Was raten?

Hallo zusammen,
Folgende Situation: ein Freund ist in einer blöden Situation. Er hst zwei Kinder und seine Frau fährt die Beziehung an die Wand. Er ist unglücklich mit ihr aber liebt seine Kinder total und das kleinste Kind ist auch erst ein paar Monate alt.

Jetzt die Frage: natürlich hoffen wir als Freunde aber er natürlich auch, dass die Beziehung wieder besser wird aber das hängt halt einfach an ihrem Verhalten ab.
Macht es einen Unterschied wenn er sich jetzt trennt (und sie gerade in Elternzeit ist) oder wenn er es in 2 Jahren macht und sie wieder arbeitet? Ich habe angst, dass er jetzt vorschnell das Handtuch wirft und sie dann alle Register zieht und nicht mehr arbeitet und er dann den Rest des Lebens für sie zahlen kann. Ich würde vermuten, dass er jetzt besser wäre wenn er abwartet ob sie sich fängt und auch, dass sie wieder arbeitet... sie verdienen ungefähr gleich viel wenn sie beide 100% arbeiten aber wenn es nach ihr gehen würde, würde sie am liebsten nur zu hause bleiben und computer spielen.

Vielleicht kennt sich ja einer hier aus und könnte mal grob die beiden Szenarien durchspielen und auch was das finanziell ungefähr ausmachen würde.

An alle Frauen die jetzt mich aufhängen wollen: bitte spart euch die Kommentare. Ich bin mir sicher, dass ein Großteil der Lesernnen hier an der Stelle meines Freundes dchon längst weg gelaufen wären.

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Ja, es macht einen Unterschied, weil er keine Chance hätte, sich jetzt auch um das kleinste Kind nach kümmern zu dürfen.

Er kann sich Rat suchen. Coaching für den Umgang mit den Kindern allgemein und in der Trennung. Zusehen, dass er sich jetzt viel um die Kinder kümmert und auch erst einmal eine Bindung aufbaut.

Durchrechnen: Nein, keine vernünftige Chance. Nach aktuellem Recht hängt ganz viel an der Verteilung des Umgangs. Wenn er dafür eintritt, weil er im Leben der Kinder und die Kinder in seinem Leben eine Rolle spielen sollen, bin ich ganz auf seiner Seite. Wenn es ihm vor allem um das Geld geht, schwindet mein Enthusiasmus für ihn. Aber: Wenn sie in etwa gleich verdienen (gut verdienen!) und die Frau große Karriere-Ambitionen hat, hat er eine gute Ausgangsposition, um auch getrennt, gut für die Kinder zu sorgen und sie bis ins Erwachsenenalter zu begleiten.



Du hast auch eine PM über die Plattform von mir erhalten.

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1. Die Volksweisheit besagt, dass man keine wichtigen Entscheidungen im ersten Babyjahr treffen soll. Die Frau steht unter Hormonen und Stress; vielleicht wird sie sich wieder aufraffen.
2. Beratungsangebote nutzen, Paartherapie und so Zeugs. Kann helfen.
3. In diesem Forum findet man einige Geschichten von Ex-Frauen, die nicht arbeiten und Unterhalt beziehen, auch wenn die Kinder in der Schule sind. Recht haben und Recht bekommen sind sehr unterschiedliche Dinge.
4. Deshalb sollte dein Freund sich bei einem guten, erfahrenen und vernünftigen Anwalt beraten lassen. Der Anwalt wird ihm hoffentlich die verschiedenen Szenarien und Risiken erklären.

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Sehr passend, also im Kern - Füße still halten, Geduld haben.

Aber auch sie einmal darauf ansprechen, dass sie etwas zur Situation beiträgt und das nur gemeinsam geändert werden kann. Stichwort: Beratung.

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Hallo,

finanziell wird es für ihn wesentlich schlechter werden.
Mit einem so kleinen Kind kann die KM nicht arbeiten gehen, d. h. er wird nicht nur Kindesunterhalt
zahlen müssen, sondern auch Trennungsunterhalt.
Der Selbstbehalt beträgt für Unterhaltspflichtige seit diesem Jahr 1510,- Euro, d. h. dieses Geld
bleibt ihm, wenn er Vollzeit arbeiteten geht.
Hinzu kommt noch ein Erwerbstätigenbonus von 10 % des Nettogehaltes, jedoch maximal 150,- Euro.
Private Altersvorsorge kann bis zu 4 % des Bruttos angerechnet werden.
Sollte er für die beiden Kinder nicht die unterste Stufe der Düsseldorfer Tabelle zahlen können, so
wäre es ihm sogar zuzumuten, einen Nebenjob anzunehmen.

Bin kein Familienanwalt, sind jetzt nur die Daten aus meiner Trennungsgeschichte.

Arbeiten gehen wird sie erst sobald das jüngste Kind in der Schule ist, jedoch auch das schwer durchzusetzen,
wenn sie sich weigert, man kann dann nur den Trennungsunterhalt reduzieren.
Wenn du dich erst trennst wenn das jüngste Kind in der Schule ist, dann kann sie zusätzlich noch
darauf bestehen, dass sie in der Ehe nicht Arbeiten war und das Trennungsjahr zur Orientierung benötigt und
im Trennungsjahr trotz des alters der Kinder nicht arbeiten gehen kann.

Sorry in Deutschland ist das so, musste ich schmerzlich erfahren.
Bei mir ganz schlimm, da die KM dann noch PAS betrieben hat um ein Wechselmodell zu verhindern.

Bei einem Wechselmodel würde es finanziell besser aussehen, aber ich denke dafür sind deine Kind (er)
noch zu jung.
(Auch nur meine private Einschätzung)

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Stimmt, finanziell ist eine Trennung eine Katastrophe. Man muss seinen neuen Haushalt finanzieren, das Ehegattensplitting fällt weg, die Scheidung selbst ist nicht billig...
Rechtlich hätte die Mutter Anspruch auf Betreuungsunterhalt bis das jüngste Kind 3 ist. Aber Recht haben und Recht durchsetzen...

Ein Tipp fällt mir ein: der gute Mann soll sich private Altersvorsorge zulegen, BAV oder ähnliches. Das bessert an sich die Rente auf, reduziert den Unterhalt, und das eingezahlte wird bei der Trennung nicht aufgeteilt. Angaben ohne Gewähr, aber es lohnt sich extrem such darüber zu informieren.

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Danke für die super Antworten. Ich schreibe hier mal obwohl ich alle Antworten meine. :) das mit der bav ist auch gut zu wissen.

Ich drücke meinem Freund mal die Daumen, dass es jetzt die nächsten 2,5 Jahre wieder besser wird. Bis dahin soll er aber noch warten und dann entscheiden. Korrekt?

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