Paritätisches Wechselmodell - übertreibe ich?

Hi Zusammen, ich bin Papa von 2 Töchtern und nachdem meine Ex-Frau und ich uns einvernehmlich vor 4 Jahren getrennt haben, haben wir erfolgreich ein harmonisches 50:50 Wechselmodell auf die Beine gestellt. Ich selber arbeite parallel 40-50 Stunden pro Woche, während die KM eine Bürgergeld-Empfängerin ist und nicht arbeitet, weil es sich in Ihren Augen aus finanzieller Sicht nicht lohnt (das Bürgergeld inkl. Miete etc. ist sehr hoch und im Notfall bekommt sie Geld von Mama und Papa oder ihrem Partner, der illegal in Ihrer vom Amt bezahlten Wohnung lebt).

Vor eineinhalb Jahren habe ich eine neue Frau kennengelernt und da meine Ex-Frau anfing mich immer wieder anzubaggern, sah ich mich "gezwungen" sie darüber zu informieren. Seitdem ist sie ein Biest. Traurigerweise hat sie angefangen, unsere Töchter zu instrumentalisieren, um mich zu provozieren und unter Druck zu setzen. Es ging soweit, dass ich irgendwann einen Mediator vom Jugend-Amt konsultieren musste. Er betreut uns regelmäßig, wobei meine Ex-Frau sich an keine Absprachen hält.

Unser Wechselmodell ist Recht wild: 2-2-3-2-2-3 im 2-Wochenwechsel. Dieses Modell mag in der Vergangenheit funktioniert zu haben, allerdings werden zum einen unsere Kinder älter (die beiden sind in einem non-stop Wechsel zwischen Papa und Mama) und zum anderen wird es immer schwierigerer für mich, mit diesem Modell meine Kids und meinen Job zu managen. Von daher versuche ich seit 6 Monaten mit ihr einen Kompromiss zu finden, unsere Mädels unter der Woche an festen Tagen zu betreuen und lediglich die Wochenenden von Freitag - Sonntag zu wechseln (5-5-2-2 Modell). Allerdings sagt sie einfach "Nein" und wenn ich das mit meinen Job so wie aktuell nicht hinbekomme, solle ich den Job kündigen oder meine Kids alle 2 Wochen am WE nehmen. Sie hat leicht reden, da sie jeden Tag bis zu 10 Stunden für sich hat (ich zahle die Kita für 10 Stunden Betreuung) und darüber hinaus 15 kinderfreie Tage im Monat hat.

Sie provoziert darüber hinaus auf sehr subtile Art mit weiteren Sticheleien und legt damit sowohl mir, als auch den Kinden Steine in den Weg. Mit meinem Job bin ich der Lage, Kleidung, Schulgeld, Klassenfahrten, Kleidung etc. zu finanzieren, aber das zählt für meine Ex-Frau nicht, sondern ist selbstverständlich.

Nun meine Frage: übertreibe ich, wenn ich das Wechselmodell neu organisieren möchte bzw. handle ich in unserem speziellen Fall evtl. egoistisch damit? Glaubt ihr auch, dass es sogar für die Kinder angenehmer ist, wenn die Zeiten geregelter sind?

Vielen Dank im voraus und liebe Grüße

Bearbeitet von Sopara
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Das Wechselmodell klingt wirklich sehr anstrengend, die Kinder können ja gar nicht richtig irgendwo ankommen. Ich finde es sogar höchste Zeit, da mehr Ruhe reinzubringen. Am sinnvollsten wäre hier sicherlich ein Wochenwechsel mit festen Tag und Wechsel über die Kita bzw. Schule. Ich würde mir da das Jugendamt ins Boot holen, notfalls auch über das Gericht gehen, wenn die KM nicht einlenkt. Ein existierendes Wechselmodell, was einfach nur altersgemäss für die Kinder angepasst wird, kippt sie nicht so einfach mit dem Argument „Ich will das aber nicht.“

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Vielen Dank für Deine Antwort und Deine Meinung. Ich sehe das absolut genau so. Meinst Du, das Jugendamt kann Einfluss nehmen, oder muss ich das Familiengericht einbeziehen?

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Das Jugendamt kann eine Empfehlung abgeben, die auch vor Gericht gehört wird, aber es kann nur beraten. Wenn die KM sich weigert, muss das vor Gericht gehen. Ich denke, da hast du aber gute Chancen. Ich würde es erstmal im Dialog gemeinsam mit dem JA versuchen, wenn sie sich nachhaltig weigert, Anwalt nehmen (unbedingt Fachanwalt für Familienrecht, den kann sie sich nämlich nicht leisten) und über das Gericht einklagen.
Mach das lieber früher als später, sonst manipuliert sie die Kinder immer mehr.

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Darf ich fragen, wie du 50 Stunden Arbeit pro Woche und ein adäquates Kümmern um deine Kinder leistest?

Wir hören hier auch nur deine Seite und nicht die deiner Exfrau.

Die Wahrheit liegt meist irgendwo in der Mitte.

Aber davon abgesehen ist2-2-5-5 ein angenehmes Modell für die Eltern. Wir hatten das eine zeitlang, aber unsere Kinder haben das gekippt und wollten länger an einem Ort bleiben.

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Kids an meinen Tagen von 8-16 Uhr in die Schule. An den übrigen Tagen 12-15 Stunden reinhauen

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Ok verstehe. Grundsätzlich nachvollziehbar, auch wenn ich dir die 15 Stunden Arbeit nicht ganz abkaufen. Hält auf Dauer niemand durch.

Ich kann dich schon ein Stück verstehen. Du arbeitest viel, sie lehnt sich zurück. Vielleicht machst du dir sogar Sorgen um deine Kinder und dass sie bei ihrer Mutter eine nachlässige Lebenseinstellung lernen.

Was ich aus deinen Zeilen lese, ist, dass deine Ex ggf. Angst um ihre Rolle (ihre Mutterrolle?) hat und in deiner neuen Freundin Konkurrenz bzgl. der Kinder sieht? Wäre das für dich ein Ansatz dort klare Haltung zu vermitteln, dass du die Elternrollen nicht in Frage stellst?

Ansonsten wäre es da wirklich mal spannend, wie deine Exfrau eure Situation beschreibt. Wäre spannend den eigentlichen Kern des Konflikt herauszulösen und im Sinne von euern Kindern bzw. im Sinne von euch allen zu lösen.

Alles Gute euch!

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an ihrer stelle würde ich das wechselmodell einfach einstellen und für die kinder musst du ja eh unterhalt zahlen, von daher ändert sich nichts. sie muss sich wegen deiner unfähigkeit nicht verbiegen und du musst eben zusehen wie du die kinder betreut bekommst oder wechselmodell fällt aus.
vermutlich ist bei deiner einstellung ein umgang alle 14 tage von fr-so besser für dich.

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Vielen Dank für Ihre Antwort. Einfach das Wechselmodell zu einzustellen kommt für mich nicht in Frage, da mir die Kinder viel zu sehr am Herzen liegen und die beiden auch zu mir wollen. Meine Ex-Frau weiß das auch genau, deswegen spielt sie ihr Karten auch so aus. Ich werde wohl oder übel im kommenden das Familiengericht entscheiden lassen müssen. LG