Wie sehr belastet euch die derzeitige Situation?

Ich bin doch sehr angespannt und habe ständig das Gefühl wegrennen zu müssen.
Mein Alkoholkonsum ist stark gestiegen.

Klar , es läuft alles, aber wirklich wohl fühle ich mich nicht.

Wie geht es euch?

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Hallo,

mich persönlich belastet die Situation nicht und ich empfinde es ehrlich gesagt als nicht ganz gesund, wegen der derzeitigen Situation mehr Alkohol zu trinken. Ich meine das ganz und gar nicht böse. Ich möchte dir sorgenvoll raten, dir Hilfe zu holen, eh du da in etwas hineinschlitterst.

Was genau belastet dich denn so? Die Einschränkungen? Die steigenden Infektionszahlen? Bist du besonders ängstlich oder vorbelastet?

Alles Gute!

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Falsches Forum bitte nach Corona verschieben

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Uns schränkt weder Corona noch der Lockdown in irgendeiner Form ein.
Mein Job läuft wie immer und auch sonst gehen wir keinen Hobbies nach.
Wohnen auf einem Hof weit ab und haben hier unseren Alltag mit den Kids.

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Ich hab die letzten Tage auch bemerkt wie dieses beklemmende Gefühl wieder in mir aufsteigt. Im 1. Lockdown haben mein Mann und ich auch deutlich mehr getrunken als normalerweise. Wir haben auch ständig Pizza bestellt, irgendwelchen Quatsch im Internet bestellt und ... ich gestehe ... wir haben gehamstert. Heute glaube ich, dass das unsere unterschwellige Angst vor dem Umgewissen und Unplanbaren war.

Diesen Lockdown bin ich schwanger. Da fällt Alkohol natürlich flach, aber auch alles andere will ich bewusster konsumieren. In der Reflektion des 1. Lockdowns habe ich viel für mich gelernt. Diese Zeit ist ja nicht nur schlecht. Man kann sie auch ganz neu für sich nutzen und sich kleine Projekte vornehmen. Mich beruhigt aufräumen und strukturieren. Deshalb hab ich in der letzten Woche auch schon die Hälfte aller unserer Schränke ausgemistet.

Angst haben ist okay, aber man muss sich seiner Angst nicht kampflos ergeben.

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Huhu,

uns trifft es dieses Mal weniger.

Die Große darf in die Kita und auf den Spielplatz. Mein Mann geht normal arbeiten (dort wird sehr auf die AHA Regeln geachtet)

Und ich bin mit dem Baby zu Hause. Im 1. Lockdown war ich noch schwanger + Homeoffice + Kleinkind, da Kita zu ... ich bin teilweise echt wahnsinnig geworden. Achso und die Kantine meines Mannes war auch zu, jetzt dürfen die ja auf bleiben. Hatte das Gefühl, täglich für eine ganze Kompanie zu kochen. Jetzt wieder nur für mich. Ist also alles recht entspannt.

Ich finde es nur doof, dass ich nicht zu so Sachen wie Babymassage, Babyschwimmen oder Mama Sport kann. Aber nunja ...

LG
K4ssio

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Und die Ungewissheit, die man im Frühjahr noch hatte ist auch gewichen. Gerade weil ich schwanger war und nicht wusste wie die Entbindung wird. Das hat mir schon Angst gemacht.

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Wir wohnen in MV. Bis jetzt war Corona weit weg, seit einer Woche sind wir hier mitten drin. Innerhalb von einem Tag von gelb auf rot. Noch dazu die Zeitumstellung (abends um 16.30 Uhr schon recht dunkel) und alle Touristen sind auf einen Schlag wieder weg, die Straßen innerhalb weniger Tage leergefegt...
Irgendwie surreal.
Arbeit und Schule läuft aber weiter. Nein, Alkohol trinke ich eh keinen, wir kochen jetzt wieder mehr und kuscheln uns ein.

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War bei uns auch so. Zwar in Bayern, aber Corona war weit weg. Im August hatten wir mal eine Inzidenz von 6 sonst immer 0 bis 2/3. Mitte Oktober ging es dann innerhalb von 3 Tagen von grün über gelb bis rot. Löst schon Beklemmung aus.

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Ich bin noch in Kinderwunsch-Behandlung, habe noch keine Kinder, nur zwei Hunde und meinen Mann.

Bin gespannt, ob es Einfluss auf die Behandlung hat - nächster Termin ist aber ohnehin erst im Dezember.

Ich bin sowieso ein Eigenbrötler, hatte schon vor Corona Home Office. Mein Mann ist Hausmann, hilft handwerklich bei Verwandten aus und das wars.

Essen holen wir eh meistens ab, keine Lust, uns ordentlich anzuziehen 😉

Ich finde es schade, dass Schwimmbäder zu haben.

Und Oma im Altersheim besuche ich jetzt auch nicht. Tue ich aber auch so selten - so rufe ich wenigstens öfter an, statt mir ständig den Besuch vorzunehmen und dann doch nicht hinzugehen 😉

Im Frühjahr wars schlimm. Oma war gerade frisch zum Pflegefall geworden, von einem Krankenhaus zum anderen, teils ne Woche am Stück ohne Telefon, keine bekannten Gesichter. Teils wusste sie gar nicht mehr, wo sie ist. Vorher war sie im Kopf noch topfit... Corona hat bei ihr Spuren hinterlassen. Sie wirkt auch jetzt noch angeschlagen - psychisch. Körperlich ja sowieso... Für sie war es hart. Jetzt ist Opa wenigstens auch da (hatte ein Einsehen, dass er am A**** ist, wenn er alleine zuhause ist und wieder fällt...), jetzt sind beide im Altersheim und wieder zusammen. So können sies aushalten.

Und noch ein Wort zum Alkohol... Lass den Quatsch. Wir trinken sowieso nur sporadisch, und nur weil um uns herum Chaos ist, gibt es keinen Tropfen mehr! Was willst du damit betäuben?!

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Ach im gegensatz zum Frühjahr ist doch alles prima.

Im Frühjahr fand ich es schon krass. Alle waren nur daheim, wochenlang, und wenn man tatsächlich mal eine Freundin treffen wollte, dann nur heimlich. Selbst beim gemeinsamen Spazierngehen haben wir darauf geachtet, dass einer von weitem nach Mann aussieht... schon krank. Und das wochenlang.

Jetzt ist alles ganz normal. Gut Sport fällt aus, aber da ich gerade operiert wurde, kann ich eh nicht.
Unsere Tochter geht zur Schule, wir arbeiten ganz normal. Freunde sind auch okay, große Treffen oder Feiern stehen nicht an und sind mir nicht so wichtig. Reiten dürfen wir auch ganz normal...so kann man "Lockdown" aushalten.
Ich frag mich nur, wie man so 75% seiner Kontakte minimieren soll... aber egal.

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Hallo
Die Stimmung ist hier gerade nicht so toll. Bisher kamen wir gut durch und hatten mehr Glück als andere Arbeitnehmer,Eltern,... Eigentlich ist das auch jetzt noch so. Allerdings sind die Luxusprobleme hier gerade großes Thema (Familie und beste Freunde weit weg, der Gedanke die ein oder andere Person vielleicht nie mehr in Person zu sehen, Urlaub,...).
Ebenso die Schule. Da ist, wenn man hier liest, ja alles super. Bei uns erlebe ich das etwas anders und sehe auf allen Seiten Unzufriedenheit.
Ein weiterer Punkt ist die Ungewissheit. Oben schrieb jemand, dass die ja jetzt weg ist. Das empfinde ich auch anders. Dass alles nicht so einfach in den Griff zu bekommen ist und man nicht wirklich Vorhersagen treffen kann, ist für mich viel spürbarer als im März.
Nun ja. Gefühle muss man raus lassen. Es ist eben für alle eine Ausnahmesituation. Man darf sich dahin aber nicht auffressen lassen.
Du solltest dir Hilfe holen. Es gibt auch Angebot spezielle auf die aktuelle Situation bezogen. Du bist nicht alleine und das du erkannt hast, dass etwas nicht richtig läuft, ist ein guter Anfang.
Alles Gute!

LG