Schlau, aber schlampig: Gymnasium oder Real (Bayern)?

Hallo liebe Mamas,

mein Großer macht mir derzeit Kopfschmerzen:

Er ist ein "Schlaukopf" (Bezeichnung der Lehrerin), allerdings faul und vor allem immer schnell fertig, also macht viele Flüchtigkeitsfehler.

Notentechnisch steht er in Mathe auf einer guten 2, Deutsch 3, HSU 2

Nun steht der Übertritt an und er weiß auch nicht so recht was er will. Erst Gymnasium, dann doch Real (weil weniger Fremdsprachen). Diese Woche dann doch wieder GYM.

Angesichts seines Arbeitsverhaltens macht mir Übertritt auf das Gym halt einfach große Sorgen. Ich habe keine Lust, dass ich ihn ständig zum Lernen verdonnern muss. Selbständig schaftt er das bisher eher nur oberflächlich. Außerdem möchte ich auch, dass ihm einfach genügend Freizeit bleibt.

Seine Ergotherapeutin meinte, das Arbeitsverhalten entwickelt sich ja noch mit zunehmendem Alter und sie meint, ei Kind mit einem IQ von 120 sollte durchaus aufs Gymnasium gehen....

Seine Lehrerin meint, mit dem Arbeitsverhalten ist das schwierig, aber machbar. Über die Intelligenz macht sie sich keine Sorgen. Real hält sie aber auch für eine Überlegung wert.

Hilfe! Was mache ich jetzt? Er weiß es ja selbst nicht und fragt mich immer, was ich machen würde an seiner Stelle.

Bitte berichtet mir von ähnlichen Fällen.

Danke

Froschmama

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Hallo,

ich habe hier einen schlauen Faulpelz, der genau so viel macht, wie unbedingt notwendig, aber freiwillig nicht mehr. Und passt sich damit seiner Lehrumgebung an. Das bedeutet, jetzt auf dem Gymnasium macht er so viel, dass er damit durchkommt, auf der Realschule würde er sicher keine besseren Noten haben, sondern einfach weniger tun.

Ich kenne viele Schüler (vor allem Jungs), die erst mit ca. 15/16 Jahren durchstarten. Auf der Realschule würde das ein schlechtes Abschlusszeugnis bedeutet, auf dem Gymnasium wäre es noch rechtzeitig für die Oberstufe.

LG

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Schlauer Faulpelz trifft es gut ;-).

Was heißt denn "soviel, dass er damit durchkommt"? Wie sind denn seine Noten und wie waren sie auf der Grundschule? Und wie geht es ihm auf dem Gymnasium?

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er war in der Grundschule nicht ehrgeizig, eine eins gab es höchstens in Sport und Musik und auch jetzt hat er überwiegend 2er und 3er, 4er sind auch dabei, aber erst wenn es Richtung 5 geht, dann übt er freiwillig.

Uns sind die Noten auch nicht wichtig, machen also keinen Druck. Wir legen nur Wert darauf, dass keine Lücken aufgebaut werden, und wenn es erst nach der Klassenarbeit gelernt wird.

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1

Hallo,

ich habe auch so ein Kind, es wird auf die Realschule gehen.

Er hat dazu aber noch ADS. Noten gleich, IQ noch höher.

Die Lehrer raten dringend vom Gymnasium ab.

Was sagt denn dein Bauchgefühl?

LG

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Danke Dir.

Ach, mein Bauchgefühl sagt, Real, aber möchte ich ihm das Gymnasium wirklich ausreden?

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Fahr mit ihm zu Realschule und zeig sie ihm doch, vielleicht gefällt sie ihm ja!

Ich tue mich da leichter, weil ich selber auf der Realschule war und es für mich wirklich locker gelaufen ist (Einser-Schülerin in der Grundschule).

Ich bin dann in der 11. aufs Gymnasium. Dieses eine Jahr war wirklich hart, bis ich mich an die viele Lernerei gewöhnt hatte, dann ging es wieder locker weiter.

Die viele Vokabellernerei mit einem Kind, das keinen Bock hat, tue ich mir nicht freiwillig an. Entweder er will mehr, dann soll er später aufs Gymnasium oder er lässt es. Das dann aber ohne mich, da muss er dann selber lernen.

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Bitte bedenke dass Realschule auch nur klappt wenn das Kind lernt.

Habe ein Kind auf Realschule und eine auf Gymnasium. Das nimmt sich kaum was bis Klasse 6.
Klar kommt die zweite Fremdsprache dazu, aber lernen muss jede von beiden.

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Danke für deine Antwort.

Klar muss man auch auf der Real lernen. Nur ist vieles ja dort auch praktischer und die Fremdsprachen und die damit verbundene Vokabellernerei könnte man sich zumindest sparen.

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Hallo,

meinst du sein verhalten ändert sich, wenn er "nur" auf die Realschule geht? (Ich will die Realschule nicht abwerten). Dort hat er es evtl. leichter und macht noch weniger von sich aus, ist kein muss aber kann ja auch passieren. Ich war auf einer fortführenden Schule, da war die 5. und 6. Klasse Realschule und Gymnasium zusammen und es wurde dann ab der 7. Klasse in Gymnasium und Realschule getrennt. Bei einer solchen Möglichkeit hätte er die Chance sich noch etwas zu entwickeln bis man sich wirklich entscheiden muss.

Wenn der Lehrer und die Therapeutin sagen, dass er die Intelligenz zum Gymnasium hat, dann sollte er das Gymnasium probieren. Nach der 10 Klasse aufhören oder in der 7. Klasse auf eine Realschule zu wechseln ist ja auch noch möglich. Von der Realschule aufs Gymnasium zu wechseln ist schwerer. Bei uns haben ein paar die Realschule gemacht und dann weiter gemacht in der Oberstufe. Sie haben es alle geschafft, aber sie hatten vor allem am Anfang schon mehr zu kämpfen als wir vom Gymnasium.

Er entwickelt sich noch. Ich habe auch oft Flüchtigkeitsfehler gemacht und habe trotzdem das Gymnasium gemacht.

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Eine fortführende Schule finde ich klasse. Die hätte ich auch gern für ihn, gibt es allerdings hier nicht.

Das mit dem "Probieren" denke ich halt auch, aber wie wirkt sich das auf sein Selbstwertgefühl aus, wenn er es 'nicht geschafft' hat?

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Motiviere ihn. Meine Freundin hatte eine Empfehlung für die Hauptschule und wurde sofort und trotzdem in ein reines Gymnasium angemeldet. Sie hat das Abi ohne Sitzenbleiben geschafft, zwar kein Bomben-Ergebnis, aber sie hat es geschafft und sie hat auch studiert. An der Arbeitsweise kann man Arbeiten. Dein Sohn scheint ja nicht dumm zu sein, nur etwas faul und nachlässig, daran kann man was ändern.

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Hallo,

ich habe ein Kind auf der RS (9. Klasse) und eins recht frisch auf dem Gymnasium (5. Klasse). Du musst in beiden Schularten lernen, wenn du nicht so im hinteren Drittel mitschwimmen willst.

Auch die Realschule zieht in der 7ten und 9ten nochmals sehr an, die Arbeitsform ist mitunter anders (Referate in Gruppenarbeit, praktische Arbeiten ....). Bei den Gruppenarbeiten ist es in der Klasse meiner Tochter so (und das scheint häufig so zu sein), dass sich die Schüler fast ausschließlich nach Leistungsvermögen "paaren" - d.h. ist von einem Klassenkamerad nicht viel Leistung zu erwarten, wird er nicht Teil der Referatsgruppe - somit gibt es immer eine "Loosergruppe", die nichts hinbekommt und wo der äußere Einfluss mit Sicherheit noch schwerer zu nehmen ist, weil es plötzlich nicht noch ums eigene Kind geht.

Zum Gymnasium kann ich noch nicht viel sagen - außer, dass gerade in Mathe und Englisch das Tempo wirklich ordentlich ist. In Mathe kommt eine Einführung nach der anderen und viele Übungsphasen werden dank G8 nach Hause verlagert.

Insgesamt ist das Tempo auf der Realschule etwas gemächlicher, also für ein nicht so leistungsbereites Kind vermutlich eher etwas.

Was sagt denn dein Kind dazu? Bei mir ist es in der GS so, dass ich mir wirklich akribisch Ranzen und alle Hausaufgaben zeigen lasse, bis ich das Gefühl habe, dass nun der Groschen, was die Struktur angeht, gefallen ist. Gäbe es nicht eine Möglichkeit, das Kind beim eigenen Arbeitsverhalten zu unterstützen, bis sich eine optimalere Struktur eingeschliffen hat?

GLG
Miss Mary

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Ich habe mir auch immer alles zeigen lassen und eine zeitlang auch fast täglich darauf bestanden, dass er Hefteinträge oder Hausaufgaben wiederholt, weil z.B. kaum lesbar.

Erst seit der 4. Klasse habe ich bewusst versucht, ihm auch nach und nach mehr eigenständig entscheiden zu lassen, ob es so angemessen aussieht, ob er genug gelernt hat etc.

Lernen insbesondere auswendig, wie bei Vokabeln ist halt überhaupt nicht sein Ding. Und da graut es mir vor dem Gymnasium schon wegen der Fremdsprachen. Er mag Englisch schon nicht.

Er möchte eigentlich auf's Gym. Schwankt aber immer mal wieder, insbesondere wenn ich ihm sage, dass er dort halt viel lernen muss.

Ich bezweifel aber ehrlich gestanden auch, dass ein Kind mit 9 Jahren, überhaupt in der Lage ist, sich über die Tragweite dieser Entscheidung bewusst zu sein.

Also letztlich schaut er bei seiner Entscheidung darauf was ich und mein Mann sagen und WO die meosten seiner Freunde hingehen. ;-)

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Hallo,

im Gymnasium hast du halt auf jeden Fall zwei Fremdsprachen ... Englisch ist glaube ich noch ziemlich motivierend (v.a. kannst du da mit einem entsprechenden Trip ins Land auch gut nachhelfen #schein). Französisch ist schon eine andere Hausnummer ...

Ich würde auch darauf hören, was die Lehrerin sagt - die Seite kennt man von dem eigenen Kind ja immer nicht (in der Gruppe, in der Unterrichtssituation). Entscheidungen sind immer so ein Ding ... Ich hatte das bei meinem Sohn auch. Am Ende habe ich ihn argumentativ überzeugt (nicht was die Schulart, aber die Schule angeht) - Kinder halten sich oft an irgendwelchen Details auf - bei uns gibt es nun ein superrenoviertes Gymnasium und mein Sohn wäre da lieber hingegangen, weil da in der Mittagspause das Hallenbad auf hat und er gerne schwimmt. Als wir die Strecke dann mal mit dem Bus gefahren sind ... hat er doch lieber das andere Gymi genommen, das näher bei uns liegt.

GLG
Miss Mary

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Huhu,

In der Schule gibt es verschiedene Fächer: die, wo man Verfahren verstehen und anwenden können muss, und die, wo man hauptsächlich Wissen erlernen und wiedergeben können muss.
Wenn ein Kind hauptsächlich unsauber arbeitet und Leichtsinnsfehler macht, wird es auf keiner Schulform ein Einserkandidat werden. Ob ich in Deutsch einen Aufsatz auf dem Gymnasium oder der Realschule schreibe und dabei viele Rechtschreibfehler mache, ist ja dann egal. Wenn ich in Mathe vergesse, den Antwortsatz der Textaufgabe hinzuschreiben, ist es auch egal, ob ich auf dem Gymnasium oder der Realschule bin. Wenn ich in Geometrie mein Koordinatensystem unsauber zeichne, ebenso.

Wenn ich nichts lerne, weiß ich weder auf dem Gymnasium noch auf der Realschule in den Lernfächern den Stoff.

In NRW würde ich zum Gymnasium raten, in Bayern bin ich auch unsicher. Es ist schon so, dass der Stoff auf dem Gymnasium schneller und vertiefter behandelt wird.

Wie ist er denn in Englisch, kann man da absehen, ob er eine Sprachbegabung hat oder eher nicht? Wenn ihm Englisch heute schon eher schwer fällt, würde ich vom Gymnasium abraten. Sowohl Latein wie auch Französisch haben beide ihre Tücken.

LG

Hanna

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Das ist eben der Punkt: BAYERN und noch dazu G8. Das macht es ja auch nicht einfacher :(

Nein, er ist sicher nicht sprachbegabt und hat zumindest im Moment auch keinen Spaß daran. Das macht mir eben Sorgen. Denn bei 3 Fremdsprachen und einem lernfaulen Kind... das kann ja heiter werden.

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Sind denn in Bayern 3 Fremdsprachen denn Pflicht? Davon habe ich ja nie was gehört.

LG,
Natalia

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Deutsch 3? Eher Real, außer alle Noten tendieren ganz stark nach oben.

Die resten biden Jahre kann man recht unproblematisch vom Gym in die RS wechseln, für die Kinder ist es aber trotzdem oft alls andere als lustig.

Allerdings ist es ein Trugschluss, dass er sich dort mit schlampiger Arbeitsweise leichter tut und auch lernen wird er auf der RS müssen und das nicht zu knapp. Der Stoff wird dort einfach besser aufbereitet und geübt, aber geschenkt wird einem nichts.

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Ja, Deutsch 3. Er schreibt dort meist 3er, aber auch 2er. Kann also evtl. eine 3+ sein, weiß ich aber nicht. Die 3er sind meist auf Flüchtigkeitsfehler zurückzuführen, selten, dass er irgendwas nicht versteht. Eher überlesen etc, Satzzeichen, Wörter, Buchstaben vergessen.

Grammatikalisch ist er recht fit.

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Naja, die meisten Grundschulschüler verhauen ihre Noten in erster Linie mit Leichtsinnsfehlern...

Wichtig ist, dass er sich ausdrücken kann und ganz gute Aufsätze schreibt.

Rechtschreibung u.ä. zählt weder auf dem Gym noch auf der RS besonders viel. Grammatik auch nicht.

Ansonsten hilft es dir vielleicht auch die ganz Klass anzusehen. Haben da ganz viele einen 1er Schnitt? Gehört dein Sohn her zu den Besseren oder ist er im Mittelfeld?

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Wir haben ja ein Paar Freunde die Gym-Lehrer sind und ein paar sind auf Schulen wo Gym und Real vertreten sind, die sagen das in der 5.+6.Klasse der Stoff sehr identisch ist , auf dem Gym ein paar Vokabeln mehr in Englisch und in der 6. halt noch die zweite Fremdsprache, ab der 7.Klasse zeigt sich erst wer auf das Gym gehört oder nicht, da Wissen nicht nur abgefragt wird, sondern es auch eigenständig , angewendet werden muss und die Kinder selbstständig das Thema vertiefen müssen. Es kommt halt auch drauf an, wo die 2er und 3er stehen? Die 2 eher bei 1,? oder mehr bei 2,4 ?
"Faulheit wird in bei beiden Schularten das Genick brechen, vorallem bei Fremdsprachen darf sich keine Faulheit einschleichen, sonst kommt er nicht mehr lang hinterher. Vokabeln und Grammatik muss sitzen.

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Also Deutsch könnte schon eine 3+ sein. Mathe ist eine 2+.

Ich sehe die größte Hürde auch bei den Fremdsprachen. Auf dem Gymnasium kommt er da halt einfach nicht drumherum. Und sprachbegabt ist er schon mal nicht ;-)

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Von meiner Tochters Freundin, scheiterte es in der 6.Klasse hauptsache in den Fremdsprachen, ging jetzt vor Fasching auf die Realschule runter. Latein, Englisch und Mathe nee 5. Deshalb, wenn man bei Fremdsprachen Vokabeln und Grammatik nicht regelmäßig den aktuellen Stand beherrscht, rennt man nur noch hinterher und irgendwann verliert man den Faden.

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Hallo,

also ich denke auch, das viele das Arbeitsverhalten noch entwickelt (v.a. die Jungs ;-)) das ist aber auch wichtig, gerade die ersten Jahre komme ich mit Intelligenz noch ganz gut aus, aber aller spätestens in der Oberstufe muss ich mich auch gut organisieren und wissen, wie ich zu lernen habe usw.

Ich denke, hier kann dir auch keiner sagen, was du / ihr tun sollt. Es ist auf jeden Fall schwer. Ich bin selbst am Gym. Lehrerin und in den letzten Jahren hatte ich 3x als KL eine 5.+6. Klasse und da gab es bestimmt 30-35 Kinder, die in die Reals. runter sind, aber nur 2 die von der Real aufs Gym. gekommen sind (beide sind übrigens nur 1-2 Jahre geblieben und dann wieder runter bzw. woanders hin) - runter ist für die Kinder meistens doof, aber idR "einfacher", v.a. wenn es in der 5. oder 6. ist. Klar, es ist immer die Frage, ob man einen Platz bekommt usw. aber ich glaube, ich würde eher zum Gym. tendieren, es ihn da mal 5.+6. probieren lassen und dann sehen wie es aussieht und was die Lehrer dort sagen.

Alles Gute!

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Danke für deine Antwort.

Bist du denn Lehrerin in Bayern?

30-35 Kinder, die wieder gegangen sind? In 3 Klassen? Wow! Das ist ja schon verdammt viel. Wie ist denn deine Erfahrung mit solchen Faulpelzen? Sind dass dann die, die wieder gehen, weil zu anstrengend?

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Nein, in BW ;-). 30-35 war jetzt nur geschätzt, aber es waren in den 3 Klassen (also eigentlich 6, da 3x 5.+6.) schon jeweils ca. 10 Kinder würde ich sagen, aber vielleicht auch 25-30 ... aber "gefühlt" (post-faktisches Zeitalter, nicht wahr?) waren es einfach SEHR viele!

Also die meisten dieser Wechsler hatten fast nur schlechte Noten, trotz lernen und waren dann entsprechend deprimiert, für die meisten war es einfach zu anspruchsvoll, zu viel Stoff, v.a. dann in Kl. 6 die 2. Fremdsprache und es zieht dann auch in D und M ganz schön an ... da kamen viele einfach nicht mehr mit. Aber bei den wenigsten war es so, dass ich gesagt hätte, die sind clever, aber faul. Die Jungs (komisch, fast nie Mädchen #kratz) die clever aber faul sind haben sich meist irgendwie durchgehangelt, denn sie sind ja nicht doof, irgendwie ging es dann meist, zumindest bis Kl. 8/9, da haben sie dann meistens mal wiederholt. Aber ich spreche jetzt seeeehr allgemein!!!

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