Bald Kita-Start der Zwillinge - und mitten in der extremen Mama-Phase ...

Hallo ihr Lieben,

unsere Mädels werden diesen Monat 20 Monate und gehen ab Februar in die Krippe. Wir haben uns für diesen Weg entschieden, da die momentane Betreuung unsere Familie zu arg belastet. Aktuell werden die Zwillinge 3x die Woche von meinen Eltern betreut (je 4-5 Stunden) und 2x von den Schwiegereltern (je 2 Stunden). Wir hatten geplant, dass wir das mindestens bis Herbst 2023 so weiterführen und anschließend mit der Krippe beginnen.

Leider haben wir alle unterschätzt, was die Bespaßung von 2 Wirbelwinden bedeutet. Meine Eltern sind 66 und bald 69 und ich merke, dass ihnen die Puste ausgeht. Meine Mutter wird immer motziger, schimpft viel, ist schnell genervt und hat immer weniger Geduld. Mein Vater hält den Kopf immer hin, wenn sie schlecht gelaunt ist, aber er bekommt oft grundlos den Frust ab. Wenn schlechtes Wetter ist haben beide Probleme, die Mädels bei Laune zu halten. Dann schauen sie gerne mit ihnen ewig irgendwelche Handyvideos (von den Zwillingen), um sie irgendwie zu beschäftigen. Mir stößt das sauer auf, aber ich will meine Eltern nicht verprellen, solange ich von ihrer Hilfe abhängig bin.

Die Schwiegereltern sind 76 und bald 79, und da merkt man das Alter gewaltig. Sie waren zuerst euphorisch, aber mittlerweile kommen sie den Kindern nicht mehr hinterher. Oft sagen sie die Betreuungstermine ab bzw. es kommt nur einer von ihnen, wodurch ich meine Arbeitszeit verschieben muss und nicht einkaufen oder den Haushalt machen kann, da ich dem jeweiligen Großelternteil bei der Aufsicht helfen muss. Teilweise sitzen die Schwiegereltern auch nach 1 Stunde völlig erschöpft auf der Couch, während die Kinder völlig abdrehen, die ganze Zeit keinen Tropfen Wasser gereicht bekommen und niemand in ihre Windel schaut - bis ich mich erbarme, mein Homeoffice pausiere und die entsprechenden Handgriffe erledige.

So hatte ich mir das nicht vorgestellt, und aus dem Grund habe ich im Herbst viele Kitas abtelefoniert und tatsächlich 2 Plätze im Februar ergattert. Mich freut das sehr, da es mir Zeit und Luft verschafft und unsere Eltern entlastet.

Trotzdem nagen die Zweifel an mir. Sind die Mäuse mit 20 Monaten nicht zu jung? Ich lese so oft, wie schädlich Kitas unter 3 sein können und dass man die Kinder so lange wie möglich zuhause lassen soll. Aber in unserem Fall wäre es für mich unmöglich, weiterhin berufstätig zu bleiben, wenn unsere Eltern auf die Kinder noch länger aufpassen müssen - das Konstrukt wird mir in den nächsten Monaten garantiert um die Ohren fliegen, und dann sitze ich richtig in der Tinte.

Bei J. mache ich mir ja gar keine Gedanken. Sie ist selbstbewusst und kontaktfreudig genug, um in der Kita gut klar zu kommen. Aber meine kleine A. ist seit kurzem in der bisher schlimmsten Mama-Phase und weicht mir keinen Millimeter von der Seite. Selbst meine Mutter, zu der sie bisher einen super Draht hatte, hat keine Chance mehr, sie zu trösten oder ins Bett zu bringen. Muss alles Mama machen. Wickeln? Mama. Kuscheln? Mama. Ans Fenster tragen und rausgucken? Mama. Fläschchen geben? Mama. Umziehen? Mama. Schuhe binden? Mama. Selbst nachts will sie nun immer öfter zu mir ins Bett, wo sie ihr ganzes Leben lang so gut in ihrem eigenen Bett geschlafen hat. Es ist zum Verzweifeln.

Deshalb habe ich echt Muffensausen, wenn es im Februar mit der Kita losgeht. Ich bete, dass es bei A. nur eine Phase ist und sie bald wieder mutiger in die Welt geht. Aber was mache ich, wenn bei ihr die Eingewöhnung problematisch verläuft? Wenn sie nicht mehr hingehen will, ihre Schwester hingegen schon? Wenn die Mama-Phase nicht enden will?

Sorry, dass ich euch hier über ungelegte Eier die Ohren volljammere, aber irgendwie macht mir das echt Kummer #zitter Vielleicht kann mich ja jemand etwas beruhigen ...

LG Artemis mit #herzlich#herzlich, 19 Monate

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Hey du,

Ich verstehe dich. Meine beiden sind 17 Monate alt und gehen zur Kita, seit sie knapp 12 Monate alt sind. Ich mache mir immer noch Gedanken, aber ich bin derzeit Alleinverdienerin. Ohne Betreuung geht es nicht. Oma und Opa kümmern sich gerne, kommen nach einem Nachmittag aber auch an ihre Belastungsgrenze.

Die Kinder scheinen es besser wegzustecken als ich, das mal vorneweg. Das Mädel scheint gerne in der Kita zu sein. Ihr Bruder weint morgens öfter und es stresst ihn manchmal, wenn sie nachmittags in der "Sammelgruppe" sind. Zu viele Kinder, zu viel Lärm. Er ist dann bei einer Erzieherin auf dem Schoß. Das machen die Erzieherinnen oft: Kind auf den Arm, Kind auf dem Schoß. Das tut den Kindern gut. Wenn er sich nicht beruhigen würde, würden sie mich auch anrufen,damit ich ihn abhole.

Im ersten Kita-Jahr sind die Kinder auch noch viel daheim. Im Herbst und Winter war es bei uns so Marke "drei Tage Kita, eine Woche daheim". Sie nehmen ja erst mal jeden Infekt mit.

Ich denke immer daran, dass die Kinder meiner Schwester und einer Freundin, die im Ausland leben, schon mit wenigen Monaten betreut wurden. Das sind lebhafte, fröhliche und sicher gebundene Kinder.

Wir werden auch gebeten, den Kindern "Ferien" von der Kita zu ermöglichen und das tun wir als Eltern auch. Morgens lasse ich sie gern etwas länger schlafen und nutze dafür meine Gleitzeit, damit der Start in den Tag sanfter wird. Ich hole sie direkt nach der Arbeit ab. Nachmittags kuscheln wir viel. Das tut ihnen gut und mir auch.

Wir haben ein bis zwei Oma-Opa-Tage pro Woche, da holen meine Eltern die Kinder früher ab und verbringen Zeit mit ihnen, bis ich von der Arbeit bzw meinem Rehasport komme.

Mein schlechtes Gewissen wird wahrscheinlich so schnell nicht verschwinden, aber ich glaube, das ist normal. Das ist in die Mutterschaft ja quasi eingebaut. Wäre es nicht die Kita, wäre es etwas anderes.

Ich glaube, ihr werdet das schon gut machen. Nur Mut.

Edit, weil vergessen: Unsere Kinder haben einen großen Vorteil: einander. Mein Kleiner versucht beim Mittagsschlaf oft, zu seiner Schwester ins Bett zu krabbeln. Und als er gestern krank und seine Schwester allein in der Kita war, da hat sie nachmittags und abends sehr seine Nähe gesucht und wollte unbedingt kuscheln. Ich glaube schon, dass ihnen das Geschwisterchen Stabilität gibt.

Bearbeitet von sneakypie
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Ach, und was die Mama-Phase angeht: meine Tochter ist Mama-Kind par excellence. Seit ihrer Geburt. In der Kita fühlt sie sich pudelwohl und läuft da morgens meist grinsend in den Gruppenraum.
Mein Sohn ist am ehesten Opa-Kind, lässt sich auch von anderen als mir beruhigen und tut sich in der Kita schwerer als seine Schwester (ich denke, weil er sensibler ist).
Das hat also nicht unbedingt was zu sagen.

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Danke dir. Vielleicht macht man sich wirklich zu sehr verrückt, und das eingebaute schlechte Gewissen setzt dem ganzen dann die Kirsche auf 🙈

Alleinverdiener ist natürlich hart. Arbeitest du dann Vollzeit? Wie lange sind deine zwei dann täglich in der Kita?

Sammelgruppe gibt es bei uns auch nachmittags, aber die will ich vermeiden. Ich bin eh noch unschlüssig, ob die Zwillinge immer in der Kita oder Zuhause schlafen sollen. Ständig wechseln will ich auch nicht, das macht die Kinder ja ganz durcheinander. Aber es wird echt eng, wenn ich täglich kurz nach 12 dort aufschlagen muss.

Klar haben die beiden sich. Ich befürchte aber, dass J. ihre Schwester einfach stehen lässt und sich amüsiert. Da kann sie echt gemein sein 😅

Nun ja, wir werden es sehen. Noch zwei Wochen sind es ja 😬

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Huhu.
Ich würde an deiner Stelle versuchen, mir gar nicht so viele Gedanken zu machen und das ganze einfach auf mich zukommen lassen. Oft laufen Krippeneingewöhnungen ganz anders als erwartet. Meine beiden gehen schon in die Krippe seit sie 13 Monate alt sind (allerdings nur 3-4 Tage die Woche) und sie sind schon immer gerne hingegangen. In den inzwischen 1,5 Jahren erinnere ich mich jetzt nur an ein einziges Mal, wo M beim abgeben geweint hat (da hatte sie irgendwie einen super schlechten Tag und hat auch zuhause schon ständig geweint 🙈). Bei F ist es bei mir, glaube ich, noch nie vorgekommen. Mein Mann sagt auch bei ihm haben sie beim abgeben nie geweint. Ganz im Gegenteil ich muss die beiden meistens nochmal zurück pfeifen, weil ich mich ohne Abschiedsküsschen nicht trennen kann und die beiden einfach immer sofort zum spielen abdüsen wollen 😅
Auch die Eingewöhnung verlief bei uns komplett problemlos und tränenfrei. Ich glaube auch, dass Zwillinge es beim Krippenstart deutlich leichter haben, dadurch, dass sie ihren engsten Vertrauten ja immer mit dabei haben.
Was die Mamaphase angeht, wie ist es denn, wenn du gerade nicht greifbar bist?
F ist auch seit Geburt ein Mama-Kind und bei uns ist es momentan (auch schon ziemlich lange) auch sehr extrem. Sobald ich zuhause bin, darf Papa wirklich nichts! Nichts anziehen, nicht ins Auto setzen, ihr nichts zu essen oder zu trinken geben, nicht mit ihr spielen, nicht ins Bett bringen, alles muss ich. Bin ich allerdings nicht zuhause, läuft alles wunderbar und die drei sind ein super Team. In der Krippe ist das auch überhaupt kein Problem.
Wenn ich das richtig herausgelesen habe, betreuen die Großeltern die Kinder bei euch zuhause, während du auch da bist (Home Office?) Das würde bei uns wahrscheinlich auch nicht funktionieren, sobald ich zuhause bin, habe ich mich um Prinzessin F zu kümmern 😂
Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen für eine problemlose Eingewöhnung.
Liebe Grüße

Bearbeitet von TwinMom2020
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Hi,

Klar, du hast Recht. Vielleicht ist die Eingewöhnung schon nach 2 Wochen durch, und ich darf 6 Wochen freie Elternzeit genießen 🤪

Wenn die Mädels bei meinen Eltern sind und ich nicht da bin, klappt es. Ich darf nur nicht auftauchen, dann gibt es sofort Geschrei und A. will unbedingt zu mir.

Genau, ich sitze oben im Home-Office, die Kinder und meine Eltern sind unten in der Wohnung oder draußen. Ich muss mich dann immer reinschleichen, um mir einen Tee oder Essen zu machen 🙈 Die Kinder bestehen aber darauf, dass ich mich verabschiede, wenn ich morgens hoch gehe. Dann wissen sie, dass ich arbeite.

Danke fürs Daumendrücken 😄

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Hallo,

oh man - da ist ja was los bei euch! Meine Schwiegereltern sind 75 und 78 und die könnten nicht mal 10 Minuten auf die Wirbelwinde aufpassen 😅 Respekt!

Also ich sehe es auch so wie Twinmom: Mach dir am besten keinen Kopf... ich weiß, es ist leichter gesagt als getan aber du kannst es eh nicht beeinflussen. Am besten du blickst positiv auf die Zeit und sagst deinen Mäusen schon mal worauf sie sich freuen können, dann wird das schon!

Unsere Rabauken gehen seit sie 17 Monate alt waren zur Tagesmutter (sind jetzt fast 22 Monate). Sie ist ein totales Papakind, er ein reines Mamakind. Die Eingewöhnung war nach 5 Tagen abgeschlossen. Es gab noch nie Tränen. Die waren einfach so froh was Neues zu erleben, neue Kinder kennenzulernen und raus zu kommen...

Geh einfach positiv an die Sache ran und ehrlich gesagt denke ich, dass es die richtige Entscheidung ist deine Familie da zu entlasten. Ihr könnt ja immer noch 2x die Woche die Kinder früher abholen und dann jeweils einen Oma/Opa-Tag machen..

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OK, dann beschwere ich mich nicht mehr über meine Schwiegereltern 😅

5 Tage Eingewöhnung, ein Traum 😳

Ich habe das Gefühl, dass sie sich freuen, wir reden oft mit ihnen darüber. Sie haben ein schönes Wimmelbuch zum Thema Kindergarten und lieben es heiß und innig.

Ich habe auch den Eindruck, dass es nun Zeit für etwas Neues ist. Die Großeltern schaffen es einfach nicht mehr, die zwei richtig auszupowern und zu fördern.

Die Entlastung ist mir ein großes Anliegen. Ich möchte auf keinen Fall, dass unsere Eltern irgendwann nicht mehr können oder wollen. Der Umgang mit den Enkeln soll ja etwas schönes für alle sein. Den Großelterntag machen wir auf jeden Fall.

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Hallo,
erstmal mach dir keine Sorgen, es klappt bestimmt. Immerhin gehen beide zur gleichen Zeit in die Kita und wenn du die erste Zeit mit dort bist, wird das.
Bei uns: Kind 2 war ein Stilljunkie und konnte auch nie ohne mich, sie kam mit ca. 14 Monaten in die Krippe, die erste Zeit war ich immer lange mit dort und letztlich war ich dann überflüssig. Ich muss sagen, die Erzieherinnen hätten mich eher loshaben wollen, aber das wollte ich nicht. Kind 3 ging ganz ohne Probleme, obwohl sie auch anhänglich war - was mich wunderte.
Bei den Zwillingen ist unsere Situation betreuungsmäßig ähnlich wie bei euch. Ich gehe 3 mal wöchentlich arbeiten und in der Zeit passen die Schwiegereltern auf (beide ü 70). Das wird bei uns bis zum 3. Geburtstag sein, da eine Liste mit Anmeldungen eh sinnlos ist und wer eher kommt kriegt dann einfach einen freien Platz und wir stehen da 🤷🏻‍♀️
Sieh es positiv ohne schlechtes Gewissen wenn beide gehen: sie sind gut aufgehoben, haben Kontakt zu anderen Kindern und du hast mal Luft für dich, ohne irgendwelche Gedanken machen zu müssen. Ich persönlich finde auch, dass sie sehr viel lernen und ich als Mutter könnte das gar nicht alles abdecken, besonders wenn sie dann Ü3 sind.

Ohne anmaßend sein zu wollen: warum ist es schädlich Kinder unter 3 in Einrichtungen zu geben?


Viele Grüße

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Danke für den Zuspruch.

Ich bin ja super froh über den Umstand, dass die Krippengruppe der Mädels isoliert von der restlichen Kita ist. Die Kita hat einen Bungalow angemietet, weil eine zweite Krippengruppe fehlte, und dort sind nun 10 Kinder untergebracht. Das macht den Alltag natürlich wesentlich ruhiger als in der wuseligen Kita, wo 4 verschiedene Gruppen sind. Deshalb hoffe ich, dass dieses kleine familiäre Umfeld es den Zwillingen leichter macht.

Ich stolpere hier immer mal wieder über solche Threads, dass die Fremdbetreuung von Kindern unter 3 vermieden werden sollte. Da gibt es natürlich weit auseinander klaffende Meinungen, aber der Tenor der U3-Gegner ist immer, dass Kinder unter 3 mit anderen Kindern ja nichts anfangen können und sie Zuhause besser aufgehoben sind. Alles andere ist ja Abschiebung.

Kürzlich wurden sich hier noch die Köpfe eingeschlagen: https://www.urbia.de/forum/4-kindergartenalter/5741447-kita-frei-ja-oder-nein

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Ich würde gar nicht von u3-Gegnern oä sprechen. Es sind einfach unterschiedliche Überzeugungen und leider eskalieren hier bei Urbia solche Themen häufig.

Im Grunde geht es darum: Man geht heute davon aus, dass Kinder im Durchschnitt erst ab dem 3. Lebensjahr wirklich aktiv mit anderen Kindern spielen. Bis dahin wird eigentlich wohl primär nebeneinander gespielt. Fremdbetreuung u3 soll nachweislich aufgrund der vieien Reize und mangels der Nähe zu den Hauptbezugspersonen so viel Stress bedeuten - am Cortisolspiegel erkennbar - dass daher der Nutzen des Miteinanders noch dem "Schaden" unterliegt.