Informationsaustausch bei angehender Trennung

Hallo zusammen.

Kurz zu mir: Ich bin ü40, seit etwas mehr als 2 Jahren verheiratet und habe die Liebe meines Lebens, meine 4 jährige Tochter, gefunden. Meine noch Frau ist 34, und hat, wie die Überschrift schon sagt, sich getrennt.

Wie es dazu kam ist teilweise von Belang, da Sie bereits plant mit ihrem neuen Mann zusammenzuziehen und will natürlich meine Tochter mitnehmen.
Und hier brauche ich wirklich dringend einen Rat für mein Vorgehen und Verhalten, da ich auf keinen Fall will, dass meine Tochter woanders lebt.

Der Hintergrund: Ich habe geregelte Arbeitszeiten, allerdings kein Netzwerk, da ich zugezogen bin. Weder meine Familie, noch enge Freunde kann ich hier anführen.
Meine noch-Frau hat hier Familie, allerdings unterschiedliche Arbeitszeiten (heute früh, morgen spät, mal dazu einen Dienst über Nacht). Ihre Familie hat sich in den ganzen Jahren nicht wirklich um meine Frau (wenn Sie mal krank war) als auch um unsere Tochter (nur wenn ich explizit nach Hilfe gefragt habe) um meine Tochter gekümmert, noch haben Sie von sich auch mal Hilfe angeboten.

Da Sie in das Haus ihres neuen Freundes ziehen will (zur neuen Schwiegermutter in Rente) möchte ich eigentlich verhindern, dass Sie meine Tochter mitnimmt, um das gewohnte Umfeld (Kindergarten, Freunde) verliert. Wenn sich alles im gewohnten familiären Umfeld ändert, soll Sie wenigstens eine Konstante haben: Ihr Heimatort, Ihre Freunde, Ihre Kita.

Ich weiß, die Chancen stehen schlecht dafür, da mir das Netzwerk fehlt, aber ich will kein Wochenend-Papa sein, und auch ein 50/50 Modell lässt sich schlecht umsetzen aufgrund der wechselnden Schichten. Ich gehe stark davon aus, dass Sie schnellstmöglich einen neuen Job suchen wird, damit dies nicht mehr von Relevanz ist.

Wir möchten eine einvernehmliche Scheidung, nicht nur um Kosten zu sparen, sondern auch im Interesse des Kindes zu handeln. Jegliche Gespräche enden aber im Streit. Ihr neuer Wohnort sind ca 20 km Luftlinie, bzw 35 Minuten Fahrt mit dem Auto (gleicher Landkreis).

Meine noch-Frau leidet sehr unter ihrer eigenen Familiensituation, und ist m.E. höchst instabil. Das möchte ich aber nicht als Grund anführen, warum ich das Hauptsorgerecht haben will. Ich will einfach nur für das Beste in meinem Leben da sein, und Sie da aufwachsen sehen, wo sie schon war als sie klein war.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen in solch einer Situation?

Für jeden Tipp wäre ich äußerst dankbar, da meine Welt gerade komplett aus den Fugen gerät.

Dankeschön!

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Du darfst auf gar keinesfalls ausziehen.
Sie kann gerne zu ihrem neuen ziehen aber eben ohne Kind.
Passe du deine Arbeitzeiten an suche dir zu Not eine neue Arbeitsstelle.
Das es zumindest das Wechselmodell wird.
Wenn Sie instabil ist würde ich da keine Rücksicht drauf nehmen und dies auch so aufführen.
Sie hat sich getrennt , sie hat einen neuen und du sollst der alle 14 Tage we Daddy werden.
Lass dir von der nichts mehr gefallen eure paar zeit ist vorbei du musst jetzt kämpfen und zwar mit jeden Mitteln die dir zur Verfügung stehen.
Und deiner EX die Grenzen aufzeigen.
Alles andere würde dich nur im schlechten Licht hinterher da stehen lassen.

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Achja ich vergaß zu erwähnen: Noch wohnen wir gemeinsam, möchte aber schnellstmöglich ausziehen. Kann es hier dazu führen, dass es negativ ausgelegt werden kann, wenn ich jetzt schnellstmöglich ausziehe? Das zum Beispiel das Jugendamt oder das Gericht sagt: Das Kind war jetzt bei der Mutter (ich lasse vorerst alle Möbel da), also lassen wir die Tochter auch bei der Mutter.

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Also wenn du das Umfeld erhalten willst, bleib in der Wohnung.

Ja, das wird dir als Vater angelastet bei Umgangsentscheidung.

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NIEMALS ausziehen!
Ja,du hast damit die A Karte
Unbedingt jetzt alles klären und zwar mit Anwalt!

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Hey!

Ich verstehe deine Argumentation nicht. Ich würde klar sagen, dass die Tochter nicht ausziehen darf und bei dir bleibt. Konstante und so.

Liebe Grüße
Schoko

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Sorry, das ist blauäugig. Als Vater nicht zu machen.

Wenn Geld keine Rolle spielt: Nestmodell in alter Wohnung.

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Ach. Ich würde es mit einem Anwalt besprechen. Wenn die Mutter erst mal in der Wohnung mit dem Kind bliebe- ok. Aber direkt mit dem Kind ohne Umweg ins Haus des Neuen würde ich absolut nicht akzeptieren.
Das arme Kind.
Andere Frauen warten ein Jahr, bis sich alle Beteiligten kennenlernen, damit die Beziehung fest ist- und diese Frau zieht ad hoc ein?

Nein. Ab zum Anwalt, wäre mein Vorschlag. Und erstmal nicht "sofort" ausziehen.

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es gibt kein Hauptsorgerevcht und ohne deine Zustimmung kann sie das Kind nicht mitnehmen. Könntest du im Job zietmässig reduzieren, umd die Arbeitszeiten an die Kita anzupassen?

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So eine Trennung ist natürlich nicht schön, ganz besonders nicht für Eure! Tochter.
Ich würde erst einmal von der Paarebene auf die Elternebene wechseln und besprechen was das Beste für eurer Kind ist. Vielleicht möchte die Mutter auch nicht "nur" Wochenendmama sein und 35 Minuten Fahrzeit sind keine große Entfernung. Vielleicht möchte eure Tochter die Mama auch nicht nur am Wochenende oder alle 14 Tage am Wochenende sehen.
Ich bin auch absolut für das Nestmodell, wenn man es sich leisten kann. So wenig Veränderung wie möglich und trotzdem Mama und Papa zu gleichen Teilen.

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Ich war noch nicht in der Situation, kann dir aber auch nur empfehlen, einem Umzug deiner Tochter nicht zuzustimmen, bis ihr euch über den zukünftigen Umgang einig seid.

Vielleicht kannst du auch nochmal erklären, was du mit "Hauptsorgerecht" genau meinst und ob du das nun willst, aber mit einem anderen Grund.

Wenn ihr euch grundsätzlich einig seid, dass ihr im Interesse des Kindes handeln wollt, ist das doch schonmal eine vernünftige Basis. Im Moment scheinen jedoch noch zu viele Emotionen im Spiel zu sein, um wirklich zu erkennen, was genau das Beste ist, darum enden eure Gespräche immer im Streit.
Bei deinen Gründen lese ich z.B., dass DU kein Wochenendpapa sein möchtest, dass DU für "das Beste in deinem Leben" (klingt sehr theatralisch) da sein möchtest und dass DU sie dort aufwachsen sehen möchtest, wo sie immer schon war. An keiner Stelle erwähnst du, was deine Tochter möchte.
Ähnlich argumentiert vielleicht deine Noch-Frau.
Ich würde euch empfehlen, moderierte Gespräche zu führen, z.B. bei einer Familienberatungsstelle oder einem Mediator. Dort werden dann hoffentlich die richtigen Fragen gestellt, um beantworten zu können, welche Betreuungsformen überhaupt realistisch infrage kommen, und welche davon dann tatsächlich die beste für euer Kind ist.

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Dem Umzug musst du nicht zustimmen. Die KM geht sich ummelden, meldet das Kind um und erklärt dass der KV sich weigert dem Umzug zuzustimmen, weint da ein bisschen, dann wirst du angeschrieben dich dazu zu äußern. Im Zweifel kann das Bürgeramt das Kind von Amtswegen ummelden (hab ich als Familienhelferin schon gehabt). Es ist auch dem Kind nicht zuzumuten ewig in eurer hochstrittigen Umgebung zu leben - das Familiengericht wird dafür irgendwann einfach ein Urteil sprechen, und das kann für oder gegen dich ausfallen.

Ich würde folgendes versuchen - trefft euch ohne Kind auf neutralem Boden, verhandelt schriftlich mit Unterschrift (kann auch erstmal formlos sein) wie der Umgang aussehen soll, wie und ob du das Wechselmodell durchkriegst, etc. Selbst mit 40 stunden kannst du deine Tochter im Wechselmodell betreuen - machen doch so viele Eltern. Dafür gibt's Kita oder Hort. Vielleicht kannst du aber auch mit den Stunden etwas runtergehen.

Wenn die Gespräche zu nichts führen wende dich bitte an eine Familien- und Erziehungsberatungsstelle. Die fungieren da als Mediator - das wird dir beim Jugendamt und Gericht auch positiv zugerechnet. Du sollst lösungs- und nicht problemorientiert am Kindeswohl arbeiten. Es geht um das Kind, weniger darum was du möchtest. Diese ganzen "Zieh bloß nicht aus"-Kommentare sind auch völlig realitätsfremd. Sollst du jetzt Monatelang auf der Couch hausen und vor deiner Tochter Trübsal blasen? Die kriegt doch mit was da los ist bei euch, besonders wenn die KM schon einen neuen hat den sie ihr schon vorgestellt hat. Das Wechselmodell wird eh nur durchgesetzt wenn ihr eine Ebene findet auf der ihr kommunizieren könnt. Und dann ist da auch die Frage ob eure Tochter das so gut schafft bei euch beiden.

Redet, findet eine gemeinsame Lösung, ggf auch mit Hilfe von außen. Nur auf Krawall gebürstet sein bringt dich keinen Schritt vorwärts.

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"Sollst du jetzt Monatelang auf der Couch hausen und vor deiner Tochter Trübsal blasen?"

Ob er in einer neuen Wohnung oder der alten Trübsal bläst, ist doch völlig egal. Die KM plant den Einzug ins Haus des neuen Partners- so wären TE und KM räumlich getrennt und Tochter und Vater könnten im gewohnten Umfeld bleiben.

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Naja aber es ist ja ein Unterschied ob die Tochter täglich Teil der Trauer ist oder eben ihre Eltern in ruhigem Umfeld entspannter erlebt.

Wir wissen auch nicht was die tatsächlichen Pläne der KM sind. Dass sie direkt beim neuen Partner einzieht ist ja schon nicht so realistisch und auch eher schnell mal einfach nur in den Raum geworfen.

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