dass man das garantiert hat (unsere Klinik hat z.B. auf der Kinderklinik gar keine Einzelzimmer, da bringt es nichts). Chefarztbehandlung ist fürn Eimer. Hatte ich zweimal im nicht-zurechnungsfähigen Zustand mitunterschrieben, da kam dann beim 1. Mal 1x der Chefarzt zum Hände schütteln (und vorher hätte ich nur gegen ärztlichen Rat heim dürfen) und beim 2. Mal gab's alle zwei Tage einen Smalltalkbesuch… Der ehemalige Chefarzt der Kinderklinik sagte selbst, wenn es nötig ist, kommt er immer ansonsten ist es nur gut für die Klinikkasse...
Bei Rehas und Kuren ist es laut den Ärzten bei uns im SPZ immer schwieriger mit der PKV als mit den Gesetzlichen und wenn man für ein chronisch krankes Kind Hilfsmittel benötigt bekommt man die bei der GKV aus einem Pool und bei der Privaten wird es dein Eigentum. Hört sich erstmal super an aber dafür muss man sich um Reperatur etc alles selbst kümmern (und zahlen) was bei der GKV anders ist.

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Ihr habt immer die Wahlmöglichkeit!

Informiert euch über alle Vor-und Nachteile und Kosten.

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Hey, falls er die Grenze wahrscheinlich erreichen wird, würde ich jetzt schon die PKV wählen, sonst kann es nachher teurer werden mit den Kindern.
Wir haben beide Kinder in die PKV aufgenommen...

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Hallo zusammen,

wir waren in derselben Situation und hatten keine Wahlmöglichkeit. Weil ich Beamtin bin, bin ich privatversichert mit Beihilfeanspruch und mein Mann war freiwillig gesetzlich versichert, weil er über der Jahresendgeltgrenze lag und hat ein höheres Einkommen als ich.

Unter diesen Bedingungen ist es in Hessen nicht möglich, das Kind privat zu versichern. Es kann in der GKV des Mannes familienversichert werden oder auch freiwillig gesetzlich, aber nicht privat.

Weil wir aber bei uns auch solche Probleme haben, bei Kinderärzten reinzukommen, haben wir uns nun dazu entschieden, dass mein Mann sich auch privatversichert, was auch noch einiges günstiger ist, als die freiwillige gesetzliche Versicherung. Damit sind beide Elternteile privatversichert und das Kind muss auch privatversichert werden und hat über mich einen Beihilfeanspruch.

Ich hoffe, diese Infos helfen euch bei eurer Entscheidung weiter.

Alles Gute für die weitern Wochen und eure Entscheidung....wir haben auch sehr lange uns mit dieser Thematik auseinandersetzen müssen...:-(

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Hallo! Mein Mann könnte sich auch privat versichern und somit auch unser Kind bzw bald Kinder. Ich habe ihm aber "verboten" aus der gkv auszutreten. Ich arbeite selber im Gesundheitswesen und es ist nicht immer besser... Ja man hat ein Einzelzinmer im kkh. Aber ehrlich gesagt kenne ich viele Chefärzte, von denen ich auf keinen Fall behandelt werden wollen würde. Mal davon abgesehen könnte man dafür eine Zusatz Versicherung abschließen. man erhält oft Leistungen, auch Eingriffe, die unnötig sind weil man sie gut abrechnen kann. kkh Aufenthalte dauern da gern auch mal länger... Dass man bessere Chancen beim Arzt hat ist auch sehe abhängig vom Fachgebiet. ZB in der Psychotherapie bekommt man aktuell ala Behandler mehr Geld für gkv ala pkv, mal davon abgesehen dass man bei privaten oft hinterherlaufen muss. Viele Kollegen nehmen keine privaten Patienten mehr. Auch ein Nachteil, du musst in Vorleistung gehen. Man kommt aus der pkv nicht so leicht raus und ich habe einige Patienten in großen finanziellen Schwierigkeiten gesehen wegen der Versicherung, zB wenn du chronisch krank bist und kein Einkommen mehr... Man muss trotzdem die Beiträge zahlen und man kommt dann in so nen Popel Tarif wo wirklich nur noch das Allernötigste abgedeckt ist. Auch von der Rente muss man das weiter zahlen! Ich war bis 25 selber privat über meine Eltern und jetzt gkv. Ich habe bisher keine Probleme gehabt, im Gegenteil. Wir waren zB in Kinderwunsch Behandlung, das ist bei der pkv nicht so leicht!
Ich kenne mich mit Beihilfe nicht aus, da kann es natürlich anders sein mit Kosten und Beiträgen etc. Aber für mich /uns kommt das nicht in Frage.

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Lustigerweise sagen viele Mediziner, dass Chefarztbehandlung das letzte ist, für was sie sich entscheiden würden. Lieber den Oberarzt, der das jeden Tag macht .