Schulwechsel zum Gymnasium oder nicht?

Hallo,

da mich dieses Thema nun seit Wochen beschäftigt und ich einfach nicht weiß was richtig ist, möchte ich gerne eure Meinung dazu mal lesen.

Mein Sohn (12) besucht die 7. Klasse einer Integrierten Gesamtschule. Nun denken wir (vor allem er selbst) über den Wechsel auf ein Gymnasium nach. Er ist in allen Fächern in denen es eine Einteilung gab im E2-Kurs (Gymnasiumniveau) und hat als Wahlpflichtfach Französisch. Hier würde einem Wechsel also schon mal nichts im Wege stehen. Nun ist es zwar nicht so, dass er nur 1er im Zeugnis hätte. Allerdings hat er einen Notendurchschnitt von 2,3 und tut so gut wie nichts dafür, d.h. lernen tut er kaum, wenn dann mal Vokabeln, aber das wars auch schon.

Ich denke, dass er zu wenig gefordert wird auf dieser Schule, das auch selbst merkt und er deshalb so gut wie nichts tut für die Schule. Fremdsprachen fallen ihm leicht und die Möglichkeit freiwillig eine 3. Fremdsprache zu lernen, so wie auf dem Gymnasium, hat er auf der Gesamtschule nicht.

Einerseits können wir ja froh sein, dass es ihm so leicht fällt und sein Abitur kann er ja schließlich auf der Gesamtschule auch machen. Andererseits denke ich würde er es auf dem Gymnasium ja auch schaffen und viele (auch viele Arbeitgeber, Hochschulen,.....) sehen das Abitur auf einem Gymnasium halt doch als "besser" an, auch wenn das evtl. nicht so ist. Außerdem gibt es wie erwähnt die Möglichkeit eine 3. Fremdsprache zu lernen auf der Gesamtschule nicht.

Er selbst möchte den Wechsel unbedingt, es macht ihm auch nichts aus seine jetzige Klasse zu verlassen, obwohl er sich gut mit seinen Klassenkameraden versteht.

Was meint ihr? Mir fällt diese Entscheidung wirklich schwer und ich weiß nicht ob ich ihm quasi etwa nehme, wenn er auf der Gesamtschule bleibt bzw. ob er andererseits die Lust an der Schule verlieren wird, wenn er auf dem Gymnasium mehr tun muss. Momentan geht er gerne in die Schule und ich möchte eigentlich auch, dass das so bleibt.

Danke für eure Meinungen.

Melanie mit Julian (12) und Luisa (9).

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habt Ihr euch schlau gemacht? geht ein wechsel in der 8ten wirklich? oder muss er dann jetzt die 7te wiederholen?
so weit ich weiß fehlen einige zusätzliche Schulfächer, die in der 7ten dazukommen, oder?

also bei einem Schnitt von 2,3 hätte ich nie darüber nachgedacht aufs Gymi zu wechseln. - eure Gesamtschule ist doch Realschulniveau in den unteren Klassen oder? (dann kommt Aufbaustufe ab der 11ten Klasse, so wie bei uns in BaWü die spezialisierten Gymnasien?) da ist 2,3 oder eher leicht überdurchschnittlich aber jetzt nicht so hervorragend oder?, ... oder sehe ich das falsch?

also ich war sehr gerne auf der Realschule leicht unterfordert mit lauter 1ern und ein paar 2ern und habe danach das Fach-Abi gemacht -- ich hatte eine tolle Kindheit, die nicht nur aus lernen und pauken bestand..... warum geht die heutige Gesellschaft soooo nach Lernzielen und Druck und so ????

... - - trotzdem kann man mit Fachabi fast alles studieren und findet auch im ähnlichen Fach vielleicht sogar leichter einen Platz, als Allgemeinabi. (zumindest ist es bei uns im Wirtschaftszweig so). WG-Abi-Leute kriegen in den Betriebswirtschaftlichen Ausbiludngsberufen immer leichter einen Platz als AllgemeinAbi.

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Danke für deine Antwort!

Ich habe gestern ein langes Telefonat mit der Stufenleiterin des in frage kommenden Gymnasiums geführt. Ein Wechsel wäre ohne Probleme möglich, wenn er mindestens einen Notendurchschnitt von 2,5 und Französisch hat. Das geht also alles in Ordnung.

Klar ist ein Notendurchschnitt von 2,3 jetzt nicht überragend. Aber er hat diesen Schnitt eben mit links, also ohne dass er etwas dafür tut. Würde er lernen hätte er locker einen Schnitt besser als 2.

Das Abitur was er dort auf der Gesamtschule machen würde, ist kein Fachabitur. Es ist ein "richtiges" Abitur nach Klasse 13, (angeblich) vergleichbar mit dem Abitur auf dem Gymnasium, wobei es da sehr viele unterschiedliche Meinungen dazu gibt.

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Dein Kind hat entschieden steh dahinter es ist sein Weg, sein Leben, wenn du ihn aufhälst könnte es später Vorwürfe hageln.

Setzt euch mit in Frage kommenden Gymnasien in Verbindung dann seht was Möglich ist und wann.

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Danke für deine Antwort!

Ich sehe das nicht ganz so wie du. Ich bin der Meinung, dass ein 12jähriger so eine Entscheidung noch nicht ganz alleine treffen sollte. Es gibt diesbezüglich Dinge, die ein Erwachsener weiß und bedenkt, die ein 12jähriger aber noch garnicht abschätzen kann. Das heißt er kennt die Tragweite seiner Entscheidung meiner Meinung nach noch garnicht. Von daher möchte ich ihn ungern alleine entscheiden lassen.

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Sicherlich kann er, meine Kinder sind jünger und haben schon Entscheidungen für ihr Leben getroffen, die wir von uns aus nie so getroffen hätten, aber sie blühen darunter auf und sind auch Jahre später überzeugt davon und wollen das nicht ändern oder Rückgängig machen.

Meine älteste sagte mir damals noch in der 2 Klasse dass sie die Schulform wechseln wollte, sie ging auf eine freie Schule, ohne Druck Hausaufgaben , Noten und co, aber sie war gelangweilt davon.

Für uns war nicht nachvollziehbar aber wir liesen sie ihr Glück versuchen und sie war so glücklich , bis heute ist sie glücklich.

Ein anderer Punkt war ihre Entscheidung für Leistungssport, sie war 8 als sie darauf bestand täglich zum Training zu gehen, sie macht Kunsturnen , sie hat sehr gut verstanden, dass sie dadurch nur noch selten Zeit für Freunde haben wird auch dass es mit Hausaufgaben und Co nicht einfacher wird, sie war auch nicht gerade die beste und wusste das es schwierig wird, die anderen einzuholen.

Sie geht in der Woche normal 17h zum Training, manchmal noch zusätzlich am Wochenende, fährt fast jede Ferien zum traininglager, und möchte kein anderes Leben, wir reden oft darüber, aber es ist ihr Weg , die Freundschaften leiden nicht darunter ihre Freunde finden es stark und wenn sie sich mal treffen können ist es was besonderes.

Wir hätten von uns aus niemals soetwas befürwortet , aber ich kenne es aus eigener Kindheit wie beschissen es sein kann wenn die Eltern nicht hinter den Vorstellungen des Kindes stehen, soetwas wollte ich meinen Kindern ersparen deswegen stehe ich hinter ihren Entscheidungen, unterstütze sie wo es geht, tröste wenn es Schwierigkeiten gibt.

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Hallo!

Ich sehe es mal so: Wenn er alle Kurse auf Gym-Niveau gemacht hat, saß er wohl auch nicht alleine in diesen Kursen .... und befremdlich fände ich es, wenn er der einzige oder zumindest einer der Wenigen im Jahrgang wäre, der alle Kurse auf Gym-Niveau machen würde. Diese Art der Info würdest Du wohl am besten von der Schule bekommen.

HIER gibt es Gesamtschule nur als G9 und Gyms nur als G8 (ok, mittlerweile ab nächstem Jahr schwenkt ein Gym von jetzt G8 auf dann ab nur noch G9).
Bei G8 beginnt mit der 8. Klasse die Mittelstufe und zur 8. Klasse beginnt auch die 3. FS/ andere Wahlpflichtfach. - Zeitlich also passend sofern er nicht von G9 auf G8 springt, dann fehlt im quasi ein Jahr im Stoff. Das solltest Du aber am besten mit der aufnehmenden Wunschschule klären, die hat nämlich sowieso das letzte Wort ob sie ihn nehmen würden und in welche Klasse.

Aber probieren geht über studieren: frag bei der jetzigen Schule nach, frag bei der Wunschschule nach und entscheidet dann.

LG, I.

PS. Meine beiden Kinder CHILLEN sich durch auf dem G8-Gym mit einem 1er Schnitt und mit einem mittelprächtigen 2-er Schnitt. Rein THEORETISCH könnte man mit ein bisschen Einsatz den knappen 2er-Schnitt wenigstens auf einen soliden-guten 2er-Schnitt heben. - Das hat aber kaum was mit der Schulform zu tun .... wenn trotzdem dem ausgiebigen Chillen deutliche Prio gegeben wird!

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Danke für deine Antwort!

In Rheinland-Pfalz gibt es und gab es zum Glück nie G8-Gymnasien. Sowohl das Wunschgymnasium als auch die Gesamtschule ist G9 und die dritte Fremdsprache beginnt in Schuljahr 9.

Mit der Stufenleiterin des Gymnasiums habe ich bereits telefoniert und ein Wechsel wäre problemlos möglich.

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Hallo,

das ist nicht korrekt! Selbstverständlich gibt es in Rheinland-Pfalz (sogar recht viele) G8 Gymnasien!
Zumindest in unserer Gegend.

LG ferkel

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Hallo!

Was sind denn die Beweggründe für deinen Sohn, dass er gerne auf's Gymnasium möchte? Der Freundeskreis ist es ja offensichtlich nicht, oder hat er viele Freunde außerhalb der Schule?
Wenn er tatsächlich das Gefühl hat, auf der Gesamtschule unterfordert zu sein, würde ich keine Minute zögern und ihn auf dem Gymnasium anmelden. Er wird davon profitieren, wenn er sich jetzt auf den Hosenboden setzen muss, um gute Leistungen zu bringen.
Ich habe es bei mir selbst und auch im Bekanntenkreis oft genug erlebt, dass Studenten, denen in der Schule quasi alles zugeflogen ist und die nie wirklich lernen mussten, sich im Studium am Anfang ganz schön schwer tun. Bestes Beispiel ist ein Mitschüler: 1er Abi (und das vor fast 25 Jahren), überall 15 Punkte, schlechteste Note 14 Punkte, Leistungskurse Mathe und Physik.
Dieser Junge Mann fing mit dem Studium an - natürlich Mathe und Physik. Tja, nach 2 Semestern hat er ein Fach schon gestrichen, und irgendwann folgte das 2. Fach. Er ist einfach nicht klargekommen, hatte nie gelernt, sich selbst Sachen zu erarbeiten und eigenständig zu lernen.

LG

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Hallo,

wenn dein Sohn leistungsstark ist, sich langweilt und er es selber will, würde ich ihn wechseln lassen. Aus dem Bekanntenkreis meiner Eltern haben zwei Kinder von der Gesamtschule (heute Gemeinschaftsschule) in der Mittelstufe zum Gymnasium gewechselt. Der eine wurde zuerst auf die GS geschickt, weil er aus dem Ausland kam und noch keine Deutschkenntnisse hatte.
Der andere, weil er nicht so gut in Deutsch war (Welche Noten er hatte, weiß ich nicht.). Allerdings ist/war er in Naturwissenschaften stark und hat zu Beginn der 9.Klasse auf ein Gym. mit naturws. Profil gewechselt. Er hat das Abi in der Tasche und wird Medizin studieren.

Im Hinblick auf spätere Arbeitgeber und Hochschulen wäre mir die Schulform egal, aber da kann es andere Meinungen geben.

Viel Glück bei der Entscheidung!

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Auf einer Seite, wenn ein Kind das unbedingt möchte und durch die schulischen Vorrausetzungsleistungen nichts dagegen spricht, würde ich es ihm erlauben.
Mit dem Vorsatz, dass da aber mehr gelernt werden muss.

Aber ein Notendurchschnitt von 2,3 auf Realschulbasis find ich jetzt nicht so prickelnd zu einem Gymnasiumwechsel. Da ist egal, ob er nichts für seine Note lernen muss. Wenn er unterfordert ist und nur das nötigste tut, kann er jedoch vom Wissen her , nicht all seine Fragen in Klassenarbeiten bewältigen.....was sagt, das es auf dem Gymnasium anders läuft, da muss der Lernstoff und Wissen nicht nur gewußt werden, sondern in verschied. Sachen eigenständig angwendet werden können.

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Danke für deine Antwort!

Wieso Realschulbasis? Er besucht die Gesamtschule auf Gymnasiumniveau, also alle Fächer in denen eingeteilt wurde auf Gymnasiumniveau.

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der junge ist in gymnasialkursen einer IGS, mit realschulbasis hat das nichts zutun :-).

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hallo,
dank zentralabitur gibt es keine bessere oder schlechtere schule für ein abi. abi ist abi heutzutage.
eine weitere fremdsprache könnte er auch privat lernen.
ich persönlich würde mich einfach freuen, dass er sich leicht tut, zeit für hobbys und kind-sein hat :-).
da er aber unbedingt selbst wechseln will - warum nicht? es spricht nichts dagegen. er sollte sich aber auf notenveränderungen und dtl. mehr arbeit einstellen.
vielleicht kann er am gym hospitieren?
vg

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#pro gut, dass du das nochmal erwähnst.

Ich habe beim lesen vom Beitrag der TE auch überlegt, warum ihr Sohn überhaupt wechseln sollte/ möchte?

@te
Mir ist nicht klar, warum dein Sohn darüber nachdenkt, die Schule zu wechseln.
Fühlt er sich mit den Mitschülern, Lehrern oder dem Schulsystem unwohl?

Wenn es ihm leicht fällt, ohne viel zu lernen auf der jetzigen Schule, ist doch alles prima.
Vielleicht sollte er mal anfangen zu lernen, dann fühlt er sich evtl. mehr gefordert und schreibt überall 1. und bekommt so ein super Abitur.

Gruß

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Zum Formalen kann ich nichts sagen, bei uns in Bayern gibt es so etwas wie Gesamtschulen ja nicht. Aber ich frage mich: Was genau spricht denn aus deiner Sicht gegen diesen Wechsel? Was fürchtest du denn, dass passieren könnte?

Er scheint ja für einen Wechsel aufs Gymnasium geeignet zu sein, er will wechseln, traue es ihm zu. Meiner Meinung nach können Zwölfjährige sehr wohl einschätzen, was sie leisten können und zu leisten bereit sind. Wenn sich andeutet, dass es doch nicht das Wahre ist, geht er wieder zurück auf seine jetzige Schule, oder gäbe es da irgendwelche Probleme? Wenn er es versucht, klar, besteht immer das Risiko, dass es nicht klappt. Aber wenn er es nicht versucht, wird vielleicht nicht nur er sich immer fragen, ob er vielleicht etwas versäumt hat.

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Hallo,
meines Wissens gibt es kein "richtiges" Abitur. Wenn es das gäbe, gäbe es ja auch ein falsches, oder? Abitur ist Abitur - schnurz pups piepe, von daher ist es erst einmal egal, ob er wechselt oder nicht.

Ich finde, mit 12 und 7 Jahren Schulerfahrung kann ein Kind sich schon ganz gut selbst einschätzen. Ich würde mich über seinen Ehrgeiz freuen und ihn machen lassen.

Würde er auf eine Realschule wechseln wollen, würde ich ihn nicht machen lassen :-)

LG, Cherish